Massimo

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Massimo vor 4 Jahren 8 5
Ja, Nein, Ja, Winter, Sommer, Herbst.
Letzten Winter habe ich Encre Noire à L'Extrême in einem französischen Kaufhaus kennengelernt. Den großen Bruder kannte ich bereits, konnte aber nie so viel mit ihm anfangen.

Die Extrême Version jedoch erhielt von mir eine lobende Notiz und einen Platz auf der Merkliste, sodass ich sie mir diesen Sommer im Rahmen einer größeren Bestellung für kleines Geld zulegte.

Nunja, bei 28 Grad im Schatten ging der Test dieses (Halb-)blindkaufs gehörig schief und ließ mich an meinem Verstand und meiner Nase zweifeln. Vetiver, Vetiver, Vetiver. Dunkel, schwer, melancholisch, unpassend.
Doch ich entschied mich erst einmal gegen den Souk und für's geduldig sein.
Und das hat sich gelohnt. Denn bei herbstlichen Temperaturen lässt sich dieser Duft hervorragend tragen. Ich nehme den Vetiver nun weniger wahr, tendiere in meiner Beschreibung eher ins Holzig, leicht Rauchige.

Alles in allem eine runde Komposition, entgegen des Namens ohne Extreme. Die Haltbarkeit ist gut, bloß in Sachen Sillage könnte dieser dunkle Duft wesentlich mehr zeigen.

Also, lieber Souk, es tut mir leid, aber EN Extrême bleibt bei mir :-)
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Massimo vor 4 Jahren 6
Die Nase
Auch ich durfte mehrere Monate in den USA verbringen, und zwar 2009. Da war A&F schon bekannt, hatte jedoch erst eine Niederlassung in Europa und war somit noch durchaus ein wenig exotisch. Auch Fierce war in meiner Erinnerung da gerade erst im Kommen.

Vorweg: ich war und bin ein Fan der Marke. Ganz einfach aus dem pragmatischen Grund, dass die Klamotten eine sehr gute Qualität aufweisen. Und wenn dann noch Black Friday und ein schwacher US-Dollar dazukommen umso besser.
Die Models der Stores und Fierce sind da eigentlich nur Nebengeräusch, prägten aber dennoch das Bild der Marke. Und Fierce war geil. Synthetisch ja, aber neu, frisch, kräftig, unbekannt und perfekt der Zielgruppe angepasst. So legte ich mir halt auch mal eine Flasche zu, verwendete sie aber doch unregelmäßig.
Das hier oft zu lesende "riecht man an jeder Ecke" traf bei Fierce wirklich zu. Er war einfach _zu_ gut und sorgte - von Abercrombies EU-Expansion mal ganz abgesehen - dafür, dass die Marke deutlich an ihrem spannenden Flair verlor.

Irgendwann kramte ich den Flakon für eine Reise wieder hervor. Leider enthielt er da nur noch gute 30ml einer Flüssigkeit mit Waschmittelnote und beschränkter Haltbarkeit auf Minutenniveau, im Fachjargon: gekippt.
Und diese Assoziation wurde meine Nase nie mehr los - weder beim Original, noch bei Montblanc, Aviator oder sonst wem.
Der Duft funktionierte an mir nicht mehr.
Das Kapitel Fierce war beendet. Ich fand das aber nicht schlimm und habe es auf meine Nase geschoben.

Die reformulierte Version habe ich somit auch nur am Rande kennengelernt, da ich lediglich wegen der Klamotten einen A&F-Laden aufsuche. Die anderen Düfte sind ohnehin nicht zu gebrauchen.

Weil ich nun ohnehin bei Dua bestellen wollte, nutzte ich die letzte 30% OFF Aktion und gab #Fierce eine Chance. Und ja, was soll man sagen, ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen: so roch es damals, und es roch gut! An der Nase lag's also doch nicht...

Die totale Zeitreise bietet Dua hier nicht, denn die typische Fierce-Note lässt sich ja grundsätzlich auch so noch hier und da erschnuppern. Allerdings gibt es hier zweifelsfrei den besten Dupe, Klon, Nachbau, whatsoever, um dem ursprünglichen Zweck von Parfums, dem Tragen, zu fröhnen.
Das wird bei mir zwar nicht allzu oft geschehen, da Dua ja nicht gerade preiswert und Fierce noch dazu ohnehin in aller Munde, pardon Nase, ist.

Aber trotzdem: es ist toll, in Erinnerungen zu schwelgen. Denn das Kapitel Fierce ist zwar beendet - aber das bedeutet ja nicht, dass man es nicht dann und wann nochmal aufschlagen darf. Und wer weiß, in ein paar Jahren ist er dann vielleicht nischig und unique ;)
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Massimo vor 4 Jahren 3
Wood is blue.
Als Freund des 'Man' aus dem Hause Conran habe ich hier einen Blindkauf gewagt - mangels Reviews, von "my Husband loves it!!" mal abgesehen, und weil mir Minze und Veilchen allgemein zusagen.

Ja nun gut, der Husband ist mit diesem Duft nicht schlecht bedient. 20€ pro 100ml, in British Pound vielleicht mal etwas mehr, und ein schöner Flakon sind schonmal ein guter Einstieg.

Alles Weitere ist ebenfalls recht passabel. Die anfängliche Minz-Alkohol-Wolke verflüchtigt sich binnen Sekunden und übrig bleibt weitestgehend Sandelholz mit einem leicht pfeffrig-kühlen Unterbau, der eine leichte Aura von Tee verleiht. Dann und wann lässt sich mit Fantasie noch etwas Veilchen und etwas Warm-Ambriertes herausriechen, aber eine große Verwandlung wird hier nicht geboten.

Ich bin etwas hin- und hergerissen. Conran Blue ist kein Geheimtipp, kein Meisterwerk, kein verstecktes Juwel und schon gar nicht 'blue'. Er erinnert mich unter Anderem an Bleistift und Holzspatel. Und doch ist er ausgewogen, stimmig und bietet ausreichend dezente Performance für Husband's day in the office. Meine endgültige Meinung wird sich, vermute ich, im Herbst zeigen.
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Massimo vor 4 Jahren 8 1
私はそれが好きです
Über Annayake wurde ja schon viel geschrieben. Die Marke versucht sich eine geheimnisvolle Aura zu geben - japanische Parfumeurskunst mit entsprechenden Hintergrundgeschichten, schlichtes Design, exklusiv nur bei Douglas erhältlich. Naja. Bei mir zählt, was aus dem Sprüher kommt, der Rest ist sekundär.

Und so hielt ich letzten Winter zufällig Omiyage in der Hand und fand ihn gar nicht übel, siehe mein damals verfasstes Statement.
Der Duft an sich ist eigentlich gar nicht so spektakulär: ein frisch-aquatischer Duschgelauftakt, der sich schnell legt und dann in eine konstant bleibende Zimtnote verwandelt, das Ganze noch mit ein klein bisschen Rauch und Pfeffer. Das Schöne daran ist allerdings die - mir sehr wichtige - Würze und eine tolle, wertig wirkende Balance aus Süße und Frische, die ich in der Form noch nie so gerochen habe.

Jetzt im Hochsommer habe ich ihn noch zwei Mal auf der Haut getestet. Für dieses Wetter gibt es zwar passendere Kandidaten, doch überladen und nervig war er nicht. Die Haltbarkeit ist für einen Tag im Büro samt Überstunde ausreichend. Als er dann kürzlich für 43 € / 100ml angeboten wurde, griff ich zu - wurde jedoch zeitgleich misstrauisch.
Die Mitarbeiterin bei Douglas wusste nichts Offizielles. Auf der Annayake Website ist er nicht (mehr?) gelistet und schlussendlich bekam ich die Antwort, dass es sich bei Omiyage um eine limitierte Edition handelt. Mittlerweile ist er aus meiner örtlichen Filiale sogar schon verschwunden.

Ich persönlich finde es schade, dass er nicht bleiben darf und werde mir wohl noch einen Bunkerflakon zulegen. Denn zumindest einen Test ist er Wert, ebenso wie sein Kollege Kimitsu, der zwar etwas holziger und trockener daherkommt, aber definitiv mit ihm verwandt ist.

Arigatō.
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Massimo vor 4 Jahren 6
Ah... Ventus?
So wie CroDuft ging auch ich eines Tages in Italien an einer Gutteridge-Filliale vorbei und wurde von meiner Nase hineingeführt. Auch in Milano stand die goldene Flakonpyramide, Tester gab es jedoch nur auf Anfrage an der Kasse. So bekam ich ein paar Spritzer ab und setzte meinen Rundgang fort.

Der Auftakt ist stark alkoholisch, doch die Zitrone übernimmt zügig und wandelt sich dann fließend in eine beerig, etwas synthetisch wirkende Note mit leichter Weihrauch-Assoziation. An mir selbst ist die Haltbarkeit ausreichend für einen Arbeitstag und das obwohl der Duft bei Überdosierung schnell nerven kann, ergo Sparsamkeit sich auszahlt.

Ich bin mir gar nicht so sicher, ob Creed hier wirklich ein Vorbild gewesen ist, da Aventus doch einfach anders riecht und überhaupt die meisten Nachahmer sich ja eher von der Kopfnoten-Frucht haben inspirieren lassen.

Wer also Aventus liebt und eine günstige Alternative sucht, der wird hier nicht fündig werden, zumal ich Achilles Recht gebe, da meistens doch nur das Original ein Original ist.
Für mich ist es ein Duft, den man nicht an jeder Ecke riecht und bekommt und somit gut geeignet ist, um an einem drögen Herbsttag mal etwas anders zu riechen. Nicht mehr, nicht weniger.
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