NiKaSi

NiKaSi

Rezensionen
Filtern & sortieren
1 - 5 von 56
NiKaSi vor 9 Jahren 13 4
9
Duft
Geht auch im Winter
Bislang gibt es kaum Tom Ford’s, die ich gar nicht mag. Auf meiner Wunschliste stehen noch ein paar, dieser kommt – nach Teilnahme an einem Sharing und einigen ausgiebigen Tests – ebenfalls drauf und zwar nicht im kommenden Sommer, wie man bei Mandarinen von der Amalfiküste vielleicht meinen könnte, sondern tatsächlich jetzt zum Winter. Das liegt zum einen an dem frischen, warmen und bei mir auch vollreif-süßen Mandarinenauftakt, leicht kräuterig unterlegt. Mit Mandarinen assoziiere ich neben sommerlicher Frucht auch immer den Winter und die gemütliche Zeit zu Hause, da Mandarinen zur Winterzeit doch gern ihren Platz auf Obst- und Weihnachtstellern finden. Für mich sind die winterlichen Mandarinen, die in der Pyramide gar nicht auftauchen^^, ein Grund den Duft jetzt im Herbst und Winter tragen zu wollen. Schön ist, wie ich finde auch, dass die Mandarine dem Duft durch den gesamten Verlauf erhalten bleibt, also selbst die Basis, die bei mir zart seifig ist, wird von der Mandarine begleitet. Die in der Pyramide aufgeführten fruchtigen und blumigen Noten kommen bei mir überhaupt nicht zum Tragen, ja die Herznote wird quasi übersprungen, es zeigt sich direkt eine vetiverlastige und dezent seifige Basis. Der Duft bleibt hell und klar, nichts muckelig ambriges zeigt sich, auch kein Moschus. Mandarino die Amalfi bietet mir neben mittelmäßiger Sillage zudem eine erfreuliche Haltbarkeit, was ihn zusätzlich für die kühle Jahreszeit interessant macht. Also, eine interessante Alternative zur Nasenneutralisierung, wenn einem die Vanille-, Amber-, etc. Düfte in der kalten Jahreszeit zum Hals raushängen werden.
4 Antworten
NiKaSi vor 9 Jahren 9 4
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
Die gute Erde
An Patchouli scheiden sich die Geister, und das mit Recht - gibt es doch so unterschiedliche Ausprägungen und (je nach Kombination mit anderen Essenzen) Duftkompositionen. Die Kinder der 70er und 80er Jahre unter uns, die Benutzer und Fans des Duftöls aus dem Asienladen waren, scheinen mir grundsätzlich eher patchouliaffin als die jüngeren Semester, die dem Riechstoff oft einen oldschool Nimbus unterstellen - auch das mit Recht irgendwie.

Ich liebe Patchouli, ertrage auch die etwas extremeren Ausprägungen; die hat dieser Mazzolari allerdings gar nicht. Maximal der Auftakt bringt noch das patchoulitypisch zart Erdige und Muffige raus (wohl damit ihn keiner mit einem Amberduft verwechselt :-) ), allerdings wird das innerhalb von 5 Minuten vom Tisch gewischt. Honig und Amber mit unterschwelliger sanfter Patchoulinote dominieren hier für mich. Welche Gewürze da wohl drin sein mögen? Mir fällt nicht viel ein... vielleicht ein wenig Muskat? Zimt isses nicht, würde ich meinen. Ist auch nicht so wichtig, dies ist ein gelungener und allgemeintauglicher Patchouli, süß und ein Tick orientalisch und in der Tat ein Hauch oldschool. Gehört für mich in eine Kategorie mit Micallefs "Patchouli", der ähnlich sanft ist. Wenn ich mal so ein 70er-Asienladen-Patchouliöl als Referenz daneben stelle, ist das dann tatsächlich kein wirklicher Patchouliduft. Ich möchte Jensemann zustimmen in seiner Einschätzung, hier eher einen Damenduft vor sich zu haben.

Ich trag den im Büro und habe noch nichts Negatives dazu gehört; lediglich den häufigen Kommentar: "Zu dir passt er, aber ich würde den nicht tragen" - was ja auch eine Art Kompliment ist.
4 Antworten
NiKaSi vor 9 Jahren 14 3
10
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
Veilchenpastille, getunt
Nachdem ich – bereits vor geraumer Zeit – eine Probe Khol de Bahrein bekommen hatte, mir dieses doch recht ungewöhnliche Machwert hervorragend gefiel und ich gleich eine Pulle wollte (was soll ich sagen….), war Khol de Bahrein schnell bestellt.

In der letzten Zeit ist es nun (leider) so, dass ich zunächst in die Kategorie „Lieblingsdüfte“ eingeordnetes da alsbald wieder rausnehme (mir fallen hier Tuscany per Donna - plötzlich zu betäubend geißblattig, Frapin 1697 – plötzlich zu schnapsig, ZETA – hatte plötzlich was Stechendes) und für mich anderweitig zuordne oder gar aussortiere. Mich irritiert das, weil ich normalerweise recht beständig bin. Da bin ich dann sehr froh, Khol de Bahrein zu besitzen, weil der mir diese herrliche Beständigkeit eines Lieblingsduftes über lange Zeit bietet und erhält.

Herrliche lila Veilchenpastillen, getunt mit Amber und vor allem Perubalsam, der bei mir leicht süßlich-harzig daherkommt, begleiten mich. Da fühl ich mich besonders, denn niemand in meiner Umgebung riecht auch nur annähernd so gut (das ist hier keine objektive Einschätzung!!!). Das Ganze ist auf jeden Fall auch orientalisch, aber auf eine komische unklassische Art – für mich typische Orientalen im Sinne von „Ich bin auf einem orientalischen Basar und da sind Gewürze, Gewürze und Patschouli und auch Sandelholz) sind u. a. Opium, Soir de Marrakech, Fate, aber auch Sandalo von Etro.
Jedes Mal, wenn ich Khol de Bahrein trage frage ich mich, wie die verdammten pudrigen Veilchen da reinpassen und bin doch jedes Mal so begeistert davon.
Bei mir entwickelt sich nichts sandelig-holziges, eigentlich rieche ich gar kein Holz und großartig süß entwickelt sich der bei mir auch nicht.
Finde den einfach nur großartig!
3 Antworten
NiKaSi vor 10 Jahren 13 17
2
Duft
Blindkauf in seiner schlimmsten Form
Es gibt eine kleine Anzahl mir bekannter Düfte, die sich mit meiner Haut sowas von gar nicht vertragen, und heute musste ich feststellen, dass "Fracas" einer davon ist. Vor 2 Tagen blind bestellt, mich selten in der Einschätzung einer Duftpyramide so getäuscht, und gleich in den Souk gestellt.

Der prägnanteste Eindruck, der mir zu "Fracas" einfällt ist: Moder! Modrige, verwelkende einstmals intensiv duftende Blüten, unterlegt mit einem dezenten Verwesungsgeruch, den ich dem Koriander zuschreibe. Ich mag das Gewürz nicht im Essen und in höherer Dosierung in Düften finde ich ihn ebenfalls unangenehm, in "Fracas" unerträglich. Koriander hat für mich einfach diese faulige Note, die von wurzeligen Ingredienzien sowie meiner Haut noch potenziert zu werden scheint. Ich nehme hier auch keine Tuberose wahr, wie einige meiner Vor-Kommentatorinnen.

"Fracas" ist dunkel, was ich normalerweise in Form von "Calligraphy Saffron", "Habanita", "Explosive" mag - hier finde ich die gruftige modrige Kühle unerträglich.

Den teste ich auch kein zweites Mal mehr...Platz 1 der Liste des Grauens belegt bei mir ja nach wie vor "Arabie", aber "Fracas" hat definitiv das Zeug zu Platz 2.
17 Antworten
NiKaSi vor 10 Jahren 9 2
7.5
Flakon
5
Sillage
10
Haltbarkeit
9
Duft
Erwartungsgemäß, nur schöner
Ein Rosenduft aus einer Soliflor-Linie – da erwarte ich in erster Linie – wer hätte es gedacht - Rose. Insofern kann „Rose Secréte“ schon mal nicht enttäuschen, denn: würde sich einen reinen Rosenduft kaufen, wer Rosendüfte nicht so mag? Wohl kaum.

Es ist für mich gar nicht so einfach zu beschreiben, wie ich den Duft wahrnehme… denn natürlich ist da vordergründig die Rose, in der Basis ebenfalls die Rose und auch zwischendurch gibt es keinen anderen Eindruck als Rose. Der Auftakt ist kräftig, auch noch leicht synthetisch – womit ich nicht künstlich meine! - und die Rose hier eher dunkel, ölig und in meiner Vorstellung rot. Könnte auch eine der kräftigen, gefüllten Duftrosen aus dem Garten sein, aber auf keinen Fall eine frische Pfingstrose. Der leicht grüne Anklang kommt dann erst im zweiten Schritt – so nach 2 Stunden etwa. Dann wird die Rose leicht, beschwingt und knospig grün. Insgesamt ist „Rose Secréte“ zu keiner Zeit süß und auch ganz und gar nicht zart und mädchenhaft. Eine schöne und kräftig-zarte (gibt es das?) Rose, die mich – anfänglich noch mit recht kräftiger Sillage, nach 3 Stunden dann zunehmend hautnah – gut 8 Stunden begleitet.

Ein wunderschöner Rosenduft, der innerhalb seiner solifloren Möglichkeiten doch eine gewisse Entwicklung durchmacht.
2 Antworten
1 - 5 von 56