Licorice

Licorice

Rezensionen
Licorice vor 2 Jahren 41 36
8
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
10
Duft
Lichte Geborgenheit
Elea, was so viel wie „helles, strahlendes Licht“ bedeutet und an die Polarlichter erinnern soll, die man bei einer Reise zu den Lofoten in Norwegen am Himmel bestaunen kann, ist mit Abstand mein Favorit aus der 5 Düfte umfassenden Parfumreihe der niederländischen Marke Atelier Vesper.
Mit Lichtgeschwindigkeit und seiner ganz eigenen „Soft Power“ (bei Kollege Ergoproxy stibitzt ;)) hat sich Elea einen Weg in mein Bewusstsein gebahnt und sich dort wohlig ausgebreitet.

„Frisch, holzig, einhüllend und verträumt“ soll dieses Licht, was aus den Schlüsselnoten Bergamotte, Sandelholz und Moschus besteht, duften und das kann ich nur bekräftigen.

Bis weit in den Duftverlauf hinein verleihen Bergamotte, meine Lieblingszitrusfrucht, und Grapefruit edle, herbe Frische. Salbei steuert eine zartbittere, aber niemals harsche grüne Würze bei und die früh wahrnehmbare Rosengeranie eine zarte, weiche Cremigkeit.

Wunderschön reihen sich als nächstes die Hölzer (Guajakholz, Sandelholz, Zeder, Patchouli) ein. Vor allem meine geliebte Zeder sorgt für das unheimliche Wohlgefühl, was ich spüre, wenn ich Elea trage. Zusammen mit dem enthaltenen Pfeffer sorgt sie nämlich für sinnliche, nach warmwürziger Haut duftende Aspekte, die ich absolut betörend finde und die mir ein Gefühl von Zuhausesein und Geborgenheit vermitteln. Die restlichen Hölzer greifen harmonisch ineinander und schenken weitere aromatische Wärme.

Neben der erwähnten Rosengeranie enthält Elea noch florale Noten von Magnolie und Jasmin. Diese sind leiser Natur, ganz filigran eingewebt und lassen den Duft schimmern und schweben, ohne jemals dominant zu werden oder (für mich) unnötige Süße beizusteuern.

Sanfter Moschus verstärkt die cremigsinnliche, zärtliche Facette und perfektioniert Elea so. Überhaupt bleibt der Charakter des Dufts für meine Nase durchweg liebevoll, besänftigend und zugewandt.

Elea erscheint mir wie ein lichtdurchfluteter Kokon aus biegsamen Hölzern, erfrischend und erdend zugleich oder auch wie die feste, warme, deine Seele erhellende Umarmung eines von Herzen geschätzten Menschen. Gerade jetzt zum Ende des Winters hin, wo die Sehnsucht nach Licht und Wärme besonders groß ist, vermag dieser Duft es, mich tief zu berühren.
36 Antworten
Licorice vor 2 Jahren 89 53
8
Flakon
9
Sillage
9
Haltbarkeit
10
Duft
Sonniger Seelenstreichler mit wundersamer Würzkante
Schon beim ersten Test berührte mich dieser Duft, der mir so aufregend anders und gleichzeitig so vertraut und einfach wunderschön erschien.

Mittlerweile konnte ich meine Eindrücke vertiefen und möchte diese heute unbedingt etwas umfassender mit euch teilen; denn dieser Duft vermag es, mich bereits beim bloßen Beschnuppern des Sprühers ein bisschen glücklicher zu machen, meine Augen vor Wonne schließen zu lassen und mir ein Lächeln zu entlocken.

Ein Glücklichmacher und sonniger Seelenstreichler aus der Flasche ist das, der die ersten warmen Strahlen der Frühlingssonne bereits jetzt fühlen lässt. Der mit einer ungewöhnlichen, die Sinne kitzelnden, dunkelprächtigen Kräutermischung aufwartet und gleichzeitig mit sanften Gourmandnoten betört, aber nie überwältigt.

All das ist Voyager - Mhom für mich und somit in meinen Augen nicht nur der Stern der Voyager-Serie der thailändischen Marke Siam 1928, sondern mit seiner sanften Solarnote einfach ein absoluter Sonnenstrahl und Lichtblick in meinem olfaktorischen Universum.

Der Duft startet mit einem kleinen scharfen, an Ingwer erinnernden, dunkel-krautigen Urknall aus Minze, Muskatellersalbei, Kamille und etwas Neroli, unterlegt mit einer sinnlichwürzigen Note, die für meine Nase Facetten von geröstetem Kaffee aufweist.
Kräftig, exotisch und neu duftet es hier (der Duft erinnert mich an keinen einzigen anderen, was selten vorkommt) und ich bin mittlerweile geradezu süchtig nach diesem außergewöhnlichen Einstieg.

Mit dem sanften Rückzug der kraftvollen Würze treten die Blüten stärker in den Vordergrund, aber weniger die in der Pyramide verzeichneten Weißblüher als vielmehr die sich hinter der „Solarnote“ verbergenden, bildhübschen Ylang-Ylang-Blüten mit zartpudrigen und bleistiftholzigen Nuancen.
In keinem anderen Duft empfand ich sie je schöner und harmonischer eingesetzt als hier: als sonniger, besänftigender Gegenspieler der kräftigen Kräuter.

Eingebettet werden die Blüten schließlich in sanfte, köstliche, aber niemals pappsüße Gourmandnoten (Marshmallow und — wie ich meine — ein wenig Vanille), feines Sandelholz und zarten Moschus, der für Leichtigkeit und zusammen mit dem Holz für dezente Cremigkeit sorgt.

Die Phase, in der alle Facetten dieses Dufts auf einmal wahrgenommen werden können, ist einfach perfekt für meine Nase. Aufregend, verführerisch, oh so lecker und harmonisch zugleich.

Ein lieber Parfumo hat den Duft mit ein paar Worten absolut treffend beschrieben: „outstanding exotic solar-gourmand“.
Jap. ;)

Ich finde den Duft auch herausragend und er verdient noch viel mehr Aufmerksamkeit und Liebe hier. Mein Herz hat er jedenfalls im Sturm erobert.
53 Antworten