LenaRegina

Ich gehöre ja tendentiell zu der Fraktion, die gerne mal übersprüht. Bei leichten, floralen Düftchen ist das ja alles kein Problem. Die eine Stunde Anfahrt zur Arbeit reicht aus, um die Duftwolke adäquat verschwinden zu lassen und spätestens am Arbeitsplatz bin ich olfaktorisch sozial kompatibel.
Ich konnte mich dem neuen Trend der Sauberfrau-Weichspüler-better-that-your-skin nicht entziehen und so testete ich einige Neuerscheinungen und einige Vorreiter des Trends. Allen gemein ist hier ebenfalls der leichte, unaufdringliche Charakter, wahre Understatementdüfte!
So vermutete ich auch bei Valaya. Zum Glück testete ich den Duft an einem Wochenende. 3 Sprüher lockerflockig um den Hals verteilt und die Misere begann. Diese stechende Duftwolke klebte den ganzen Tag und noch einen weiteren Tag dazu an mir wie es sonst nur derbe Oud-Verbrecherdüfte können. Schlimm noch dazu, der ganze Duft ist ein Synthetikgemisch hoch 10! Von den ganzen weissen Pfirsichen und was sich da noch so alles schönes in der Duftpyramide lesen ließt, keine Spur. Der Duft war anstrengend, kopfschmerzerzeugend, einfach viel zu viel.

Jetzt hatte ich mir also gehörig die Finger an Valaya verbrannt. Die Abfüllung wanderte weit weg in die Ecke. Ich hatte die Nase gestrichen voll. Eigentlich wollte ich die Abfüllung verkaufen, verschenken, einfach nur loswerden. Nach einiger Zeit stach mich dann doch der Hafer und ich wollte nochmal schnuppern. Diesmal war es nur ein ganz kleiner Sprüher auf den Handrücken. Und was soll ich sagen? Der Duft war zwar immer noch sehr potent, aber bei weitem nicht so aggressiv wie zuvor. Das schlimme Stechen blieb aus - eher entfaltete sich der Duft in Richtung hell, strahlend, frischsauber. Fruchtig ist der Duft nicht, auch nicht cremig oder milchig oder fluffig. Einladend ist der Duft ebenfalls nicht, er hält den Riechenden etwas auf Abstand. Kommt man zu nah mit der Nase, wird es stechend. Die Sillage allerdings zeigt sich hell, klar, strahlend. Fast ein wenig kalt.

Ich testete also Valaya weiter mit ordentlich Maß zur Vorsicht und was soll ich sagen? Mich überzeugt der Duft mittlerweile. Wenn man diesen Saubertrend runterbricht auf das Wesentliche, kommt man eigentlich bei Valaya an. Duftkomponenten sind bei dem Chemiegemisch für mich kaum rauszuriechen. Der Duft tut was er soll, er lässt Trägerin und Träger über den ganzen Tag hellstrahlendsauberfrisch riechen. Nicht mehr, nicht weniger. Der Duft erscheint etwas unnahbar, er ist nicht einladend, nicht weich und nicht zart. Perfekt geeignet, wenn man einen aufgeräumten, professionellen und fokussierten Auftritt hinlegen will.
Passend dazu ist der Flakon ein Traum aus milchweißem Glas. Sicherlich einer der schönsten Flakons dieser Marke!

Fazit
Mit Vorsicht genossen ein schöner Duft. Meiner Meinung nach trifft er den Zeitgeist genau auf den Kopf. Man muss allerdings stark synthetische Düfte ertragen können, wenn man den Duft testen will. Valaya gehört sicher nicht zu der Fraktion der weich-fluffigen Moschusdüfte. Wer so etwas sucht, wird hier enttäuscht. Der Duft ist klar, kalt, sauber. Ich kann nur für meinen Teil sagen, dass man dem Duft mehrfach testen sollte. Ich bin froh, dass ich mich vom ersten Eindruck nicht habe abschrecken lassen.

PS: ich habe die Bewertung nach oben korrigiert.

Vor 2 Jahren - so ziemlich am Ende meines Studiums und am Ende meiner Nerven - habe ich dieses Parfum im Sommer fast täglich getragen. Dank Praxissemester war weder Zeit noch Geld für Urlaub da. Morgens ein Sprüher links, ein Sprüher rechts, noch 2-3 Sprüher überall für den guten Willen, schon war ein ich über die Urlaubslosigkeit hinweggetröstet. Damals fand ich das Parfum klasse und es war auch mein Einstieg in die Welt der Sonnenmilchdüfte.
Warum habe ich meine Meinung nun abgeändert? Nach Intense Tiare folgten viele weitere Sonnenmilchdüfte, viele fand ich schrecklich, viele fand ich genial. Intense Tiare ordnet sich für mich genau in der Mitte des Spektrums ein. Der Duft ist dicht, potent, langanhaltend. Ich bin sehr sicher, den ein oder anderen Sprung ins kalte Wasser übersteht er problemlos.
Was mich irgendwann gestört hat - und das ist ein markentypisches Problem - der Duft ist voll auf die 12. Intense Tiare riecht man 10 Meilen gegen den Wind. Der Duft ist sehr potent, der hält und hält und hält und hält und dann hält er noch ein bisschen mehr. Der Duft wird ebenfalls durch eine synthetische Note (Haarspray? Plastik? Synthetik?) begleitet, das muss man mögen.
Ich habe für mich über die Zeit hinweg herausgefunden, dass ich eine weniger dichte Sillage und Haltbarkeit an Düften zu schätzen weiß, aber das gilt nur für mich. Den Punkteabzug hat Intense Tiare bekommen, weil mich irgendwann diese oben genannte Unternote gestört hat.
In Bildern gesprochen: Mich erinnert Intense Tiare an richtig heisse Sommertage an langen, gerappelt vollen Sandstränden. Man liegt auf einer weißen Plastikliege am Strand, das Material aufgeheizt durch die vielen Sonnenstunden, auf Handtuch und Haut eine Melange aus Meeressalz und Sonnenmilch. An der Promenade säumen sich die Strandbars, dahinter ragen die Hotelkomplexe in die Höhe. Wenn es Abend wird, sehen sich die Strandbesucher in einer der unzähligen Strandbars wieder. Nach dem Duschen bleibt die Erinnerung an den heißen Strandtag als Dufthauch bestehen und begleitet bis tief in die Nacht.

Gleich vorweg - ich möchte hier niemandem zu nahe treten!
Der Duft macht es mir echt schwer. Vorgestellt habe ich mir einen schönen fluffigen Rosenduft mit dem gewissen Etwas. Immerhin ist es doch Kim Kardashians Lieblingsduft, das muss doch für etwas zählen!
Nach dem Testen muss ich sagen, zu Kim Kardashian passt der Duft 1A. Heieiei ist der Duft VIEL und anstrengend. Der klebt wie Kleister an meiner Haut. Dieses Gemisch aus strengen Rosen und dem pieksigen stechenden Moschus und diesem Haufen an Synthetik ist mir wirklich zu viel. Ich weiss nicht mal, ob er eher altbacken auf mich wirkt oder wie ein Teenieduft aus der Grabbeltheke.
Schade, meinen VorrednerInnen nach hätte der echt was werden können für mich! Vielleicht riecht er auf anderer Haut himmlisch und Entschuldigung an alle, bei denen der Duft toll zur Geltung kommt!

Die Marke Amouage hat ja ein Händchen für besondere Düfte, das muss man ihnen lassen! Ich weiss gar nicht mehr genau, welche Erwartungen ich an den Duft hatte, als ich mir meine erste Abfüllung davon im Souk gekauft habe. Der Duft hat mich total überrascht, hat er doch gar nichts gemeinsam mit den Allerwelts-Sonnencreme-Geblümel-Fruchtbomben, obwohl die Duftpyramide sich zunächst für mich so angehört hat. Der Duft ist komplex, sehr warm, opulent und ganz sicher nicht nur für den Sommer.
Die Likörnote rieche ich ganz klar heraus, sie begleitet den Duft auch im gesamten Verlauf. Die einzelnen Blumen und sonstigen Duftnoten kann ich trotz grösster Bemühungen nicht herausriechen, sie vermitteln aber für mich insgesamt ein wärmendes, fröhliches und glückliches Gefühl.
Sunshine woman ist süß, ohne zu süß zu sein. Ist opulent, ohne erschlagend zu sein. Ist erwachsen, ohne altbacken zu sein. Ein sehr spannender Duft!

Als mein Partner sich diesen Duft zulegte, war ich zunächst nicht überzeugt - so viel Geld für Iso-E-Super!
Die ersten paar Male konnten wir beide überhaupt nichts riechen, ausser wir gingen mit den Nasen nah an den Zerstäuber ran.
Aber dann wandelte sich der Duft für mich. Ich nehme eine Art blumig-frischen lieblichen Duft wahr. Es duftet für mich nach einem Nadelwald zum Frühlingsbeginn, die Luft ist klar, Schneeglöckchen und erste Schlüsselblumen erstrecken sich über den Waldboden.
Interessanterweise riecht mein Partner hauptsächlich Zitrone und Holz!
Die Sillage empfinde ich als angenehm und trotzdem präsent, mein Partner nimmt den Duft an sich selbst überhaupt nicht wahr.
Ein wirklich schwierig zu fassender Duft, kaum greifbar.
Gelayert mit Aventus ist er ganz toll, auch Armani Rouge Malachite verträgt sich gut mit Molecule 01.
Ich kann nur allen empfehlen, den Duft ausgiebig zu testen und ihm Zeit zu geben, es lohnt sich!