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vor 7 Jahren - 22.02.2017
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Der Parfumo-Fluch

Geht es euch auch manchmal so? Da beschäftigt man sich mehr oder weniger intensiv mit Parfüms und plötzlich wird man viel sensibler, was Gerüche anbetrifft. Man will wissen, wie bestimmte Ingredienzien riechen von denen man vorher noch nie gehört hat. Vetiver zum Beispiel. Oder Labdanum.

Schlimm wird es dann, wenn man zum Beispiel ein Parfüm riecht, was einem bekannt vorkommt, der Name einem aber partout nicht einfallen will. Was soll man da machen? Hinterher rennen und fragen?

Ganz schlimm ist es hingegen, wenn jemand das falsche Parfüm am falschen Ort trägt. Neulich ging mir das im Bioladen so. Normalerweise riecht man dort nur Ökoparfüms, die eher Mottenpulver als Parfüm ähneln. Diese Machwerke sind nur an einem Ort erträglich: dem Bioladen. Doch neulich gab es dort ein olfaktorisches NoGo: eine penetrant klebrig-süße Parfümwolke schob sich in den typischen Bioladengeruch hinein. "Was ist das bloß?" fragte ich mich. Schon mal gerochen, aber niemals hier. Dann fiel es mir ein: 1 Million von Paco Rabanne. Der Träger hatte einfach kein Gespür dafür, dass gerade dieses Parfüm an einem vollgestopften Bioladen am Samstag das Falsch ist, gehört es doch eher in eine Dorfdisco oder auf den Ballermann.

Früher wäre mir das niemals aufgefallen. Seit Parfumo tut es das. Seit Parfumo ist mir klar, dass ein Duft auch passen muss. Schließlich geht man ja auch nicht in Jogginghose zum Vorstellungsgespräch oder im Armani-Anzug auf Radtour.

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