Meine Reise zu Parfumo

Vorwort: Dieser Blog ist eigentlich nur im Kontext anderer Texte verständlich, die hier im Forum kurz davor erschienen sind. Isoliert mag er den Eindruck vermitteln, dass es sich bei mir um eine bizarr versponnene Schrulle handelt. Mir ist das egal.

Da ich heute genau ein Jahr bei Parfumo bin, möchte ich danke sagen und, wie hier üblich, erzählen, welche Wege mich hergeführt haben:

Schon seit jeher interessiere ich mich für fremde Länder und Parfum und mich hat die Einbettung von Parfum in einen ethnokulturellen Kontext interessiert.

Spiegeln die ambivalenten Chypres die bis zum Bersten gespannte Widersprüchlichkeit des untergehenden imperialen Europas wider?

Spiegeln die überladen süß-synthetischen amerikanischen Düfte das artifiziell-heuchlerisch schönmalende Konstrukt wider, dass diesen Staat prägt?

Welchen Einfluss hatte Freud darauf, dass das Animalische in europäischen Düften häufig urinal daherkommt, während im arabischen das Fäkale überwiegt? Welchen Einfluss hatte Duchamp darauf? Und wieso wählt gerade er die Rrose, die dem Orientalischen zuzuordnen ist?

Ist das Beinahe-Verschwinden klassischer Chypres und die über die Ozeane hierher gereiste Flut süßer oder orientalischer Düfte oder süß-orientalischer Düfte ein Ausdruck für die identitätslose Zerissenheit des assimilierten Europas im 21. Jahrhundert?

Ihr seht: Viele drängende Fragen, die nach einer Antwort dürsteten. Also machte ich mich auf die weltumspannende Reise, um eine Plattform zu finden, die diesen Durst stillen möge. Und bin natürlich hier gelandet. Und es bleiben keine Fragen offen.

Vielen Dank und weiter gute Unterhaltung Euch allen!

Fotos von meiner Reise hierher habe ich wie immer angehängt: