MGO

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1 - 5 von 11
MGO vor 2 Jahren 25 12
8
Flakon
3
Sillage
4
Haltbarkeit
5.5
Duft
Zarte Versuchung
Manchmal muss ich einfach zugreifen um den eigenen Standort in Sachen Attar zu bestimmen.

Schöne, edle Verpackung.
Ein der überschaubaren Menge angepasster geradliniger, fast kubischer Glas- Flacon, leider mit einem Applikator aus Kunststoff der durch die recht enge Gummidichtung schwer zu öffnen ist und die herausholbare Menge bei der Performance des Attars einfach nicht ausreicht um einen ordentlichen Eindruck zu erhalten.

Also gleich 4 mal gedippt und aufgetragen. Die angegebenen Noten darf man nicht ganz wörtlich nehmen, denn sie versprechen Kraft und Ausdauer.

Natürlich ist Erwartungshaltung nicht unbedingt das Maß der Dinge.

Bei einem solchen Attar aus edlem Hause und nicht gerade preiswert, hatte ich dennoch etwas mehr erwartet.

Der Duft ist tatsächlich sehr zurückhaltend, die Erwartung an reichlich Oud und zusätzliche Kraft durch Birkenteer, sowie Civet und/oder Castoreum wird für mich nicht ausreichend deutlich.

Dennoch ein Attar zum Kuscheln, nicht aber zum Begeistert sein, wenn man wie ich an stärkere und aussagekräftigere Attars gewohnt ist. Aber das ist meine ganz persönliche Einstellung und keinesfalls eine Herabwürdigung eines zarten Duftes der sicher seine Anhänger finden wird.

Die Haltbarkeit ist für mich und meine Haut, enttäuschend kurz, schon nach 1,5 Stunden muss man die Nase praktisch an die Hand kleben um noch eine entfernte Erinnerung zu haben.

Wer sich traut, der gibt einen satten Schuss hochwertiges Oud (z.B. Borneo und Laos) dazu, pimpt das ganze mit Civet Tinktur und Castoreum Balsam und schon kommt das gesuchte Duft und Silage-"Monster" zum Vorschein.

Da Bewertungen immer subjektiv sind, bitte ich ausdrücklich um Dispens, sollte jemand meinen Anspruch für überzogen halten.
Ich betone gerne noch einmal. Bewertung und Eindruck ist stets Nutzerabhängig.

Auf jeden Fall werde ich aufmerksam lesen, was andere Nutzer dazu schreiben und mich gerne überzeugen lassen, ich müsste besser "hin riechen".

12 Antworten
MGO vor 5 Jahren 28 3
6
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
10
Duft
Ein Duft zum niederknien.
Oud Yusuf

Ein Duft zum niederknien. Ein Duft der mich trägt, ein Fluidum das mich wärmt, beschützt und tiefe Entspannung im Handumdrehen hervorruft.
Ich nutze ihn, wenn ein Tag besonders anstrengend wahr, wenn ich einfach zur tiefen Ruhe finden möchte.
Eine einzelne Essenz als Parfum zu bezeichnen ist im Grunde genommen ein Antagonismus.
Per Zufall habe ich gesehen, das Oud Yusuf hier als Parfum gelistet ist.

Ehrlich gesagt hatte ich dies gar nicht erwartet, weil es ein Rohstoff, also eine Ingredienz für die Parfumherstellung für mich ist.

Ich nutze die verschiedenen Oudöle von Ensar Oud seit Jahren in der MGO Duftmanufaktur um meinen Düften, so es denn Oudparfums sind, den gehörigen Respekt zu zollen.

Wann also ist ein Parfum ein Parfum und nicht nur ein Duft? Ich denke, dies trifft zu, wenn ein Duftverlauf zu erkennen ist, wenn unterschiedliche Phasen und Entwicklungen stattfinden. Ein Parfum zu beschreiben, setzt sich demnach auch aus der Wahrnehmung dieses Duftverlaufes zusammen.

Typisch der Angeruch, also die Kopfnote.
Diese ist bei Oud Yusuf aus meiner Wahrnehmung leicht animalisch, erdig, kräftig, zu keiner Zeit fäkal.
Die Beschreibung, störend oder unangenehm, kommt hier als Feststellung definitiv nicht in Frage.

Es handelt sich für mich um einen der Besten und auch für westliche Nasen geeigneten Oudduft den man für Geld kaufen kann.
Die Herznote kann man hier durchaus floral nennen, ein wenig metallisch und leicht würzig. In der Basis verbreitet dieser Duft über Stunden eine gourmandartige Note die an gutes, altes Sandelholz erinnert.

Wie Eingangs beschrieben, gönne ich mir hin und wieder das Vergnügen, diesen Duft solo zu benutzen.
Ansonsten finden Oud Yusuf und weitere Sorten aus dem Hause Ensar regelmäßig Verwendung in meinen Parfums.

Ich bin der festen Überzeugung, das neben Kopf, Herz und Basis mit solchen Qualitäten die Komponente "Seele" in ein Parfum Einzug hält.

Es gibt eine Reihe hervorragender und unterschiedlicher Oudsorten bei Ensar, ganz sicher allesamt einzigartig gut und viele davon haben Einzug bei mir genommen.
Leider sind die verfügbaren Mengen stets schnell verkauft und damit hergestellte Parfums dann auch niemals mehr wiederholbar.
Ich muss ganz schnell zu Ensars Seite und sehen was noch zu holen ist.

Ich kann nur jedem Oud interessierten dringend empfehlen sich ebenfalls ein paar Gramm dieses göttlichen Duftes zuzulegen.
Wartet aber bitte, bis ich gleich bestellt habe. -:)
3 Antworten
MGO vor 5 Jahren 5
7
Flakon
9
Sillage
10
Haltbarkeit
7
Duft
Gefällig?
Der Auftakt spricht mich schon an. Würzig, leicht zitrisch und kräftig.

Wachholderbeere an Hesperidenmischung , so könnte man diesen Duft als Vorspeise servieren.

Nach 10 Minuten auf der Haut kommen, durch Salz und Anis unterstützt, Assoziationen einer Lakritze bei mir auf.
Diese sind jedoch so verhalten und nur beim nahen schnuppern zu entdecken, als das man hier von einem Lakritzduft sprechen könnte.
In der Basis ist neben Benzoe und den angegebenen Protagonisten auch eine Spur Galbanum zu erkennen.
Der Duft bleibt im Gewürzmodus, nett und interessant. Ich muss jetzt auch was Essen gehen, irgendetwas salziges, würziges, kräftiges.

Als Parfum wird dieser Duft bei mir nicht einziehen. Die Probe von Calgari (dafür vielen Dank) reicht noch für den ein oder anderen Abend, wenn es mir nach einem Sprüher Gewürzen zumute ist. Danach esse ich dann sicher wieder etwas kräftiges.

Fazit: Kein Parfum, sondern für mich ein Duftkonzept und als solches auch gefällig.
0 Antworten
MGO vor 5 Jahren 2 1
7
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
7
Duft
Unentschlossen
So ist der Duft für mich und ich erkenne keine Linie, keine Ecken, keine Kanten.
Für mich ist ein Geruch von scharfem Reinigungsmittel, wie man sie in großen Bürogebäuden in den Staaten verwendet, erkennbar. Allerdings weit hintem im Flur wahrgenommen, nicht an der Quelle. Auch sauber und ein wenig nach Politur kommt er hin und wieder in seiner ungefähren Unentschlossenheit.
Nicht meins, aber dennoch vielen Dank an Calgari. Nur wer testet kann seine Vorlieben finden.
1 Antwort
MGO vor 5 Jahren 13 1
10
Flakon
10
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
Soll ich auch die andere Wange hinhalten?
Puuh, das ist heftig.

Einen solchen Duft zu testen wäre mir grundsätzlich gar nicht in den Sinn gekommen, ich kannte ihn noch nicht einmal.
Ein Parfumo hat mir diesen Duft als Probe zukommen lassen. Caligari, oder besser Alex kennt jedoch mein manchmal waghalsiges Faibel für starken "Toubak".

Alleine für die Möglichkeit des Testens noch einmal vielen Dank.

In einem anderen Kommentar ist Jeke als untragbar klassifiziert, das hat mich gereizt und gleichzeitig vorsichtig gemacht.

Heute morgen also sparsam mit gerade mal einem Sprüher aufgetragen und unmittelbar in die Vergangenheit gereist.
Ich fühle mich zurückversetzt in die 60iger, eine Strassebaumaschine verteilt frischen, heissen Teer auf der Strasse, ich lauf aös kleiner Junge hinterher und nehme die ein oder andere Nase von diesem in Schwaden durchs Dorf ziehenden Gerüchen.
Immer hart am Limit zum unangenehmen habe ich diesen Teergeruch ein für allemal in meinem Duftgedächtnis abgespeichert.

Der Auftakt ist für mich also hinsichtlich eines "Geruches" gelungen.
Ich muss dringend auf die Autobahn, der Job wartet in 400 km Entfernung.
Nehme ich mir die Zeit doch noch ein zweites Mal unter die Dusche zu gehen?

Ach, was solls, ist ja noch ne Weile hin, bis ich im Business bestehen muss.
Nach rund einer Stunde, ich habe mich noch immer nicht satt geschnüffelt, empfinde ich Wärme und Zufriedenheit mit diesem Versuch.

Unglaublich rauchig, teerig, würzig.
Wenn auch nicht aufgeführt, so ist hier für meine Nase definitiv Birkenteer verarbeitet. Ich mag Birkenteer in ledrigen Parfums, sofern das Mass gehalten wird.

Russisch Juchten, so wie ich es kenne, ist gegen dieses Gebräu ein sanftes Lüftchen.
Nach 2 Stunden kommen immer wieder Düfte eines starken und doch leicht vanilligen Pfeifengeruchs dazu. Eine alte Pfeife, eine mit reichlich "Kruste" was beim Versuch diese endlich einmal zu reinigen dazu führt, dass nach dem ersten Stopfen und anzünden auch Teile des angekogelten Holzes ihren Anteil an der rauchigen Wolke haben. Auf der Zunge brennt diese Pfeife allerdings.

Die nicht zu knapp verarbeitete Nelke, auch diese mag ich, kommt mit zunehmender Dominanz.
Ich habe nur noch 10 km bis ich unter Menschen sein werde. Da muss ich jetzt durch. Beim kurzen Weg vom Parkplatz zum Bürogebäude unterstützt die kühle frische Luft diesen Duft um das Gelände einzunehmen.

Ich habe den Tag selbstbewusst und souverän überstanden. Ein Kollege traute sich zu sagen, heute tragen Sie aber einen außergewöhnlich kräftigen Duft.
Er hat sicher Recht, kommentieren muss ich aber nicht.

Es ist jetzt 20 Uhr abends, das Büro habe ich betreten gegen 9 Uhr, aufgetragen wurde Jeke heute morgen um 5 Uhr.

Er ist noch immer da, performt kräftig, aber zwischenzeitlich gleichwohl zahmer.

Ich mag diesen Geruch wirklich sehr.

Ist er untragbar? Ich denke jein. Werde ich diesen Duft noch einmal "öffentlich" tragen? Nein!

Werde ich es mir hin und wieder gönnen in ihm zu schwelgen, der alten Zeiten wegen? Ja, klar!

Ich muss nur warten bis meine Frau einmal für ein paar Tage ohne mich unterwegs sein wird. Ein Tag reicht nicht, der Duft muss ja auch wieder aus dem Haus verfliegen.

"Auserspreche Anerkennung" wie mein General zu sagen pflegte, wenn er wirklich beeindruckt war.
Und gerne noch einmal vielen Dank an Calgari, dass er mir aus seinem unglaublichen Fundus gerade diesen zum testen gegeben hat. Er kennt mich halt.
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