MisterRossi

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1 - 5 von 24
MisterRossi vor 2 Jahren 77 17
10
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
9.5
Duft
Krebs ist ein A****loch
Achtung. Es wird persönlich.
Dies wird keine Duftanalyse, kein Beschwören der Vergangenheit. Es ist nur das, was ich fühle und erlebe:

Paris war einer meiner Signature-Düfte über viele, viele Jahre hinweg. Ich wage daher zu behaupten, dass ich mich auch mit den älteren Versionen gut auskenne. Bis weit in die frühen 2000er Jahre habe ich ihn geliebt, zudem ich aufgrund meiner damaligen Stellung schier unendlichen Nachschub bekam. Ich habe es verbraucht, als gäbe es kein morgen. Die 125er Buddels waren schneller leer als mein Haarspray. Beides im doppelten und dreifachen Wortsinn nicht unbedingt umweltfreundlich.

Noch heute befinden sich fast alle Varianten irgendwo in den Tiefen meiner Sammlung, wobei ich das Eau de Toilette immer am meisten mochte. Das Eau de Parfum war mir zu cremig, zu schwer, zu üppig und vanille-lastig. Im Eau de Toilette fühlte ich mich wohl: spritzig, ohne wirklich leicht zu sein. Gehaltvoll, aber mit einer guten Prise Humor und Esprit. Tages- und Jahreszeitunabhängig, mit einer Haltbarkeit und Silage, die es locker mit langen Arbeitstagen aufnehmen konnte.

Irgendwann geriet Paris in Vergessenheit. Überlebt, über-gesprüht. Vorbei – dachte ich.

Heute, in einer Welt von Knochenmetastasen, Angst, Pflegebetten, Toilettenstühlen und Bettpfannen, begegnete Paris mir wieder. Meine Mutter, in angstvoller Not und Veränderungsdruck, mistete aus und beförderte nicht enden wollende Mengen an Vergangenheits-Devotionalien aus den Tiefen ihrer Schränke, Schubladen und Kommoden. Darunter eine Schar von Miniaturen der letzten 30 Jahre. Mitsamt einem kleinen, randvollen Mini-Paris in völlig intakter Original-Formulierung aus der Mitte der 90er. Mitgenommen. Aufgetragen. Verzaubert.

Da waren sie wieder: all die Erinnerungen und all die Zeiten, die so lange vergangen schienen. Leuchtend, strahlend, wunderschön. Fast so wie real.

Diese, scheinbar kleine Wendung des Lebens war es also, die mir Paris in der aktuellen Version (Batch Oktober 2021, in der Kartonage mit schwarzem Sockel) wieder ins Haus spülte. Geshoppt. Gesprüht. Im ersten Moment enttäuscht. Denn: Paris ist nicht mehr das, was es einmal war. Trotzdem ist es immer noch das, was es immer schon war. Klingt absurd? Ist es auch.

Die aktuelle Version ist leiser, manche würden sagen: verdünnter, verblasster. Trotzdem ist sie immer noch Paris, unverkennbar. Selbst die Haltbarkeit liegt, bei hautnaher Projektion, bei mir deutlich im Bereich von 10 Stunden. Die loréalisierte Version wartet sogar noch mit gelistetem Evernia furfuracea auf.
Es ist mir völlig egal, ob es sich verändert hat. Es interessiert mich nicht, ob L´oreal es als Cash-Cow benutzt. Ich freue mich, dass es immer noch existiert.
Irgendwann wird es wegrationalisiert werden, sterben. Bis dahin will ich mich einfach daran erfreuen, dass es noch da ist. Den Moment geniessen, und im kurzen Lichtschein des verglühenden Funkens sehen, wie wundervoll es ist.

Dies wird kein Einstimmen in den Choral derjenigen, die das Vergangene und Ersetzte lebenslang betrauern. Denn so ist das Leben nun einmal. Ich möchte mich erfreuen an dem, was da ist. Denn das ist es wert. Nur das ist es wert.

Mein Vater ist ein sehr nüchterner, pragmatischer, sachlicher Mensch. Er kennt Paris nicht. Aber er kennt das Leben.

Was ich olfaktorisch in Paris erlebe, hat eine Parallele zu dem, was ich fühle wenn ich mir heute unser letztes gemeinsames Bild aus der Klinik genau ansehe:

Er hat immer noch die selben Augen, die selbe Seele. Ich kann ihn sehen.

Wenn ich Papa das nächste Mal besuche, werde ich Paris tragen. Einfach, weil es noch da ist.

Und Papa.
17 Antworten
MisterRossi vor 7 Jahren 35
9
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Boulevard d´Or
Champs Elysees kenne ich seit seiner Lancierung im Jahre 1996. Und ich erinnere, dass es eine sowohl spektakuläre als auch verhaltene Einführung war. Klingt widersprüchlich, war es auch:
Guerlain konnte/wollte/musste sich modernisieren, neue Käuferschichten erschliessen, die Marke jung halten und den durchaus angesetzten Staub des altmodischen Schicks, den es damals hatte, zumindest verringern.
Der damalige Einverkauf und die damit verbundene Präsentation ist mir daher in zwispältiger Erinnerung geblieben: Die Dame von Guerlain stellte einen Duft vor, von dem sie wusste dass die Erwartungen an ihn enorm hoch waren. Gleichzeitig informierte sie darüber, dass der "neue" Guerlain im Grunde keiner mehr ist, da es ohne Guerlinade daherkommt.

Ein Guerlain ohne Guerlinade? Skandal! Unerhört! Das kann doch nicht funktionieren! Niemand wird das kaufen! Damals durchaus verständliche Reaktionen - es waren andere Zeiten. Die Kundschaft war stabil und traditionsbewusst...und gleichzeitig ständig auf der Suche nach Neuem.
Von daher lag CE absolut im Trend, und im Hause Guerlain kam es einer stillen Revolution gleich.

Dementsprechend war dann auch der Erfolg: CE führt bis heute eher ein Nischendasein - von eingeschworenen "Guerlains" (hüben wie drüben des damals noch vorhandenen Kauftresens) als neumodische Verirrung, wenn nicht gar als Verrat an den Traditionen des Hauses abgetan, kauften es eher Menschen die sich sonst weniger für Klassisches erwärmen konnten.

Der grundlegende Unterschied vom EdT zum EdP besteht im Fehlen bzw. im Vorhandensein der Guerlinade. Im EdT fehlt sie, was das EdT transparenter, beschingter, leichter, frischer und luftiger wirken lässt. Etwas zu Lasten der (trotzdem guten) Haltbarkeit, aber das wundert dann auch niemanden, oder?
Da dies wie beschrieben nicht die erhoffte "Explosion" im Kaufverhalten bezweckt hatte, lieferte Guerlain zeitverzögert das EdP nach - und nun mit Guerlinade.

Für den Duft bedeutet dies, dass im EdP der Fond dafür sorgt, dass Frische und Transparenz etwas heruntergedimmt werden. Es wirkt minimal süsser, aber mehr pudrig, runder und gesetzter.
Wo das EdT kokett ist - was von vielen als leicht "spitz" empfunden wurde, wirkt das EdP gefälliger und eben etwas "guerlainiger".
Ich besitze kein EdT zum Direktvergleich mehr, aber da ich ich ihn lange benutzt habe (aufgrund des glücklichen Umstandes dass ich immer damit versorgt wurde), habe ich ihn gut in Erinnerung und schwinge ich mich zu der Aussage auf dass er heute genauso schön ist wie damals. Und bei mir geht das EdP in seiner vornehmen Gedämpftheit heute besser als das EdT früher. Alles hat seine Zeit.

Gold und Fuchsia sind farblich hervorragende Botschafter für die Aussage des Duftes, den ich als gleichermassen frech wie elegant empfinde. In der EdP-Variante ist er üppig aber nicht erschlagend, pudrig aber nicht staubig, fruchtig aber nicht "girlie-esk". Alles in allem ein typischer Guerlain, der die Zeitenwende mit all ihren Widersprüchen und Fallstricken gut eingefangen hat.
Ein üppiger Blumenstrauss, aber eben in traditioneller Art und Weise gebunden. In seiner verhaltenen Opulenz hat er für mich einige Parallelen zu Beautiful/Lauder, nur wird er in der Basis wesentlich weniger holzig und ist weniger raumfüllend.

Im Flakon - der als ebenfalls eher untypisch konzipiert war - sollen sich die perspektivischen Achsen des Champs Elysees abstrahiert wiederfinden. Ich sehe sie nicht, aber sei es drum.

Ich finde gerade weil es ein Duft aus "schwierigen" Zeiten ist, bekommt er dadurch einen zusätzlichen, vielleicht sogar spitzbübischen Charme. Wenn ich mir dagegen aktuellere Kreationen (z.B. Idylle) ansehe kann ich nur festellen, dass CE alles kann was ein Guerlain können muss. Und das ungebrochen und um Meilen besser als so einiges aus dem 21. Jahrhundert.

Schwierige Zeiten sind eben manchmal dann doch gute - oft braucht es nur ein wenig mehr Distanz, um die Relationen anders sehen zu können.
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MisterRossi vor 8 Jahren 19 7
8
Flakon
9
Sillage
9
Haltbarkeit
4
Duft
Büchse der Pandora
Ei jei jei...wahrscheinlich setze ich mich in die Nesseln: alle VorrednerInnen finden es offensichtlich schön.
Ich nicht.
Nun, ich schildere die Eindrücke meiner (männlichen) Nase, und wie so oft falle ich direkt mit der Tür ins Haus: Nahema finde ich schrecklich.
Ich besitze eine ca. 20 Jahre alte Version von Nahema, damals noch in der mittlerweile überholten "Parfum de Toilette"-Variante. Und ich muss sagen: er ist einer der wenigen Düfte - und vor allem einer der ganz wenigen Guerlains - deren Aufsprühen ich tunlichst vermeide:

Was mir dort entgegenschlägt (und er ist nicht gekippt, es ist ein Aluspray und es riecht tatsächlich so) sind Kübel über Kübel an Rosen. Altmodische verstaubte Sofakissen-Rosen. Englisch. Vielleicht auch französich. Auf jeden Fall alt...sehr alt. Doch nicht nur die.
Einzelne Ingredientien zu erriechen war noch nie meine Stärke, daher beschreibe ich es in meiner subtilen Art: alle Blüten kleben in einer schmierigen Matschepampe aus zähem süßlichen Glibber. Meine Assoziation zaubert mir sofort einen glasierten Kirmes-Apfel vor Augen. Und da das Ganze auf der Basis der Guerlinade liegt, ist die Haltbarkeit sowohl überirdisch als auch enervierend.
Nahema hält und hält und hält, und er verändert sich kaum...der süßliche Rosenpamp wabert Stunde um Stunde herum...ein bißchen so als sei einem der Kirmesapfel im Gesicht klebengeblieben.
"Du Schatz, sehe ich irgendwie seltsam aus?"
"Nein warum denn?"
"Ich weiss nicht, irgendetwas stört mich so so komisch"
"Ach so, vielleicht meinst du das...warte ich zupfe dir kurz den Apfel von der Wange"
(das Geräusch eines sich öffnenden Klettverschlusses ertönt)

Nun, ganz so arg wie in der griechischen Mythologie ist es bei Nahema dann freilich nicht, liefert uns doch das weltweite Netz (wie es Walter aus "Fringe" gerne nennt) folgende Definition: "Die Büchse der Pandora enthielt alle der Menschheit bis dahin unbekannten Übel wie Arbeit, Krankheit und Tod. Sie entwichen in die Welt, als Pandora die Büchse öffnete."
Pandora wurde laut Mythologie von Zeus aus Lehm geschaffen, um Rache für den Diebstahl des Feuers zu nehmen. Diese Rache bestand aus oben genannter Büchse, die sie mitbekam. Pandora wurde zu diesem Zwecke zu einer holden und liebreizenden Gestalt geknetet und kann damit wohl als so etwas wie ein Vorläufermodell des trojanischen Pferdes gelten.
Nun ja, es geht hin und her und schlussendlich öffnet die dusselige Pandora aus Neugier die Büchse und alles Schlechte entfleucht. Nur die Hoffnung bleibt zurück, weil sie die Büchse wieder schliesst bevor diese auch noch abhauen kann.

Und genau so ist es: einmal geöffnet, bleibt am Ende des Tages nur noch die Hoffnung dass Nahema baldigst verduftet und/oder abgewaschen werden kann. Aber alles was der Flacon bis dahin freigesetzt hat, ist unwiderruflich in der Welt und stiftet dort Unfrieden.

Nun im Ernst: ich empfinde Nahema als untragbar. Neudeutsch heisst es hier häufig so schön: "aus der Zeit gefallen", und ich wüsste wirklich nicht an welcher Person oder zu welchem Anlass ich diesen Duft gerne wahrnehmen wollte. Er ist mir einfach zu schwülstig, süß, übertrieben und aufgesetzt. Das allerdings macht er sehr gut.

Deshalb mein ganz persönlicher Tip:
seid nicht neugierig - öffnet es nicht - bedenket die Folgen,
lasst es v e r s c h l o s s e n.
7 Antworten
MisterRossi vor 9 Jahren 35 15
5
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
6
Duft
Blumen im Dreck
Das leicht angekitschte Blümelei-Design sollte nicht dazu verführen ein seichtes Wässerchen hinter der niedlichen Fassade zu vermuten. Cabotine bringt einiges an Pferdestärken mit, und die Pferdchen trampeln gehörig drauf los.

Das niedliche –tine im Namen ist irreführend, denn hier ist rein gar nichts zart und sanft. Madame Gres kloppt uns hier die Blumen mit sowas von Bums um die Ohren, dass einem Hören und Sehen vergeht. Zunächst adrett hergerichtet und bereit zum Sonntagsspaziergang kann man, sobald man Cabotine aufgesprüht hat, nur noch die Luft anhalten: Die Haare augenblicklich zerzaust, die Frisur vernichtet, mit Stengeln im Haar und auf der Garderobe kann man nur noch mit vor Staunen offenstehendem Mund und völliger Entgeisterung total derangiert diese Woge über sich ergehen lassen und hoffen dass es bald endet. Minute um Minuten drischt dieser überdimensionierte Blumenstrauß auf einen ein. Und eine gehörige Portion Grünschnitt schüttet Madame nebenbei noch dazu über einem aus.
Tendre Poison - zu dem Cabotine wirklich sehr ähnlich ist - erscheint mir im Vergleich als zahmer und lahmer Abklatsch. Ge(teert)blümt und ge(federt)grünt geht’s raus aus dem Haus und ab zum nächsten Programmpunkt.

Nach den Blumen kommt der dreckige Rest: Ziemlich schnell in der Duftentwicklung bringen die Herz- und Basisnoten sich in das diabolische Spiel ein. Dumpf, schwer und sexy strafen sie die anfänglich dominant hellen Blüten Lügen und kichern hämisch aus der Tiefe des Duftes nach oben. Ganz so als wollten sie sagen: „wartet nur, bald kriegen wir euch alle“.
Spätestens hier stellt sich das Bild einer nymphomanen Laura Ashley ein: zunächst oberflächlich recht gesittet, reißt sie sich in einem unbeobachteten Moment das leichte Blümchenkleid vom Leib und darunter ist sie: Catwoman. In schwarzem Lackleder, die (Blumen-)Peitsche weiter dämonisch schwingend.
(Sollte man sich zu diesem Zeitpunkt schon an weiter fortgeschrittener Stelle des Sonntagsspaziergangs befinden, fände ich es ratsam die Kirche an dieser Stelle flott wieder zu verlassen.)

Auf meiner Haut stört mich aber diese „Dreck“-Note, für die ich u. a. die schwarze Johannisbeere verantwortlich mache. Schon in Magie Noire Vintage/Lancome hat sie mir manchmal den Genuss verdorben. Diese tiefe, beerige, saftige Note passt für mein Dafürhalten nicht zu den grünen Noten. Sie gibt zwar Tiefe, aber sie stört mich, und das ganz gewaltig. Sie passt aber zum amorphen, ambivalenten und spitzbübischen Charme von Cabotine: Diese Dame ist nicht „nett“ sondern dem Wortsinn nach „präsent“. Und das mit allen Vor- und Nachteilen; ganz bewusst, ganz pur. Und das ist in unserer häufig so unehrlich aufgehübschten Welt so verdammt ehrlich und „geradeaus“. Toll.

Cabotine ist mir alles in allem trotzdem zu viel. Er ist mir zu kompakt, zu opak. Ich fühle mich wie mit grüner Farbe angestrichen, und genauso wie ich selber gar nichts mehr sehen kann, dürfte mein Umfeld leicht irritiert sein. Ich wüsste nicht zu welchen (öffentlichen) Gelegenheiten ich ihn tragen könnte, selbst wenn ich wollte.
Aber er ist definitiv ein Duft den man haben muss: Sei es auch nur für den Fall dass man in Null-komma-Nix zu Catwoman mutieren muss oder will, um unliebsame Schufte vom Hochhaus zu schubsen.

Cabotine ist per definitionem kein Chypre, aber er ist für Chypre-LiebhaberInnen m. E. sehr zu empfehlen. Er ist so ungezähmt, so leidenschaftlich anders und so Grenzen-wegfegend dass man ihn einfach mögen muss. Ein wenig ungestüm, ja, aber liebenswert.

Ich mag Blumen. Das bisschen Dreck nehme ich dafür in Kauf. Ist´ halt auch Natur, nicht wahr?
15 Antworten
MisterRossi vor 9 Jahren 15 3
5
Flakon
2.5
Sillage
2.5
Haltbarkeit
5
Duft
Tour de Dupe: Season 5
Ei jei jei – diese Station ist bisher auch die schwierigste. Madame Isabelle mag mich bisher noch nicht gefangen nehmen, vielleicht weil ich das Original von Chanel noch nie mochte. Und anders als bei Chatte ist meine Abneigung geblieben, obwohl ich Madame Isabelle besser und tragbarer finde als das Original. Käme die La Rive-Variante als Eau de Cologne auf den Markt, wäre der Hipe wahrscheinlich groß.

Ich finde diese Version hier sehr tragbar und weniger schrill und weniger überdreht als das Original. Leider hält er bei mir sehr schlecht. 2 Stunden und…fast futsch. Also eher etwas für 35 Grad im Schatten oder sehr kurze Ausflüge.
Dabei ist die Isabelle weniger madamig als ihr Name vermuten lässt: ziemlich beschwingt dreht sie sich durchaus sexy um sich selber, ziemlich sorglos, frisch fruchtig pudrig. Wie oben erwähnt geht ihr dabei nur ziemlich schnell die Puste aus… wobei das nicht wirklich stimmt: Isabelle wird nur so schnell so deutlich körpernah, dass die Umwelt von ihr nicht mehr wirklich viel mitbekommt. Es sei denn, man(n) nähert sich der/dem Isabelle-TrägerIn auf höchst un-madamige Art (und ich könnte mir vorstellen dass DAS auch ein Ziel sein kann).

Gute Laune versprüht sie, lachen tut sie auch. Von daher ist das Geld hier gut – und in überschaubarer Höhe - investiert. Aber der Funke will bei mir nicht so recht überspringen. Vielleicht liegt es daran dass die Hauptaussage von Madame Isabelle/Coco Mademoiselle mir so gar nicht entspricht und mir demnach auch nicht zusagt.
Vielleicht liegt es aber auch daran dass ich – Coco M. geschädigt – Düfte solcher Art immer besonders an durchdringend schrill kichernden Määäädschen unterschiedlicher Jahrgänge wahrnehme, die eher durch ihre Dümmlichkeit denn durch Stil oder Raffinesse auffallen.
Meine Hassliebe Sarah Kern würde ihn vermutlich liiiiiieben *kreisch*, Anouschka Renzi kann ich mir sehr gut damit vorstellen *schmollmundzieh* oder auch diverse (Ex-)Spielerfrauen (offensichtlich mittlerweile eine Berufsbezeichnung) dieseln sich vermutlich flaschenweise damit ein *riesensonnenbrilleaufsetz*.

Coco M. war für meine Begriffe der erste Massenduft von Chanel. Eingeschlagen wie eine Bombe war der Hipe darum riesig und die Duftwolken ebenso. Endlich hatte Chanel etwas für die Jungen, die Hippen, die modebewussten Studentinnen, die junggebliebenen Jahrgänge 1950-60 und und und. Der Duft selber hat mich nie überzeugt und war mir immer zu Girlie-esk. Laut, schrill, nervig, billig.

Das alles hat LaRive auf ein wirklich erträgliches Maß heruntergedimmt, was Madame Isabelle für mich eindeutig zum besseren Mademoiselle macht. Stellenweise finde ich ihn fast schon herb und er ist tragbar ohne enervierend zu sein. Gut so!
3 Antworten
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