Maltek

Aaron hat hier mal wieder einen echten Knaller abgeliefert (mit kleinem Beigeschmack).
Diese dunklen mystischen Düfte kann er einfach verdammt gut umsetzen.
Ja, es ist (mal wieder) eine Rose-Oud Kombination, aber in ATH gewohnter top Qualität.
Auch hier dominiert das ATH typische Oud, welches einfach wunderschön dunkel und mystisch daherkommt, definitiv kein Stinker. Getragen von einer ebenso schönen Rose (absolute), in der Basis ein rauchiges Leder.
Allerdings ist ebenfalls eine Animalische Note vorhanden, für mich jedoch super verwoben und nicht störend ist. Für manche Nasen wahrscheinlich schon eine Herausforderung.
Im Prinzip kann man ihn mit den ersten Minuten des Ombre Nomade vergleichen, nur die süße Himbeere hinten raus fehlt dem Luna.

Und da kommen wir auch schon zum Punkt der vielleicht nicht unerwähnt bleiben sollte, der kleine Beigeschmack.
Der Lunar ist schon sehr nah am Ombre Nomade. So nah, dass ich mir kaum vorstellen kann, dass ATH zufällig diese Komposition erschaffen hat. Wir nehmen das böse D Wort mal nicht in den Mund,
aber ein wenig mehr Eigenständigkeit hätte ATH hier abliefern dürfen.

Haltbarkeit und Sillage spielen beide am oberen Ende, einen dezenten Duft sollte man nicht erwarten. Auch hier passt der Ombre Nomade Vergleich.
Fazit: ein Duft für besondere Anlässe, ein Duft um aufzufallen und anzuecken.
Wer etwas sparen möchte, greift zum Ombre Nomade.

Man kann von einer echten Überraschung sprechen, denn Miami South Beach bietet nichts von dem was ich mir vorgestellt habe.

Die erste Überraschung:
Das Oud legt hier einen fulminanten Start hin um dann fortwährend im Hintergrund zu lodern. Anfangs kurz leicht animalisch und dann immer sanfter aber steht’s präsent.

Dazu kommt in der Basis immer wieder die Kokosnuss durch. Auch wenn ich absolut kein Fan selbiger bin, wurde sie hier super eingebunden.

Ingesamt handelt es sich um einen dunkleren Duft. Meine erste Assoziation war eher ein Nachtclub in Miami. Tabak und Rum unterstützen diesen Eindruck. Curry oder Karotte nehme ich nicht einzelnen war und bin auch nicht traurig drum.

H/S überraschen eher im negativen Sinne, da hätte ich mehr erwartet.
Wohlgemerkt handelt es sich um einen ersten Eindruck, gut möglich dass noch mehr übrig ist als ich selber wahrnehme. Also die Bewertung bitte mit Vorbehalt betrachten.

Zuletzt noch ein Wort zum Naxos Vergleich. Ich weiß gar nicht ob Herbert Stricker diesen Vergleich selber gezogen hat, oder einer seiner Tester (Mark Gebauer etc). Jedenfalls kann ich diesen Vergleich absolut nicht unterschreiben. Wo Naxos süß gefällig sein will, kommt mir Miami South Beach eher dunkel und leicht dreckig vor. Miami Night Club anstatt der Strandspaziergang bei Sonnenschein eben.

Nachtrag: Ich musste ich die Bewertung nochmal etwas nach oben korrigieren.
Miami South Beach gefällt mir inzwischen nicht nur gut, sondern richtig gut!
Einen weiteren Punkt muss ich zudem noch ergänzen: Unique!
Hier haben wir tatsächlich mal wieder (für mich) etwas neues. Kein "riecht wie x mit etwas y" oder die 100-Kopie von einem Kassenschlager...

Alex II gilt für viele ja als der nahezu perfekte Duft. Mit war er ehrlich gesagt ein wenig zu „alt“ um in zu tragen.
Genau hier setzt der Burdèl an. Im opening bekommt man eine wunderschöne zitrische Note, während man im Hintergrund schon deutlich eine Alexandrianische Brise um die Nase geweht bekommt.
Der erste Eindruck begeistert mich direkt.
Nach und nach zieht sich das Zitrische zurück und die holzig würzigen, leicht gesüßten Noten kommen immer mehr zum Vorschein.
Insgesamt bleibt er aber immer etwas frischer und leichter als der Alexandria II. Genau diese Tatsache macht ihn für mich tragbarer und (so nenne ich es jetzt mal) „jünger“.
Ein Wahnsinnig spanender, besonderer und anziehender Duft.
Um es mit FlavioAurel Worten zu sagen „Sommer über Alexandria“.

Würde hinter dem Burdèl nicht Tiziana Terenzi stehen, würde der Duft wohl überwiegend als Dupe bezeichnet werden.
So belassen wir es wohlwollend bei einer Hommage an die Perfektion.

Endlich steht hier mein erster Xerjoff.
Und der erste Eindruck war ehrlich gesagt ein wenig enttäuschend. Ja, er roch angenehm, aber irgendwie auch nur durchschnittlich bzw. einfach nicht „besonders“.
Schnell rief ich mir aber wieder in Erinnerung was ich eigentlich haben wollte: einen alltagstauglichen Duft, einen Duft der hält und von Xerjoff habe ich mir natürlich auch entsprechende qualitativ versprochen.
Also nochmal die Nase an das Versuchsobjekt.
Inzwischen kommt die Ananas richtig gut durch, insgesamt kommt er jetzt richtig lecker fruchtig und vor allem sehr sehr hochwertig rüber. Ja, der gefällt mir!

Ab zur Checkliste:
Alltagstauglich? Absolut! Der passt immer und wird niemanden nicht gefallen.
Qualität? Die riecht man! Oh ja die riecht man!
Haltbarkeit? Hat mich mehr als überrascht!
Zum Ende hin bleibt zwar „nur“ nur noch ein leicht fruchtiges Moschus, aber das bleibt... und bleibt... und bleibt.

Fazit: Xerjoff hat hier einen super Alltagsduft erschaffen. Ja, Ähnliches findet man auch deutlich günstiger, aber eben nur Ähnliches! Was Xerjoff hier an Qualität abliefert sucht dann doch seinesgleichen (zumindest im günstigerem Segment).
Wie immer muss natürlich jeder selbst die entscheidende Frage „ist er mir den Preis wert“ selber entscheiden. Von mir gibt es hier aber, nach anfänglicher (und auch nur kurzer) Skepsis ein klares ja.

Wie viele (eigentlich alle) schon anmerkten, ist der Absolu das Mittelding zwischen L‘Homme und dem L‘Homme Intense. Wer den L‘Homme Intense schon hat, braucht diesen eigentlich gar nicht groß zu testen.
Ich bin jedoch der Meinung, dass die verschiedenen Versionen des L‘Homme schon ihre Berechtigung haben.
Natürlich deckt eine Kombination aus L‘Homme und L‘Homme Intense schon alles ab, wer aber mit dem Prada gerade erst Bekanntschaft gemacht hat, sollte sich durchaus die Zeit nehmen und alle einmal testen.
So hat sich für mich folgende Kombination herauskrisalisiert:

L‘Homme Water Splash für den Frühling und Sommer.
Auch der Water Splash ist dem normalem L‘Homme sehr ähnlich, einige sagen nahezu identisch. Er hat dann aber doch diese Spitzigkeit, die mir sehr zusagt und ihn gerade im Sommer auf Platz 1 befördert.

L'Homme Absolu für den Herbst und Winter
Im direkten Vergleich ist der Intense, wie der Name ahnen lässt, die intensivere Version.
Da ich aber eher einen Büroduft für die kälteren Tage gesucht habe, war der Absolu für mich die bessere Variante. Wer also noch keinen Intense in seiner Sammlung hat, für den ist der Absolu durchaus eine Option.

Insgesamt sind die Flanker also durchaus einen Blick wert, allerdings eben nur wenn man nicht schon eine der Alternativen sein eigen nennt.