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vor 7 Jahren - 28.06.2017
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Von Kissen verschiedener Art

Genau davon soll mein erster Blogeintrag hier handeln. Zur Vorgeschichte: Nachdem ich hier Neuvorschläge von einige „Cushion Perfumes“ eingereicht habe, wurden diese mit der Begründung, es handele sich um Wäscheparfüms kurz und bündig abgelehnt. Na klar, das ist logisch, denn „Cushion“ bedeutet ja „Kissen“, was liegt da näher als ein Parfüm für Kopf-, Sofa- oder Zierkissen. In diesem Fall lag der Bearbeiter allerdings falsch, was daran liegen mag, dass er ein Mann ist und ich eine Frau. Zudem eine, die sich für Kosmetik generell und „Korean Beauty“-Zeug im Speziellen interessiert. Deshalb kam mir auch gar nicht in den Sinn, dass man noch nie von „Cushion“-Produkten gehört haben könnte, denn in Korea sind sie bereits ein alter Hut und im Westen findet man sie mittlerweile auch schon in der Kosmetiktheke. Für den ein oder andere/n Leser/in wird das folgende also nicht neu sein, aber weil die Sachen offenbar doch viel weniger bekannt sind, als ich in meiner „Filter Bubble“ wahrnahm, dachte ich, es wäre nett, das ganze Mal vorzustellen und vielleicht weiteren Missverständnissen vorzubeugen:

Wie oben bereits angedeutet sind „Cushion“-Produkte eine koreanische Erfindung. Der dortige Kosmetikmarkt gilt seit einigen Jahren als der innovativste der Welt und bringt regelmäßig neue Produkte und Technologien hervor, die dann langsam, erst in andere asiatische und später in die westlichen Märkte, diffundieren. Vor den „Cushions“ waren es beispielsweise BB und CC Creams, die mittlerweile jeder wichtige Kosmetikhersteller vertreibt.

Kommen wir aber endlich zu den geheimnisvollen Kissen: Im Jahr 2008 brachte das Unternehmen „Amorepacific“ das „IOPE Air Cushion“ auf den Markt. Ein Produkt, dass es der Nutzerin ermöglichen sollte, unterwegs schnell und hygienisch Sonnenschutz auftragen zu können. Dafür packte es, vereinfacht ausgedrückt, Sonnencreme in eine Puderdose. Etwas ausführlicher erklärt: Man designte ein Case (in der Regel sind sie heute rund), in welches man ein Schwammkissen setzte, das dann mit dem flüssigen Sonnenschutz getränkt wurde. Zusätzlich legte man einen Applikator bei, den die Damen in das Kissen drücken konnten, die Sonnencreme blieb hängen und man tupfte sie dann mit dem Applikator auf das Gesicht. Das Ganze, ohne sich die Hände schmutzig zu machen und jederzeit in der Handtasche verfügbar.

Auf diesem Grundprinzip arbeiten alle heute vertriebenen „Cushions“, bekannt sind sie allerdings nicht mehr in erster Linie für Sonnencreme, sondern für flüssiges Make-Up. Auch das 2015 von Lancôme herausgebrachte erste „westliche“ Cushion, das „Teint Miracle“ enthielt Foundation. Mittlerweile gibt es auch flüssiges Rouge, Eyeliner und eben Parfüm in „Cushion“-Form (letzteres bisher wohl nur in Korea). Hier mal ein bewegtes Beispiel für die, bei denen sich immer noch Fragezeichen über den Köpfen drehen:

Im Video sieht man bereits, dass die Cases sind oft besonders gestaltet und mit niedlichen Illustrationen oder glitzernden Elementen bedruckt sind, so dass es schade wäre, sie wegzuwerfen, wenn das Produkt eingetrocknet oder leer ist. Aus diesem Grund verkaufen die Hersteller sogenannte „Refills“. Die Kissen können einfach ausgetauscht und das äußere Case weitergenutzt werden.

Wie man sieht, gibt es außerhalb von Europa mittlerweile interessante Alternativen zu den klassischen Flakons und Taschenzerstäubern und es lohnt sich, mal über den Tellerrand zu blicken. Und eventuell schafft man es sogar, mit einem „Cushion Perfume“ seine Sofakissen zu parfümieren. ;)

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