Leylaa

Leylaa

Rezensionen
Leylaa vor 3 Jahren 15
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
9.5
Duft
Eine sanfte Umarmung
Schönheit, Eleganz, Reinheit und Leichtigkeit vereinigen sich im weißen Apfel und legen sich wie vertraute Arme um mich.

Pure Poison ringt nicht um Aufmerksamkeit, schreit nicht „Ich bin hier!“. Mein neuer Liebling ist nicht zuckersüß und nicht stechend. Dieser Duft füllt keine Räume, erreicht nicht alle Menschen.
Nein.

Pure Poison ist eine sanfte Umarmung. Aus der Ferne ein frischer Schleier, welcher die Schönheit der Trägerin unterstreicht. Kommt man näher, ist dieser Duft so intim. Das reine Gift ist nicht für jede Nase bestimmt, doch kann man es immer tragen. Trotzdem fühlt man sich immer wohl und geborgen.
Ja.

Der weiße Apfel ist blumig-frisch, leicht pudrig und süß.
Er startet mit Jasmin und einer angenehm leichten Zitrik. Dann umarmen mich die Blüten. Begleitet werden sie von einer leicht süßlich-holzigen Basis.
Die Haltbarkeit ist gut, etwa 7 Stunden. Die ersten 4 Stunden nehme ich den Duft relativ stark wahr, dann mäßig. Gerne hätte dieser Dior die Haltbarkeit eines Xerjoff oder eines MFK haben können.
Die Sillage ist ok - nicht belästigend, sondern sanft. Das macht diesen Duft so besonders.

Das „reine Gift“ ist es, das mich in Geborgenheit wiegt.
Dieser Duft ist es, welchen ich nicht missen will.
Wirkt er eher kalt, doch füllt mein Herz mit Wärme.
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Leylaa vor 3 Jahren 23 4
10
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
4
Duft
Das Lokum-Trauma
Ich nasche gern, jegliche Art von Süßem - Das war (leider) schon immer so...

Ich erinnere mich an einen Besuch bei meiner Oma, da war ich 8 oder 9. Wie immer gab es schwarzen Tee und kiloweise Süßkram. Oma verwöhnt halt gern und ich sah etwas auf dem Tisch..
"Hmmm lecker, riesige Haribos MIT Puderzucker!"

Kaum ein Stück im Mund, realisierte ich "Das sind K E I N E leckeren Haribos."
Eine widerliche Süße, eine klebrige Masse. „Geschmacklich“ ein synthetischer Mix aus Rosen und Orangen.
"Mist!, das schmeckt mir nicht!"

Doch was tun, wenn man schon ein Stück im Mund hat und alle einen anstarren??
Nein, Kindergesichter lügen nicht.
Der verzweifelte Versuch, das Zeug im Mund unauffällig hin und her zu schieben und zu tun als sei es lecker, scheiterte.
Es musste raus.
Liebste Oma, sei mir nicht böse - Lokum ist nichts für mich.

Mit dem Sintra assoziiere ich genau das.

Die penetrante Süße.
- Karamell und Vanille.

Der synthetische „Geschmack“.
- Orangenblüte und Rose.

Die klebrige, dicke Masse.
- Marshmallow und Milch.

Ich nehme weder holzige Noten, noch Zimt wahr.

Kurz gefasst: Ein übersüßer Duft, der mich an ausgespuckte Lokums erinnert.
Sintra hält genauso lange auf der Haut, wie der Lokumgeschmack im Mund.
- Eine Ewigkeit.

Mein Duft ist das nicht, viel zu schlecht ist die Assoziation. Ein Mal probiert, nie wieder!
4 Antworten
Leylaa vor 3 Jahren 50 16
9
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
10
Duft
Die erste Rezension..
..und meine ersten Duftgefühle.

Ich bin relativ neu in der Parfumo-Duftwelt. Ich habe mir ab und an Rezensionen durchgelesen und konnte nicht immer alles verstehen. Es wurde über Gefühle und Bilder, die ein Duft auslöst, geschrieben - das war Neuland für mich, sah ich doch einen Duft immer nur als schönes „Accessoire“. Etwas, das mein Erscheinungsbild abrundet, mehr nicht. Heute denke ich anders.

Ich hatte ein klares Bild (oder meinte es zu haben) über Düfte und Duftnoten, die mir gefallen (werden). Vor einigen Monaten hätte ich nie gedacht, dass ein Duft mit den Noten Feige & schwarzer Tee meine 10/10 wird, bevorzuge ich doch eher süß-blumige, sehr feminine Düfte. Doch dann kam die Abfüllung vom Gris Charnel..

Kaum an der Abfüllung geschnuppert versetzte mich dieser Duft in eine andere Zeit und an einen anderen Ort. Wie im Statement bereits erwähnt, war ich an diesem Tag nicht mehr im verregneten Schwabenland, sondern im Norden der Türkei am Schwarzen Meer.

Meine Tante hat in meinem Heimatdorf in der bergigen Landschaft von Sinop einen wunderschönen Garten mit vielen Feigenbäumen. Von da aus blickt man über eine kleine und feine Stadt. Wenn wir meine Tante im Sommer besuchen, trinken wir den besten schwarzen Tee und genießen gemeinsam Gebäck und Feigen während wir uns die Sehnsucht vom Herzen reden und uns über die gemeinsame Zeit freuen.
Abends wenn die Sonne untergeht, hat man vom Garten meiner Tante die schönste Aussicht. Erst ist alles grün, die wunderschöne Natur der Schwarzmeerregion, dann kommen die Lichter der Stadt, das Leben, und dann das wunderschöne wellige Schwarze Meer.

Hier bin ich, wenn ich Gris Charnel rieche. Ich fühle mich wohl und freue mich. Ich schätze die Zeit, weil ich weiß, dass sie vergänglich ist. Ich genieße das Leben und bin dankbar für all die schönen Momente.

Noch nie hat ein Duft so etwas in mir ausgelöst. Ich nehme die Feige und den schwarzen Tee ganz besonders wahr, untermalt mit etwas Cremig- holzigem. Der Kardamom gibt Würze, die Tonka etwas Süße.
Eine wunderschöne Assoziation, nach dem ersten Riecher - Bilder im Kopf.
So wundervolle und intime Gefühle - Geborgenheit, Freude & Wohlgefallen.

Ich hoffe die Umstände lassen es zu und ich kann meine Tante diesen Sommer endlich wieder besuchen. Die Sehnsucht ist groß.
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