LenaMarie

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1 - 5 von 31
LenaMarie vor 1 Jahr 12 10
7
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
7
Duft
Abschiedskommentar
So lange hatte ich diesen Duft in meiner Sammlung.
Immer, wenn ich ihn aufsprühte, dachte ich: wow! was für ein schöner, angenehmer Duft! Warum trage ich den so wenig?
Ich sprühte ihn also auf, um mit ihm durch den Tag zu gehen... und schnell fiel mir auf, warum er so wenig Beachtung bei mir findet.

Wenn ich den Duft teste, etwas auf meine Hand sprühe und daran schnuppere, rieche ich eine wunderschöne Frische-Wäsche-Puderbombe. Moschus, weiße Blüten, vielleicht etwas Vanille. Aber nicht wirklich süß. Kein Pfirsich, kein Kaffee und auch sonst nichts, was heraussticht. Nicht was ich typischerweise trage, aber sehr sehr schön.

Ja, und warum gefällt mir dieser Duft dann nicht, wenn ich ihn "richtig" trage? Ganz ehrlich - ich habe keine Ahnung. Aber wenn ich den Duft trage, merke ich nach ca. einer halben Stunde bis Stunde etwas unangenehmes, was mir permanent in der Nase bleibt und sich auch nicht verändert. Wenn ich mich auf den Duft konzentriere, kann ich nichts herausreichen, was dieses Gefühl auslösen könnte. Vielleicht riecht der Duft jetzt etwas "salzig"? Wirklich erklären kann ich es nicht.
Es ist wie ein wunderschöner Pulli, der dann aber den ganzen Tag kratzt und dir so den ganzen Tag versaut. Parfum hat die wunderbare Fähigkeit, meinen Tag schöner und positiver zu machen und mit solchen Düften möchte ich mich auch umgeben. Daher muss der hier leider weiterziehen - auch wenn er schön ist.
10 Antworten
LenaMarie vor 2 Jahren 2
9
Flakon
4
Sillage
7
Haltbarkeit
9.5
Duft
Die engen Gassen von Sevilla
Ich bin der Freund von LenaMarie und habe den Duft während eines Urlaubes in Sevilla gekauft. Er ist für mich sanft-blumig mit einem Orangenduft. Das erinnert mich an die warme Stadt, an die Blüten, die als Schmuck in den Haaren getragen werden und an die Orangenbäume, die überall in der Stadt wachsen. Wenn ich ihn auftrage, scheint um mich herum die Sonne und es sind 27°C. Für mich ist es ein Stück Sevilla und Erinnerungen in einem Flacon. Der Duft selbst ist sanft und verändert sich nicht sonderlich auf meiner Haut. Die Orangennote verschwindet mit der Zeit langsam.
LenaMarie besitzt "Fleurs d'oranger | Serge Lutens", der ebenfalls Orangenblüte enthält. Gestern haben wir beide Düfte nebeneinander getragen. Der Serge Lutens ist deutlich eher ein parfümeurisches Kunstwerk, ist komplexer und tiefer. Aber er ist auch schwerer und für mich weniger eine Hommage an etwas. Ich genieße Agua de Sevilla wegen seiner Sanftheit und geringeren Intensität. Mich hüllt er in warmes Wetter, lässt die Sonne auf mich scheinen und bringt mir Ruhe und Zufriedenheit.
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LenaMarie vor 2 Jahren 19 3
Dufterlebnis par excellence
Hier hatte ich nach langer, langer Zeit wieder einmal das Gefühl, etwas ganz besonderes, neues und innovatives zu erleben.
Die Duftpyramide zeigt einige Noten, die ich liebe, einige mit denen ich nichts anfangen kann und ein paar, die ich normalerweise überhaupt nicht mag.
Bergamotte und Zeder zum Beispiel.
Doch der Duft ist ganz anders, als die Duftpyramide erahnen lässt. Er ist überhaupt ganz anders.

Er ist trocken und sanft, wie staubige aber lehmige Erde an dem Flussufer, dem der Duft gewidmet ist. Er erzählt von warmer Luft und kühlendem Schatten unter dem Baum, dessen Wurzeln sich im Fluss kühlen.
Die Luft ist durchwoben von Weihrauch und Myrrhe, die aus der nahegelegenen antiken Kathedrale herüberwehen.
Umschlossen wird der Duft von der sanften Umarmung der schönen und zarten Lilie.

Ich kann die meisten der Duftnoten zwar erkennen, jedoch sticht keine davon heraus. Sie wurden sehr bewusst abgewogen, um dieses Gesamtkunstwerk zu erschaffen und einen runden Duft zu schaffen.

Der Duft ist sommerlich, aber weder frisch noch süßlich. Ich würde ihn eher als leicht herb und grün beschreiben. Und trotzdem ist er sanft und leicht. Wem die generischen Sommerdüfte auf die Nerven gehen, der sollte den hier unbedingt mal probieren.

Ich bin froh, dass Belles Rives mir wieder einmal vor Augen geführt hat, dass man einen Duft nicht alleine nach seiner Duftpyramide beurteilen kann und dass es in der Duftwelt noch so so vieles zu entdecken gibt.
3 Antworten
LenaMarie vor 2 Jahren 9 3
Unerwarteter Ausflug in den Wald
Rose, Hölzer und zitrische sowie synthetische Noten stehen in der Regel auf meiner "No-Go" Liste, was Düfte angeht.
Beim Testen von "Altruist" war ich daher nicht sonderlich optimistisch.
Doch ich wurde überrascht.
Der Duft gefällt mir sehr gut. Das könnte allerdings auch daran liegen, dass er meiner Meinung nach überhaupt nicht nach den aufgezählten Duftnoten riecht. Bis auf das Holz.

"Altruist" riecht wie eine heimelige Hütte in einem Nadelwald.
Die Hölzer duften sanft, und nicht wie sonst so oft stechend für mich.
Dazu kommt eine intensive (Pinien?) Nadelnote. Auch wenn diese nicht aufgelistet ist, ist es für mich die dominanteste Note in diesem Duft.
Dazu gesellen sich aromatisches Harz sowie die Gewürze Pfeffer und Muskat. Besonders Muskat.

Das klingt jetzt erstmal sehr intensiv und herb.
Ich würde den Duft aber als sanft und beruhigend beschreiben.

Ich wähne mich in einem dichten Nadelwald im Winter. Wenn der Schnee die Düfte abmildert aber zugleich auch klar und greifbar macht. Die sanfte, frisch-grüne Nadelnote schmeichelt meiner Nase während ich die Sägespäne vom Stumpf eines frisch gefällten Baumes streife. So rieche ich Holz gerne: Frisch, ruhig und sanft.
3 Antworten
LenaMarie vor 2 Jahren 7 3
8
Flakon
5
Sillage
5
Haltbarkeit
7.5
Duft
Ein typischer Byredo. Oder?
Bei Byredo bin ich total zwiegespalten. Die meisten Düfte der Marke, die ich bisher ausprobiert habe, haben mich total enttäuscht. Nur Mojave Ghost konnte mich überzeugen.
Byredo hat so eine Art an sich, die die Düfte für mich "verwässert" erscheinen lässt. Damit meine ich nicht die geringe Haltbarkeit, die die Düfte auch oft haben. Nein, irgendwie scheinen die Düfte verdünnt zu sein. Als müsste da einfach "mehr" von dem Duft sein. Bei anderen Düften, die einfach nicht so intensiv sind empfinde ich das aber nicht so - ganz merkwürdig.

Bei Velvet Haze ist es leider das selbe Spiel.
Der Duft an sich ist aber echt was Besonderes.
Noch nie habe ich Kokoswasser in einem Duft gerochen. Mir gefällt die Umsetzung sehr. Kokoswasser ist nicht süß. Es ist frisch und hat einen eher "grünen" Geruch an sich, wobei man immernoch einen sanften Kokos-Touch wahrnehmen kann.

Die zweite Note, die heraussticht ist der Patchouli. Wer jetzt drauf und dran ist schreiend zu fliehen, aus Angst vor erdigem, sattem Öko-Patchouli, der sollte dem Duft vielleicht doch noch eine Chance geben.
Der Patchouli ist leicht krautig und sehr sanft. Auf eine gewisse Art schon fast blumig. Ich stelle mir vor, dass es so riecht, wenn man an einer Patchouli-Pflanze riecht. Eben ganz anders als ein intensiver, konzentrierter Extrakt.
Ich liebe auch den kräftigen Patchouliduft, aber dieser hier war eine schöne neue Erfahrung.

Im Verlauf wird der Duft sanfter. Der Moschus fängt langsam an, den Patchouli zu verdrängen. Vielleicht trägt der Kakao auch zu dieser weichen, sanften Basisnote bei. Ich persönlich kann aber keinen Schokoduft ausmachen. Vielleicht eher eine sanftere Kakaobutter? Ich weiß es nicht.

Velvet Haze ist eine außergewöhnliche Kombination von Duftnoten und hätte er nicht diese "verwässerte" Art an sich, würde ich vermutlich darin baden wollen. So ist es allerdings nur ein weiterer Byredo, der es nicht in meine Sammlung schaffen wird.
3 Antworten
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