Mesarthim

Mesarthim

Rezensionen
Mesarthim vor 3 Jahren 2
9
Flakon
6
Sillage
5
Haltbarkeit
9
Duft
Verstecktes Oud
Der Duft startet sehr schön Fruchtig mit Mandarinenschale und einer priese schwarzem Pfeffer, der jedoch direkt verfliegt. Genau so schnell wie die Säuerlichkeit der Mandarinenschale einer schönen Fruchtsüße weicht.

Im weiteren Verlauf haben Amrba und Rosenholz ganz klar das Zepter in der Hand und im Hintergrund liegt eine leichte, rauchige Komponente die an Räucherstäbchen erinnert.

Das Oud in diesem Duft ist wirklich Okkult. So gut versteckt, dass man es kaum wahrnimmt.
Wer einen Oud Duft erwartet wird hier bitterlich enttäuscht.

Enttäuscht bin ich leider auch, nicht weil der Duft schlecht ist. Er ist sogar sehr gut. Die Sache ist nur das er sich extrem schnell Entwickelt und alles extrem schnell Verfliegt. Hautnah bleibt er einige Zeit.

Was helfen könnte ist einfach mehr sprühen. Eventuell hält er sich auch in Kleidung besser.
Aber für den Preis könnte man da deutlich mehr erwarten.
Schade.
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Mesarthim vor 3 Jahren 1 1
9
Flakon
6
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Der Wald ist Medizin für die Seele
Meine zweite Rezension. Ich bin eher ein Freund von kurzen, knackigen Statements, aber die Zeichen reichen einfach nicht aus um diesen Duft zu beschreiben.

Beim ersten aufsprühen war ich überwältigt, nicht etwa, weil mir das, was ich wahrnahm, so gut gefallen hatte, sondern weil es mir gefühlt die Nasenschleimhaut versenkte. Der Start ist eine beißende, medizinische Kräutermischung mit Vetiver. Im ersten Moment dachte ich mir.. "Na gut, setzt man in Russland Parfum eben mit Benzin an."

Der erste Schock hält zum Glück nicht lange an. Das Beißen verschwindet in den ersten zwei Minuten. Der medizinische Touch bleibt etwas länger und ich war gespannt auf die Entwicklung des Duftes.

Bei "Woods in Fog" könnte man eine gewisse Leichtigkeit im Duft erwarten. Hier muss man im Verlauf aber einige Zeit warten. Nach der medizinischen Note, nimmt man als Erstes etwas wahr, was ich nur mit einer bildlichen Assoziation beschreiben kann: Moos bewachsene, feuchte Wurzeln – die Treibholznote – die sich aus und durch schwere, nasse Erde graben. Wie ein Waldweg kurz nach dem Regen an dessen Seite links und rechts Brennnesseln im Schatten der Bäume wachsen.

Dann legt sich die Vetiver-Note, sie verschwindet nie ganz, aber bietet Platz für den Geruch von Leder, der aber im Gegensatz zur Erde nicht schwer und triefend Nass ist. Vielleicht etwas feucht, aber es ist ein Duft, den man kennt. Diese Leder-Vanille Kombination, die nicht drückend ist, sondern sehr angenehm und warm. Mit dieser Leder-Vanille Note passiert auch etwas sehr Interessantes im Duftverlauf. Dann kommt sie nämlich die Leichtigkeit, die der Name verspricht. Als würde die Wärme des Leders und der Vanille den Boden trocknen und aus ihm ein Dampf aufsteigen. Der namensgebende Nebel. Ein warmer, leicht süßlicher Nebel, ganz im Kontrast zur nassen Erde die fast vollkommen verschwindet.

Das ist es, was am Ende bleibt. Leichtes, nebelartiges Leder mit Vanille und eine sanfte Note von Vetiver im Hintergrund.

Die Sillage des Duftes könnte etwas besser sein. Die Haltbarkeit ist gut.
Der Duft ist sehr tragbar und die Reise durch die Entwicklung des Verlaufes war schön und jeden Cent wert.
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Mesarthim vor 4 Jahren 6 1
9
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Bullying im Flakon
Ich bin ganz ehrlich, meine erste Assoziation zu Polaris war: "Puh, der riecht wie Rote Beete."

Aber von Anfang an: Die Kopfnoten mit Pfeffer und Bergamotte verflüchtigt sich extrem schnell und die Zypresse gewinnt nach und nach die Oberhand. Dann ist es auch schon soweit! Rote Beete! Diese verdammten Roten Beete! Spaß beiseite, die Patchouli-Oud Mischung gibt der ganzen Geschichte dieses Erdig-Krautige, und dass - um es höflich auszudrücken - eigentlich schon mit Gewalt. Das war es dann für die Zypresse. War schön mit dir.

Zedernholz gibt der Patchoud-Schlägertruppe allerdings eine gewisse wärme, die im verlauf sehr schön von der Vanille und dem sanften Leder eingebettet wird. Schließlich haben die Beiden ja ganze Arbeit geleistet und verdienen ihren Traum auf dem Leder-Vanille Bett. Die arme Zypresse..
Das Leder ist hier allerdings keine Peitsche.. und auch kein Harnisch, oder was man sonst so für Vorstellungen hat die Leder in möglichst harter Form darstellen. Wenn überhaupt, dann ist das Leder hier eine ziemlich weiche Couch. So eine, in die man erstmal zwei Zentimeter einsinkt, wenn man sich darauf setzt.

Am Ende wird es leicht harzig auf dem Imaginären Leder-Vanille-Couch-Bett. Dann, wenn Patch und Oud endlich schlummern. Ich bin mir nicht sicher ob Amber oder Ladanum, aber ein hauch ist da.
Und so bleibt es dann auch.. süße Würzigkeit und weiches Leder.

..und wenn man daran riecht, wird man selbst schon ganz müde vor wärme und dieser Geborgenheit. Die Augen werden schwerer.. und man vergisst fast, dass sie da waren.. diese verdammten Roten Beete.






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