Maryana

Maryana

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1 - 5 von 14
Maryana vor 9 Jahren 9 2
10
Flakon
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
9
Duft
Neugier ist weiblich ...
…zumindest im europäischen Sprachraum – heißt es doch DIE Neugier.
Und wo wären wir, ohne diese urweibliche Eigenschaft?
Hätte damals Eva nicht herzhaft zugebissen, läge Adam noch immer, gelangweilt und ahnungslos mit den Äpfeln spielend, unter dem Baum rum.
Und uns gäbe es gar nicht.

Ebenjener Neugier, genauso wie der Mitgliedschaft in der Parfumogemeinde ist es geschuldet, daß sich Duftvorlieben wandeln, Horizonte erweitern und sich mit den Herrendüften uns Mädels ganz neue Duftwelten erschließen.

Doch nun zum Lyric Man!
Er legt einen sauberen Start hin, aber dabei so, daß man ihn auch als Sauberdufthasser mögen kann.
Frisch, leicht zitronensaftig ohne die Bitterlichkeit der Schale, trägt er dann ein paar frischgeschnittene Blümlein vorbei, wenn Rosen, dann eher luftig-weiße als schwülstig-rote und verweilt in einer ganz zurückhaltenden, absolut hautnahen Holzigkeit - vielleicht ein wenig vom Balsamischen des Galbanum geprägt, aber dabei absolut unaufgeregt.

Wer sichergehen möchte, in Sachen Beduftung keinesfalls aufzufallen - mehr noch, regelrecht unwahrnehmbar zu sein, kann hiermit nichts falsch machen.

Das heißt aber nicht, daß ich ihn nicht mag – für Tage, an denen ein ausdrucksstarkes Parfüm zuviel wäre, ist er der richtige.
Ganz selbstverständlich gepflegt wirkend, amouagetypisch lang anhaltend, kann er Begleiter von morgens bis abends sein.
Und ich denke daß er ausgesprochen unisex ist da, oder obwohl, ihm markante Ecken und Kanten völlig abgehen.
2 Antworten
Maryana vor 9 Jahren 12 7
7.5
Flakon
5
Sillage
10
Haltbarkeit
8
Duft
For Ladies only ...
Nachdem ich mittlerweile sämtliche Düfte (außer einem!) von Atelier Cologne testen durfte und sie auch recht gerne mag, kommt hier mein allererster Kommentar zu dem, der mich am meisten beindruckt und überrascht hat.

Bei den meisten AC – Parfum, so schön sie auch sein mögen, stört mich etwas.
Nach meist wundervollem Start, ich denke da nur an „Orange Sanguine“ mit seiner frischsaftigen, total identischen Orangennote, kommt für mich irgendwann im Verlauf eine deutliche Keksnote zum Vorschein.
Ja, Keks, aber nicht ein frisch aus der versiegelten Packung entnommener, sondern eher so einer, den man nach Tagen im Kinderwagen findet – leicht pappig, möglicherweise schon angelutscht.

Zum meiner großen Begeisterung nicht bei „Blanche Immortelle“. Der Start erfolgt zwar nicht, wie erwartet mit zitrischen Noten, dafür mit einem lieblichen, zurückhaltend süßen Blümlein (auch wenn die Mimosen in Natura schon ganz schön durchdringend duften können).
Immortelle ja, ganz deutlich, aber überhaupt nicht maggilastig, sondern einfach nur von der Sonne erhitzte Mittelmeerkräuter – angenehm.
Und dabei bleibt es für lange Zeit – Stunden - den ganzen Tag über!
Kein Jasminstinkerle, keine Rosenseife – nur süßliche Kräuterwürze.

Süß? Ja schon!
Aber es ist eine besondere Süße. Nicht scharf und spitz wie Zucker, keineswegs Fruchtsüße, auch nicht die ein wenig stechende Süße von Honig.
Ich habe lange überlegen müssen, woran mich diese stumpfe Süße denn nun erinnert.
Am ehesten kommt dem noch der Geruch von Milchpulver nahe, wenn man einen Teelöffel voll davon im Mund zergehen läßt.
Also eigentlich ein Lebensmittel, das nicht vordergründig süß ist, sondern erst in konzentrierter Form süß wirkt.
Und an der Stelle sei vermerkt, ich halte ihn eigentlich für einen weiblichen Duft.
„For the Ladies“ eben ( die männlichen Ladies eingeschlossen!).
Jedenfalls möchte ICH diesen süßlichen Softie nicht an einem/meinem Mann riechen, obwohl die Erdigkeit vom Vetiver und auch eine sanfte Sandelholzigkeit ihren Beitrag zum Charakter dieses Duftes liefern.
Insgesamt ein rundes Dufterlebnis, das Patchouli übernimmt hier nur eine Vermittlerrolle, drängt sich nicht in den Vordergrund.

Und nun, nach ca 10 Stunden kommt das Aha-Erlebnis.
Als ich schon denke, jetzt verabschiedet er sich bald, kommt eine völlig unerwartete Wandlung.
Der Duft vollzieht eine überraschende Wende, wird vom süßholzigen zu einem sauberholzigen Duft. Gibt es sowas wie saubere Holzdüfte überhaupt?

Wie frisch geduscht, mit einer holzigen Basis, sehr angenehm und keineswegs wie Weichspüler oder Seife.
Dabei legt er noch einmal deutlich an Intensität zu und ich bekomme die Nase nicht mehr vom Handgelenk.
Noch am Morgen ist er deutlich zu erschnuppern und auf dem Schal hält er eine kleine Ewigkeit.
Für mich DIE Entdeckung schlechthin.
Dank großzügiger Abfüllung kann ich ihn noch ein Weilchen genießen, vielleicht wird ja doch noch ein kleiner Flakon draus, denn die finde ich bei Atelier Cologne sehr hübsch.
7 Antworten
Maryana vor 9 Jahren 10 4
10
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
8
Duft
edles Silbergrau
Nach den Kommentaren hier, hatte ich zunächst etwas Bedenken, mir ungetestet einen Duft, der noch dazu ganz offensichtlich eher der maskulinen Parfumgemeinde zuzuordnen ist, aufzutragen, und damit dann auch noch die Öffentlichkeit zu konfrontieren.
Obwohl ich sehr gerne mal typische Herrendüfte, deren es ja wirklich reichlich ganz Tolle gibt, trage, mag ich doch gar nicht diese typische Rasierwassernote, die bei vielen den "Beginn" ausmacht.
Aber - wer nicht wagt, der nicht gewinnt, also los!
Und ich wurde überrascht, auf die angenehmste Weise.
Etwas unfaßbar Frisches, nicht zu Greifendes nahm mich sofort gefangen.
Ich hab keine Ahnung, wie Aldehyde tatsächlich riechen, aber Veilchenblatt war gut zu erkennen, Kardamom oder Pfeffer eher nicht. Auf jeden Fall wirkte der Duft in diesem Moment sehr jung und dynamisch auf mich.
Recht zügig wurde aus der vordergründigen Frische eine lavendelwürzige holzig unterlegte irgendwie luftig und hell wirkende Aura.
Müßte ich dem Duft eine Farbe zuordnen, wäre das ein strahlendes, helles Silbergrau.
Mein Fazit - nein ich fühle mich kein bißchen verkleidet damit, sondern empfinde eher ein Verschmelzen mit dem derzeitigen Novemberwetter.
Süße kann ich auch im weiteren Verlauf nicht wahrnehmen - allerdings wird aus dem silbernen Strahlen etwas Weicheres, so als würde aus ausgewittertem Holz ein Kaschmirschal.
Empfehlung an die Damenwelt - traut euch ruhig mal, das hier ist was Edles!
4 Antworten
Maryana vor 10 Jahren 5 6
5
Flakon
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
8
Duft
Eigenhauttest dringend empfohlen!
Wenn einer meiner Lieblingsbestandteile Zeder gelistet ist, dann ist meine Erwartunghaltung immer recht hoch. Ein wenig Röslein, möglichst natürlich, kann ich auch gut leiden, also ohne Zeit mit dem Teststreifen zu verlieren, rauf auf den Handrücken.

Ein Déjà-vu ?
Erinnert mich das nicht stark an "Interlude Woman"?
Jaein ... Kräuter ja, jede Menge, aber kein Maggi-Ton. Ist es der Safran? Schade kann keinen Direktvergleich anstellen, sowas hab ich nicht vorrätig. Auch nach 30min läßt sich keine Rose blicken, Patchouli zum Glück auch nicht, dafür bereichert Zedernholz die würzige Harmonie. Aber kein helles, wie vom frischgespitzten Bleistift, sondern eher so ein Unterstufenschulzimmergeruch.
Über Stunden passiert gar nichts Neues und ich beschließe, das ist kein Duft für mich!
Erst nach 10 Stunden, unerwartet eine Überraschung, regelrecht ein Umschlagen. Aus dem alten Zedernholzgewürzkästchen wird ein hinreißend, schmelziger, zartrosig-cremiger Hautduft, der auch am Morgen noch gut wahrnehmbar ist.
Ich bin ratlos - die Basis ist so gar kein bißchen maskulin, die voraufgegangenen Stunden schon.
Wer soll sowas tragen?
Ich kann da echt keine Bewertung abgeben, ich fühle mich getäuscht.
6 Antworten
Maryana vor 10 Jahren 6
5
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
8
Duft
animalisch ? Nö!
...aber vielleicht geeignet, um ein Tier zu wecken? Kann ich leider nicht beurteilen, ich glaube aber eher nicht.

Erster Sprüher und ich denke "Shalimar" ... dieser etwas "gruftige" altmodische Geruch - Patchouli?
Aber das gibt sich bald, dann kommt die Tuberose hereingepoltert, drängelt jegliches Patchoulimäßige von der Bank und räkelt sich dann ganz entspannt zusammen mit hellen Holznoten auf meiner Haut ... hellholzig, ein bissel Tuberose und eine aparte, zarte Tabaknote ... nach Stunden, direkt an der Haut - schön !!!
Sollte ich meine Eindrücke in Farbe wiedergeben, dann wäre der Beginn ein Burgunderrot von einem Grauschleier überzogen, das dann zunehmend Braunrot wird, um in einem matten Rosenholz zu verhauchen
Haltbarkeit ist ok, auch wenn ich mir da viel mehr erhofft hätte - 6 h sind nicht soooo überragend
0 Antworten
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