Lienchen1505

Lienchen1505

Rezensionen
Lienchen1505 vor 8 Jahren 1 1
10
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
5.5
Duft
Ein am Lagerfeuer vergessenes Obstkörbchen
Mein erster Montale!

Voller Vorfreude wartete ich auf meine Duftpost. Da ich der lieben Spenderin mitgeteilt hatte, dass ich gerne einmal etwas von Montale testen würde, aber es nicht so ganz mit den orientalischen Wummsern habe, hat sie mir aufgrund einiger fruchtiger Düfte in meiner Sammlung den Crystal Aoud vorgeschlagen.

Aoud und Früchte, wie mag das denn wohl zusammen duften….

Nun weiß ich es:
Der Duft ist recht interessant und ich empfinde ähnlich wie Ergoproxy – ich bin hingerissen und hergezerrt.
Bei mir bezieht sich das jedoch nicht auf die Zimmer, sondern auf die Tageszeit. Heute Vormittag, eher in die Richtung „nicht so das Wahre“, heute Nachmittag, erneut aufgetragen „hm, der hat doch was“.

Auch ich empfinde, dass das Fruchtaroma einen etwas künstlichen Einschlag hat. Ich kann es bis in die Basisnote erschnuppern.

Vor meinen Augen entsteht das Bild eines verlassenen Lagerfeuers auf einer Waldlichtung. Alle Beteiligten haben in der Nacht brav ihre Sachen wieder mitgenommen, bis auf eine(r). Ein Körbchen mit Obst steht dort noch, einsam und vergessen. Die Sonne hat sich ihren Weg auf die Lichtung gebahnt und ihre Strahlen haben das Obstkörbchen erreicht. Da es Hochsommer und dazu noch Mittagszeit ist, stehen die Früchte kurz vor der Gärung, ein durchaus nicht unangenehmer Geruch, der aber den Duft der rauchigen Feuerstelle fast überdeckt.

Ich finde diesen Duft recht interessant und er hat tatsächlich diese beschriebene Szene vor meinem geistigen Auge hervorbeschworen.

Wer fruchtige Düfte mag, aber einmal die allgemein typische Linie dieser Duftfamilie verlassen möchte, sollte den Crystal Aoud wirklich einmal ausprobieren.
1 Antwort
Lienchen1505 vor 9 Jahren 5 3
5
Flakon
5
Sillage
5
Haltbarkeit
7
Duft
Was drauf steht, ist drin - oder anders gesagt ein "Sommergourmand"?
Im Eau de Parfum „Limette Vanille“ der Firma M. Asam ist tatsächlich nur das drin, was drauf steht. Es ist keine großartige Duftentwicklung erkennbar. Diese zwei Komponenten sind jedoch für meine Nase eine sehr gelungene Symbiose eingegangen. Das typisch zitrische, was die Limette ausmacht, wird durch Vanille sanft und, ich beschreibe es mal so „echt lecker“ abgerundet. Der Duft riecht wie ein köstliches fruchtiges Dessert, ohne jedoch quietschig süß zu sein. Die Vanille gibt der Limette eine Tiefe und Wärme, die Zitrusdüfte an sich nicht besitzen und deshalb oft von Nasen, die diese Duftfamilie nicht so gerne mögen, als Klosteinähnlich- bzw. wie WC-Reiniger beschrieben werden. Das ist hier absolut nicht der Fall. „Limette Vanille“ ist für mich ein Sommerduft, den ich persönlich für bedeckte Tage nehmen würde. Bei um die 30 Grad wäre er mir schon zu viel, aber da kann ich eh nur extrem leichte Düftchen ertragen. Ich kann ihn mir aber gut als perfekten Sommerduft, auch bei großer Hitze für diejenigen vorstellen, die ansonsten die schweren Düfte lieben und bei 30 Grad und mehr dann doch etwas Leichtes suchen, was aber nicht allzu zitrisch, aquatisch oder blumig sein darf.

Ob man wirklich diesen Duft als Gourmandduft bezeichnen kann? Vielleicht lehne ich mich da zu weit aus dem Fenster. Aber da ich ein Dessert, das so schmeckt wie dieser Duft riecht gerne verspeisen würde, tue ich das jetzt einfach. Die Vanille macht es eben aus.
3 Antworten
Lienchen1505 vor 9 Jahren 15 5
10
Sillage
10
Haltbarkeit
9
Duft
Vom Wahnsinn im Hochsommer Kenzo Jungle zu testen
Ich hätte nie gedacht, dass mein erster Kommentar hier auf „Parfumo“ ausgerechnet über den Elephant sein würde und hatte eigentlich schon eine andere Rezension vorbereitet, mich aber noch nicht „getraut“ sie einzustellen.

Nach mehreren Jahren fleißigen Mitlesens habe ich mich im November letzten Jahres angemeldet und es in den letzten Tagen endlich geschafft, mal meine Sammlung relativ komplett einzustellen. Der ein oder andere Duft wird wohl immer noch fehlen. Ich bin begeistert von den vielen Möglichkeiten, die sich hier auftun und entdecke immer noch weitere Funktionen.

In der letzten Woche habe ich zum ersten Mal Abfüllungen „bestellt“ und bekommen. Unter anderem waren es eben hier Kenzo Jungle und Dianne Brill. Beides sind Düfte, von denen ich schon wusste, dass sie wahrscheinlich nie als normale Größe kaufen werde, da ich eher die leichteren Parfums bevorzuge, aber im Gegensatz seltsamerweise auch fast alles von Thierry Mugler liebe. Die Beschreibungen von Brill und Jungle haben mich gereizt, die Düfte wenigstens in einer Abfüllung haben zu wollen und mal ausgiebig dran zu schnuppern.

Der Tag gestern begann damit, dass ich zum Briefkasten ging, wo die heißerwarteten Düfte liegen sollten. Auf einer Meter Abstand zum Briefkasten schwappte mir schon eine äußerst gewürzlastige Duftwelle entgegen und ich wunderte mich schon. Es lag daran, dass Kenzo und Brill leider teilweise ausgelaufen waren. Als ich die Düfte aus dem Umschlag befreite, befand sich meine Nase im olfaktorischen Ausnahmezustand und es ging erst mal nichts mehr. Ich machte mir auch Sorgen um den Postzusteller und hoffe, dass er nicht unter asthmatischen Beschwerden leidet. Da heute morgen wieder einige Briefe im Kasten lagen, war ich dann doch dann etwas erleichtert ;-).

Abends hatte sich meine Nase dann soweit beruhigt, dass ich dann auch mal einen Duft auftragen konnte. Ich wählte Dianne Brill, aber dazu will ich mich hier nicht weiter äußern, außer gleich ganz kurz, denn es geht ja schließlich um Kenzo Jungle. Zwei Tröpfen aus dem Braunglasfläschen habe ich aufgetragen, mehr nicht. Ich wusste ja um die außergewöhnliche Kräftigkeit und Sillage. Das hat voll und ganz gereicht. Mehr durfte es auch nicht sein.

Ich gebe hier jetzt keine ausführliche Duftbeschreibung ab, erstens kann ich es nicht so gut, wie viele hier und zweitens ist eigentlich auch schon alles gesagt worden. Deshalb nur kurz: eine wahre Gewürzbombe mit Zimt, obwohl ich mir mehr Zimt vorgestellt habe. In der Duftpyramide ist dieses Gewürz seltsamerweise auch nicht enthalten. Ich finde den Duft sehr lecker, obwohl ich mich damit wahrscheinlich auch nicht im Winter einparfümieren werde – ich finde ihn trotzdem lecker. Ich werde ihn aber aromatherapeutisch benutzen, denn ich habe festgestellt, dass er mir meinen ausgeprägten Heißhunger auf Süßigkeiten wohl dämpfen kann.
Eben kam mein Mann nach Hause. Samstags besucht er immer seine Mutter und die gibt ihm immer netterweise eine Tüte mit, wo Süßigkeiten drin sind. Normalerweise stürze ich mich immer mit Begeisterung darauf. Aber heute? No way :-). Das was ich am Handgelenk habe, diese zwei winzigen Tröpfchen, reichen vollkommen aus, um nicht in die Lakritz- bzw. Gummibärtüte zu grabschen oder mich gar auf Schokolade zu stürzen.

Ich glaube, Kenzo Jungle hat noch eine heftigere Aura als Angel und bis jetzt war das für mich der „Aus-den-Latschen-kipp-Duft“ überhaupt. In Minimaldosierung schön, in Normaldosierung (ich glaub, das ist schon ein einziger Sprüher) kaum zu ertragen.

Ach ja, kurz zu Dianne Brill – im Vergleich zu Kenzo Jungle ist dieser Duft von der Intensität her ein homöopathisches Wässerchen.

Alles in allem kurz zusammengefasst ist Kenzo Jungle für mich ein sehr interessanter, leckerer Duft, der gut zu meiner Hautchemie passt, den ich aber trotzdem, außer um meinen Süßigkeitenkonsum einzuschränken nicht zum "normalen" einparfümieren verwenden werde. Oder vielleicht doch? Im Winter, bei Unter- Nullgrad-Temperaturen, mal schauen…..
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