Manogi

Manogi

Rezensionen
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6 - 10 von 89
Manogi vor 2 Jahren 8 2
6
Sillage
7
Haltbarkeit
7.5
Duft
Einfach, aber interessant
Die liebe @DieKoenigin hat mir ein riesiges Konvolut an Samples und Flakons überlassen. Ich brauche wahrscheinlich Monate, um das alles zu testen. Vielen Dank! Darunter war auch dieser Duft.

Wer mich kennt, weiß, dass ich Zitrusdüfte in der Regel langweilig finde. Hier verhält es sich jedoch völlig anders. Schon beim ersten Sprüher meinte meine Nase "interessant!". Da schwang neben der - übrigens sehr gut gemachten und für mich gar nicht synthetischen - Zitrone noch etwas anderes mit. Zunächst war mir nicht klar, was, bis meine Nase rief "Schwarzer Tee!". Also schaute ich mir die Duftnoten an, und siehe da, Ceylon-Tee. Das Holz vernachlässige ich jetzt mal, denn das rieche ich nicht so wirklich heraus. Aber diese Kombination aus süß-saurer Zitrone und Tee finde ich doch recht spannend. Klar, Teetrinker kennen das. Aber als Duft ist es doch nochmal etwas besonderes. Ceylon-Tee wird ja auch nachgesagt, einen an Zitrusfrüchte erinnernden Beigeschmack zu haben. Insofern wäre das die optimale "Marriage" dieser beiden Duftnoten (Marriage bezeichnet im Schmuckgewerbe ein aus zwei Schmuckstücken neu gefertigtes Stück, das in sich als Einzelstück stimmig ist).

Es handelt sich alles in allem um einen einfachen Duft ohne großen Verlauf, der aber interessant ist. Die Sillage ist, zumindest auf der Kleidung getragen, ok, wenn auch nicht überragend.
2 Antworten
Manogi vor 2 Jahren 7 2
7
Sillage
8
Haltbarkeit
7.5
Duft
Ein süßes Tierchen
Auf der letzten Station meines Zoobesuchs geht es zu den Pandas. Die Bären leben hier in einem Freigehege.

Gleich als ich bei Ihnen ankomme, strömt mir ein frischer, süßer Apfelgeruch in die Nase. Der kommt in der Tat von einem großen Haufen Äpfel, der im Gehege ausgebreitet wurde und über den sich die beiden genüsslich hermachen. In freier Wildbahn fressen Pandas zwar überwiegend Bambus. Doch in Gefangenschaft nehmen sie auch sehr gern Früchte wie Äpfel.

Neben dem Duft der Äpfel riecht es nach feuchter Erde. Den Eigengeruch der Tiere nehme ich dagegen kaum wahr. Ich schaue ihnen noch eine Weile beim Fressen zu und bewundere ihre niedlichen Gesichter. Dann mache ich mich auf den Weg nach Hause.

"Panda (2017) | Zoologist" ist bisher der gefälligste der von mir getesteen Zoologists. Er startet fruchtig-grün mit einem dominanten Apfel. Das ist nicht ganz meins. Nicht dass ich das nicht mögen würde. Ich finde es eher unspektakulär.

Mit der Zeit setzen dann die erdigen Noten mit ein, die dem ganzen doch noch einen interessanteren Touch verleihen. Diesem Duft fehlt es jedoch, im Gegensatz zu den anderen von mir getesteten Zoologists, gänzlich an Animalik. Zwar ist Zibet als Duftnote gelistet, sie macht sich aber nicht wirklich bemerkbar.

Wenn mich jemand nach einem Einstiegsduft aus der Zoologist-Reihe fragen würde, würde ich ihm "Panda (2017) | Zoologist" empfehlen. Zumal die Haltbarkeit gut ist. Die Sillage könnte etwas besser sein.
2 Antworten
Manogi vor 2 Jahren 7 3
7
Sillage
8
Haltbarkeit
7.5
Duft
Immer der Nase nach
Nun waren bei meinem Zoobesuch die Nashörner an der Reihe. Sie hielten sich im Innengehege auf, das ich sogleich betrat. Sofort kroch mir ein stechender Geruch in die Nase. Hier war wohl kürzlich gereinigt worden. Das alkoholhaltige Putzmittel lag noch in der Luft. Mir wurde etwas schwummrig. Doch je näher ich den Tieren kam, umso mehr wurde es von einem ledrigen Duft verdrängt, unter den sich ein leichtes Dung-Aroma mischte. Ich nahm an, dass der ledrige Eindruck von der Haut der Tiere stammte. So aufregend wie bei den Makaken und den Elefanten war es hier jedoch nicht, so dass ich recht bald wieder ging.

Mit diesem Duft tue ich mir schwer, weswegen auch die Rezension recht lange gedauert hat. Nicht weil er schlecht wäre. Im Gegenteil. Aber die Kopfnote fällt gegenüber den anderen etwas aus dem Rahmen. Sie ist so, wie sie sich liest, sehr scharf und alkoholisch.

Nach etwa einer halben Stunde legt sich das jedoch weitestgehend. Dann kommt vor allem das Leder zum Vorschein, begleitet von einer rauchigen Note, ich nehme an vom Weihrauch. Zusammen gibt das den in der Geschichte beschriebenen Eindruck ledriger Nashornhaut mit etwas Dung.

In der Basisnote dominiert für mich mein geliebtes laotisches Oud, das wirklich sehr gut rauskommt und authentisch wirkt.

Insgesamt gefällt mir der Duft sehr gut, und er passt auch wieder sehr gut zum Tier. Auch hier ist es gelungen, eine gewisse Animalik ohne animalische Noten zu kreieren. Allerdings ist er nicht so komplex wie zum Beispiel "Macaque (2016) | Zoologist" oder "Elephant | Zoologist". Die Haltbarkeit ist gut. Die Sillage könnte etwas besser sein. Er bleibt doch recht körpernah.
3 Antworten
Manogi vor 3 Jahren 8 1
8
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Der Affe, der mir einen Apfel geben wollte
Bei meinem Zoobesuch, bei dem ich auch dem kleinen "Elephant | Zoologist" begegnete, schaute ich natürlich auch bei den Menschenaffen vorbei, denn auch die haben es mir besonders angetan. Heute waren die Rhesusaffen im Außengehege. Als ich mich Ihnen näherte, war gerade Fütterungszeit. Es gab Äpfel, deren säuerlicher Geruch mir sofort in die Nase stieg. Dieser Geruch vermischte sich mit dem nasser Erde, denn es hatte geregnet. Und natürlich strömten auch die Affen selbst ihren typischen tierischen Duft aus. Ich beobachtete die Tiere eine Weile, wie sie sich um das Futter zankten. Doch dann geschah etwas besonderes. Ein Affe sah mich eine ganze Weile lang an. Ich schaute zurück und fragte mich, was wohl in dem kleinen Kerl vorgeht. Da schnappte er sich plötzlich ein Stück Apfel, sprang zum Rand des Geheges und hielt es mir hin. Natürlich war es mir aufgrund des Abstands nicht möglich, den Apfel anzunehmen. Ich lächelte und versuchte ihm mit Gesten zu vermitteln, dass es nicht ging. Nach einer Weile zog er offensichtlich enttäuscht von dannen. Ich war ein wenig traurig, dass dieser Versuch der Kontaktaufnahme nicht gelingen konnte, wusste aber, dass es für mich und das Tier das Beste war. So zog ich weiter zum nächsten Gehege.

Dank @Alexxander kann ich im Moment einige mir noch unbekannte Zoologist-Düfte testen, so auch "Macaque (2016) | Zoologist". Normalerweise finde ich fruchtige Düfte totlangweilig. Sie reizen mich überhaupt nicht. Hier ist das anders.

"Macaque (2016) | Zoologist" ist zwar fruchtig, aber nicht auf gewöhnliche Weise. Zunächst ist der Apfel, der hier alles dominiert, sehr sauer. Zudem habe ich das Gefühl, dass er schon eine Weile gelegen hat und nicht mehr ganz taufrisch ist. Im Gegenteil. Er wirkt modrig.

In diesem Sinne ist auch dieser Zoologist, ähnlich wie der "Elephant | Zoologist", animalisch, ohne es sein zu wollen. Denn keine der Noten, die bis auf die Mandarine neben dem Apfel etwas untergehen, spricht für Animalik. Aber ich kann mir diesen Duft durchaus in der oben beschriebenen Szene vorstellen, die zwar erfunden ist, aber auf ähnlichen Erlebnissen mit anderen Menschenaffen beruht.

Haltbarkeit und Sillage sind hier im Gegensatz zu "Elephant | Zoologist" gut. Ich hoffe, dass die Reformulierung, die es wohl geben wird, wie ich hier las, den Charakter des Dufts nicht zu sehr verändern wird. Denn auch hier passt er perfekt zum namensgebenden Tier.

Last but not least möchte ich hier einen Appell da lassen. Diese wunderbaren sensiblen Tiere gehören in ihre natürliche Umgebung. Aber ich bin dankbar für jeden Zoo und jede Aufzuchtstation, die sich für den Erhalt der Tiere einsetzt und ihren Bestand durch Wiederauswilderung sichert. Aber bitte besucht keine Zoos oder Shows, die diese Tiere nur als Attraktion präsentieren, ohne sich für ihre Erhaltung einzusetzen!
1 Antwort
Manogi vor 3 Jahren 9 4
8
Sillage
7
Haltbarkeit
9
Duft
Im Elefantengehege
Nach dem langen Lockdown bin ich endlich mal wieder im Zoo. Ich genieße die Ruhe dort und beobachte gern die Tiere. Besonders haben es mir die Menschenaffen angetan - und die Elefanten. Als ich am Gehege dieser majestätischen Tiere ankomme, habe ich ein paar Zweige mit Blättern dabei, die ich einem Elefantenbaby anbiete. Gern nimmt es sie mit seinem Rüssel auf, der dabei meine Hsnd berührt. Der Geruch ist interessant. Es riecht nach Blättern, aber auch etwas nach Dung. Etwas süßliches ist auch dabei. Ich mag den Geruch und streichle dem Kleinen nochmal über den Rüssel, ehe ich gehe.

"Elephant | Zoologist" ist ein sehr angenehmer Duft. Ich kann nicht alle angegebenen Noten identifizieren. Die Blätter und den Tee rieche ich heraus, ebenso eine süßliche Note, sie vom Kakao kommen könnte.

Aber da ist noch etwas. Diese Komposition hat für mich auch eine leichte Animalik, die mich tatsächlich sofort an Elefanten denken ließ. Und das ohne jegliche animalische Noten. Nach dem "Hyrax | Zoologist" ist er damit für mich der für das Tier, das ihm seinen Namen gibt, authentischste Zoologist.

Schade ist, dass die Haltbarkeit bei mir recht kurz ist. Dennoch lohnt sich ein Test auf jeden Fall. Die Sillage ist ok.
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