Pete67

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Pete67 vor 6 Jahren 7 2
Indian Summer...
... kommt mir bei Rouge Divin in den Sinn.

Wir wohnen sehr ländlich und gestern, bei einem Spaziergang an einem wunderschönen Herbsttag durch Felder und Wiesen, kam mir dieser Duft in den Sinn, denn er ist für mich die olifaktorische Umsetzung eines sonnigen Herbstages als Parfum.

Die Sonne strahlt, die Luft ist mild und warm, die Blätter beginnen sich zu verfärben, überall liegt reifes Obst unter den Bäumen auf den Wiesen, gegen Abend wird es ein bißchen diesig...
Rouge Divin ist kein rustikaler Naturduft, sondern das "herbstliche feeling" wurde als ein feminines und elegantes Parfum umgesetzt. Der Duft schwankt zwischen Euphorie und Melancholie - eben ganz so wie der Herbst.

Apfel, (deutliche) Pflaume und Zimt erzeugen diese herbstliche Grundstimmung (reifes Obst auf den Wiesen), die Freesie lässt den Sonnenschein aufblitzen und Heliotrop legt einen pudrigen Schleier über den ganzen Duftverlauf (=Herbstnebel).

Ich habe ihn heute aus dem Schrank geholt und an dem heutigen, wieder sonnig-schönen Herbsttag passt er perfekt.
2 Antworten
Pete67 vor 8 Jahren 17 6
Erinnerungen...
... an schöne Zeiten.
Genau das bescherte mir unerwarteter Weise Orchid Soleil. Ich hatte ja irgendwie einen leichten Sommer Black Orchid mit Tuberose erwartet, aber eine Ähnlichkeit mit Black Orchid kann ich in keinem Stadium des Duftverlaufes erkennen.
Stattdessen bekomme ich die Tropen, womit wir bei meiner Erinnerung wären: ein Urlaub vor einigen Jahren in Florida. Die Nächte so heiß wie die Tage und dazu noch tropisch-schwül. Die Weißblüher betörten in diesen schwül-heißen Sommernächten überall. Es hing immer und überall dieser üppige Blüten-Duft in der Luft. Und genau so riecht Orchid Soleil für mich.
Aber: er riecht zwar so, ist aber trotzdem nicht so erschlagend, wie man vielleicht erwartet.
Die Tuberose bleibt auf meiner Haut nur ganz kurz, dann übernimmt die Lilie. Die ist aber nicht stechend oder laut, sondern weich und cremig - ja geradezu hautschmeichelnd. Maronencreme oder Patchouli im drydown kann ich auch nicht erkennen - bei mir bleibt der Duft lilien-vanillig bis zum Ende. Haltbarkeit gut, wenn auch gegen Ende sehr hautnah - was aber bei dieser Sorte Düften ja eher angenehm ist ;-) .
Leute die von der Art her Düfte wie z.B. Intense Tiare von Montale oder Aloha Tiaré von Comptoir Sud Pacifique oder auch Gold von Donna Karan mögen, werden Orchid Soleil bestimmt auch mögen.

Ich jedenfalls werde ihn an schwülen Sommertagen/-abenden tragen und in Erinnerungen schwelgen...
6 Antworten
Pete67 vor 11 Jahren 19 3
Gepflegte Iris - aber nicht so leicht wie man vielleicht denkt...
Acqua di Parma "Acqua Nobile - Iris" ist ein Duft bei dem ich sagen muß: you get what you sniff.

Eine große Entwicklung macht der Duft nicht (zumindest nicht auf meiner Haut). Die Frische der Zitrusfrüchte in der Kopfnote tritt lediglich im Laufe der Zeit ein bißchen zurück und die Iris Palida wird ein bißchen deutlicher, aber alle Noten bleiben von Anfang bis Ende ausgewogen und präsent.

Der große Flakon lässt vermuten, daß es sich um ein Art "Cologne" handelt und daß der Duft sehr leicht und flüchtig ist, so daß man sich öfters am Tag großzügig einnebeln kann.
Dafür ist der Duft aber meiner Meinung nach nicht leicht genug. Es ist ein Eau de Toilette und sowohl die Silage als auch die Haltbarkeit sind ordentlich. Ich würde sogar soweit gehen zu sagen: wenn man den zuviel und zu oft sprüht, wird er ein bißchen "laut".
Es ist ein heller und strahlender Duft, aber er ist nicht flüchtig, leicht oder transparent.

Die bereits erwähnte Iris Palida sorgt dafür, das der Duft eher lieblich und cremig-pudrig riecht und kein bißchen erdig.

Alles in allem ist es ein eleganter, gepflegter "frisch gebadet - frisch gecremt" Duft - und das meine ich positiv :-)
3 Antworten
Pete67 vor 11 Jahren 13 6
7.5
Flakon
5
Sillage
10
Haltbarkeit
8
Duft
riecht es so auf den Bahamas?
ich bin ja nicht so die Kommentar-Schreiberin hier - da fehlt mir einfach das literarische Gen um mit den hier üblichen Duftbeschreibungen mitzuhalten.

Aber ich möchte mich doch so nach und nach mal (wenns die Zeit erlaubt)den armen Düften annehmen, die noch keine Beschreibung bekommen haben (sofern ich sie kenne ;-) )

Ein solcher Kanditat ist nun heute Caraibi Bahamas von Paolo Gigli.

Ich war noch nie auf den Bahamas, von daher weiß ich nicht wie es dort duftet. Paolo Giglis Kreation interpretiere ich als den Spätsommer auf den Bahamas. Der Jasmin ist fast verblüht, die Früchte sind von den Bäumen gefallen und liegen süß und überreif auf dem Boden, es ist schwül und dämpfig und es ist sehr ruhig(die Touristen und somit die fröhliche laute Musik sind weg). Die Stimmung ist kontemplativ - das Licht ist anders als im Hochsommer.

Caraibi Bahamas ist ein gedämpfter, eher hautnaher Duft. Die Kopfnote verschwindet sehr schnell. Ich finde nicht, daß er für heiße Tage geeignet ist, aber jetzt im Herbst finde ich ihn sehr schön. Und er erinnert mich im Drydown sehr an Musc Ravageur von Frederic Malle - den ich ebenfalls jetzt im Herbst sehr mag.

Also alle die Moschus, Amber und ein klitzkleines bißchen "Tier" mögen, sollten ihn mal testen. Oud kann ich persönlich übriges überhaupt nicht rausriechen.
6 Antworten
Pete67 vor 12 Jahren 23 10
10
Flakon
5
Sillage
5
Haltbarkeit
8
Duft
doch noch positiv überrascht...
so nun hab ich ihn auch getestet. Ich war erst - als die Ankündigung für Coco Noir kam - absolut happy, weil ich hoffte wieder mal das alte Coco von f r ü h e r zu riechen. Oder sogar noch eine dunklere, eine "schwärzere" Version...

Nach den ersten Berichten wusste ich ja, daß dem nicht so ist und war erst ein bißchen enttäuscht. Aber andererseits war mir ja auch klar, das ein Haus wie Chanel nix experimentelles oder außergewöhnliches auf den Markt bringen wird.
Das alte Coco und das alte No. 5 etc. waren zu ihrer Zeit experimentelle, außergewöhnliche und revolutionäre Düfte - aber heutzutage gehen die großen Dufthäuser (leider) auf Nummer sicher.

Also: ich bin nun völlig ohne Erwartung an den Duft ran und siehe da - es war keine Enttäuschung.
Ich habe keinen "Coco" Noir gefunden, aber (wenn überhaupt ein Vergleich sein muß) einen "Coco Mademoiselle" Noir.
Wobei.... nein.... Mademoiselle wirklich nur mit Einschränkung! Sooo ähnlich, wie oft geschrieben, find ich ihn nämlich dem Mademoiselle gar nicht (für mich: gottseidank). Wenn überhaupt, dann blitzt das Fräulein (zumindest auf meiner Haut) nur kurz auf...
Den Mademoiselle empfand ich immerschon als stechend, laut und aufdringlich. So ein "schaut her ich kann mir Chanel leisten"-Duft.
Der Coco Noir ist anders - er ist leise und gedämpft. Ich habe hier von "süß" und "Haarspray" etc. gelesen - beides kann ich überhaupt nicht bestätigen!
Er ist kein schwarzer Duft, aber er hat einen schönen, hellen Braunton. Elegant, gepflegt und hell-orientalisch. Ein perfekter Herbst-Understatement-Duft.

Daher durfte er auch einziehen :-)

Also ich kann nur jedem raten: verbannt das "Coco" und auch das Wort "noir" aus Eurem Kopf und testet den Duft völlig unvoreingenommen.

Wer Coco - oder gar ein dunkleres Coco - sucht, wird definitiv entäuscht werden, aber wer tagestaugliche, helle Orientalen mag, oder vielleicht nach einem schönen Herbst-Büroduft sucht, dem wird der neue Chanel gefallen

Noch ein Wort zu Haltbarkeit: ist nicht die beste, aber so 6 Stunden hält er bei mir gut durch. Er wird zwar sehr hautnah, aber ist durchaus noch zu riechen.
10 Antworten
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