Pegasus2

Was Fahrenheit Cologne 2016 versucht hat ist 2011 Fahrenheit Aqua bereits
recht gut gelungen.
Einen Fahrenheit zu schaffen der eine unverkennbare DNA zum Klassiker besitzt jedoch
ohne dessen raue Tankstellen Romantik.
Genau wie der Urvater ist Aqua ein frisch trocken holziger Duft beinahe ohne jegliche Süße.
Wie mein Vorredner bemerkt hat hatte der Ur-Fahrenheit immer eine gewisse benzinige Note von vielen geliebt von vielen als eher Unangenehm empfunden wozu ich mich persönlich auch zähle. Diese Assoziation entstand vermutlich durch die Extremst herbe Kamille in Verbindung mit Rosenduft etc.….ich kann es auch nur vermuten….da ich kein Parfumor bin.

Dies interpretierten viele Fans quasi als männliche Antriebs/Schaffenkraft……
Diese Antriebskraft ist im Aqua keinen Moment mehr in irgendwelchen Benzinigen Düften vorhanden sondern in einer Quasi Mediterranen Chypre Form.

Die Kopfnote donnert im Auftakt so stark los wie beim Jahreswechsel um 12:00 in der Sylvesternacht – mit gefühlt unzähligen nicht ganz definierbaren zitrischen Noten. Eine herbe Grapefruit ersetzte die herbe Kamille eine schöner Mandarinen oder auch Orangenduft macht alles etwas Charmanter ich denke es könnte durchaus noch irgendeine Zitrone drin sein (Bergamotte/Zitrone/Limette) da alles wirklich sehr sehr stark zitrisch ist. Vermutlich der stärkste zitrische Chypre Duft mit leichter Herbst und Frühjahrs Präferenz.

Und hier möchte ich .kurz auf den Namen abgleiten „Aqua Fahrenheit“
klingt sehr schön trifft es aber in meinen Augen nicht wirklich, F A ist sehr zitrisch nur sehr gering aquatisch!
Also kein „Fahrenheit“ Mets „Cool Water“ was der Titel vermuten lässt. ich würde an dieser Stelle eher zum Vergleich „Fahrenheit“ Mets Armani Pour Homme tendieren.
Unterstrichen wird dies dann in der Herznote mit einem leichten Basilikum Auftakt es gesellt sich eine Minze hinzu welche fast als eine weitere Exotische unsichtbare Frische im Hintergrund bemerkbar macht. Gut wahrnehmbar ist der altbekannte Fahrenheit typisches üppiges nicht ganz definierbares Blumenbukett.
Rosen, Veilchen……
Die Ledernote erfordert durchaus etwas Geduld und erscheint erst gegen Ende wenn die Komposition bereits etwas wärmer wird.

Ein Duft der seinen Weg durchaus in meine Sammlung finden könnte leider sind die Preise mittlerweile doch schon im angehenden 100er Bereich.

Nach langer Zeit hier im Forum mit einem fast veriss zu starten war nicht wirklich meine
Absicht aber es hilft ja alles nichts.

Neulich beim Test in der Parfumerie hab nun gar keine Miniatur oder ähnliches gekauft sondern gebe einfach meine ersten ganz persönlichen Eindrücke mal wieder.

Getestet habe ich Fahrenheit Cologne an einer Hand auf der anderen hatte ich den Dior Sauvage welcher zu Anfangs hier ja schon einiges einstecken musste.
Es gehört zwar überhaupt nicht zur Sache aber den Sauvage empfand ich als viel besser als den F. Cologne.

Der Auftakt des Colognes ist frisch zitrisch ähnlich wie Aqua Fahrenheit welchen er vermutlich auch zu ersetzen versuchen soll.
Das ganze war zu Beginn auch überhaupt nicht so schlecht wie schon gesagt es kam mir ähnlich wie Aqua Fahrenheit vor nur viel einfacher, simpler mit sorry weniger Raffinesse.
Jedoch nach einer guten halben Stunde nehme ich persönlich im Kontrast zur zitrischen bzw. angeblich aquatischen Note Benzin oder zumind. wieder etwas öliges war…..! Ja genau das was ich in der Urversion gar nicht so toll fand …..somit hatte ich genug und stieg aus…

Fazit:
Ich möchte hierzu die Fahrenheit Familie welche ich probieren durfte mal Revue passieren lassen.
Der Classic:
War und ist eben wie er ist der Patriarch der Familie mit all seinen stärken und schwächen.
Der Aqua:
So etwas wie ein wirklich feine Chypre Variante für den Winter und Übergang.
Bei welche man die stärken des Klassikers belassen hat und das Benzinige wie mit einem
Katalysator herausgefiltert hatte.
Der Absolut:
Der orientalische Rolls Royce und den Fahrenheit Düften.
Der Le Parfum:
Eine durchaus attraktive Unisex Variante des Duftes.
Der Cologne:
Ja der Cologne…..?
Ich muss leider sagen ohne Jemand zu beleidigen ist nun so etwas Ähnliches
wie eine absolute Sparversion des Duftes mit laschen Anleihen vom Classic und Aqua.
Sorry Fahrenheit für arme….
Es gibt gewiss schlechtere Düfte – jedoch ist er gar nicht meins.
Dem Ruf der Marke sowie dem Preis eines Dior Duftes nicht angemessen.

Es ist doch leider sehr oft der Fall dass viele vernünftige gute Düfte
nur eine Lebensdauer von ein paar Jahren von den diversen Mode/ Schmuck & Co Häusern
gestattet wird und danach auf Teufel komm raus was neues her muss und das altbewährte
quasi eingestampft werden muss…..oder soll….

Beim Luna Rossa Extreme ist dies noch nicht wirklich offiziell – aber es schein alles darauf hinzudeuten das dieser gerade seine letzten Stunden im Abverkauf eines attraktiven Kombi-Sets erlebt.
Und durch den zugegeben guten Basis Chypre „Luna Rossa“
Sowie der Extreme in einer Kombi
aus „Luna Rossa Carbon“ sowie „Luna Rossa Sport“
ersetzt werden soll welche Ihm mal gar nicht das Wasser reichen kann.
Angefangen hat dies alles mit der unnötigen Reformation des wunderschönen Luna Rossa Classic Flakons für einen langweiligeren vereinfachten Flakon.
Die Extreme Variante durfte den Falkon im Sport-Segel-Jacht Design behalten….

Zum Duft:
Die Basis-DNA des Luna Rossa Classic ist eindeutig erkennbar und doch
mehr ein eigenständiger Duft als ein Flanker.
LR Extreme startet sehr erfrischend ein kleinwenig stechend.
Eine zitrische (Bergamotte) pfeffrige Kopfnote sind nicht zu übersehen.
Im Übergang zur Herznote kommt eine sehr angenehmes Wachholderbeeren Aroma
auf welches über den gesamten Duftverlauf präsent sein wird. Das beerige Aroma verleiht dem Duft immer mehr an Wärme welche zur Fußnote hin durch Vanille mit einer leichten Lavendel Untermahlung verstärkt wird.
Auch kommt zur Mitte hin eine ganz dezente Rauchigkeit auf.
Zum Ende hin könnte die Vanille Süße etwas gedimmter sein
aber dies ist alles im grünen Bereich.
Alles in allem ein schöner warmer Winterduft mit einem guten Wumms zum
munter werden.
Charakter:
Edel jedoch mehr sportiv als elegant.

Das Haus Azzaro ist für mich ein Symbolbild an soliden gut gemachten
Düften – und ich habe bis jetzt auch fast noch nie ein Azzaro gerochen welchem ich überhaupt nichts abgewinnen konnte – Spontan fallen mir Azzaro Pour Homme / Der Urvater der Azzaro Parfums dessen DNA in sehr vielen folge Düften aus gutem Grund mit einem versteckten Hauch drin zu sein scheint. Der rote süße Elixier / er erschien in etwa zur One Million Zeit war zu solchen Düften immer so etwas wie ein stilvollerer Gegenpart – auch recht süß aber mehr klasse….ja und da gab es mal nach Cool Water einen Aquaten Namens Chrome und vieles mehr……. Und nun hat das Haus Azzaro einen Orientalischen Winterduft auf dem Markt gebracht in einem Hammerflakon! Musste ich unbedingt testen.

Azzaro startet in meinen Augen sehr gewöhnungsbedürftig. Eine laute Zimtexplosion in der ersten Kopfnote!
Im Ralph Lauren Oud Duft der mir sehr gefällt ist ebenfalls sehr viel Zimt drin aber es scheint mir als handle es sich beim Intense nochmals um die doppelte Zimt-Sprengladung.
Sehr schnell kommen noch Noten von einer Art süßen Likör hinzu die alles noch etwas heftiger machen, ich habe stellenweise fast den Eindruck nicht in einer Parfümerie sondern in einer Backstube zu stehen.
Bitte versteht mich nicht falsch, ich empfinde das ganze wirklich als relativ angenehm – aber für mich soll ein Parfum doch mehr nach Parfum als nach Konditorei riechen. Wahrscheinlich bin ich hierzu zu wenig der Gourmandige Typ.

Man muss dem Duft dann doch eine Weile lassen und es wird doch etwas Parfumiger. Es kommen so langsam noch fruchtige Noten hinzu welche durch leichten Rauch und Gewürze etwas abgetrimmt werden. Vielleicht u.a.die Tonkabohne.

Alles in allem bestimmt kein schlecht gemachter Duft – ob es für mich ein Kaufkanditat wäre? Eher nein, dazu ist mir die Kopfnote ein bisschen Too much und ich zuwenig der Gourmandige Typ.

Wow was für ein Fahrenheit Duft als ich den Tester dieses mittlerweile schon
wieder eingestellten Duft auf mein Handgelenk sprühte.

Beim ersten Aufsprühen also in der Kopfnote verspürt man sehr viel Dynamischster Frische – dieser Eindruck wird noch öfters sein Gesicht verändern.

Wie bemerkt in der Kopfnote lässt sich eindeutig die sogenannte Fahrenheit DNA noch verspüren – aber bereits viel angenehmer als beim Classic (ich kann keine Tankstelle riechen) nur die Fahrenheit typische Dynamik, Männlichkeit, Kraft.

Ich rieche am Start:
Zitrusnoten, Mandarine, Veilchen vielleicht sogar noch die Charakterischen Rosen versteckt.

Sehr Dynamisch agil als ob ein der Duft am Morgen aufwecken wollte…und zu Aktivitäten animieren wollte.
Das Typische Fahrenheit Mäßige Kraftschub-Paket ohne wie schon bemerkt die bissige Stechigkeit.

Die Myrrhe meldet sich in meiner Nase erst in der Herznote zu Wort ist dann aber sehr omnipräsent über den ganzen Duft hinweg aber jedoch in einer sehr sanften Weise nichts anstrengendes schweres sondern sehr angenehm. Ich habe den Eindruck die Myrrhe leitet gleichzeitig viel Rauch / evtl. auch Weihrauch in den Duft ein und Fahrenheit Absolute rückt von seiner Frische Zug um Zug immer mehr ins Feurige ab. Bis dato ist alles noch sehr sehr Dynamisch. Doch es wird nun zunehmend spätestens alle 10 Min. wärmer geschmeidiger sanfter auch der Rauch wird immer wärmer – der Duft selber bleibt aber immer voller Kraft und Saft – Bis zum Ende!

Langsam vernehme ich Leder Noten – welche bis zum Ende vom Anfangs Biker Lederjacke immer weicher bis zum Schluss hin zur Designerlederjacke / handschuhweich bzw. sogar Wildlederartig werden.

Am Ende ist Fahrenheit Absolut sehr kraftvoll aber sanft geworden.
Ich vernehme dunkle Vanille Noten, Bitterschokolade, viele Hölzer, Diverse Gewürze vielleicht etwas milder Pfeffer das typische geheimnisvolle Oud–Aroma welches auch in vielen anderen Düften in verschiedenster Qualität zu vernehmen ist….sei es synthetisch oder nicht hier in einem Hammer Aroma (Kenne kein echtes Adlerholz).

Ungeheuer warm entspannend aber nie zu süß / sehr angenehm wie in einer gedrosselten Süße um nie seine Männlichkeit zu verlieren.

Für mich bis jetzt der beste Fahrenheit den ich je riechen Durfte
(Fahrenheit Le Parfum sowie Cologne blieb mir bis jetzt leider vorenthalten…könnte mir aber vorstellen dass mir bei diesem was ich an Beurteilungen gelesen habe die Süße ein kleinwenig zuviel ist / hier ist Sie perfekt…).
Vielleicht für ein Fahrenheit etwas Süß jedoch für einen orientalen Oud Duft sehr maskulin trocken.
Auch wenn es sich vom Start um Fahrenheit at its Best zum Schluss in meinen Augen eher um einen ganz eigenständiger Duft der besten Sorte handelt. Aber wen interessieren schon Namen.

Ich würde sogar soweit gehen Ihn als den besten Oud Duft unter vielen edlen zu Bezeichnen vielleicht sogar als besten Orientalen überhaupt.

Dynamisch agil, Orientalisch, Ledrig, Rauchig.