Parfumatus

Parfumatus

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1 - 5 von 9
Parfumatus vor 3 Jahren 5 4
Bist Du ein WC-Frisch oder eine frisch geputzte Zuckerwattemaschine?
Bei der Einordnung dieses Dufts tue ich mir wirklich schwer. Wie bei so einigen anderen Parfums kann auch dieser Duft durch bestimmte Assoziationen einzelner Duftnoten in die eine oder andere Richtungen abdriften. Dann ist er eben entweder eine frisch hergestellte Zuckerwatte am schwülen Sommerabend oder eine mit spanischen Reinigungsmitten gesäuberte Zuckerwattemaschine. Dabei ist die Gradwanderung zwischen diesen beiden Welten für mich vor allem kopfgesteuert.

Der Duft vermittelt in jedem Fall eine Wärme. Die zitrische Note nehme ich in den ersten Stunde wirklich sehr ausgeglichen wahr. Vermutlich liegt das am Zusammenspiel von Mandarine und Zuckerwatte. Aber mit der Zeit rückt die süße Note der Zuckerwatte - zumindest in meiner Duftwahrnehmung - immer weiter in den Hintergrund. Es bleibt ein wirklich sehr gut gemachter Badreiniger.

Wenn es frisch aber nicht süß sein soll finde ich den byredo bal d'afrique allerdings passender. Ich glaube allerdings auch, dass dieser Duft stark hautabhänig sein könnte und diese kippende Richtung zwischen süß und "wc-frisch" stark von der tragenden Person abhängt. Wenn die süße dominiert finde ich den Duft viel spannender. Wenn die Frische durchkommt bleibt es für mich ein süßer aber gut gemachter WC-Duft.
4 Antworten
Parfumatus vor 3 Jahren 11 5
6
Duft
Für gelegentliche Matcha Genießer passend - Aber trinkt man grünen Tee mit Zucker in einer Blumenhandlung?
Grüner Tee ist vielfältig! Das wissen einige Teetrinker und für die Befürworter der grünen Teesorten ist das selbstverständlich. In Asien ist die Teekultur eine "echte" Kultur. Aus meiner Sicht bedeutender als die deutsche Bierkultur. Ein Kölsch und ein Weißbier sind beides Biere aber natürlich ist nur das Kölsch das richtige Bier. Und bevor es jetzt in den Kommentare aus Süddeutschland Kritik hagelt: Genau darum geht es - Geschmack und Differenzierung in der "Nische".

Wenn ein Duft dann also die Kopfnote grüner Tee enthält beginnen die Gedanken zu kreise: Ist es ein Sencha, ein Oolong oder doch ein feiner Gyokuro? Es handelt sich um keiner der drei Genannten, denn es ist ein Matcha. Und genau so nehme ich den Tee-Bestandteil des Dufts auch wahr. Fragt man Teetrinker, die die Teesorte kennen, um welchen Teefuft es sich hierbei handelt, werden sich mit Sicherheit alle einig sein, dass es der Matcha ist.

Soweit so gut. Der Duft riecht für mich nach Matcha. Nun aber das Problem, welches meine Vorredner schon angerissen haben: Grüner Tee sollte aus meiner Sicht unparfümiert, rein, sanft sein und eine reinigende Wirkung vermitteln. Ist das nicht genau der angestrebte Zustand einer Meditation?

Leider stehen diesem Gefühl ein paar einzelne Duftnoten im Weg, die den Duft auch für mich nicht als echten "Teeduft" durchgehen lassen. Dabei stört es mich gar nicht so sehr, dass der Duft pudrig ist. Nein sogar das Gegenteil ist der Fall, denn Matcha ist ja ein Puder und was läge da näher als dem Parfum auch pudrige Note zu verpassen.

Aber was stört mich dann? Es ist der Zucker im grünen Tee! Zucker im Grünen Tee ist für mich ein NO-GO! Das ist wie mit den neuen Getränken in denen sich Zucker und Süßstoff befinden. Hört auf damit.
Neben der süßen Note, die man sehr wohlwollend auch als weiße Schokolade (also einfach ne süße Schokolade) durchgehen lassen kann stören mich vor allem diese floralen Noten. Leider sind die blumigen Noten auch diejenigen, die nach kurzer Zeit dominieren, sodass der Duft für mich immer weniger nach Matcha riecht und daher immer mehr einem gezuckerten blumigen Duft mit Teenote ähnelt.

Für wahre Teefans bleibt daher nur der Tipp: Unbedingt vorher testen. Wer süß, floral und Teeduft in Einem sucht, der kann es gerne länger mit dem Duft versuchen. Ich allerdings bin Fan von klaren Linien und hier schlängelt mir der Duft zu sehr von A nach B.
5 Antworten
Parfumatus vor 3 Jahren 10 6
7
Sillage
8
Haltbarkeit
4
Duft
Meeresbrise aus dem Chemiebaukasten
Es gibt diese Düfte, die mich immer wieder schmerzlich daran erinnern, warum es Teststreifen gibt und eine erste Duftprobe auf der Haut nicht immer eine gute Idee ist. Seit heute ist Salina einer dieser Kandidaten. Leider...

Jetzt bin ich also erneut gefangen im Kampf zwischen Qual und Neugier. Riechen, Unwohlsein, Übelkeit und dann wieder die Neugier: Welche Note stört mich? An was erinnert mich der Geruch? Fischwasser? Naja, so wirklich nach Fisch riecht es nicht. Es riecht wässrig. Aber nicht der klare Geruch, den man vielleicht mit Berg- oder Quellwasser verbinden würde, eher nach muffigem Wasser. Brackwasser? Dann kommt die salzige Note hervor. Salz kann doch nicht schlecht riechen, oder? Doch kann es, für mich riecht es unangenehm. Eine medizinische, chemische Salznote. Also nicht die maritime Note für die ich den Duft gekauft hatte. Irgendwie empfinde ich den Duft als Bausatz aus dem Chemiebaukasten.

Abschließend muss mich ich fairerweise sagen: Meine Freundin nimmt diesen unangenehmen Geruch, den ich beschreibe gar nicht wahr. Sie findet den Duft "Ok".

Das zeigt einfach mal wieder wie unterschiedlich die Geruchswahrnehmung ist. Ähnlich wie der Geschmack, entwickelt sich der Geruchssinn auch individuell und ist von Mensch zu Mensch nicht vergleichbar. Das soll bei Farben ja auch so sein. Verrückt, oder? Das ist spannend - Der Duft ist es für mich leider nicht.

Aber wie immer ist der Weg das Ziel...
6 Antworten
Parfumatus vor 3 Jahren 3 1
7
Sillage
7
Haltbarkeit
5.5
Duft
EIn Duft der mir egal ist... Das teure orientalische Nivea
Kennt ihr das: Ihr öffnet den Flakon nehmt eine Nase und prompt breitet sich ein Lächeln auf eurem Gesicht aus? Oder eine Erinnerung an einen Moment, einen Ort oder ein Gefühl an das ihr euch zurückerinnert. Das muss ein Duft für mich leisten...

Alles das ist Pegasus für mich nicht.

Der Duft ist mir einfach egal, da er mich einfach nicht abholt. Aber warum? Weil er eben nichts der Extremen abdeckt und weil er in der Mitte untergeht. Ich rieche eine bittere Mandel, die sicherlich auch von einer süßen Vanille untermalt wird. Aber Lavendelt? Für mich nicht vorhanden. Kümmel? Ich denke schon. Aber irgendwie ist da nichts Besonderes. Der Duft könnte auch in der letzten Busreihe oder im Fitnessstudio aufgetragen worden sein... Ein etwas teurer Deoduft.
1 Antwort
Parfumatus vor 3 Jahren 6
6
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
8
Duft
Der Mann mit Pfeife und Bart auf dem Weihnachtsmarkt...
Burberry… Da fallen mir spontan zwei Dinge ein: ein beiger Kaschimrschal mit Vintage-Check und der beige Burberry Trenchcoat „Kensington“. In meiner Generation waren dies lange Zeit zwei Statussymbole der Herbst/Winterzeit. Und genau zu dieser Zeit passt „London for Men“ perfekt. Sobald die Temperaturen gegen 0 gehen und die ersten Weihnachtsmärkte zu einem Spaziergang einladen ist es Zeit für den Duft von Burberry, der selbst einen kleinen karierten Wintermantel trägt. Eines braucht dieser Duft allerdings in jedem Fall: frische Luft, einen Schal, festes Schuhwerk und am besten einen Wollmantel, denn der Duft legt sich gerne auf gut gekleidete Spaziergänger. Er unterstreicht das chice Winter-/Weihnachtsoutfit im Freien.

Der Duft ist im Auftakt für mich zunächst einmal eine holzige Weihnachtsbombe: Dieses pfeffrige aber dennoch spitz-zimtige, gepaart mit einer leicht lavendligen Bergamotte gibt mir sofort den Winter/Weihnachtsflash. Mir kommt der Gewürzstand ins Gedächtnis, an dem Gewürzmischungen in Körben bereit für die nächste Abfüllung liegen. Nicht unweit entfernt eine Teestube, die warmen Apfelsaft mit Zimt anbietet. Und für einen gesundes Selbst sorgt der sogenannte „Hexenstand“ mit allerlei zusammengemischten aus diversem Kräuterzeug. Hervorsticht allerdings der Geruch nach Lavendel, der in Form von getrockneten Zweigen von der Plane des Zelts hängt und der laut Aussage einer Verkäuferin, unter dem Kopfkissen zu besserem Schlaf führen soll.

Nach einigen Metern des Schlenderns nehme ich jetzt erst die Herz- und Basisnoten des Dufts wahr: Leder, Portwein, Rinde und Tabak. Diese Noten sind so schön miteinander verwoben und geben mir ein warmes, wohliges Gefühl. Eben dieses Weihnachtsgefühl. Mein Blick richtet sich auf den Glühweinstand am Ende der Gasse. Der Duft des warmen Weins und den feinen Gewürzen macht sich in meiner Nase breit. Ich betrete den kleinen Vorplatz auf dem der Bauwagen des Glühweinhändlers steht und komme dabei leicht ins Straucheln. Ein Mann, der an einem der Stehtische lehnt, greift mich am Arm und verhindert so, dass ich mich nicht selbst rücklinks auf dem Boden wiederfinde. Auch, wenn der Rindenmulch der ausgebreitet auf dem Boden liegt meinen Sturz abgefangen hätte, kann ich gut darauf verzichten. Hierher muss also der Holzgeruch kommen. Der ältere Herr mit Bart und den von Glühwein gewärmten Pausbacken schaut mich lächelt an. Er nimmt seine mit Vögelmotiven verzierte Pfeife aus dem Mund und pustet genüsslich den Rauch aus. Kurz sehe ich den Mann mit dem Bart nicht mehr. Dafür riecht es jetzt nach warmem Pfeifentabak. Nach diesem Tabakgeruch den wir alle mögen. Er spricht mich an: Von wem hast Du denn geträumt? Wer er der Weihnachtsmann?

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