Was ich in den letzten 2 Monaten seit meiner Anmeldung bei Parfumo gelernt habe:

Ein Parfum sollte man nur dann testen und bewerten, wenn man sich damit ausgiebig auseinandergesetzt hat. Ich gebe zu - anfangs habe ich mir auch nur eins von meinen vielen Pröbchen kurz aufgesprüht und dann meinen ersten Eindruck davon geschildert. Das ist falsch, da jedes Parfum seine Zeit braucht, um sich in seiner vollen Pracht zu entwickeln und sich vorzustellen.

Genauso wenig sollte man in Parfumerien nur am Deckel bzw. nur am Teststreifen riechen, da in der Luft auch duzend andere Atome herumschwirren und den Eindruck somit verfälschen. Außerdem haben wir ja alle – wie wir wissen - eine andere Hautchemie und somit riechen die Düfte an jedem ein wenig unterschiedlich.

Man muss ein Parfum auf sich wirken lassen. Die Schöpfer haben sich bei jeder einzelnen Kreation etwas gedacht. Hinter jedem Duft steckt eine Menge Arbeit und Kreativität (ich beziehe mich hier eher auf die hochwertigeren Markendüfte und nicht unbedingt auf die günstigen DM-Wässerchen). Jedenfalls sollte es so sein, wenn man den Beruf eines leidenschaftlichen Parfumeurs ausübt.

Ich versuche z.B. auch immer die Ideen dahinter zu verstehen. Für welche Zielgruppe wurde das Parfum entwickelt? Was ist die Aussage dieses Duftes? Zu welchen Anlässen wurde es kreiert? Daher bin ich kein Fan von Veriss-Kommentaren, die ein Parfum als stinkend oder ekelig betiteln, auch wenn man es vielleicht so empfinden vermag. Geschmäcker sind verschieden, aber man sollte auch diejenigen akzeptieren, die einem persönlich nicht zusagen.

Meine Favoriten sind blumige, süße und frische Düfte im Sommer und vanillig-sanfte Düfte im Winter. Ich teste aber auch total gerne welche, die diesem Schema nicht entsprechen und völig anders sind, um die Vielfalt der Welt der Parfume kennenzulernen und meinen Horizont zu erweitern. Vielleicht findet man auch hier und da ein Schätzchen, welches man andererseits nie kennengelernt hätte...