Labormaus

Erstmal ein herzliches Dankeschön an Frau Angua für die Probe!
Puh! Wie soll ich am besten anfangen? Wie man vielleicht schon bemerkt hat, liebe und schätze ich die Roja Düfte sehr! Und jetzt kommt das ABER....
Der Nüwa ist ungefähr wie ein Unfall, man will nicht hinschauen, aber wegschauen kann man auch nicht!

Im Preissegment von ca. 1000,- müsste eine besondere Komposition alle andere Düfte blass aussehen lassen. Es müsste etwas spektakuläres, luxuriöses, außergewöhnliches sein, was leider hier nicht der Fall ist. Sicherlich ist der Duft von hoher Qualität, trotzdem trifft er meinen Geschmack nicht.

Anhand der Duftpyramide würde man den Duft kaum wiedererkennen! Zitrischer Start? Häää, nein, tut mir Leid.
Blumige Herznote? Hmmm, nächste Frage bitte!
Basis? Ja, da tut sich endlich was!
Zusammengefasst, für mich beginnt der Nüwa mit der Basisnote. All die vielen Duftstoffe von der Kopf-und Herznote sind wahrscheinlich in so geringer Konzentration, dass diese komplett untergehen!

Man mag es kaum glauben, aber der Nüwa erscheint recht linear, entgegengesetzt zu all den anderen Rojas.
Er beginnt und endet mit Birke, Kreuzkümmel, Iris, Eichenmoss und einen Hauch von Vetiver.
Gerade an Kreuzkümmel hat der Onkel Roja nicht gespart und die meisten wissen, was das bedeutet! Vorsichtig ausgedrückt, ein wenig muffig und schweißig riecht das ganze und erinnert etwas an Nassrasur!
Auch die Dosis an Birke ist für Roja nicht typisch, aber vielleicht hatte der Gute Beziehungen zu Herrn Tauer gepflegt, wer weiß.
Selbstverständlich ist das trotzdem kein schlechter Duft, nur.....zu speziell, sagen wir mal.

Trotz der enormen Haltbarkeit hält sich die Silage in Grenzen, was mir in dem Fall recht sein soll.
Ach, was bin ich froh, 1000,- gespart zu haben, ich schaue mich dann lieber bei den anderen wundervollen Rojas um!

Ich habe “leider“ die Roja-Welt für mich entdeckt, was eindeutig für meinem Konto nicht von Vorteil sein sollte.
Es hat viel Überwindung gekostet mich daran zu tasten. Einerseits aus Ehrfurcht (auch wenn das banal klingt), andererseits aus Gründen der Vernunft!

Bei diesen exorbitanten Preisen, wer mag sich schon freiwillig ins Unglück stürzen? Da hilft bekanntlich, was ich nicht weiß, macht mich nicht heiss!
Und da ich zugegebenermaßen, wenn es um Düften geht, nicht besonders standhaft bin, folgt.....
“curiosity killed the cat!“
Also ran an die Bulletten!

Die Aoud-Reihe habe ich mir für den Schluss aufgespart. Eine völlig neue Welt, ein unbeschreibliches Erlebnis!
Als erster der Aoud. Ein Oud-Duft von ausstehender Qualität, alles andere als “in your face Oud“ Ein Traum aus 1000 und eine Nächt!

Dann kam der Musk Aoud. Immer noch die hervorragende überdimensionale Oud Qualität, etwas leiser und animalischer. Der Moschus darin erinnerte mich ein wenig an die Machart von “Muscs Koublaï Khän“ von Serge Lutens, selbstverständlich um ungefähr 38265 Klassen besser und nicht so “stinkig“.
Ein wunderschöner Duft, jedoch für meinen Geschmack der letztplatzierte.

Und dann.....dann kam die Offenbarung!
Oh ja, ich bin angekommen! Was für ein überirdisches Erlebnis!
So was warmes, qualitatives, beruhigendes und sinnliches zugleich habe ich kaum gerochen.
Eine harmonische Symbiose von Amber und Oud, wie ich sie so noch kaum erlebt habe!
Ich weiss was drin ist, ja, aber ich liebe es einfach, wenn die Zutaten in Düften so gut miteinander vermischt sind, dass man die nicht einzeln herausriechen kann.

Der leicht zitrische Start ist recht sanft. Der Begriff zitrisch wäre eigentlich eine beleidigende Reduzierung für diese Eröffnung. Der bleibt aber nicht lange erhalten.
Schon wird man von der Wärme des Duftes überwältigt.
Der Amber Aoud verändert sich nach einigen Stunden nicht übermässig. Diese warme Amber-induzierte Sinnlichkeit bleibt bei mir auch nach 8 Stunden erhalten. Sollte auch so sein, da es ein hochkonzentriertes Extrait ist.

Ist der nun sein Geld wert? Ein klares Jaaaaaa!
Die Blumigkeit hält sich in Grenzen und gibt eine gewisse Sanftheit zu dem ganzen.
Er ist mit keinem Amber oder Oud Duft, den ich kenne, zu vergleichen.
Er ist viel mehr ein Gefühl als ein Duft. Ich kann mir gut vorstellen, dass auch nicht-Fans von Oud ihre Freude damit hätten.
Für mich der absolute König unter der Aoud Kollektion von Roja!

Was war ich aufgeregt diesen Duft in die Hände zu halten!
Lange habe ich gesucht und gehofft und dank einer lieben Parfumo hat es dann doch geklappt! Vielen dank an dieser Stelle.

Es handelt sich hier um einen wunderschönen Vanilleduft vom feinsten. Wie der Name schon verraten lässt, gesellt sich eine Portion Rum dazu, die aber wesentlich delikater rüberkommt, als andere Kandidaten von Odin oder Frapin.

Eine wunderbare “satte“ vollmundige nicht gekünstelte Vanille. durch den Rum wirkt sie etwas erwachsener und reifer. Ein sehr sinnlicher Duft, der aber während der Tragezeit keine große Entwicklung durchmacht, einem aber sogar bis zum nächsten Morgen begleitet.

Die My Inner Island Düfte haben eine sensationelle Konzentration von 30%, sind somit sehr lange haltbar mit einer ausgezeichneten Silage!
Qualitativ stehen sie den Profumum Romas in nichts nach!

Einziges Manko ist der etwas unhandliche Flakon, der sich auf Grund der “Fransen“ umständlich verschließen lässt.
Die Flakons wurden von Valentina (Inhaberin und Parfumeurin von My Inner Island) selbst entworfen und man merkt, dass in dem ganzen Konzept sehr viel Liebe steckt!
Alle Düfte von ihr sind etwas besonders und auf jeden Fall einen Test Wert!

Endlich mal wieder ein Duft der mich umhaut!
Sicher hat man Oud die letzte Zeit in sämtlichen Variationen erlebt, dennoch ist Terryfic Oud doch etwas neues.
Nicht so stechend wie Montale, nicht so extrem wie Xerjoff und nicht so medizinisch wie manche Attars.

Ein orientalischer Duft mit aller beste Oud-Qualität eingebettet in Rose, Sandelholz, Amber und Iris.
Die Beeren sind sehr diskret kaschiert, Bergamotte rieche ich überhaupt nicht heraus und der Zeder ist von der ganz weiche Sorte.

Die Dominanz gehört ja ganz klar dem Oud, doch ist der Duft nicht erschlagend. Intensiv und dennoch samtig zurückhaltend und doch präsent!
Unwahrscheinlich “warm“ und gemütlich.
Die Worte “medizinisch“, “muffig“ oder “ trocken“ haben hier nichts zu suchen!

Der Duft ist durchaus für alle Jahreszeiten geeignet und keinesfalls nur den Frauen vorbehalten.
Die Haltbarkeit ist enorm und die Silage ebenfalls.
Meines Erachtens, einer der bestgemachten Ouds und jeden Cent wert.

Wo wir sind, da ist nix hier....ja wohl auch kaum Duft!
Neeee die 130 Tacken bin ich losgeworden, jetzt mache ich Joga um auf ne andere Ebene zu kommen, ne spirituelle und so, vielleicht riecht es ja da!

Wisst ihr was? Das ISO-E super kriege ich noch zusammen, aber....Amber, Jasmin und Sandelholz?
Na gut der ägyptische Jasmin ist ja zu erahnen, wurde aber leider wohl vorher von Kamelen zertreten!

Neeeee, ich habe noch alle Sinnen beisammen (den Geruchsinn sogar noch voll funktionstüchtig!) leider ohne
nennenswertes Ergebnis.
Um korrekt zu sein, das Zeug tut nicht stinken, ist sogar ziemlich angenehm. Bin mir nur nicht sicher was Miraculix-Brosius in diesem vorher mit ISO-E Super und Hedione ausgespülten Kessel ausgekocht hat.

Ehrlich gesagt, mag ich den Duft sogar auf eine komische Art und Weise, ist ganz nett (und ich meine nicht die kleine Schwester von sch....e !) Ich erwarte nicht damit aufzufallen, aber was soll's das Zeug muss aufgebraucht werden.
Wenn ich eins daraus gelernt habe........wo ich bin sind keine 130 Tacken mehr!!!
Ich habe fertig!