Milathecat

Kaminholz Musik,
Ledermöbel Flair,
Ein Retro Augenblick
Schmeichelt den Sinnen sehr.
Muskat Wein im Glas,
Holzdielen Duft,
Safran Konfekt auf Silber Tablett
Mit Rose im Mittelpunkt.

Weiche metallische Rose.
Kein bisschen klirrend kalt, sondern umhüllend warm. Wie auf der Haut erwärmter Silberschmuck.
Der Duft ist nostalgisch, aber stabil.
Der trägt einen/eine durch den Tag / Abend / Moment...

… bin ich durch einen anderen Duft. Begeistert von der Wölfin ( Louve) von Serge Lutens wollte ich unbedingt die "männliche" Variante ausprobieren. Der Duft hat mich zuerst überrascht, dann verwirrt
und anschließend fasziniert. Und tatsächlich fand ich Parallelen zum Louve, aber das ist eine andere Geschichte.
Und nun zum unseren Wolfsduft:
"Werwolf. Eine wundersame Verwandlung zum Vegetarier".
Vom bitteren Lakritz Schnaps aufgedreht, geistert der Werwolf durch den Wald auf der Suche nach etwas Essbarem. Ob Nüsse oder Samen, alle Früchte des Waldes sind ihm jetzt recht.
Selbst Tannenzapfenlikör kann seinen Hunger nicht stillen. Erst die gefundene Honigwabe lässt ihn allmählig zur Ruhe kommen. Holziger Waldduft dämpft sein Gemüt, Myrrhe Rauch betäubt die Sinne. Er sinkt auf das weiche Moosbeet und schläft friedlich ein.
Nach dem Erwachen wird er nicht derselbe sein.

Es war der berühmte Zufallstreffer.
Das Parfum stand nicht auf meiner Wunschliste, auch nicht auf der Merkliste, ich habe von dem nicht mal was gehört.
Bei wöchentlichem Bummel durch Parfümerien, eigentlich auf der Suche nach einem Rosenduft (nicht schon wieder..!) , habe ich ihn dann entdeckt. Ein Probeflakon gab es nicht, auch kein Testpröbchen und die Verkäuferin hatte wieder mal keine Ahnung. Bei Parfumo gab es leider keine Kommentare, nicht mal Statements.
Was tun? Blindkauf! Diesmal aber ein gut gelungener.
Der Duft startet mit einer kräftigen Schwarzteenote, die bis zum Schluss präsent bleibt. Direkt danach kommt die Rose. Das ist eine Teerose ( ach nee, so ein Zufall!:-)), genauer gesagt, Tee Pfingstrose. Sie ist zartrosa-orange, schon halb verwelkt, etwas süßlich duftend, mit einer dezenten Citrus Note. Unmittelbar danach kommen die Johannesbeeren ins Spiel und beinahe droht der Duft zu kippen. Aber es passiert nicht. Der Duft bleibt bestehen, zwar auf der Kippe, aber unverändert. Mit der Zeit wird er holziger, die Schwarzteenote wirkt dadurch weicher, abgerundet. Rose bleibt auch bis zum Schluss, allerdings ist das keine Blume mehr, sondern nur noch lose Rosenblätter.
Das ist ein Duft zum Runterkommen, zum Entspannen. Er beruhigt den Geist und hellt das Gemüt auf.
Gerade in den heutigen Zeiten sehr hilfreich.;-)

… oder doch nicht?
Flüchtiger Start: die Rose fliegt vorbei, danach die Himbeere. Was bleibt, sind die Pfefferkörner, die auf der Haut prickeln, trocken, aber angenehm.
Und...? War das schon alles..? Von wegen! Die Rose kommt zurück und bleibt. Sie ist rosa und zart, aber nicht mädchenhaft, trocken und kühl, aber keine Diva.
Schon bald gesellt sich die Himbeere dazu, minimal süß, eher zitrisch.
Diese Mischung bleibt lange auf der Haut, kein bisschen aufdringlich , dezent und besonnen.
Der Duft bleibt immer noch kühl und trocken, ohne dabei beunruhigend zu wirken. Und wenn man den schon kaum mehr wahrnimmt, kommt einen leichter Wind, welcher einen Hauch von Rosen mit sich bringt.
Sie hat Substanz, die schöne zarte Rose. Sie lässt sich nicht einfach so weg pusten. Sie bleibt da.
Die Rose im Winde.

1.Tag. Zwangseinweisung. Mit Baldrian ( Castoreum? ) Tröpfchen ruhig gestellt.
2.Tag. Besuch in der Klinikkapelle ( Weihrauch ).
3.Tag. Gruppengespräch ( Moschus ).
4.Tag. Meditation ( Gräser und Holz ).
5.Tag. Freiwillige Einweisung in die Geschlossene ( Salbei und Citrus ).
Fazit: Einmaliger Duft mit Suchtpotenzial.