Olfakto

Olfakto

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1 - 5 von 21
Olfakto vor 5 Jahren 6 4
7
Flakon
4
Sillage
5
Haltbarkeit
5
Duft
Nicht frisch, nicht wild, nur extrem langweilig
Ist das schon Konsumententäuschung? Von den Duftnoten ist nichts erkennbar und der Name suggeriert Energie und etwas Aussergewöhnliches. Stattdessen kommt ein synthetisch süss-fruchtiger Mix daher, welcher an Beliebigkeit nicht zu übertreffen ist.

Der Duft ist nicht per se schlecht, das beste daran ist aber der Flakon - und wie viel dieser zum Duft beiträgt, wissen wir ja alle. Ich verstehe die Entscheidungsträger hinter dieser Veröffentlichung nicht. Ich zweifle aber stark an deren Professionalität. Zu erwarten, dass ein absolut langweiliger Synthetikduft ankommt, bei dem die Käufer ein paar Stunden nach einem völlig 0815 Duschmittel riechen, ist für mich nicht nachvollziehbar.

Wenn mir jemanden mit diesem Duft begegnet, denke ich nur, dass die Person nichts von Parfum versteht. Ich bin es dann eher, der "Run Wild" davonrennt.

Ich habe mir dann die Mühe gemacht, die drei angegeben Duftnoten nachzumischen. Natürlich kenne ich die nicht deklarierten Noten und das Mischverhältnis nicht. Aber ich wollte wissen, in welche Richtung der Duft gehen würde, falls die Empathie wirklich auf den angegeben Duftnoten liegt.

Und welche "Überraschung", es kam ein so völlig anderer Duft heraus, ohne irgendeine Übereinstimmung. Vom Zimt ist im Original nichts zu spüren. Die Frische von Lavendel ist ebenfalls nicht vorhanden, die leichte Seifigkeit stellt sich bei Run Wild nach einer Weile ein, ist aber unwahrscheinlich vom Lavendel kommend, denn dies tritt beim Lavendel erst etwas später und relativ schwach ein.

Den Tannenbalsam suche ich in Run Wild auch vergebens, da der Duft in der Herzphase vom Ambroxan / Benzyl Mix zum Calone abdriftet und das etwas Tannenbalsam, falls überhaupt im Duft, völlig übersteuert. Die Süsse im Duft kommt jedenfalls von etwas anderem, keine Ahnung von was.

Komischerweise entwickelt sich Run Wild zu einem muffig-süssen Schwächling, trotz der ganzen Chemie.
Geschmäcker sind verschieden, daher findet Run Wild sicher ein paar Käufer. Diesen würde ich aber herzlichst empfehlen, den Duft nicht zum Veröffentlichungspreis zu kaufen, sondern ein paar Monate zu warten, bis er zum Discountpreis angeboten wird.
4 Antworten
Olfakto vor 5 Jahren 8 2
8
Flakon
4
Sillage
4
Haltbarkeit
7
Duft
Interessanter Zitronenkuchen mit schalem Nachgeschmack
Ich besitze bereits "At the barber's" von diesem Haus und habe gerne frische Düfte, deshalb musste ich den Zitronenbaum gleich mal ausprobieren.

Der Auftakt riecht stark nach einer Zitronatzitrone, süss und saftig wie ein frischer Zitronenkuchen. Gleich nach einigen Sekunden breitet sich ein saures, frisches Gemisch aus, welches mich an den bitteren, sauren Geschmack von Löwenzahnsaft erinnert. So eine eigenartige süss-sauer Mischung ist mir noch nie untergekommen, nur wegen dieses Erlebnisses empfehle ich den Duft mal zu testen.

Nach den ersten Minuten stellt sich dann wieder ein runderer Gesamteindruck ein. Die Zitrone verschwindet und etwas Würziges tritt hervor, vielleicht mit einem kleinen Hauch Holz. Die Süsse ist immer noch klar da, aber nicht mehr so prominent wie zu Beginn. Die Würzigkeit ist schwer zu bestimmen, Muskat oder Kümmel meine ich zu riechen, Kardamom wie in den Noten gelistet, rieche ich so nicht heraus. Es kann auch die Zistrose sein, die ist auch ziemlich würzig.

Die Basis ist eher schwach und ich rieche etwas Calone heraus, was ich überhaupt nicht mag. Wahrscheinlich wird so versucht, die Frische zu strecken, denn der Duft flacht schnell ab.

FAZIT
Der Duft ist interessant und trotz der Zitrone nicht unbedingt ein Sommerduft. Leider flacht er auf meiner Haut schnell ab und hinterlässt keinen klaren Eindruck, sondern versucht mit etwas Künstlichkeit die fehlenden Akzente zu setzen.

2 Antworten
Olfakto vor 5 Jahren 5
8
Flakon
3
Sillage
7
Haltbarkeit
5
Duft
Das Holz verloren
Die Woods von Dsquared waren meist stark auf die holzigen Noten ausgerichtet. Bei Wood for Him habe ich diese Impression gar nicht.

Er eröffnet kühl und frisch, unterstützt mit sehr viel Künstlichkeit. Riecht auf meiner Haut stark aldehydisch-fettig, ich habe aber auch eine Assoziation zu Seife. Etwas seifiges schwirrt da noch rum.

Von den Gewürzen Ingwer und Kardamom merke ich gar nichts, wird von den eher süssen Basisnoten bereits in der Herzphase des Dufts überlagert.

Am Schluss läuft alles zusammen zu einer süssen, künstlichen, halbwegs gefälligen Mixtur ohne Charakter.
0 Antworten
Olfakto vor 6 Jahren 4 2
5
Flakon
5
Sillage
5
Haltbarkeit
3
Duft
Bois de Verhunzu?
Meine Vorfreude betreffend des Namens des Duftes wurde innerhalb Sekunden mit voller Wucht zerstört, nachdem ich den ersten Hauch in die Nase bekam.
Ich weiss nicht, ob eine Duftnote wirklich aus natürlichem Ursprung im Flakon vorhanden ist, es riecht künstlich durch und durch. Und das sogenannte Yuzubaumholz riecht genau wie das synthetische Yuzu Duftöl, welches ich selber besitze.

Kein Wunder, denke ich, da der Preis von natürlichem Yuzu Öl recht hoch ist. Und Yuzubaumöl habe ich bis jetzt noch nirgends entdeckt. Der Name eines Parfums ist aber auch ein Versprechen an den Konsumenten. Ist dies, was Lagerfeld verspricht, wofür der Name steht?

Während ich von Bois de Vetiver eher positiv überrascht war, ist für mich Bois de Yuzu ein kompletter Reinfall.

Ich mag Yuzu sehr, muss aber wohl auf einen anderen Duft warten. Macht nichts, dann mische ich mir eben selber was zusammen.
2 Antworten
Olfakto vor 6 Jahren 2 1
8
Flakon
6
Sillage
5
Haltbarkeit
4.5
Duft
Sommerduft mit saurer Gurke
Ist er nicht schön, dieser transparente hellblau - eben Indigo - gefärbe Flakon mit der Masche dran? Mich hat die schicke Flasche gleich angemacht, ausserdem suggeriert die Farbe eine gewisse kühle Frische, also habe ich den Duft gleich ausprobiert.

Duft
Der Auftakt ist frisch, zitrisch und aquatisch. Mir fällt besonders eine starke Note einer sauren Gurke auf. Ähnlich wie bei D&G light blue fällt der sommerliche Mix von Gurke, Zitrone und Minze auf meiner Haut leider in die saure Region ab.

Eine starke aldehydische Synthetik begleitet den Auftakt bis in die Herzphase des Dufts. Die Frische des Dufts wird mit einer fettigen Schicht auf der Haut festgehalten. Ich stelle mir dabei vor, wie ich den fettigen Herdabzug mit einem Zitrusreiniger putze.

Die Minze kommt zwischendurch hervor und unterstreicht die Frische des Dufts. Das angegebene Rosmarin in den Duftnoten nehme ich nicht wirklich wahr, allerdings gibt es unterschwellig eine leicht aromatische blumige Note, die vom Rosmarin kommen könnte.

Die schwache Basis ist unspektakulär und kann den Duft auch nicht länger als 4 Stunden aufrecht erhalten.

Fazit
Indigo ist für mich ein frischer Sommerduft mit viel Synthetik und trotzdem schlechter Haltbarkeit. Einzig die Minze hat mir ein bisschen gefallen. Der Rest war leider sehr unspektakulär. Wer schon einen sommerlichen Aquat besitzt, kriegt hier nicht viel Neues geboten. Aber gegen eine Probe ist nichts einzuwenden.
1 Antwort
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