MMDR

MMDR

Rezensionen
MMDR vor 4 Jahren 6 2
8
Flakon
10
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
Was mache ich denn jetzt...
...da es in recht großen Schritten auf die wärmeren (Jahres-)Zeiten zugeht? (An dieser Stelle ein Shoutout an den Klimawandel!)
Tom Fords Tobacco Vanille ist für mich das Alpha und das Omega der (Winter-)Düfte. Der Anfang und das Ende.
Bombenhaltbarkeit und strahlt wie die Sonne - selbst nach 8 Stunden noch mehr als deutlich für mich und andere wahrnehmbar, und das obwohl ich ihn ja den ganzen Tag schon rieche. Duftblind? Weit gefehlt. Deshalb befürchte ich auch, dass ich ihn nicht in den Sommer (oder auch die warmen Frühlingstage) mitnehmen kann - der bringt sonst noch irgendwen um, erschlägt ihn in einer Wolke aus klebrig-köstlicher Süße. Wenigstens ein schöner Tod.
Nach 30 bis 60 Minuten entwickelt sich der Duft zwar nicht mehr sehr stark (jedenfalls für meine Nase - offenbar ein Trend der ganzen Tom-Ford-Hardhitter), doch das muss er gar nicht. Entsprechend schwer fällt es mir auch, den genauen Duftverlauf zu beschreiben, ich fühle mich die ganze Zeit einfach köstlich. Als Fan süßer Düfte natürlich großartig.
Für mich eine glatte 10 in jeder Kategorie (sans Flakon, da ist noch ein bisschen Luft nach oben).
2 Antworten
MMDR vor 4 Jahren 15 6
7
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
7.5
Duft
Schon sèhr Fougère!
Heute angekommen, aus der Packung gerissen, aufgesprüht... und erstmal schwer enttäuscht gewesen. „Was für ne Gurke!“, war mein erster Gedanke, unter anderem weil mich der Duft im Kopf stark an die klassische Salatgurke erinnert hat (fragt mich nicht woher das kommt, jeder hat so seine Assoziationen - und „Salatgurke“ ist halt nichts bei dem ich Freudensprünge mache).
Glücklicherweise ist es bei diesen gurkigen Ausdünstungen nicht geblieben, der Duft hat sich über die letzten drei Stunden wirklich stark gemacht.
Sillage ist gefühlt nach einer Stunde am Stärksten, und der Duft wandert von der Gurke (die ersten ~3 Minuten prominent) zu krautig, bis irgendwann die Rosengeranie durchscheint (die ich wirklich liebe) um mittlerweile von einem recht minzig anmutenden Duft ersetzt worden zu sein (das ist dann vielleicht das Veilchenblatt in Kombination mit den anderen Düften, da Minze laut Duftpyramide hier ja nicht vorkommt). Die Tonkabohne kann ich nicht erkennen, allerdings dachte ich vorhin etwas in die Richtung zu erahnen... jetzt isses allerdings weg.
Bis jetzt ein sehr angenehmer Duft der nicht stört, mich aber auch nicht umhaut, da er doch recht simpel daherkommt; kann man machen zu dem Preis, muss man aber nicht.
Der Flakon ist typisch JPG-maskulin und auch die Blechdose gefällt mir sehr gut!
Alles in allem eine solide Anschaffung, die mich ein wenig an Eros Flame erinnert (das macht wahrscheinlich die Rosengeranie).
PS: Positiv überrascht bin ich übrigens davon, wie gut meiner Freundin der Duft gefällt - ab jetzt also etwas mèhr fougère.
6 Antworten
MMDR vor 4 Jahren 6 2
7
Flakon
8
Sillage
7
Haltbarkeit
8
Duft
Survival of the Fittest - Dass diese Statements aber auch so kurz sein müssen...
...denn kurz fassen fällt mir manchmal richtig schwer. Aber dann schreibe ich lieber doch keinen Kommentar, weil so wirklich Kommentar-würdig erscheinen mir meine Gedanken fast nie.
Aber jetzt muss es doch sein, weil der Statement-Platz effektiv zu kurz ist!
Bleu de Chanel Parfum ist ein durch und durch guter Duft, nicht überladen (laut Duftpyramide nur zwei Komponenten) und obgleich nicht unbedingt etwas, das ich mit einem klassisch „blauen“ Duft verbinden würde, doch wenigstens so blau wie ein Nadelwald im Zwielicht manchmal erscheint.
Denn holzig-erdig ist er definitiv und „frisch“ kann ich so auch unterschreiben - wie ein Nadelwald im Zwielicht eben!
Aber eine Sache stört mich, und das ist nicht unbedingt die Schuld dieses - sehr guten - Duftes, sondern eher die eines anderen. Würde „Bleu de Chanel Parfum“ in einem Vakuum existieren, ich würde ihn kaufen und immer wieder gerne tragen, tut er aber (leider) nicht.
Viel mehr lebt dieser Duft im Schatten (vielleicht kommt daher die Frische - heyo!) eines wahren Giganten: „Terre D‘Hermès EdP/Parfum“
In meiner Empfindung (und da könnt ihr mich gerne korrigieren) sind sich TdH und BdC im Dry-Down (wenn man bei BdC überhaupt von einem Dry-Down sprechen kann) so ähnlich, dass ich Schwierigkeiten hätte sie zu unterscheiden (was ehrlich gesagt nicht SOOO viel heißt).
Trotzdem sind mir die zwei Düfte viel zu ähnlich, nur dass TdH interessanter und ausgeklügelter daher kommt, mehr Nuancen besitzt, mehr Tiefe - und die fehlt mir bei diesem Nadelwald leider.
Und darin liegt die Crux: Nicht nur würde ich „Bleu de Chanel Parfum“ nicht über „Terre D‘Hermès EdP/Parfum“ KAUFEN, ich würde es auch niemals statt „ Terre D‘Hermès EdP/Parfum“ TRAGEN.
In etwa so als würden beide die selbe evolutionäre Nische besetzen - und in diesem Fall ist TdH in meinem Empfinden definitiv „fitter“.
2 Antworten
MMDR vor 4 Jahren 14 4
8
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
10
Duft
Wie der erste Eindruck doch täuschen kann...
Ich habe Tuscan Leather Ende des letzten Jahres zusammen mit Grand Soir von einem Parfumo hier zu einem sehr vernünftigen Preis erstehen können (danke Steffen), und war mehr als aufgeregt, als ich das Paket endlich in Händen hielt. Also links Tuscan Leather aufgesprüht, rechts Grand Soir und an beiden einmal geschnuppert. (Während ich diese Stelle gerade geschrieben habe, habe ich gedankenverloren mein rechtes Handgelenk an meine Nase gehalten, in der Erwartung dort wieder Grand Soir zu riechen...)
Von dem olfaktorischen Erlebnis rechts war ich begeistert - Grand Soir war und ist in jeglicher Hinsicht alles was ich an einem Duft mag. Nun soll das aber kein Kommentar über Grand Soir werden, sondern über Tuscan Leather - widmen wir uns also dem Star der Show:
Linkes Handgelenk an die Nase gehalten, Tief eingeatmet (noch immer etwas benommen von der Großartigkeit auf der rechten Seite), und... Nase leicht gerümpft.
„Das soll es sein?“, dachte ich mir, „Das riecht wie... Senf?!“. Etwas enttäuscht lies ich mein linkes Handgelenk sinken, in der Hoffnung, dass sich der Duft im Dry Down stark verändern würde, tat er aber nicht. Zum Glück!
Denn obwohl mir Tuscan Leather an diesem Abend im November so überhaupt nicht zusagen konnte hatte ich irgendwie das Gefühl, dass dieser Duft und ich noch warm werden würden. Vielleicht nicht gleich, aber irgendwann. Und ich hatte Recht, jedenfalls teilweise.
Denn der Wechsel von Empörtheit zu Liebe kam zwar, aber doch viel schneller als gedacht. Denn schon beim zweiten Auftragen einige Tage später nahm ich den Duft viel nuancierter wahr. Das, was ich vorher als beißenden Senfgeruch empfand erschloss sich mir plötzlich als überwältigend reiner Ledergeruch mit fruchtiger Himbeere im Abgang, und das fand ich gut.
Mittlerweile sogar SO gut, dass ich mich, wenn ich bis ans Ende meines Lebens nur noch einen Duft tragen dürfte, ohne Zögern für Tuscan Leather entscheiden würde.
Ja, der Duft ist nicht einfach, er ist herausfordernd und nicht jedermanns Sache (auch meine Freundin ist damit noch nicht ganz warm geworden, doch auch sie hat das Gefühl, dass er ihr bald gefallen könnte), aber für mich ist es mittlerweile - trotz holprigem Start - der definitive Duft für mich.
Der Duft verändert sich im Laufe der Zeit meines Empfindens nach zwar nicht wirklich enorm (mehr Leder, weniger Himbeere), ist aber - dank singulärer Großartigkeit - eigentlich besser so. Haltbarkeit ist super, Sillage auch. Kein Komplimentmonster, aber das muss er für mich gar nicht sein, weil ich keinen Duft so gerne an mir selber rieche (und das auch zum Ende eines 8-stündigen Arbeitstages noch tue!) wie diesen (außer vielleicht Oud Satin Mood, aber das ist ein Thema für einen anderen Kommentar).
Alles in allem 10/10, kein Duft für jeden, aber definitiv ein Duft den jeder mal getestet haben sollte.
4 Antworten
MMDR vor 4 Jahren 3
6
Flakon
7
Sillage
10
Haltbarkeit
9
Duft
Danke für die Probe!
Komme gerade vom Fitnessstudio und lasse mir ein heißes Bad ein; hatte den Tag über Aventus von Creed getragen (mein Go-To-Office-Duft). Da ich von Aventus nicht mehr viel mitbekomme packt mich die plötzliche Lust eine der vielen Duftproben aus meinem Regal aufzutragen - sonst komme ich ja nie dazu, und da ich mir nicht viel erwarte ist es auch nicht so schlimm, dass ich zeitnah baden werde.
Rechts also irgendeinen nicht erwähnenswerten Duft und links Nudo. Der rechte hat ne stärkere Sillage, den bekomme ich direkt mit und denke mir „Meh.“ - aber was kommt da von links?
Ein kompromissloses Weihrauch-Statement, das mich nur in den ersten Minuten Blüten erahnen lässt (und für mich im ersten Akkord so Carlisle-ähnlich daherkommt, dass ich mir nicht ganz sicher war, ob ich mich nicht im Tester vergriffen hatte). Je länger ich den Duft trage, desto holziger wird er und langsam erahne ich pfeffrige und zitrische Noten - kann natürlich auch alles nur der Weihrauch sein, so gut ist meine Nase nicht, aber bei keinem anderen Duft, den ich bis jetzt probiert habe, erscheint er mir so facettenreich.
Obgleich ich das Gefühl habe sowieso schon zu viele Banger-Düfte (Anmerkung des Autors: „Banger-Düfte“ ist neudeutsch für „Düfte die dich mitreissen und nicht loslassen“) in meiner Sammlung zu haben, und gerade 3 neue auf dem Weg sind, spiele ich schwer mit dem Gedanken, mir „Nudo“ auch noch zuzulegen... und selbst wenn ich das nicht tue, war ich doch wenigstens der Meinung, dass dieser Duft meinen ersten Kommentar verdient. Und das heisst schonmal was.
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