MrMagic

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1 - 5 von 33
MrMagic vor 2 Jahren 7 3
8
Flakon
9
Sillage
9
Haltbarkeit
8
Duft
Von „Meh“ zu „Hui“
Liebe Pfirsichfreunde,

heute gehts um Kirke, das Paradebeispiel dafür, warum man nicht so voreilig bei Düften sein sollte, wie ich es war. Ich testete Kirke nämlich zu Beginn meiner Reise hier auf Parfumo vor einem guten Jahr, zusätzlich war es mein erster Nischenduft. Die Bewertung ist "damals" noch deutlich schlechter ausgefallen, weil er mir zu feminin und auch zu künstlich war.

Kommen wir zum Duft:
Kirke startet mit einem süßen Pfirsich und ein wenig Passionsfrucht. Die Birne rieche ich entgegen vieler Bewertungen nicht. Im Verlauf wird der Duft deutlich herber und moschuslastiger, zum Ende ist auch ganz leicht Patchouli erkennbar. Der Duft wird aber im Wesentlichen vom Pfirsich und Moschus dominiert.
Dabei ist der Duft doch gar nicht mal so feminin wie ich dachte, sondern einfach etwas gewöhnungsbedürftig. Ein gutes Pfirsichshampoo quasi.

Insgesamt muss ich auch sagen: Er riecht künstlich. Nicht die Synthetik, die sticht oder gar stört, aber natürlich finde ich den Duft nicht. Das ist also nicht jedermanns Sache!

Die Haltbarkeit ist super, teilweise kratzt der auf meiner Haut an den 12 Stunden.

Die Sillage ist die erste Stunde raumfüllend, danach seit ihr für mehrere Stunden auf eine Armlänge Abstand zu riechen, sofern die Dosierung passt. Bei wärmeren Temperaturen kann ich mir auch vorstellen, dass der nochmal so richtig loslegt, also wirklich sparsam dosieren.
Das ist tatsächlich mal wieder ein Duft, bei dem ich keine 10+ Sprüher verwenden würde, jedenfalls nicht nochmal, da ich beim letzten Mal mit dem Duft eine völlig verrauchte Kneipe so zugeduftet habe, dass meinem Gegenüber sogar die Augen tränten. Was soll ich sagen? War wohl doch etwas zu viel des Guten :D. Wenn ihr auffallen wollt, aber nicht komplett übertreiben möchtet, dann sind 6 Sprüher hier die absolute Obergrenze.

Der Flakon ist echt schick, leider aber nicht einsehbar. Der Sprüher ist okay, mehr aber auch nicht.

Insgesamt kommt der Duft auch gut an, wobei ich nicht glaube, dass das nun ein absolutes Komplimentemonster ist.
Ich kann Kirke auch das ganze Jahr über zu fast jeder Gelegenheit empfehlen.

Kirke ist zudem sehr ähnlich zu "Erba Pura | XerJoff" , welcher lediglich etwas schwerer und süßer ist. Da Kirke leichter daherkommt, gefällt er mir auch besser und von den Preisdifferenzen brauch ich ja gar nicht erst anfangen!

Insgesamt würde ich vom Blindbuy abraten, denn der Duft ist keine sichere Bank, aber gibt euch einen Ruck und testet ihn!

Lieben Dank für eure Anmerkungen :)!
3 Antworten
MrMagic vor 2 Jahren 5 2
7
Flakon
6
Sillage
8
Haltbarkeit
7
Duft
Bock auf Grapefruit-Limo?
Liebe Limonaden-Freunde,

dieses Mal geht es um einen Duft, der mich tatsächlich ziemlich überrascht hat. Ich bin kein riesen Fan des "Light Blue pour Homme Eau Intense | Dolce & Gabbana", finde ihn aber recht solide. Wesentlich besser sieht das schon bei diesem Flanker aus. Kommen wir zum Duft:

Die Kopfnote ist so ziemlich die erste aller getesteten Düfte, die ich zwischen 9.5-10/10 bewerten würde, denn die hat mich geradezu umgehauen. Grapefruit ist meist nicht so meins, gerade wenn sie so synthetisch eingekleidet ist wie beim "Bleu de Chanel (Eau de Toilette) | Chanel".

Ja, ihr habt Recht, auch hier ist Synthetik im Auftakt deutlich wahrnehmbar, aber: In keiner unangenehmen Art und mit einem umwerfenden Kohlensäureeffekt. Dieser Duft riecht nicht einfach nach Grapefruit. Er riecht vielmehr wie eine kalte, frisch eingeschenkte Grapefruit-Limonade, die du dir völlig dehydriert im Hochsommer gleich als erstes aus dem Kühlschrank holst, wenn du nachhause kommst. So "prickelnd" hab ich bisher noch keinen Duft erlebt und ich muss sagen, das haut mich am meisten um.

Später kommt das Veilchenblatt hinzu, ein wenig Moschus ist auch wahrnehmbar. Diese Kombination gestaltet den Duft leider zunehmend generischer, wobei der tolle Auftakt nicht gänzlich verloren geht. Spätestens an diesem Punkt merkt man, dass der Duft halt doch für die breite Masse konzipiert worden ist. Da er sich zu diesem Zeitpunkt zwar trotzdem noch gut schlägt, sich aber nicht mehr wirklich abhebt, gibt es aber klare Abzüge in der B-Note.
Den Vetiver nehme ich zwar auch wahr, allerdings auch nur, weil ich die Duftnoten gelesen habe. Wüsste man nicht, dass auch Vetiver in dem Duft ist, bräuchte man schon eine sehr feine Nase. Patchouli rieche ich nicht.

Die Haltbarkeit lässt sich für einen Designerduft in diesem Preissegment und vor allem für einen Sommerduft wirklich sehen. Acht Stunden hab ich auf jeden Fall mit diesem Duft, teilweise kratzt er an den zehn Stunden, sodass ich wohlwollend die 8/10 vergeben habe.

Auch die Sillage ist stärker, als man zunächst meinen könnte. So habe ich den Duft im jetzt noch kalten März getestet, trotzdem projiziert er ca. zwei Stunden auf über eine Armlänge, bevor er körpernäher wird. Wirklich hautnah wird er bei mir erst nach guten vier bis fünf Stunden, was für einen Sommerduft auch absolut in Ordnung ist.
Ich habe den Duft übrigens gestern auf den Unterarm gesprüht und danach meine Jacke angezogen. Der Duft drängte trotz Mantel und Maske bis zur Nase durch und auch heute riecht der Ärmel noch deutlich nach dem Duft, obwohl dieser nicht direkt mit dem Duft besprüht worden ist.

Der Flakon ist nett und qualitativ hochwertig, aber auch keine richtige Augenweide. Der Sprüher ist in Ordnung.

Ich bin absolut auf den Sommer gespannt, denn dieser Flanker wird definitiv bei mir einziehen. Mal sehen, wie er sich in bei den hohen Temperaturen schlagen wird. Empfehlen kann ich den Duft jedem, der was Prickelndes sucht aber auch kein Problem damit hat, wenn es später etwas generischer wird. Dafür hält sich der Auftakt zum Glück ja lang genug.
Ich spreche daher eine bedingte Testempfehlung aus!

Wie immer: Vielen Dank fürs Lesen, über Vorschläge zu ähnlich "prickelnden" Düften freue ich mich sehr.
2 Antworten
MrMagic vor 2 Jahren 15 3
10
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Bei Risiken und Nebenwirkungen…
Freunde der Beipackzettel,

heute gehts um einen Duft, der mich schlicht umgehauen hat. Vermutlich ist das eine dieser Nebenwirkungen, von denen immer die Rede ist, aber egal: Kommen wir zum Duft!

Side Effect startet explosiv und recht synthetisch, wobei sich die Synthetik recht schnell legt. Am dominantesten ist im Auftakt eine Kirschnote, welche ähnlich wie bei "Herod | Parfums de Marly" wohl vom Tabak herrührt, wobei der Duft zu Beginn für mich nicht nach Tabak riecht. Neben dieser genialen Kirschnote sind Safran und Rum im Auftakt dominant.

Der Safran, eine Note die mir eigentlich überhaupt nicht zusagt, ist hier grandios. Er hebt den Duft von den generisch süßen Düften ab und macht insbesondere den Auftakt zu einem Spektakel. Auch der Rum ist präsent, allerdings versteckt sich dieser etwas hinter dem Safran und der Kirsche, verleiht Side Effect aber dennoch ein paar Promille. Hier hätte ich mir trotzdem die Augenhöhe mit dem Safran gewünscht.

Im weiteren Verlauf wird der Duft dann etwas süßer und cremiger, verliert dabei aber nicht gänzlich die anfängliche Würze. Das liegt vor allem an der Vanille sowie dem Zimt. Beides sind Noten, die ich in Düften sehr zu schätzen gelernt habe, vorausgesetzt, man setzt sie verhältnismäßig ein.

Nach ca. 3 Stunden ähnelt Side Effect dann sehr dem "Replica - Jazz Club | Maison Margiela", den ich zwar auch mag, der mir insgesamt aber zu schwach und zu süß war. Das macht Side Effect deutlich besser, wobei es sich auch hier um einen süßen Duft handelt.

Zum Abschluss mündet der Duft dann in ein holzig-süßes Allerlei von bester Qualität, aber eben auch recht unspektakulär. Macht nichts, das sind ja nur noch die letzten 2-3 Stunden, bevor er verfliegt.

Die Haltbarkeit und Sillage sind vernünftig, so wie ich es von einem Duft dieser Preisklasse auch erwarte. Stark oder gar ein Biest ist Side Effect aber dennoch nicht. Auf meiner Haut hält der Duft je nach Witterung 8-10 Stunden.

Die Sillage ist präsent, aber auch nicht wirklich stark. Für meine Kriterien eine ganz schwache 8/10, aber tiefer würde ich in der Skala auch nicht gehen. Insgesamt ist der Duft minimal stärker als die aktuelle Version von "Fahrenheit (Eau de Toilette) | Dior" , aber etwas schwächer als "Bentley for Men Intense | Bentley" . Für Dates und auch die Arbeit ist die Sillage damit wunderbar, für Party und dergleichen darf gerne etwas mehr gesprüht werden und/oder ISO-E drüber. Dann performt der Duft aber auch wirklich zufriedenstellend.

Der Flakon ist bildhübsch. Auffällig durch die Farbgebung, minimalistisch durch die Form und zeitgleich edel durch die Plakette. Wenn der Spüher gut ist, hab ich hier wirklich gar nichts mehr auszusetzen, zumal mit starker Lichtquelle auch der Füllstand einsehbar ist.

Insgesamt ein fabelhaftes Parfüm und vermutlich der bisher beste Duft aus einem Jahr Parfumo. Ich bin gespannt, wie lange er sich halten kann. Er passt zu Festlichkeiten und Dates im Herbst und ist absolut unisex. Insgesamt ist der Duft trotz Nischencharakter ähnlich gefällig wie "Layton | Parfums de Marly" , sodass ich mir gut vorstellen kann, dass er dementsprechend positiv ankommt.

Einen Flakon werde ich mir bei guter Gelegenheit definitiv zulegen und spreche hiermit eine absolute Testpflicht aus!

Besten Dank fürs Lesen.
3 Antworten
MrMagic vor 2 Jahren 4
9
Flakon
9
Sillage
10
Haltbarkeit
8
Duft
Der Mysteriöse
Freunde der Ikonen,

heute gehts um Dior Homme Parfum, den ich mittlerweile zumindest als 10ml Probe ein knappes Jahr mein Eigen nenne. Diese Probe habe ich nun beinahe aufgebraucht. Bevor ich mir dieses Urteil erlaubte, fand ich es am Anfang recht schwer, dieses Parfüm so zu bewerten, wie ich es tat.

Zum Duft: DHP besitzt sage und schreibe drei Inhaltsstoffe. Kaum zu glauben, klammert man den einfachen Auftakt aus, denn in diesem riecht dieser Duft schlicht nach einer dunklen, nahezu strengen, Iris oder ganz einfach ausgedrückt: Nach süßer Puderdose.

Das muss man erstmal verkraften, denn zu diesem Zeitpunkt ist der Duft zwar trotzdem interessant, aber einfach zu flach. Das macht aber nichts, denn DHP entwickelt sich weiter.

Es folgt ein zartes Leder, welches perfekt den irislastigen Auftakt ergänzt und mit der Homme Lippenstiftnote ein sauberen Akkord bildet. Dann folgt die nötige Portion Orient, allerdings sehr dezent, denn als orientalischen Duft würde ich DHP nicht bezeichnen.

Wenn ich nicht die Duftpyramide vor mir hätte, dann würde ich schwören Rose und Oud wahrzunehmen, wenn auch nur zu einem winzig kleinen Anteil.
Und genau das ist der Twist, der DHP für mich so gut macht: Ich bin kein Fan von Rose (jedenfalls bisher) und Oud will mir auch nicht wirklich gefallen. Die Kombination aus beiden Noten macht es da nicht besser. Hier ist diese allerdings so dezent, dass sie maximal einen tiefen Hintergrund bildet und nicht wie für gewöhnlich den ganzen Duft verhunzt. Das ist wirklich klasse gemacht, Dior!

Ansonsten finde ich den Duft sehr einzigartig, schwer und leicht zugleich und obwohl ich ihn als klassischen Herrenduft empfinde, ist er dennoch feminin. Das mag sich widersprüchlich anhören, aber wer DHP mal gerochen hat, wird wissen, was ich meine.
Bei DHI empfand ich das noch anders. Da waren die Süße und die Lippenstiftnote noch etwas zu sehr auf die Spitze getrieben, wobei auch der Intense ein guter Duft ist.

Die Haltbarkeit und Sillage sind sehr ordentlich. Der Duft haftet ewig an mir und ich werde noch darauf angesprochen, wenn ich gar nicht mehr daran denke. 14 Stunden schafft er allemal, das ein oder andere Mal hat er auch die 20 Stunden geknackt. Mehr geht kaum, DHP gehört zu den oberen 10%.

Die Sillage ist am Anfang raumfüllend, dann sehr präsent. Es gibt noch einige Düfte, die stärker sind, aber mit "Red Tobacco | Mancera" oder "Arabians Tonka | Montale" kann DHP definitiv mithalten. Hier gehört der Duft zumindest zu den oberen 17-15%.

Der Flakon ist markant, schlicht und dennoch sehr edel. Wirklich ein Hingucker!

Insgesamt ein Duft für die kälteren Jahreszeiten und für den gehoben Anlass. Ich sehe ihn in jedem Fall zumindest zum Hemd und finde, dass sich schwarze Kleidung besonders gut eignet, den Duft auch optisch zu unterstreichen. Es ist eben ein sehr mysteriös anmutendes Parfüm!
Super Teil, das kommt auf die Wunschliste. Im Übrigen finde ich den Aufpreis zum DHI und seinen derzeitigen Rang hier auf Parfumo gerechtfertigt .

Wie immer gilt besten Dank fürs Lesen, ich freue mich auf eure Kommentare!
0 Antworten
MrMagic vor 2 Jahren 6 4
6
Flakon
7
Sillage
9
Haltbarkeit
8
Duft
Einer der drei Großen
Freunde der Klassiker und Daddy issues,

heute gehts um Antaeus - einer der großen drei Chaneldüfte. Antaeus ist ein Duft, welchen ich schon länger kenne, mit welchem ich mich bis dato aber nie ausführlich und vor allem nie an mir selbst auseinandergesetzt habe. Deswegen freut es mich, jetzt meine Erfahrungen mit euch zu teilen. Kommen wir zum Duft:

Antaeus startet mit einer schönen Limette, welche fast vollständig von muffigem Muskatellersalbei und Klostein-Koriander überschattet wird. Nicht gerade einladend, denkt sich der Eine, welch ein Frevel so etwas zu behaupten, denkt sich der Andere. Fest steht für mich: Den Auftakt finde ich wirklich nicht gut. Ich bekomme hier, auch wenn der Duft deutlich anders ist, starke Assoziationen zu "Zino (Eau de Toilette) | Davidoff" , welcher mir leider überhaupt nicht zusagt.

Allerdings lohnt sich das Warten, denn es kündigt sich am Anfang bereits das an, was Antaeus zu einem wirklich soliden und später echt schönen Duft macht, da er im Laufe der Zeit durch Patchouli, Labdanum und (vermutlich) Bibergeil immer sanfter wird. Den ersten richtigen Schritt geht dieser Duft nach knappen 90 Minuten, den zweiten nach guten zwei Stunden. Ab da an tritt immer mehr die Basis in den Vordergrind und die bis dahin ungezügelte Kopfnote hält sich mehr zurück. Sie bildet dann noch einen angenehmen Gegenpol zu schlichter Sanftheit. Auch das hier ist ein Duft, der erneut deutlich macht, wie viel besser er in der Luft liegen kann, als er mit der Nase direkt auf der Haut riecht. Im Endeffekt hat Antaeus hier noch die Kurve gekratzt.

Die Haltbarkeit auf meiner Haut ist wirklich gut. Mal nehme ich den Duft „nur“ 10 Stunden wahr, häufig sind es 12 Stunden plus. Da kann ich mich nicht beschweren.

Die Sillage ist zu Beginn deutlich präsent, der Duft schmiegt sich dann aber relativ nah an den Träger an. Insgesamt für einen so heftigen Duft gut ausbalanciert, denn er bleibt auch in seriöseren Situationen tragbar. Für mein Empfinden ist Chanels Klassiker stärker als "Fahrenheit (Eau de Toilette) | Dior" , aber insgesamt etwas schwächer als "Bentley for Men Intense | Bentley" .

Der Flakon ist schlicht, stilvoll und irgendwo trotzdem langweilig. Hier gibt es keine großen Minuspunkte, aber ein Hingucker ist das wahrlich auch nicht.

Insgesamt empfehle ich diesen Duft im Herbst erwachsenen, seriösen Männern ab mindestens 30 Jahren, besser wären eigentlich schon 40 Jahre auf dem Buckel. Es ist ganz klar ein Oldschool-Duft, der in jungen Jahren nicht gerade der „Compliment-Getter“ ist. Es erfordert also Selbstbewusstsein sich für den griechischen Riesen zu entscheiden. Nichtsdestotrotz möchte ich den Duftcharakter würdigen, da er mir nach und nach zusagt. Vielleicht kann ich mich in 10 - 20 Jahren auch gut mit ihm anfreunden. Bis dahin bleibe ich bei meinem sehr geschätzten "Égoïste (Eau de Toilette) | Chanel" .

Wie immer gilt besten Dank fürs Lesen, ich freue mich auf eure Kommentare.
4 Antworten
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