Parfumfusel

"Aventus ist selbstbewusst, zuvorkommend, elegant, dominant, männlich ... eine Hommage an Alexander den Grossen, Eroberer Asiens" (creedfragrances.co.uk)

"Aventus feiert Stärke, Vision und Erfolg, inspiriert durch das dramatische Leben von Krieg, Frieden und Romanze von Kaiser Napoleon." (fragrantica.com)

Hmmm ... wir feiern also irgend einen Kaiser oder Herrscher, wobei noch umstritten zu sein scheint, welchem historischen Super-Alphatier hier gehuldigt werden soll.

Und umstritten ist ja, offenbar, auch die Konstanz der Qualität des Duftes:
Als ich in den Kommentaren die Diskussion um die grossen Unterschiede zwischen den verschiedenen Produktions-Lots gelesen habe, musste ich zunächst schmunzeln : "Das kann doch nicht sein, platte Verschwörungstheorie!".

Was soll's - ich wagte einen Blindkauf eines 75ml Flakons, um mir eine eigene Meinung zu bilden! (LOT S4216J01 - falls sich irgend eine Sa... sorry ... irgend ein historisch interessierter Parfumo dafür interessiert)

Flakon:
Abgebildet auf dem hübschen, Creed-typischen "Flachmann" ist ein Reiter hoch zu Ross, schon eher griechisch als napoleonisch in Gewand und Harnisch.

Duft:
Also spontan kommt mir unmittelbar nach dem Aufsprühen eine frisch ins Glas eingeschenkte Zitruslimonade à la "Schweppes Bitter Lemon" in den Sinn. Ananas ja, und dann ... Ananas. That's it. Kein Moschus, kein Holz, keine Rose, keine Vanille. Häähh?!
Ein Zitruswasser, oder eher Wässerchen, mehr nicht. Wie zum Teufel riechen denn all die anderen Fans dieses Duftes all die feinen Komponenten heraus?

Sillage und Haltbarkeit:
Hmmm ... das bringt mich schon etwas mehr in Verlegenheit ... wie beschreibe ich denn einen Duft, der auf meiner Haut nach gerade mal 15 Minuten, Nase platt ans Handgelenk gedrückt, kaum mehr wahrnehmbar ist?
Wie kommt die Community auf eine Bewertung über 7?

Fazit:
Ich bin nun überzeugt, dass es Unterschiede zwischen den Produktions-Lots geben MUSS!!

Dabei steckt sicher in jedem Flakon ein Kaiser - nur halt in jedem ein anderer.
Einige Parfumos scheinen in ihren Flakons effektiv Napoleon oder Alexander eingebotteled zu haben.

In meinem Flakon wohnt ein wohl noch sehr kleiner, unschuldiger Kaiser - vielleicht der letzte Kaiser von China?

Ich muss schon sagen: Die Düfte von Caron haben das gewisse Etwas. Und da ich ein grosser Fan der 70er bin, bin ich von Yatagan (1976) besonders angetan.

Dies war ja auch die Zeit, wo sich bei uns jeder, der es sich leisten konnte, eine Sauna in sein Häuschen einbauen liess, um "en vogue" zu sein.

Und genau daran erinnert mich Yatagan: An den Zustand NACH einem gemütlichen, stressfreien Abend in der Privat-Sauna. Schwitzen, Eintauchen in das Kaltwasser, warmes Duschen und dann das entspannte Liegen mit geschlossenen Augen, welches in einem das mystische, fast schwindelige Gefühl des Entschwebens aufkommen lässt, umgeben vom Duft von Holz, Harz und Kiefernadeln.

Mit Yatagan kann ich genau dieses schwebende Gefühl quasi reproduzieren: Eine abwechlungsweise heiss-kalt-heiss-kalte Dusche, 3 Sprüher Yatagan, Hinlegen, Augen zu und ... entschweben umgeben von diesem Chypre-Akkord!!

Heute verbrachte ich den halben Tag auf der Schlittschuhbahn, während es draussen schneite. Zuhause angekommen, gönnte ich mir wie oben beschrieben nach dem Duschen 4 Sprüher Yatagan:
Wow, das ist einfach Entspannung pur!
Ich kann mir im Moment einfach keinen besseren Après-Sport Duft für den gemütlichen Winterabend vorstellen - aktuell mein ganz klarer Favorit!

Agent O. Olfact landete punktgenau im Zielgebiet. Aus 5000m Höhe sprang er mit Sauerstoffmaske und Neoprenanzug ausgerüstet per Basejump-Fallschirm aus dem Stealth-Jet. Das Terrain war unwirtlich und felsig, die Nacht sternenlos. Das GPS führte ihn zum vergessenen Abwasserstollen, welcher aus der legendären Duft-Fabrik, hoch oben auf dem Felsen in der Brandung, zur Bucht führte. Der Auftrag war klar: Im Labor seiner Auftraggeberin Jessica P. konnte im Parfum-Gen-Sequenzer klar nachgewiesen werden, dass es sich bei Godolphin und Tuscan Leather um ein und denselben Duft handeln musste. Indes fehlte der ultimative Beweis einer gemeinsamen Produktionsstätte - und den sollte O. Olfact erbringen.

Wie vermutet führte der Stollen zur Haupfabrikationhalle. Ein herb-fruchtiger, ledriger Duft strömte O. Olfact entgegen, und sogleich fühlte er sich noch stärker, männlicher und optimistischer: "Das wird ja ein Kinderspiel!". Aus einem riesigen Tank führte eine Parfumleitung zur Abfüllanlage. Nach etwa 5 Metern verzweigte sich die Leitung in eine goldene und eine schwarze. Und dann sah er es: Die goldene Leitung führte zu einer Produktionstrasse mit schweren, goldenen Flakons, die schwarze zu einer mit kubischen, dunklen Flakons. Knipps, knipps, knipps - rasch dokumentierte er alles mit seiner Mikrodigitalkamera. Die Halle schien menschenleer, doch dann hörte er eine Frauenstimme mit französischen Akkzent: "Heather, wie weit sind Sie mit Tuscan Leather?". Eine Frau mit amerikanischem Akkzent antwortete: "Almost fertig, Delphine! Sind Ihre Godolphins abgefüllt allright?". Ok - das genügt wohl als Beweis! Wieder schwebte ihm eine Wolke dieses unglaublich sexy Duftes entgegen! "Jessica wird sich darüber freuen, und ich mich auf sie!". O. Olfact wollte gerade zur Bucht zurück, wo ein Mini U-Boot auf ihn wartete, als unverhofft plötzlich ein muskulöser kahlköpfiger Hüne mit Maschinenpistole vor ihm stand: "Elender Schnüffler, nimm das!" Rattattattattaa...!

Schweissgebadet wachte ich auf dem Sofa auf. Ich wollte einen gemütlichen Abend mit Tuscan Leather am linken und Godolphin am rechten Handrücken verbringen, um die beiden zu vergleichen, als ich wohl nach einem anstrengenden Tag von der Müdigkeit übermannt wurde...

Wirklich verblüffend, diese Ähnlichkeit!

Das sind Düfte für echte Kerle!

*identischer Kommentar bei Godolphin

Agent O. Olfact landete punktgenau im Zielgebiet. Aus 5000m Höhe sprang er mit Sauerstoffmaske und Neoprenanzug ausgerüstet per Basejump-Fallschirm aus dem Stealth-Jet. Das Terrain war unwirtlich und felsig, die Nacht sternenlos. Das GPS führte ihn zum vergessenen Abwasserstollen, welcher aus der legendären Duft-Fabrik, hoch oben auf dem Felsen in der Brandung, zur Bucht führte. Der Auftrag war klar: Im Labor seiner Auftraggeberin Jessica P. konnte im Parfum-Gen-Sequenzer klar nachgewiesen werden, dass es sich bei Godolphin und Tuscan Leather um ein und denselben Duft handeln musste. Indes fehlte der ultimative Beweis einer gemeinsamen Produktionsstätte - und den sollte O. Olfact erbringen.

Wie vermutet führte der Stollen zur Haupfabrikationhalle. Ein herb-fruchtiger, ledriger Duft strömte O. Olfact entgegen, und sogleich fühlte er sich noch stärker, männlicher und optimistischer: "Das wird ja ein Kinderspiel!". Aus einem riesigen Tank führte eine Parfumleitung zur Abfüllanlage. Nach etwa 5 Metern verzweigte sich die Leitung in eine goldene und eine schwarze. Und dann sah er es: Die goldene Leitung führte zu einer Produktionstrasse mit schweren, goldenen Flakons, die schwarze zu einer mit kubischen, dunklen Flakons. Knipps, knipps, knipps - rasch dokumentierte er alles mit seiner Mikrodigitalkamera. Die Halle schien menschenleer, doch dann hörte er eine Frauenstimme mit französischen Akkzent: "Heather, wie weit sind Sie mit Tuscan Leather?". Eine Frau mit amerikanischem Akkzent antwortete: "Almost fertig, Delphine! Sind Ihre Godolphins abgefüllt allright?". Ok - das genügt wohl als Beweis! Wieder schwebte ihm eine Wolke dieses unglaublich sexy Duftes entgegen! "Jessica wird sich darüber freuen, und ich mich auf sie!". O. Olfact wollte gerade zur Bucht zurück, wo ein Mini U-Boot auf ihn wartete, als unverhofft plötzlich ein muskulöser kahlköpfiger Hüne mit Maschinenpistole vor ihm stand: "Elender Schnüffler, nimm das!" Rattattattattaa...!

Schweissgebadet wachte ich auf dem Sofa auf. Ich wollte einen gemütlichen Abend mit Tuscan Leather am linken und Godolphin am rechten Handrücken verbringen, um die beiden zu vergleichen, als ich wohl nach einem anstrengenden Tag von der Müdigkeit übermannt wurde...

Wirklich verblüffend, diese Ähnlichkeit!

Das sind Düfte für echte Kerle!

Als ich den Duft zum ersten Mal in der Parfumerie getestet habe, sprang mir der geschmeidige Kardamom in der Kopfnote förmlich ins Gesicht: noch nie habe ich Kardamom so intensiv und klar in einem Parfum wahrgenommen! Und als ich mich nach einer knappen Stunde durch diesen und jenen Duft geschnüffelt habe, zog mich es doch wieder zu Voyage zurück, weil es doch so ganz anders war als die anderen getesteten Parfums. Den musste ich einfach kaufen!

Dabei zeigen sich auch süsse, warme zitrische Noten wie bei frisch zubereitetem Kuchenteig mit Zitronenschalen-Raspel, bevor er in den Ofen geschoben wird. Wie in einer orientalischen Bäckerei voller duftender Gewürzkekse. Da kommt bei Voyage schon Reiselust und Fernweh auf!

Die Sillage ist stark, vor allem aber ist das "Pure Perfume" auf meiner Haut eines der haltbarsten meiner Sammlung - der Duft ist nach 12 h noch gut in seinem Charakter wahrnehmbar: Kardamon bis zum Ende.

Der Flakon mit dem um die zentrale Achse schwenkbaren Fuss ist sicher mal was ganz anderes und passt hervorragend zur Philosophie mancher klassischer Hermes-Accessoires.

Ich trage den Duft im Herbst/Winter gelegentlich sowohl zur Arbeit, wie auch in der Freizeit oder am Abend. Für den tagtäglichen Gebrauch ist er mir dann aber doch eine Spur zu üppig, und wahrscheinlich ist er an heissen Tagen evt. etwas "klebrig" (konnte ich allerdings noch nicht testen).

Wenn man z.B. Terre d'Hermes kennt, ist die DNA von Jean-Claude Ellena hier schon klar zu erkennen: auch hier ein eigenständiger, charaktervoller Duft mit hochwertigen Zutaten und klarem Wiedererkennungswert.