Odeur23

Ich habe diesen Titel gewählt, weil der Name und die Duftnoten mehr versprechen, als der Duft letztlich hergibt.
Was habe ich erwartet? Dark Purple, ja das ließ natürlich etwas Dunkles und Tiefes vermuten. Besonders die Vorfreude auf die Pflaume, diese esse ich nicht nur in allen Varianten, sondern ich rieche diese auch besonders gerne. Erwartet hatte ich etwas, wie den Duft einer reifen, prallen Pflaume in Kombination mit der Montale typischen Ausrichtung.

Nun ich möchte hier auch diesen Duft nicht schlecht machen. Er hat zwar nicht meine Erwartungen erfüllt, aber trotzdem bin ich positiv überrascht. Warum? Ich durfte nun doch schon einige Düfte der Marke kennenlernen und viele haben mich sehr begeistert. Aber 80% meiner Favoriten kann ich z.Bps. im Berufsleben nicht tragen…zu schwer, zu intensiv.

Dark Purple ist nicht die dunkle satte Pflaume, nein eher etwas unreif, gepaart mit einigen anderen Früchten, vielleicht Johannisbeeren und Brombeeren. Süß, nein ganz und garnicht. Der Duft hat etwas anschmiegsames an sich, leicht würzig-holzig und auf eine angenehme Art und Weise auch etwas synthetisches.

Die Haltbarkeit ist ganz klar mit 100% zu bewerten, auch nach 10Stunden ist er deutlich bei mir. Wem andere Montale Düfte zu aufdringlich sein sollten, dieser dürfte dann gut gefallen. Fruchtig-unsüß, mit einem zarten Rosenhauch und einer gekonnt gesetzten Holznote. Ja.. mir gefällt Dark Purple, auch wenn es eher ein Purple“chen“ ist ;O)

Nachdem ich mich etwas über diesen Duft belesen habe, ging ich ehrfurchtsvoll zum Test über. Natürlich dufte das passende Ambiente nicht fehlen. Kerzenlicht, ein Glas Rotwein und dann kam der große Moment.
Moscou Rouge verspricht was der Name schon erahnen läßt. Intensiv, voller Kraft und ohne Wenn und Aber bin ich in ihm gefangen. Im ersten Moment hat es mich etwas an Habinata (Vintage) erinnert, jedoch ohne das mir die Luft zum Atmen weg blieb.

Ich habe mich einfach mal fallen lassen und schon lief in meinem Kopf mein eigenes kleines Kopf-Kino ab. Titanic, kraftvoll, unnahbar, Reichtum im Überfluss, Glanz und Gloria wohin das Auge schaut. Nein ich bin weder Kate, noch liege ich den Armen von Leonardo. Ich sehe mich eher als Schatten durch den Tanzsaal schweben. Um mich herum die Damen in ihren herrlichen Abendkleidern, dickt mit Schmuck behangen. Die Herren adrett gekleidet, ein Whisky in der einen Hand, die Zigarre in der Anderen. Diejenigen die nicht paffen, zwirbeln sich siegessicher ihre Schnurbärte. Es ist ein Getuschel und Gehabe der vornehmen Gesellschaft und mittendrin dieser Duft, der all dies vereint…Moscou Rouge. Ein Duft nach Brillanten, Geld und schönen Kleidern, ja ein Duft der „upper class“.

Mit großen Augen schwebe ich durch die Gänge und bleibe hier und da mal stehen und atme diesen betörenden Duft ein. Es erinnert mich im Herzen an Adieu Sagesse, diese Nelke, die über allen anderen Blumen zu erkennen ist. Weich wird der Duft und verliert etwas von seinem großen Auftritt. Aber das ist nicht schlimm, durch die Tür zum Ballsaal, von der Empore herunterblickend, diesen Auftritt braucht dieser Duft ja auch nur einmal. Auch die Iris bekommt ihren Auftritt, jedoch bleibt für mich die Nelke die Gewinnerin.

Ich komme zurück aus meiner Traumwelt und verlasse dieses berauschende Fest und jetzt ist Moscou Rouge fast zahm geworden. Zahm im Sinne, wenn ein Löwe satt ist, ist er zu faul um weiter zu jagen. Ja der Duft hatte seinen großen Auftritt und zieht sich mit einem wissenden Lächeln zurück.

Traumhaft schön, ich danke Ergoproxy für dieses Kopfkino ;O) Es ist für mich persönlich kein tragbarer Duft...nicht in dieser Welt. Aber mein Pröbchen werde ich hüten und ab und an auf meine Titanic zurückkehren…..

Hintergrund:
Jean Patou wurde 1887 in der Normandie (Frankreich) geboren. 1912 eröffnete er sein erstes kleines Fashion House in Paris. Patou liebte die Frauen und so war es ihm eine Freude diese perfekt einzukleiden. Seine erste Haute-Couture-Sammlung erschien im Jahre 1919. Die Jean Patou Düfte wurden in seinem Labor in Saint-Ouen erstellt. Ein für ihn magischer und einzigartigen Ort, verbunden mit Tradition und Qualität. 1936 starb Jean Patou vorzeitig. Seit 2001 gehört die Marke Patou zu Proctor & Gamble.

Adieu Sagesse ist einer der ersten Düfte von Jean Patou und wurde eigens für die rothaarige Kundschaft kreiert. Dazu gehören noch „Amour-Amour“ für die Brünette Frau und „Que Sais-Je?“ für die Blondinen. Alle 3 Düfte wurden 1925 von Henri Almeras geschaffen. Die spätere komplette Ma-Collection besteht aus insgesamt zwölf Düften (1925 und 1964), dann im Jahr 1984 als Relaunch wieder auf den Markt gebracht. Die ursprüngliche Duftsammlung war das Parfüm in 30ml Größen, hochwertig in Seidentüchlein eingehüllt. Das Relaunch dieser Düfte gab es als Eau de Toilette in den Größen 75ml und 50ml.

Duft:
Ich spreche hier nicht von dem Parfüm von 1925, sondern von dem Eau de Toilette. Eingestuft wird der Duft als Chypre-floral. Der Start ist eher floral-würzig für mich, die Narzisse und Nelke sofort erkennbar und ich hatte das Gefühl reife Pflaumen zu riechen. Was sich ja als Irrtum erwies, da keine Pflaumen vorhanden sind. Diese Note bleibt von Beginn an bestehen, wird zwar später im Kopf und in der Basis weicher, aber sie bleibt großer Bestandteil dieses Duftes. Im Herzen kann man perfekt Jasmin und die Rose erkennen. Im weiteren Verlauf wird es wie gesagt weicher, auch leicht pudrig und der Duft bekommt eine gewisse Wärme und Tiefe. Das zum Start etwas stechende, ich denke von der Narzisse, verbindet sich jetzt wunderbar mit den animalischen Moschus Nuancen.

Ich möchte hier nicht von einem ausschließlich weiblichen Duft sprechen. Nein eine Einstufung als Unisex halte ich hier für angebracht. Dieser Duft zeigt absolute Präsenz und auch die Haltbarkeit ist top. Wie muß wohl erst das Parfüm duften?? Vielleicht kann ich mir irgendwann diese Frage beantworten.

Fazit:
Ein schöner Duft mit einigen Ecken und Kanten und ich werde mich auf die Suche nach den restlichen Düften der Ma-Collection begeben. Insgesamt Drei durfte ich schon testen, da bleiben ja „nur“ noch 9 übrig ;O))

Kopfnoten: Neroli, Narzissen, Bergamotte, Maiglöckchen, schwarzer Johannisbeere
Herznoten: Nelke, Jasmin, Rose, Tuberose
Basisnoten: Vetiver, Moschus, Zibet

Ich habe einen Freund und immer wenn wir uns 2-4 mal im Jahr sehen, dann gönnen wir uns einen köstlich zubereiteten Absinth. Einer ist eine Gaumenfreude, zwei Stück wären ein Besäufnis ;O)

Beim Start von Burberry Body steigt mir sofort diese Schärfe von Absinth in die Nase. Die Kopfnoten sind wirklich klar erkennbar auch durch die Freesie und dem Pfirsich, wobei die Frucht hier vorerst nur eine untergeordnete Rolle spielt. Trotzdem interessant kombiniert zwischen fruchtig und scharf, wobei hier scharf für den Alkohol steht.

Im weiteren Verlauf kann man schon einen Iris- und Rosengeruch erkennen. Zeitweilig kommt sogar der Pfirsich stärker zum Vorschein. Aber auch nur kurz und dann verschwindet er völlig.

Die warmen Duftnoten wie Amber, Moschus oder Vanille bleiben meiner Nase irgendwie verschlossen. Der Absinth bleibt eigentlich immer vordergründig, bis auch dieser nach 1 1/2 Stunden von dannen geht.

Was bleibt zurück….ein Hauch von einer Wolke mit nicht viel. Ja vielleicht ist es das Chashmeran, welches sich sanft darüber legt. Sehr hautnah, jetzt erklärt sich auch der Name „Body“ und man könnte sogar von einem Kuschelfaktor sprechen. Aber da gibt es wirklich andere Düfte, wo ich mich auf dem Sofa liegen sehe, eingekuschelt in eine Decke und eine Tasse dazu.

Mein Fazit:

Der Anfang war ganz interessant, jedoch genieße ich den Absinth lieber 2 mal im Jahr mit meinem Freund. Der Duft ist keine große Herausforderung und mit einer Haltbarkeit von ca 2 Stunden auch keine Bereicherung. Mit Sicherheit wird die/der Eine oder Andere an Burberry Body seinen Gefallen finden, ich sage ganz klar.. nein danke….

Bei einem Bummel im Urlaub und bei 30Grad Hitze blieb es natürlich nicht aus, bei einer Parfümerie reinzuschauen. Eigentlich waren Sommerdüfte für mich uninteressant, schließlich war ja schon Mitte September. Mit dem „nur mal schauen“, trat ich dann 1 ½ Stunden später u.a. mit „Calyx“, die Marke war mir vorher völlig unbekannt, wieder aus dem Geschäft.

Da ich so einen Duft vorher noch nicht gerochen hatte, zumindestens nicht bewußt, möchte ich ihn, bevor die letzten Tage des schönen Wetter‘s vorbei sind, gebührend kommentieren.

Duft:
Der Auftakt ließ sofort etwas Grünes erkennen, nicht krautig, nein saftig grün. Ich empfand ihn als erfrischend und mit den späteren fruchtigen Aromen, einfach perfekt für den Sommer. Maracuja steigt mir als erstes in die Nase, auch wenn diese nicht oben aufgeführt wird, oder ist es der Pfirsich? Alle anderen fruchtigen Komponenten vermischen sich nahezu. Calyx ist nicht süß, aber ich würde auch nicht von unfreifen Früchten sprechen wollen. Eher empfinde ich ihn als sinnlich-belebend und eigentlich möchte ich seit 3 Wochen in ihm baden….

Calyx hat natürlich auch eine romantische Seite durch die Blumen, wie Jasmin und Lilie. Rose oder Maiglöckchen allerdings kann ich keine erkennen. Aber trotzdem keine Angst, hier wird auch nichts zu blumig, dafür sorgen das Moos und die Hölzer, die hier noch einmal die nötige Tiefe geben.

Der Duft hat einfach so viele Facetten. Ich empfinde ihn als romantisch und absolut zeitlos und bei einem 1986iger Jahrgang kann man ja schon fast von einer Rarität sprechen. Ich habe in den letzten drei Wochen ca 20ml davon verbraucht, daß will etwas heißen! Und ja es ist schade, das der Sommer vorbei ist. Aber ich werde vorsichtshalber noch Nachschub besorgen, denn der nächste Sommer kommt bestimmt ;O)

Fazit:
Ein wunderbarer Sommerduft, den ich spät entdeckt habe für mich. Aber lieber spät als nie..oder? Zu dem Flakon möchte ich mich eigentlich nicht groß äußern, schön ist wirklich etwas anderes. Aber hier ist es egal, der Inhalt ist dafür ein Traum.

Die Haltbarkeit ist extrem gut und ich würde auch eher den Duft dem weiblichen Geschlecht zuordnen. Welches Alter, ich glaube dieser Duft kennt keine Altersbegrenzung…schön ist wem es gefällt!