Das Weihrauch-Paradoxon

Kennt ihr schöne Gefühl von Restduft auf eurer Kleidung? Ich bin ein großer Fan davon und freue mich gerade im Winter jedes Mal, dass mein Schal beispielsweise noch einige Tage gut riecht, wenn er einmal beduftet wurde. Doch in letzter Zeit wurde diese Freude jäh getrübt, denn immer öfter rümpfte ich die Nase und fragte mich ganz angestrengt, was ich denn hier zuletzt aufgesprüht hatte. Es handelt sich jeweils immer um Düfte, die in ihrer Basis einen rauchig-süßen Geruch entwickeln, den man vorher nicht vermutet hätte und der mich - entschuldigung - immer sehr an gammeliges Fleisch erinnert. So war ich mir heute sicher, dass ich zuletzt Pradas Infusion d'Iris drauf hatte, der ja eigentlich erst mal so gar nicht süß daher kommt...Pustekuchen.

Worauf ich hinaus will: seit einiger Zeit kann ich Düfte mit Weihrauch in der Basis nicht mehr ertragen. Gar nicht. Und ich habe einige davon, wie mir klar geworden ist. Dabei mag ich "frischen" Weihrauch sehr gerne, in Parfums erscheint er mir aber deutlich wie der kalte Rauch der über bleibt, wenn man geräuchert hat. Kurioserweise habe ich das heute meiner Schwester berichtet, die sich weiter nicht auskennt und sicher keine Duftpyramiden in Erfahrung bringt und sie berichtete mir von dem gleichen Phänomen. Sie wisse aber gar nicht, woher dieser Geruch stamme...mir war es sofort klar denn ich weiß, dass sie seit Wochen vermehrt Kenzos Flower trägt. Noch so ein Übeltäter.

Das Ganze versetzt mich in die missliche Lage, dass ich etwa 1/3 meiner Sammlung vorerst gar nicht mehr tragen kann. Dabei frage ich mich, woran dies eigentlich liegen kann (denn vorm Winter hatte ich mit all den Düften gar kein Geruchsproblem): Liegt es an der Kälte, dass der Weihrauch so präsent ist? Kann es zyklusbedingt sein, dass ich darauf so allergisch reagiere? Oder kann es einfach eine Änderung der Empfindung sein? "Hautchemie" kann man getrost außen vor lassen, die Düfte entwickeln sich auf mir ähnlich wie auf Stoffen.

Habt ihr schon mal ähnliches erlebt?