Neroline

Neroline

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1 - 5 von 40
Neroline vor 3 Jahren 20 11
9
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Pfefferminzprinzessin
„In einem Garten ging das Paradies verloren, in einem Garten werden wir es wieder finden“
„Blaise Pascal“

Florabotancia stand lange Zeit auf meiner Merkliste. Das Design des Flakons ist erfrischend anders. Der Karton ist so zauberhaft gestaltet, dass man ihn kaum wegwerfen kann.
Die Minze jedoch hielt mich bisher davon ab. Florabotanica ist nicht überall verfügbar und einen Blindkauf wollte ich nicht wagen. Eine liebe Parfuma legte einer Abfüllung eine kleine Probe bei und so kam es, dass ich Florabotanica doch noch testen konnte und was soll ich sagen, am nächsten Tag bestellt habe.

Florabotanica lässt mich an meine Kindheit im Allgäu denken. An die saftigen Wiesen die im Frühling voller Blumen standen. An den Bach in der Nähe unseres Hauses an und in dem wir zum Leidwesen unserer Mutter ständig gespielt haben. An die Bachminze, die dort wuchs und an die kleinen Staudämme, die wir dort gebaut haben. An die kleinen Fische, die wir versucht haben einzufangen und daran, wie wir verdreckt und nass in die Wanne gesteckt wurden. Auch daran, dass wir uns aus all den Blüten Kränze geflohten haben und uns wie Prinzessinnen gefühlt haben. All das weckt Florabotanica plötzlich in mir. Wie sonderbar wir Menschen doch sind. Da versetzt einen solch ein Fläschlein plötzlich 30 Jahre zurück in die Vergangenheit.

Florabotanica beginnt mit einem pudrigen Blütenrausch, der an fein zerstoßene getrocknete Blüten denken lässt. Durch die Minze wird verhindert, dass die Pudrigkeit altbacken wirkt. Ein klein wenig erinnert mich der Beginn an das CD Deo Wasserlilie, das ich lange benutzt habe. Die gefürchtete Pfefferminze ist wunderbar mit den Blüten und Hölzern verwoben und ist als einzelnes kaum wahrnehmbar. Der Duft ist wie ein Spaziergang durch einen blühenden Garten im Mai.

Wenn dieser erste Blütenrausch sich beruhigt hat, entwickelt sich eine wunderschöne rosige und zugleich cremige Duftwolke, die alle Rosenliebhaberinnen in ihren Bann ziehen dürfte. Diese cremige Rosenaura begleitet mich erstaunlicherweise über Stunden. Irgendwann wird der Duft milder, die Rose aber bleibt.

Was mir besonders gut gefällt ist, dass keine Zitrone enthalten ist. In vielen Rosendüften wird Zitrone verwendet, was die Rose aber gerne überlagert. Es finden sich auch keine schweren Hölzer oder Vanille darin wieder sondern Nelke und Vetiver. Die Nelke unterstützt die Rose und gibt ein wenig Würze und Vetiver sorgt für die nötige Tiefe und vermutlich auch für die Haltbarkeit und Kühle von Florabotanica. Durch diese Kühle eignet sich Florabotanica vor allem für die wärmeren Monate wunderbar.

Für einen eher zarten Duft ist die Haltbarkeit erstaunlich. Trotz des Puders zu Beginn ist Florabotanica ein sehr junger und unkomplizierter Duft. Ein zauberhafter Begleiter für einen ganzen Arbeitstag und für mich einer der schönsten Blütendüfte in meiner Sammlung.

11 Antworten
Neroline vor 3 Jahren 18 6
4
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
7.5
Duft
Nachtduft
Cuir de Nuit ist einer der neuen Düfte aus der im Jahr 2019 auf den Markt gekommenen Reihe
„la Collection Eau de Parfum“ im vereinheitlichten Design. Dafür hat Rocher zum Leidwesen vieler Fans so gut wie alle anderen Düfte aus dem Sortiment genommen.
Das erleichtert für die Firma einiges. Da Rocher überwiegend Dupes von großen Düften auf den Markt bringt muss schnell reagiert werden können. Der eine Duft raus, ein anderer kommt dafür ins Programm.
Die Vielfalt die Rocher früher hatte ist auf Dauer wohl zu teuer. Denn von der Rezepturentwicklung bis zum Packungsdesign muss alles doppelt erledigt werden. Diese Vereinheitlichung konnte man schon bei Guerlain beobachten. Ein Schelm wer Böses dabei denkt. Das Ergebnis dieser Verschlankung ist ein leider wenig ansprechender Flakon mit einem billigen Plastikdeckel. Der könnte so auch im Edeka oder sonst einem gut sortierten Supermarkt stehen.

Die Kreationen sind samt und sonders an die gängigen Verkaufsschlager angelehnt. Es wird auch mit großen Parfumeuren geworben. Es muss klar sein, dass man mit solch einem Fläschlein kein olfaktorisches Highlight mit hochwertigen Ingredienzien erhält. Aber was erwartet den nun den geneigten Kunden, wenn er Cuir de Nuit kauft? Bei Leder denke ich doch an sinnliche Stunden oder einen eleganten Tagesduft.

Der Name ist leider reichlich irreführend. Wer hier einen dunklen, sinnlichen oder gar erotischen Duft erwartet wird enttäuscht sein. Cuir de Nuit ist kein nächtliches erotisches Leder oder ein sinnlicher Tom Ford Violet Blonde und auch kein gepflegter Bottega Venetta, sondern ein warmer und weicher Schokoladenduft. Das ist per se nicht schlecht, aber nun mal kein Leder. Cuir de Nuit kommt der aktuellen Vorliebe für süßes in Düften entgegen. Nach der ersten Alkoholnote riecht er sofort pudrig schokoladig, weich und warm. Vollmilchschokolade mit einem Hauch Kaffee und Vanillefüllung. Lecker, sanft umhüllend und weich. Der Duft hat etwas von Körperpflegeprodukten mit Kakaobutter. Er bleibt sehr lange auf der Haut und ist in den Kleidern noch am nächsten Tag wahrnehmbar. Die Sillage hält sich indes sehr in Grenzen und eine Entwicklung macht der Duft auch nicht durch. Er bleibt, wie er ist. Das macht ihn leider auch ein wenig langweilig.

Wer vanillige warme Düfte mag liegt hier aber richtig. Ich trage Cuir de Nuit im Moment sehr gerne Zuhause da er mich in eine wohlig warme Wolke hüllt. Zusammen mit einer vanillehaltigen Bodylotion ein toller Wohlfühlduft für die kühle Jahreszeit. Für den Job wäre er mir aber doch zu flach. Die Preis Leistung ist hier in einem guten Bereich. Im Angebot erhält man derzeit die 100 ml für 30,00,-€. Da kann man nicht meckern.

Wer Narcisso Rodriguez Rouge mag wird auch an Cuir de Nuit Gefallen finden. Dessen Finesse und Qualität kann man freilich nicht erwarten.
Im gesamten betrachtet hat sich Rocher mit den neuen Parfums nicht nach oben entwickelt, sondern ist leider wieder ein Stückchen mehr in den mass market hineingeglitten. Trotzdem erhält man mit der Serie aktuelle und angesagte Duftrichtungen oder Dupes zu einem budgetschonenden Preis.

Fazit: Eine klare Kaufempfehlung für alle die warme vanillige Düfte mögen. Sehr gut zum layern mit Orientalen geeignet.
6 Antworten
Neroline vor 4 Jahren 36 12
10
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
10
Duft
Happy Birthday Mr. President...
...hauchte Miss Monroe 1962 zum Geburtstag von J.F. Kennedy ins Mikro und trug dabei bestimmt Chanel N°5.
Ihr Kleid, die Torte und die Affaire mit J.F. Kennedy sind Legende. Denn spätestens seit sie einer Zeitschrift im Interview erzählte, dass sie als Nachtgewand nur einen Tropfen Chanel N°5 trage, war der Erfolg dieses Duftes nicht mehr aufzuhalten.
Die Fantasie von Millionen von Frauen wurde dadurch angeregt und jede wollte so sexy sein wie Miss Monroe und genauso riechen. Chanel N°5-das war ein kleines Stück vom Glück.

Ich habe keine Ahnung, wie der ursprüngliche Duft von 1921 roch, aber der heutige Chanel No5 ist mir zu stark. Ja, und irgendwie auch ein wenig zu altbacken. Da mich aber die Duftgeschichte faszinierte, habe ich mich dann doch damit beschäftigt, um herauszufinden, was es mit dem Duft auf sich hat. Immerhin feiert er im nächsten Jahr seinen 100. Geburtstag und das muss gewürdigt werden.

Im Spätsommer des Jahres 192o fing Ernest Beaux an, für Mademoiselle Chanel das erste Parfum zu entwickeln. Es war als Geschenk für Chanels Kundinnen gedacht. Es sollte ein Parfum für eine Frau mit dem Duft einer Frau sein.
Es wird bis heute vermutet, dass er das Parfum, welches er ursprünglich als Hommage an die ehemalige Zarin Katharina entwickelt hatte, als Ursprung seiner Entwicklungen verwendet hat. Frau Chanel selbst hatte das Parfumgeschäft wohl nicht richtig eingeschätzt und deshalb sehr früh alle Rechte abgetreten. Es kostet sie viel Mühe und Zeit, um doch wieder einsteigen zu können. Mit keinem ihrer Düfte erreichte sie je wieder solch einen Erfolg.

Die damals neu in der Duftwelt eingesetzten Aldehyde sollen für die strahlende Frische des Duftes verantwortlich sein. "Strahlende Frische" frage ich mich nun, die kann ich nicht erkennen. Finde dann aber heraus, dass Aldehyde oberhalb einer bestimmten Konzentration, oder beim Altern oft als, ranzig, fischig oder alt empfunden werden. Bei der Dosierung im Labor muss daher mit Bedacht gearbeitet werden. Das Parfum selbst muss nicht nur dunkel gelagert werden, sondern sollte auch nicht allzu alt werden. Und genau darin liegt wohl das Problem: Das damals fast unerschwingliche Fläschchen wurde nur zu besonderen Anlässen verwendet und veränderte sich dann mit den Jahren. Genau dann entsteht nun der "Oma Helga" Eindruck.

N°5 enthält als eines der ersten Damendüfte Vetiver. Das Süßgras wird wird gewöhnlicherweise in Herrenparfums eingesetzt. Es findet sich ebenso wie Eichenmoos in vielen Chaneldüften und ist mitverantwortlich für die herbe Süße die typisch für Chanel ist. Auch in Coco Mademoiselle findet sich Vetiver. Ursprünglich war dies wohl die Handschrift des Parfümeurs Ernest Beaux. Es ist wohl dieser Reiz zwischen den vielen süßen und blumigen Komponenten sowie den eher männlichen und herben Ingredienzien, die die Fazination von N°5 ausmachen.

Für unsere an süße Kuchengerüche gewöhnten Nasen ist das im ersten Moment sehr schwer nachvollziehbar.

Aus Artenschutzgründen sowie aus Gründen der Toxidität verschiedener Inhaltsstoffe ist der Ursprungsduft immer wieder adaptiert und an die Normen angepasst worden. Dazu gehören unter anderem Zibet, Moschus, Jasmin oder Eichenmoos. Auch wenn die vielen sogenannten Reformulierungen vielen ein Dorn im Auge sind, begrüße ich, dass keine tierischen Produkte wie Moschus oder Zibet mehr verwendet werden.
Auf Eichenmoos und Jasmin reagieren viele Menschen sehr stark, auch hier musste nachgearbeitet werden.Insgesamt hat sich der Duft dadurch sicherlich verändert.

Chanel N°5 feiert im nächsten Jahr seinen 100. Geburtstag. Sicher wird das Haus Chanel den großen Geburtstag gebührend feiern. Denn trotz der 100 Jahre ist N°5 immer noch ganz vorne mit dabei, verbinden viele Menschen mit Parfum genau diesen Duft.

Ich habe nun die verschiedenen N°5 getestet und mich tatsächlich in einen verliebt: Der No5 Eau Premiere. Auch nicht mehr taufrisch, aber irgendwie an mir vorbeigegangen. Das ist für mich tatsächlich ein Duft, der nicht von dieser Welt ist:

Die strahlende Frische der Aldehyde mit den typischen Anklängen von Orangenschalen kommt hier sehr viel besser zum Vorschein als im Original. Es besitzt die Leichtigkeit, die ich mir gewünscht habe. Vielleicht war das auch 1921 schon so? Wer weiß das.

N°5 Eau Premiere unverkennbar eine Enkelin der berühmten Uroma. Es ist aber weicher und sanfter als seine berühmte Ahnin. Von daher auch deutlich jünger und moderner. Es ist, als habe man eine dicke Schicht vom Duft genommen.
Irgendwie habe ich hier tatsächlich eine Ahnung von dem was Ernest Beaux so faszinierte: Die prickelnde Frische der Aldhyde zu Beginn. Es ist wie Kohlensäure im Wasser.

Auf der Haut entwickelt sich Eau Premiere zu einem Duft, der mich nach einiger Zeit an Menschenhaut erinnert. Daran, wie wir als Kinder rochen, als wir vom Schwimmbad mit dem Fahrrad nach Hause gefahren sind oder daran, wie ein frisch gebadetes Baby riecht. Auch an die frische Luft morgens um 5.30h beim Campen im Sommer oder den frischen Hauch auf der Haut nach einer Bootsfahrt. Frisch, warm und weich und nach viel Sonnenstrahlen. Eau Premiere verändert sich auch kaum. Nach der anfänglichen Frische wird er warm und weich. Er bleibt wie ein zarter Duftschleier über viele Stunden auf der Haut. Nicht spektakulär, nicht erotisch oder orientalisch schwer. Aber so gut und so schön – oder wie mein Mann sagt: Der riecht nach Liebe.

12 Antworten
Neroline vor 4 Jahren 26 11
10
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
9.5
Duft
Eigenwillige Schönheit
Voll Blüten steht der Pfirsichbaum
nicht jede wird zur Frucht,
sie schimmern hell wie Rosenschaum
durch Blau und Wolkenflucht.

Wie Blüten gehn Gedanken auf,
hundert an jedem Tag –
Lass blühen! Lass dem Ding den Lauf!
Frag nicht nach dem Ertrag!

Es muss auch Spiel und Tanze sein
und Blütenüberfluss,
sonst wäre die Welt uns viel zu klein
und Leben kein Genuss. (H.Hesse)

Nomade startet mit einer sehr angenehmen blumigen Frische die sofort an die duftig frischen Pfirsich-, und Pflaumenblüten jetzt im Frühling erinnern. Begleitet wird die Blütenfrische von Zitrusnoten, die ganz deutlich herauskommen. Die Pyramide stimmt hier nicht. Später gesellt sich die fruchtige Süße der Mirabellenfrucht dazu.
Die Mirabelle, eine Verwandte des Pfirsichbaums ist die Hauptdarstellerin in diesem ungewöhnlichen Duft von Chloe.Mit der Zeit wird das Ganze milder und auch deutlich herber. Der Duft wird nun grün holzig blumig. Das Eichenmoos ist mit seiner Würze gut zu riechen, ich rieche aber auch Sandelholz und Patschuli. Die feine Süße der Mirabelle beibt aber die ganze Zeit präsent. Insgesamt sehr komplex und sehr schön gemacht. Trotz der herben Zutaten ist Nomade ein äußerst femininer und eleganter Duft.

Mit diesem modernen Chypre geht Chloe einen mutigen Schritt weg von den Gourmanddüften. Ich hatte zu Beginn unserer Bekanntschaft Schwierigkeiten mit der herben Seite von Nomade. Und doch – er ist mir im Kopf geblieben. Diese fruchtige liebliche Frische mit der schönen Würze und der holzigen Basis. Sehr ungewöhnlich und deshalb markant. Nomade ist ein zeitloser feiner und kühler Duft der unvergesslich bleibt - der kühne Duft einer eher eigenwilligen Frau. Er hinterlässt einen gepflegten und aparten Eindruck.

Mit einer mittleren Sillage und einer Haltbarkeit von ca. 8 Stunden eignet sich Nomade hervorragend als Büroduft. Der Duft ist ganzjährig tragbar, am schönsten kommt er aber jetzt im Frühjahr zur Geltung. Wie alle Flakons von Chloe ist auch dieser wunderschön und eine Zierde im Bad. Der Preis ist im mittleren Bereich, weshalb das Nachkaufen nicht so weh tut.
Nomade ist von mir ein klare Kaufempfehlung für Frauen die blumig-holzige oder blumig-frische Düfte mögen.

Wie Blüten gehn Gedanken auf,
hundert an jedem Tag –
Lass blühen! Lass dem Ding den Lauf!
Frag nicht nach dem Ertrag!
11 Antworten
Neroline vor 4 Jahren 51 13
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Be yourself - no matter what they say
Gabrielle tut sich auf dem deutschen Markt etwas schwer. Er ist nicht so ein "typical Chanel" wie man es erwartet. Gabrielle tanzt ein wenig aus der Reihe. Weniger streng, weniger tantig, weniger konservativ wie die bekannten Ikonen. "Ein Duft voller Leuchtkraft"schreibt Chanel auf der Homepage. "Warm, blumig, sinnlich und opulent"soll er sein. Das klingt alles sehr vielversprechend. Ist das dann noch Chanel?Hat es Oliver Polge geschafft, diesen Anspruch in eine Flasche zu transportieren? Von mir eindeutig: Ja! Oliver Polge hat hier einen jungen, zeitgemäßen und doch eleganten Duft geschaffen, der dem Hause Chanel gerecht wird.

Mit der Gabrielle Linie versucht Chanel offensichtlich ein jüngeres Publikum anzusprechen und das etwas angestaubte Image abzuschütteln.
Auch wenn eingefleischte Fans es nicht sehen wollen: Das junge Publikum denkt bei Chanel zumeist an „Omadüfte“. So schön die alten Chaneldüfte waren oder sind, sie sind nicht mehr zeitgemäß. Die Exclusiv Reihe können sich jüngere Frauen kaum leisten oder kennen sie nicht.
Um auf dem Markt mithalten zu können muss aber nun einmal auch ein zeitgemäßer Duft mit im Portfolio stehen. Mit der Auswahl der Ingredienzien hat Oliver Polge den Nerv der Zeit getroffen: Zitrusnoten und weiße Blüten eröffnen mit ihren sonnigen Noten den Duft. Es entsteht sofort ein warmer sinnlicher Eindruck. Recht schnell übernehmen Ylang Ylang, Tuberose und Jasmin und geben dem Duft die Süße und den exotischen Touch. Später wird der Duft milder und cremiger durch Sandelholz, Vanille und etwas Kokos. Der Duft ist perfekt ausbalanciert, keine Note sticht wirklich heraus, nichts stört. Der Duft ist warm, weich, cremig und sinnlich. Gabrielle wirkt sehr natürlich. Die exotischen Komponenten sind seit Jahren sehr beliebt – vor allem bei einem Publikum, welches das Reisen in ferne Länder gewohnt ist.
Und doch ist es kein aufdringlicher Kokosknaller a la Viktorias Secrets und kein lauter fröhlicher Paco Rabanne Duft.
Gabrielle bleibt Chanel und ist deshalb bei aller Opulenz zurückhaltend vornehm. Gabrielle hinterlässt keine Mördersillage und ist so elegant, dass er auch im Business Outfit getragen werden kann. Die Haltbarkeit ist mit bis zu 8 Stunden sehr gut.

Gabrielle ist tatsächlich so wie es auf der Chanel Homepage versprochen wird: Sinnlich, opulent und leidenschaftlich. Der Duft einer modernen jüngeren oder junggeblieben Frau, die ihr Leben mit allen Sinnen genießt und doch eine respektable Persönlichkeit ist.

Ähnlichkeiten zu ersten Gabrielle sind durchaus vorhanden, nur das dieser etwas herber und sportlicher ist.
Beide haben ihren eigenen Reiz.

Ich denke, dass Chanel mit Gabrielle eine neue Linie fahren wird. Zu erkennen auch an der veränderten Flasche. Sicher ist es von der No5 oder der No19 zu Gabrielle ein parfumtechnischer Quantensprung. Doch alles sind Kinder ihrer Zeit und trafen den jeweiligen Zeitgeist. Für mich ist Gabrielle Essence eine der besten Neuerscheinungen im Jahr 2019 und seit langer Zeit der beste Chanel überhaupt.
13 Antworten
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