Maren11

Maren11

Rezensionen
Filtern & sortieren
6 - 7 von 7
Maren11 vor 2 Jahren 12 3
Ein Duft mit zwei Gesichtern
Baccarat Rouge war - ich denke, so wird es einigen hier gehen - der erste Nischen-Duft, an dem ich gerochen habe. All dem Hype entsprechend, waren meine Erwartungen ziemlich hoch.

Das erste Mal im Laden auf einen Teststreifen gesprüht, fand ich den Duft ganz nett. Umgehauen hat er mich keinesfalls und ich war mir - zumindest zu diesem Zeitpunkt - absolut sicher, dass ich niemals so viel Geld für dieses Parfüm ausgeben würde. Den Teststreifen wollte ich dann aber doch nicht direkt in den Mülleimer befördern und so ist er erst einmal in meine Tasche und von dort aus auf ein Regal in meinem Wohnzimmer gewandert. Und dann fing der Zauber an:

Jedes Mal, wenn ich an besagtem Regal vorbei lief, stieg mir dieser wunderbar süße, leicht karamellige und luftige Zuckerwattegeruch in die Nase, den ich unfassbar toll fand. An dieser Stelle möchte ich kurz erwähnen, dass mir zu diesem Zeitpunkt absolut unergründlich war, wie man Baccarat Rouge als unisex vermarkten kann. Unvorstellbar, dass ich diesen Duft an einem Mann gut finden könnte und noch viel unvorstellbarer, dass ein Mann diesen Duft tragen wollen könnte.
Wie dem auch sei - Baccarat Rouge wollte einfach nicht mehr von diesem Teststreifen verschwinden und stieg mir über viele, viele Tage immer wieder in die Nase, wenn ich in seine Nähe kam. Und so war ich mir, ungefähr eine Woche nach erstmaligem Im-Laden-Sprühen und wider meiner ersten Einschätzung absolut sicher: Diesen Duft muss ich einfach haben.
Klar war mir aber auch, dass ich Baccarat Rouge nicht kaufen kann, ohne nicht ebenfalls die Extrait-Version getestet und beide Düfte miteinander verglichen zu haben. Und so bestellte ich mir über den Souk jeweils eine Abfüllung der beiden Kandidaten. Und schon ging es mit dem anfänglichen Zauber bergab:

In freudiger Erwartung auf den bekannten und sehr geliebten Baccarat Rouge-Duft durfte das "Original" den Anfang machen. Ein paar Sprühstöße landeten auf einem weiteren Teststreifen, ein paar dieses Mal direkt auf meiner Haut. Und dann der Schock: Nichts, aber auch gar nichts von diesem wunderbar süßen Zuckerwatteduft, in den ich mich so verliebt hatte, konnte ich ausfindig machen; weder auf dem Teststreifen, noch auf meiner Haut. Dafür - und davon hatte ich bereits mehrfach gehört und gelesen - eine leicht metallische, insbesondere aber extrem stechende medizinische Note, die ich beim ersten Testen so überhaupt nicht wahrnehmen konnte. Eine leicht medizinische Note hätte mich wahrscheinlich nicht so verwundert, weil man das - wie gesagt - ja tatsächlich schon öfter gehört hat. Aber was ich da gerochen habe, war für mich ein komplett anderer Duft! Ich war mir absolut sicher, dass es sich um ein Fake oder um eine gekippte Version handeln musste und habe aus diesem Grund eine weitere Abfüllung bestellt, die leider Gottes genauso roch. Mittlerweile kann ich nachvollziehen, warum dieser Duft als unisex eingestuft wird.

Ich persönlich finde diese medizinische Note ganz furchtbar und sie ist bis heute leider das einzige, was ich wahrnehme, wenn ich Baccarat Rouge an mir oder auf Papier teste. An anderen Leuten hingegen rieche ich den Zuckerwatte-Traum, den ich so, so toll fand und den ich mir auch für mich bzw. an mir gewünscht hätte.

Ein wenig abgeschwächt und von einer deutlichen Mandelnote umgeben, rieche ich die medizinische Note ebenfalls im Extrait, weswegen zum jetzigen Zeitpunkt weder das Original, noch das Extrait bei mir einziehen durfte. Ganz aufgeben kann ich Baccarat Rouge dennoch nicht - ich werde in größeren zeitlichen Abständen weitere Versuche wagen.
3 Antworten
Maren11 vor 2 Jahren 13 1
Der etwas andere Designer
Meine aller erste Rezension möchte ich diesem tollen Duft widmen. Libre ist für mich ein ganz besonderer Duft, weil er - im Gegensatz zum üblichen Designer - nicht crowd-pleasing, sondern durchaus edgy ist. Diese "edginess" kommt klar vom Lavendel, der dem Duft eine leicht maskuline Note verleiht und ihn in meiner Nase eindeutig zu einem unisex-Duft macht.

Libre strahlt einerseits Eleganz, andererseits unglaublich viel Selbstbewusstsein und Stärke aus. Genau das macht ihn zu einem perfekten Office-Duft. Im Frühjahr und Sommer gerne alleine, im Herbst und Winter ein Traum in Kombination mit "Vanilla | 28 | Kayali". Wer beide Düfte hat, braucht weder die Intense- noch die Le Parfum-Version von Libre.

Ganz besonders empfehlen möchte ich Libre jeder Frau, die - wie ich - genug von all den gourmandig/fruchtig/quitschig, super süßen und girlyhaften Designern hat, die am Ende des Tages doch alle mehr oder weniger gleich riechen. Libre ist anders. Libre ist elegant. Libre ist erwachsen. Libre ist vielschichtig und wandelbar. Libre geht immer. Libre hält ewig. Libre ist toll!

1 Antwort
6 - 7 von 7