Kobold

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Kobold vor 5 Jahren 3 1
Pleased to meet you, Darling
Eins vorweg: Ich mag diese Nobelkarossen sowie den britischen way of life allgemein, hab ich in meiner Jugend doch ein Weilchen dort gelebt. Nichtsdestotrotz stehe ich Duftwässerchen, die von Automobilkonzernen auf den Markt geworfen werden, eher skeptisch gegenüber, gar nicht zu reden allem, was ein 'Miss' im Namen trägt. Ein dummes Vorurteil, ich weiss...

Jetzt aber zu Miss Jaguar, das mich wirklich positiv überrascht hat. Krallen fährt die kleine Miss höchstens in der grünen Kopfnote aus, die mich stark an Chanel No. 19 erinnert. Ich empfinde sie als sehr belebend und erfrischend, besonders in der warmen Jahreszeit.

Mit der Zeit treten die Blüten in den Vordergrund und rufen Assoziationen an einen sommerlichen Blumengarten hervor. Erinnerungen werden wach: Nachmittage im Biergarten des 'Spaniards', den Duft von Rosen in der Nase und ein Pint kühlen Ciders in der Hand. Mmh...

In dieser Phase des Duftverlaufs würde ich MJ fast als Zwillingsschwester von Ardens Splendor bezeichnen, ein Duft, den ich im Sommer durchaus zu schätzen weiß. Die grünen, funkelnden Katzenaugen der Miss blitzen aber immer wider schelmisch durch den Blütenreigen, so dass MJ niemals flach oder beliebig wirkt. Highly recommendable - wenn man ihn denn irgendwo zu einem halbwegs vernünftigen Preis bekommen kann. Ich hüte leider nur einen Mini...

1 Antwort
Kobold vor 5 Jahren 7 4
Hello again
Flanker sind immer so eine Sache: manchmal interessant, manchmal sogar besser als die grosse Schwester (oder der grosse Bruder), häufig aber eher 'verschlimmbessert'. Habe also gestern eher skeptisch beim Zentauren drei davon getestet und zu meinem Erstaunen für gut befunden.
Am besten hat mir dabei 'Morning Gardens' gefallen. Ich hatte eigentlich einen kühlen Duft mit ein paar blassen Blümelein erwartet; statt dessen umschmeichelte mich eine warme, sonnige Duftwolke, die mich frappierend an Gabriela Sabatinis wundervolles 'Ocean Sun erinnert. Wenn ein Garten am Morgen hier seinen Ausdruck findet, dann ist es nicht die kühle Sprödigkeit von noch taubenetzten Rosenknospen. Nein, hier ist es bereits später Vormittag. Die Sonne hat Erde und Pflanzen erwärmt, Bienen summen auf der Suche nach Blütennektar, und eine träge, flirrende Ruhe liegt über dem Zaubergarten. Hier möchte ich auch im Schatten eines Obstbaums verweilen.
Huch, so 'poetisch' sollte der Kommi eigentlich gar nicht werden, lol. Fazit: Daumen hoch. Der muss bei mir einziehen.
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Kobold vor 5 Jahren 7 2
Kurz und Knackig
Zu langen poetischen Ergüssen bewegt mich Luminata eher nicht, daher die Überschrift. Das ist jetzt aber nicht unbedingt negativ gemeint. Ich bin ja schon froh, dass es sich hier nicht um einen gefühlt trillionsten Klon von LVEB handelt ;-).
Jetzt aber zum Duft: Himbeere und grüne Blätter sind für meine Nase erkennbar, Birne not so much. Wenn, dann eine unreife, grüne Birne. Eine leichte Weichspülernote (typische Avon DNA???) ist auch vorhanden, legt sich zum Glück aber nicht pelzig auf die Zunge. Das hätte mich auch zu einer panischen Abschrubbaktion motiviert, lol. Mit der Zeit treten diese Noten zurück, und es 'blümelt'. Magnolie und Pfingstrose sind da, eine pudrige Iris rieche ich bis jetzt nicht. Die Besprechung des Drydowns muss noch warten. So weit sind Luminata und ich noch nicht ;-). Ich hoffe nur, dass dann von dem Duft noch etwas übrig ist. Ich finde die Sillage eher schwach und muss mit der Nase direkt an den Ärmel gehen, um überhaupt etwas wahrzunehmen. Vielleicht ist die Performance ja bei direktem Hautkontakt und Bewegung (im Gegensatz zu fautiermässig auf dem Bett abhängen, wie ich es gerade mit Begeisterung praktiziere) besser. Die Hoffnung stirbt zuletzt...
Fazit: Mit Luminata kann man eigentlich nix falsch machen, ob im Büro oder bei einem romantischen Sonntagsspaziergang zu Zweit. Einen grossartigen Wiedererkennungswert hat er allerdings auch nicht. Für grosse Anlässe wäre er mir persönlich definitiv zu schwachbrüstig. Ich halte ihm aber zugute, dass er im Gegensatz zu vielen seiner aktuellen Konkurrenten wenigstens angenehm duftet...
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Kobold vor 9 Jahren 12 4
9
Duft
Der Hammer
Eigentlich finden sich an dieser Stelle bereits einige absolut treffende Kommentare zu Clandestine, so dass ich nicht unbedingt auch noch meinen Senf dazu geben müsste. Ebenso eigentlich bin ich kein Fan von blumig-aldehydischen Gebräuen (Chanel No.5 = das Grauen schlechthin). Aaaber:

Das, was hier gerade in meiner Armbeuge vor sich hin duftet, ist dermaßen der Hammer, dass ich einfach eine Lobeshynmne loswerden muss. Zuerst steigen mir süße, reife Früchte (eher Aprikose als Pflaume) in die Nase, gepaart mit einem wundervollen Blumenbouquet, dass so perfekt miteinander verwoben ist, dass ich - außer der Rose - keine einzelne Sorte heraus riechen kann. Dazu gesellt sich nach einiger Zeit ein Hauch von Aldehyden, der aber nicht nervig ist, sondern Clandestine genau den richtigen Touch von 'Parfüm' verleiht. Klassisch, aber niemals altmodisch. Die leicht seifige Note macht relativ schnell einem goldenen Honig Platz, der mich unwillkürlich an die gute alte Lagnese-Werbung denken lässt und einen genialen Rahmen für den üppigen Blumengarten bildet. Wen wundert's, wenn man genauer darüber nachdenkt. Und diese Wonne hält und hält und hält... Nach ca. 2 Stunden erkämpfen sich nun so langsam Moschus, Amber, Benzoe und ganz sicherlich auch Zibet (aber nur ganz zart; nix mit Raubtierkäfig ;-)) einen Platz an der Sonne. Zeder rieche ich nicht, und Patchouli macht sich ebenfalls rar. Möge es so bleiben, lol.

Fazit: Für mich ist Clandestine eines der ganz großen Parfums klassischer Schule, meiner Nase um Lichtjahre angenehmer als seine entfernten Verwandten L'Air du Temps und No.5, gar nicht zu reden von dem Schund, der heute für gutes Geld verkauft wird. Nichts kratzt, beißt sich, wird klebrig süß, muffig oder einfach nur langweilig. Clandestine bildet trotz seiner vielfältigen Facetten eine perfekte Einheit, die sich bis zum Ende treu bleibt. Mit einem strahlenden Lächeln, das Sonne in mein Herz zaubert. Jeden Tag auf's Neue, auch wenn es draußen stürmt und schneit...
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Kobold vor 9 Jahren 18 9
5
Flakon
7.5
Sillage
5
Haltbarkeit
7
Duft
Opium fürs Volk
Da ich es sehr schade finde, dass es so wenig Kommentare zu den Billig-Duftwässerchen gibt, möchte ich an dieser Stelle einen verfassen. Und gleich vorab gesagt: Oh So! verdient es. Obwohl die Duftpyramide nicht komplett identisch ist, handelt es sich um ein wundervolles Dupe von Opium. Die Sillage ist nicht so erschlagend, und es fehlt weitgehend die eigenartig beißend-rauchige Duftnote, die seine große Schwester - zumindest bei mir - anfänglich verströmt. Generell duften meiner Meinung nach beide Parfums ohnehin besser aus einer gewissen Entfernung als mit der Nase direkt am Geschehen...

Oh So! bleibt für mich weitgehend linear, wobei ich aber zugeben muss, dass ich es nicht auf der bloßen Haut trage und es sich mangels Körperwärme vielleicht nicht voll entfalten kann. Dominiert wird der Duft von einer schönen warm-würzigen Note (Zimt, Gewürznelke, Oppoponax, Benzoe), dazu kommt noch ein Hauch von dunkler Rose und natürlich die Vanille. Patchouli sticht mir nicht so wirklich in die Nase, aber darauf kann ich auch gut verzichten. Wahrscheinlich hatte ich in meinen guten alten Hippiezeiten einen Overkill davon. Wer aus den 6oer Jahren erinnert sich nicht an Patchouli Räucherstäbchen, Patchouli Duftöl etc. pp. Was müssen meine armen Eltern gelitten haben, von den merkwürdigen Gewandungen ihrer Tochter (Walla-Walla Kleider in allen Variationen und Jesuslatschen) gar nicht zu reden ;-).

Aber zurück zum Duft: Alles ist sehr ausgewogen und harmonisch und hält auf Stoff oder Tempo (die geklauten Teststreifen sind mir leider ausgegangen, lol) locker bis zum nächsten Tag. Bei knappen 5 Euro für 100 ml kann man da echt nicht meckern, finde ich. Der Flakon ist für etwas in dieser Preisklasse auch nicht zu verachten, ist schwer und liegt gut in der Hand ohne irgendwelchen kitschigen Firlefanz. Dafür gibt's 70% Prozent, auch wenn die Verschlusskappe sich leider von Anfang an nicht richtig schließen ließ. Ich spreche jedenfalls eine klare Kaufempfehlung, v. a. für die kältere Jahreszeit, aus. Und noch ein Tip: bei Männern riecht das Zeug richtig lecker. Habe meinen Lebensgefährten schon mit ein paar Flaschen versorgt. Er weiß bis heute nicht, dass es sich eigentlich um ein Damenparfum handelt. Aber Männer müssen ja auch nicht alles wissen, gelle?
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