Klausenmann

Klausenmann

Rezensionen
Klausenmann vor 8 Jahren 12 1
10
Flakon
8
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
Hormone im Dampfdrucktopf
Über den Duft an sich ist anderorts schon mannigfaltig viel geschrieben worden…
Manche Düfte jedoch erwecken Bilder. Und nur ganz selten kreiert ein Parfum sogar Bilder der Sinnlichkeit. So wie in diesem Fall.

Zumindest bei mir!

So schließe ich die Augen und lasse mich treiben…

Ein heißer Sommertag.
Typisches Feierabendgedränge im Zug. Ich bekam nur noch einen Platz im Fahrradwagen.
Die Hitze ist fast unerträglich…

Nächster Halt: Baden-Baden.

…zum Glück steigen hier viele aus. Noch eine Station weiter, dann ist auch für mich die Fahrt für heute zu Ende.

Die Sommerhitze entweicht nicht aus der noch offenstehenden Waggontüre, lässt keine Kühle eintreten.
Stattdessen steigt ein Mann herein, blickt sich um und setzt sich dann direkt mir gegenüber.
Die Sonne scheint auf sein Gesicht.
Der Zug nimmt nur wenige Augenblicke später seine Reisegeschwindigkeit wieder auf.

Der Mann mir gegenüber zieht seine Brille ab und greift in seine Hosentasche.
Mit einem Taschentuch wischt er sich die Schweißperlen von der Stirn.
Sein dunkler und herrlich dichter Vollbart glänzt rötlich in der Sonne, wirkt wie Samt.
Ein schwarzes kleines Päckchen fällt ihm dabei aus der Hosentasche, als er das Taschentuch herauszieht. So stützt er sich mit der linken Hand auf seinen kräftigen Oberschenkel, während er mit der anderen Hand nach dem Päckchen greift.
Dessen goldener Schriftzug ist mir wohlbekannt.
Er mustert es, steckt sich die Brille in die linke Brusttasche und lächelt verschmitzt.

Ob er spürt wie ich ihn beobachte?

Ich versuche zwar meine Blicke nicht direkt auf ihn zu lenken, doch sie gänzlich von ihm abzuwenden gelingt mir nicht.
Die Zeit scheint sich zu dehnen.

Geht es nur mir so?

Er strahlt eine unglaubliche Ruhe aus. Möglich aber ist es auch nur diese schier unerträgliche Wärme im Abteil, die ihn so zentriert wirken lässt. Im besten Mannesalter, wohl Ende 40, steht ihm diese Ruhe allerdings wohltuend gut.

Was macht er denn nun?

Seine rechte Hand wandert an den obersten Knopf seines dunkelblauen Hemdes. Langsam und lautlos öffnen seine Finger den Knopf. Die Hand wandert ein paar Zentimeter nach unten zum nächsten Hemdverschluss. Auch dieser Knopf trennt die beiden Stoffhälften voneinander. Dann abermals.
Vorsichtig beugt er sich ein Stück vornüber, entreißt dem Päckchen mit einem Ruck den kleinen Testflakon, öffnet dann mit der linken Hand enorm weit sein Hemd, um sogleich mit der rechten Hand den Sprühkopf zu drücken, woraufhin sich ein Sprühstrahl auf die dichte Haarpracht seiner breiten Brust legt, in der flutenden Sonne ebenfalls rötlich glänzend.

War es mir bis vor wenigen Augenblicken schon heiß genug, so beginnt nun auch mein Herz zu rasen. Es nimmt Fahrt auf, gleichsam der Zugmaschine, welche die Waggons über die Gleise zieht.

Jetzt blickt der Mann auf, lächelt mir direkt ins Gesicht und lehnt sich dann genüsslich zurück und schließt seine Augen.

Sein Hemd weht mir dabei den Duft entgegen, der auf seinem üppigen Brustfell liegt.
Wundervoll – beides!

Ein süßlicher Duft. Sehr würzig und kraftvoll.
Tabak und Rum sind sofort im Raum. Deren Kraft erreicht meine Sinne.
Eine holzige Süße breitet sich aus, wohlig warm und besänftigend. Doch da ist noch eine andere Komponente. Eine, die mir bisher noch nicht ins Mark drang. Bis heute.

Ob es das Leder ist?

Etwas in mir erschreckt.
Jedoch nicht voller Scham, peinlicher Berührtheit oder gar Reue.
Nein, dieser Schrecken ist lustvoll, begehrlich und heißblütig.
Meine Hormone wallen auf, deren Hitze lähmt angenehm den Verstand.
Wie Hormone im Dampfdrucktopf, brodelnd und kochend.
Jedoch gebremst und durch den engen Raum gezähmt...
So fühlt es sich an. Ihnen hilflos ausgeliefert.
Ein wilder Teil in mir möchte schreien!
Dieser Duft, dieser Mann…
Ihn an die Hand nehmen, ihn festhalten und niemals mehr loslassen.
Seinen Duft atmen, wohin er auch geht.
Jetzt und für immer.
Er ist es…


…der Zug wird langsamer.
Eine Lautsprecherstimme kündigt meinen Bahnhof an und reißt mich jäh aus meinen Träumen.
Der prachtvolle Mann, dieser Bär mir gegenüber hält eine Pfeife in der linken Hand.
Er stopft Tabak hinein. Ob er auch gleich aussteigen wird?

Langsam stehe ich auf, noch einmal scheint sich die Zeit zu dehnen.
Ein letztes Mal wandern meine Blicke über diesen Mann, atme ich scheinbar verdurstend den Duft ein, der ihn umgibt.

Er indes bleibt ruhig, lächelt und zwinkert mir zu.

Hilfe, wo ist denn nur mein Mut?

Ich möchte ihm um den Hals fallen.
Mich an seine breite Brust werfen.
Ihn ansprechen.
Oh, wäre ich doch nur ein kleines Stückchen mutiger…

Stattdessen öffnet sich die Waggontüre.
Zischend, wie ein Schwall kalten Wassers.
Ich muss fort, raus.
Der Mann und sein Duft aber bleiben zurück.
Ich schaue dem Zug nach, lange.
Mir fällt ein Spruch ein:

„ES GIBT ZWEI DINGE IM LEBEN,
DIE – SOBALD SIE AN UNS VORÜBERGEHEN,
NICHT MEHR WIEDERKEHREN…
DIE ZEIT UND VERPASSTE CHANCEN“.

Am Abend sprühe ich mir diesen Duft auf den Arm.
Noch nie hat ein Parfum so derart an meine Hormone appelliert, sie erweckt.
Dieser Duft kann und tut es. Und das ist wundervoll.

Jetzt und immer wieder!

Selbst in der Hitze des Sommers.

Oder gerade darum…
1 Antwort
Klausenmann vor 8 Jahren 10 2
10
Flakon
7
Sillage
9
Haltbarkeit
10
Duft
Hormone im Dampfdrucktopf
(Dieser Kommentar bezieht sich auf die „Bulgari Man In Black All Blacks Limited Edition“, ist jedoch auch hier nicht fehl am Platz. Geht es doch um seine Wirkung, und die hat er!)

Über den Duft an sich ist schon mannigfaltig viel geschrieben worden…
Manche Düfte jedoch erwecken Bilder. Und nur ganz selten kreiert ein Parfum sogar Bilder der Sinnlichkeit. So wie in diesem Fall.

Zumindest bei mir!

So schließe ich die Augen und lasse mich treiben…

Ein heißer Sommertag.
Typisches Feierabendgedränge im Zug. Ich bekam nur noch einen Platz im Fahrradwagen.
Die Hitze ist fast unerträglich…

Nächster Halt: Baden-Baden.

…zum Glück steigen hier viele aus. Noch eine Station weiter, dann ist auch für mich die Fahrt für heute zu Ende.

Die Sommerhitze entweicht nicht aus der noch offenstehenden Waggontüre, lässt keine Kühle eintreten.
Stattdessen steigt ein Mann herein, blickt sich um und setzt sich dann direkt mir gegenüber.
Die Sonne scheint auf sein Gesicht.
Der Zug nimmt nur wenige Augenblicke später seine Reisegeschwindigkeit wieder auf.

Der Mann mir gegenüber zieht seine Brille ab und greift in seine Hosentasche.
Mit einem Taschentuch wischt er sich die Schweißperlen von der Stirn.
Sein dunkler und herrlich dichter Vollbart glänzt rötlich in der Sonne, wirkt wie Samt.
Ein schwarzes kleines Päckchen fällt ihm dabei aus der Hosentasche, als er das Taschentuch herauszieht. So stützt er sich mit der linken Hand auf seinen kräftigen Oberschenkel, während er mit der anderen Hand nach dem Päckchen greift.
Dessen goldener Schriftzug ist mir wohlbekannt.
Er mustert es, steckt sich die Brille in die linke Brusttasche und lächelt verschmitzt.

Ob er spürt wie ich ihn beobachte?

Ich versuche zwar meine Blicke nicht direkt auf ihn zu lenken, doch sie gänzlich von ihm abzuwenden gelingt mir nicht.
Die Zeit scheint sich zu dehnen.

Geht es nur mir so?

Er strahlt eine unglaubliche Ruhe aus. Möglich aber ist es auch nur diese schier unerträgliche Wärme im Abteil, die ihn so zentriert wirken lässt. Im besten Mannesalter, wohl Ende 40, steht ihm diese Ruhe allerdings wohltuend gut.

Was macht er denn nun?

Seine rechte Hand wandert an den obersten Knopf seines dunkelblauen Hemdes. Langsam und lautlos öffnen seine Finger den Knopf. Die Hand wandert ein paar Zentimeter nach unten zum nächsten Hemdverschluss. Auch dieser Knopf trennt die beiden Stoffhälften voneinander. Dann abermals.
Vorsichtig beugt er sich ein Stück vornüber, entreißt dem Päckchen mit einem Ruck den kleinen Testflakon, öffnet dann mit der linken Hand enorm weit sein Hemd, um sogleich mit der rechten Hand den Sprühkopf zu drücken, woraufhin sich ein Sprühstrahl auf die dichte Haarpracht seiner breiten Brust legt, in der flutenden Sonne ebenfalls rötlich glänzend.

War es mir bis vor wenigen Augenblicken schon heiß genug, so beginnt nun auch mein Herz zu rasen. Es nimmt Fahrt auf, gleichsam der Zugmaschine, welche die Waggons über die Gleise zieht.

Jetzt blickt der Mann auf, lächelt mir direkt ins Gesicht und lehnt sich dann genüsslich zurück und schließt seine Augen.

Sein Hemd weht mir dabei den Duft entgegen, der auf seinem üppigen Brustfell liegt.
Wundervoll – beides!

Ein süßlicher Duft. Sehr würzig und kraftvoll.
Tabak und Rum sind sofort im Raum. Deren Kraft erreicht meine Sinne.
Eine holzige Süße breitet sich aus, wohlig warm und besänftigend. Doch da ist noch eine andere Komponente. Eine, die mir bisher noch nicht ins Mark drang. Bis heute.

Ob es das Leder ist?

Etwas in mir erschreckt.
Jedoch nicht voller Scham, peinlicher Berührtheit oder gar Reue.
Nein, dieser Schrecken ist lustvoll, begehrlich und heißblütig.
Meine Hormone wallen auf, deren Hitze lähmt angenehm den Verstand.
Wie Hormone im Dampfdrucktopf, brodelnd und kochend.
Jedoch gebremst und durch den engen Raum gezähmt...
So fühlt es sich an. Ihnen hilflos ausgeliefert.
Ein wilder Teil in mir möchte schreien!
Dieser Duft, dieser Mann…
Ihn an die Hand nehmen, ihn festhalten und niemals mehr loslassen.
Seinen Duft atmen, wohin er auch geht.
Jetzt und für immer.
Er ist es…


…der Zug wird langsamer.
Eine Lautsprecherstimme kündigt meinen Bahnhof an und reißt mich jäh aus meinen Träumen.
Der prachtvolle Mann, dieser Bär mir gegenüber hält eine Pfeife in der linken Hand.
Er stopft Tabak hinein. Ob er auch gleich aussteigen wird?

Langsam stehe ich auf, noch einmal scheint sich die Zeit zu dehnen.
Ein letztes Mal wandern meine Blicke über diesen Mann, atme ich scheinbar verdurstend den Duft ein, der ihn umgibt.

Er indes bleibt ruhig, lächelt und zwinkert mir zu.

Hilfe, wo ist denn nur mein Mut?

Ich möchte ihm um den Hals fallen.
Mich an seine breite Brust werfen.
Ihn ansprechen.
Oh, wäre ich doch nur ein kleines Stückchen mutiger…

Stattdessen öffnet sich die Waggontüre. Zischend, wie ein Schwall kalten Wassers. Ich muss fort, raus.
Der Mann und sein Duft aber bleiben zurück.
Ich schaue dem Zug nach, lange.
Mir fällt ein Spruch ein:

„ES GIBT ZWEI DINGE IM LEBEN,
DIE – SOBALD SIE AN UNS VORÜBERGEHEN,
NICHT MEHR WIEDERKEHREN…
DIE ZEIT UND VERPASSTE CHANCEN“.

Am Abend sprühe ich mir diesen Duft auf den Arm.
Noch nie hat ein Parfum so derart an meine Hormone appelliert, sie erweckt.
Dieser Duft kann und tut es. Und das ist wundervoll.

Jetzt und immer wieder!

Selbst in der Hitze des Sommers.
Oder gerade darum…
2 Antworten
Klausenmann vor 9 Jahren 64 14
7.5
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
10
Duft
Von Schweinebrüdern und anderen Verwandten!
„Frederick“, fragte Piggeldy seinen großen Bruder,
„Frederick, zeig mir, was ein Duftzwilling ist“.

„Nichts leichter als das“, antwortete Frederick,
„Komm mit!“.

Piggeldy folgte Frederick.
Nach einer Weile kamen sie an ein kleines Haus.

„Wer wohnt da“, fragte Piggeldy neugierig.

„Hier wohnt der gute Tom“, antwortete Frederick.

„Und was duftet hier so fein und gar köstlich?“, wollte
Piggeldy ganz aufgeregt wissen.

„Das“, sagte sein großer Bruder, „das ist eines seiner besten Parfums.
Dort hängt ein Zettel mit der Zutatenliste. Und wenn du artig fragst, dann bekommst du sogar etwas davon auf die Pfote“.

„Uiiih, fein“, jauchzte Piggeldy fröhlich.

Er nahm den Zettel, rollte ihn zusammen und steckte ihn sich hinter das linke Ohr.
Dann klopfte er vorsichtig an die Tür, öffnete sie einen Spalt und flüsterte in den Raum:

„Da… da… darf ich bitte etwas von dem leckeren Parfum haben?“.

Im Nu stand ein Mann vor ihm, lächelte ihn an und mit einem schnell zischenden „Pffft“ hatte er auch schon eine feuchte, aber wundervoll duftende linke Pfote.

„Hmmm, danke schön“, sagte Piggeldy begeistert und lief zu seinem großen Bruder.

„Frederick“, rief er voller Freude, „Frederick, ich bin gerade veredelt worden!“.

Sie liefen ein ganzes Stück weiter. Ab und an blieb Piggeldy stehen, schaute verzückt und wedelte mit seinem linken Bein vor seiner Nase herum.

In der Ferne sahen sie ein weiteres Haus stehen, auf das sie zielstrebig zuliefen.

„Hier wohnt der gute François“, entgegnete Frederick dort angekommen, während er gleichsam auf einen Zettel mit den duftenden Zutaten hindeutete.

Schon klopfte Piggeldy an die Türe, öffnete sie einen Spalt weit und lugte in den Raum hinein. Er lächelte freundlich und noch ehe er sich versah, hatte er an der rechten Pfote einen duftenden Sprühstoß abbekommen.

„Frederick, Frederick“, rief er hocherfreut aus, „nun bin ich doppelt veredelt worden!“.

Schnell schnappte er sich den Zettel noch, rollte ihn ebenfalls ein und steckte ihn sich hinter das rechte Ohr. So marschierten sie noch ein kleines Stückchen weiter, bis sie auf eine Wiese kamen.

„So“, sprach sein großer Bruder, „nun setz dich hier hin, nimm die Zettel und lege sie zu den ihnen dazugehörigen Pfoten. Links hast du den Duft von Tom, der sich Tobacco Vanille nennt. Rechts den Duft von François, der Sweet Tobacco heißt. Und nun sage mir, was dir auffällt“.

Piggeldy tat, wie ihm sein Bruder aufgetragen hatte.
Aufmerksam studierte er die Zettel und hielt immer und immer wieder seine empfindliche Nase an die dazugehörigen Duftpfoten.

„Hmmm, ganz oben auf der Liste stehen Gewürze. Der Duft von Tom riecht am Anfang intensiver würzig, beinahe schon scharf. Aber auch leicht fruchtig. Der von François ist ein bisschen milder, aber sehr sehr ähnlich. Dann steht da Tabak. Muss wohl ganz viel drinnen sein, denn der riecht herrlich.
Dann kommt bei beiden Holz und süße Vanille. Noch ein paar andere Dinge stehen da, aber die mischen sich unter.

Plötzlich kam ein Windstoß und wirbelte die Blätter durcheinander.

„Halt halt“, rief Piggeldy.

„Kein Problem“, sagte Frederick, sprang hinterher und schon gleich lagen die Blätter wieder zu seines kleinen Bruders Pfoten.

Aber was war das? Sie schienen vertauscht zu sein. Piggeldy war verunsichert und schaute seinen großen Bruder fragend an.

„Was…was mache ich denn nun?“.

„Gehe nach deiner Nase“, lächelte Frederick ihn an.
„Und, was erkennst du?“.

„Ach das ist ja lustig“, freute sich Piggeldy.
„Da gibt es ja fast keinen Unterschied. Beide duften süß, nach Vanille, ebenfalls würzig und riechen wunderbar nach Tabak. Sie haben einen fruchtigen Charakter und wirken edel. Aber wo ist denn nun der Unterschied“, wollte Piggeldy aufgeregt wissen.

„Hmmm, der liegt überwiegend im Preis“, sagte Frederick mit leicht ironischer Stimme.
„Toms Flasche kostet etwa dreimal so viel wie dieselbe Menge des François-Duftes.
Seine Haltbarkeit auf der Haut ist zwar mit ca. 6 Stunden nicht so üppig, seine Sillage auch ein Stück weniger ausladend als bei Tom, aber dafür tut er dem Geldbeutel nicht so sehr weh und man erkennt schon nach einer halben Stunde überhaupt keinen Unterschied mehr“.

„Aber warum kennen den dann so wenige?“, wollte Piggeldy etwas zögerlich wissen.

„Dies, mein kleiner Bruder, dieses Geheimnis bleibt den Menschen vorbehalten“.

„Toll“, freute sich Piggeldy.
„Aber nun weiß ich wenigstens, was ein Duftzwilling ist“, lachte er.

Wieder und wieder schnüffelte er abwechselnd an seinen Pfoten, schüttelte den Kopf und rief:

„Ach, diese Menschen…!“.

Und Piggeldy ging mit Frederick nach Hause.
14 Antworten
Klausenmann vor 9 Jahren 12 5
7.5
Flakon
5
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
Vanillelikör
Il Proibito – das Verbotene.

Was hiermit gemeint ist, lässt sich nicht sofort erkennen.
Jedoch aber ist dies einer der köstlichsten Vanilledüfte, die ich je erschnuppern durfte.
Wohl auch daher ist es mir ein besonderes Bedürfnis, den ersten Kommentar zu diesem Gourmand- Geheimtipp abzugeben. (Meinen ersten Kommentar überhaupt) Denn ein solcher ist er ohne Zweifel.

Schon sofort nach dem Aufsprühen muss man die Nase hinhalten.
In der Regel warte ich mit dem „ich-hol-Duftluft“ einige Sekunden, bis sich der flüssige Aggregatzustand auf der Haut verflüchtigt hat. Aber das wäre hier schon für die ersten Momente eine wahre Verschwendung. Denn sofort nach dem Aufsprühen verströmt dieser noch gut feuchte Schatz eine wunderbar cremige Likörnote.
Es ist dieser Duft von edlem Vanillelikör, wie ihn einst die Großmutter in Flaschen zauberte.
Vollmundig, süß und unheimlich lecker!

Das habe ich so intensiv noch bei keinem anderen Parfum genossen, den Duft so derart frisch aufgesprüht durch die Nase und Sinne zu ziehen. Alleine schon das ist eine kleine Sensation!

Sekunden später, nachdem der Alkohol auf der Haut sich verzogen hat, breitet der Duft sich aus. Das ist vergleichbar mit dem Bild eines Steines, den man an einem warmen Frühlingstag in einen ruhigen See wirft. Langsam und still breiten die kleinen Kreise aus Wellen sich aus. Bilden eine Harmonie aus Leichtigkeit und Ruhe.
Il Proibito tut dies gleichsam auf seine Weise. Der Duft lässt einen unwillkürlich die Augen schließen und führt einen weg von Hektik und dem lärmenden Alltag.

Eine fruchtige Kokosnuss ist nicht zu erkennen, wohl eher deren weicher und sahniger Charakter. Ebenso untermalen Karamell und Heliotrop lediglich die Vanillenote, dominieren nicht, geben vielmehr Tiefgang und Wärme.
Schon bald mischt sich köstliche Sahne hinzu, die in keinster Weise überzuckert oder gar angebrannt daherkommt. Es scheinen sich auch ein paar weiße Schokosplitter hierher verirrt zu haben, die es sich auf der Sahne äußerst gutgehen lassen.

Alles in allem ist dies kein reiner Vanilleduft. Dafür ist er trotz seiner Einfachheit schon wieder zu komplex. Er ist wie selbstgemachte Vanillesoße mit Sahne und einem Schuss Cremelikör. Die Haltbarkeit ist sensationell, bei mir selbst nach 12 Stunden noch immer auf der Haut liegend. Die Sillage hält sich angenehm zurück, was sich hier sehr positiv auswirkt.
Obwohl als Damenduft deklariert, so ist er durchaus auch von Männern tragbar. Er schreit nicht, ganz im Gegenteil. Er sagt: „Komm, lehn dich an mich“. Denn ja, auch ein Mann darf sich mal fallen lassen.

Il Proibito – das Verbotene.
Verführerisch und verboten gut!
5 Antworten