OneMadHatter
Rezensionen
Vom L'Homme und den Parfümerien...
Derzeit sortiere ich eine ganze Menge meiner Düfte aus. Man kennt das, die Sammlung nimmt Überhand, man braucht Platz für neues, an manchem hat man sich aber auch einfach satt gerochen oder man wurde nicht warm mit den Düften. Real Parfumo-First-World-Problems...
Nach einiger Aussortierung zog es mich nun also Mal wieder in die Innenstadt auf die Jagd nach dem ein oder anderen olfaktorischen Highlight. Da ich in letzter Zeit sehr nischenlastig unterwegs war, war die Aufgabe diesmal im unteren bis mittleren Designersegment zu suchen (und genau dort ordne ich auch den Guerlain ein).
Erster Stop: Eine bekannte Parfümerie für das mittlere bis obere Preissegment inkl. Nische. Näh, nix dabei.
Danach dann in eine Drogerie mit dem großen "M".
Und davon muss ich euch erzählen, denn fast hätte es nicht geklappt, mit mir und dem Guerlain.
Ich teste mich also so durch die Reihen und eine Mitarbeiterin spricht mich an. Fragt, ob sie mir helfen darf und ein paar Düfte zeigen.
Na klar darf sie! Gleich zu Beginn griff sie zum L'Homme Ideal, allerdings in der EdT Version. Grausiges Wasser, gleich zurück.
"Dann probieren Sie Mal den hier" und reichte mir das EdP. Und was soll ich sagen:
Volltreffer. Süß, aber nicht pappsüß. Würzig, aber nicht orientalisch. (Kardamom vielleicht?)
Definitiv Mandel und eine wunderbare Frucht (viele sagen Kirsche, kann ich nachvollziehen, aber eher eine sehr dunkle). Die Kunst: Alles, ohne auch nur im Ansatz Feminin zu wirken. Sensationell. Und projeziert hat das Teil. Was ein Brett. Ich murmelt also so vor mich hin in besagter Drogerie, dass ich Marzipan (Mandel) rieche und eine Vanille oder Tonka und etwas schön fruchtiges. Sie entgegnet mir völlig entsetzt: "Bestimmt nicht. Das ist ein Lederduft."
Stellt euch an dieser Stelle das Emoji mit den zwei fast aus dem Kopf fallenden Augen vor.
Echt jetzt? Ein Lederduft? Ich habe kurz an meiner (wie ich mir zumindest einbilde) doch recht geschulten Nase gezweifelt. Ein, zwei weitere Riecher haben mich dann aber doch am geschulten Personal zweifeln lassen. Beratung also abgebrochen und das Teil auf die Haut gesprüht. Ab nach Hause damit. Ich war echt gefrustet. Fast hätte ich ihn nicht gekauft. Aber dann konnte ich die Nase einfach nicht mehr von meinem Arm lassen. Und dieser Duft hat für alles entschädigt. Ein "Sofort-gute-Laune-Duft" sozusagen. Gesuchtet. Bis er weg war (und das hat gedauert).
Was ich auch nicht außer Acht lassen möchte: Der Duft kommt sehr natürlich rüber. Jede Nuance riecht, als hätte man sie gerade frisch gemahlen, gepresst, fermentiert. Das muss man bei aller Synthetik heute schon betonen.
Das Fazit:
Ich hab ihn dann im Internet bestellt.
Nach einiger Aussortierung zog es mich nun also Mal wieder in die Innenstadt auf die Jagd nach dem ein oder anderen olfaktorischen Highlight. Da ich in letzter Zeit sehr nischenlastig unterwegs war, war die Aufgabe diesmal im unteren bis mittleren Designersegment zu suchen (und genau dort ordne ich auch den Guerlain ein).
Erster Stop: Eine bekannte Parfümerie für das mittlere bis obere Preissegment inkl. Nische. Näh, nix dabei.
Danach dann in eine Drogerie mit dem großen "M".
Und davon muss ich euch erzählen, denn fast hätte es nicht geklappt, mit mir und dem Guerlain.
Ich teste mich also so durch die Reihen und eine Mitarbeiterin spricht mich an. Fragt, ob sie mir helfen darf und ein paar Düfte zeigen.
Na klar darf sie! Gleich zu Beginn griff sie zum L'Homme Ideal, allerdings in der EdT Version. Grausiges Wasser, gleich zurück.
"Dann probieren Sie Mal den hier" und reichte mir das EdP. Und was soll ich sagen:
Volltreffer. Süß, aber nicht pappsüß. Würzig, aber nicht orientalisch. (Kardamom vielleicht?)
Definitiv Mandel und eine wunderbare Frucht (viele sagen Kirsche, kann ich nachvollziehen, aber eher eine sehr dunkle). Die Kunst: Alles, ohne auch nur im Ansatz Feminin zu wirken. Sensationell. Und projeziert hat das Teil. Was ein Brett. Ich murmelt also so vor mich hin in besagter Drogerie, dass ich Marzipan (Mandel) rieche und eine Vanille oder Tonka und etwas schön fruchtiges. Sie entgegnet mir völlig entsetzt: "Bestimmt nicht. Das ist ein Lederduft."
Stellt euch an dieser Stelle das Emoji mit den zwei fast aus dem Kopf fallenden Augen vor.
Echt jetzt? Ein Lederduft? Ich habe kurz an meiner (wie ich mir zumindest einbilde) doch recht geschulten Nase gezweifelt. Ein, zwei weitere Riecher haben mich dann aber doch am geschulten Personal zweifeln lassen. Beratung also abgebrochen und das Teil auf die Haut gesprüht. Ab nach Hause damit. Ich war echt gefrustet. Fast hätte ich ihn nicht gekauft. Aber dann konnte ich die Nase einfach nicht mehr von meinem Arm lassen. Und dieser Duft hat für alles entschädigt. Ein "Sofort-gute-Laune-Duft" sozusagen. Gesuchtet. Bis er weg war (und das hat gedauert).
Was ich auch nicht außer Acht lassen möchte: Der Duft kommt sehr natürlich rüber. Jede Nuance riecht, als hätte man sie gerade frisch gemahlen, gepresst, fermentiert. Das muss man bei aller Synthetik heute schon betonen.
Das Fazit:
Ich hab ihn dann im Internet bestellt.
1 Antwort
Der teuerste Aschenbecher der Welt
Und um es gleich vorweg zu nehmen: Ich finde diesen Duft sensationell. Auch ich konnte mich nie in diesem Aventus-Creed-Batch-Hype wiederfinden und war diesem her deshalb umso skeptischer gegenüber.
Aber der hier wurde mir empfohlen, also musste ich ihn testen.
Und was soll ich sagen: So stelle ich Ihn mir vor, den teuersten Aschenbecher der Welt. Nicht, dass ich ihn schon jemals gerochen hätte, ich rauche noch nicht einmal mit Genuss. Aber so könnte er sein. Darin liegt ein abgebranntes Zedernholzstreichholz. Das des Butlers. Es glüht und qualmt so vor sich hin. Daneben die verkohlten 50er, ach was 100er des Sheikhs selbst, mit denen er sich eben die Cohiba Behike 2006 angezündet hat. Denn Royal Oud riecht nach Geld. Nach Erfolg. Nach verdammt edlen Typen in verdammt edlen Kleidern. Teuer riecht es. Königlich fast. Naja, es heißt ja auch ROYAL Oud. Wobei das Royal tatsächlich stark dominiert. Vom Oud erstmal wenig zu sehen. Wenn, blitzt es nur an und ab durch die edle Asche. Wer einen echten Oud Duft bzw. einen echten Orientalen sucht, ist beim RO falsch. Überhaupt bei Creed.
Zitrone, ja, immer Mal wieder. Frischt die Asche immer wieder an. Macht ihn zu jeder Jahreszeit tragbar. Und zu jeder Tageszeit. Aber Oud? Eher selten. Ein wenig Bergamotte ist auch dabei. Überhaupt Hölzern kommt er daher. Aber eben wenig Oud.
Den braucht er aber auch nicht. Er ist verdammt schön, so wie er ist. Hölzern, frisch, verraucht.
Manchmal bilde ich mir ein, wenn ich ihn trage, ragt mein Kinn 2cm höher als sonst. Es liegt wohl auf dem Aschenbecher auf.
Dem royalen Aschenbecher.
Aber der hier wurde mir empfohlen, also musste ich ihn testen.
Und was soll ich sagen: So stelle ich Ihn mir vor, den teuersten Aschenbecher der Welt. Nicht, dass ich ihn schon jemals gerochen hätte, ich rauche noch nicht einmal mit Genuss. Aber so könnte er sein. Darin liegt ein abgebranntes Zedernholzstreichholz. Das des Butlers. Es glüht und qualmt so vor sich hin. Daneben die verkohlten 50er, ach was 100er des Sheikhs selbst, mit denen er sich eben die Cohiba Behike 2006 angezündet hat. Denn Royal Oud riecht nach Geld. Nach Erfolg. Nach verdammt edlen Typen in verdammt edlen Kleidern. Teuer riecht es. Königlich fast. Naja, es heißt ja auch ROYAL Oud. Wobei das Royal tatsächlich stark dominiert. Vom Oud erstmal wenig zu sehen. Wenn, blitzt es nur an und ab durch die edle Asche. Wer einen echten Oud Duft bzw. einen echten Orientalen sucht, ist beim RO falsch. Überhaupt bei Creed.
Zitrone, ja, immer Mal wieder. Frischt die Asche immer wieder an. Macht ihn zu jeder Jahreszeit tragbar. Und zu jeder Tageszeit. Aber Oud? Eher selten. Ein wenig Bergamotte ist auch dabei. Überhaupt Hölzern kommt er daher. Aber eben wenig Oud.
Den braucht er aber auch nicht. Er ist verdammt schön, so wie er ist. Hölzern, frisch, verraucht.
Manchmal bilde ich mir ein, wenn ich ihn trage, ragt mein Kinn 2cm höher als sonst. Es liegt wohl auf dem Aschenbecher auf.
Dem royalen Aschenbecher.
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