Brauch ich die eigentlich alle?

Ja, diese Frage stelle ich mir dann und wann. Im Oktober 2021 waren wir für zwei Wochen verreist und ich hatte drei Düfte dabei. Allesamt solche, die ich jederzeit wieder beschaffen könnte. Keine Vintages, keine Limited Editions, nein, drei ganz normale, gängige Düfte. Und ich dachte mir: „Eigentlich hast Du damit alles, was Du brauchst.“ Ich machte mir keine Gedanken darüber, ob ich einen eingestellten Duft vielleicht zu schnell aufbrauchen würde. Und ich hatte mit den Dreien niemals das Gefühl, dass etwas fehlen würde.

Solche Gedanken kommen mir immer mal wieder. Gewiss, meine Sammlung ist nicht riesig, aber ich besitze sehr viele eingestellte Düfte und Vintages meiner Lieblinge, die es in dieser Formulierung so nicht mehr gibt. Ich besitze auch den einen oder anderen, den würde ich nicht mehr nachkaufen, aber sie sind trotzdem alle zu schön dafür, um sie weiterziehen zu lassen. Manchmal denke ich dann ernsthaft darüber nach, alle, bis auf diese besagten drei (plus vielleicht noch einen oder zwei mehr, die es ebenfalls regulär zu kaufen gibt), zu behalten und den Rest einfach wegzugeben. Simplify your life. Fertig. Doch ich kann es nicht.

Und ich verrate euch auch, warum das so ist. An meinem Geburtstag durfte mein Cašmir Parfum Extrait, für mich der ultimative Traum eines Dufts, mal wieder ran. Bei jedem Hauch, der zu meinem Näschen aufstieg, musste ich automatisch strahlen. Ich war so, so glücklich! Das Wetter war übrigens beschissen. Egal! Und genau für solche Momente nehme ich es in Kauf, dass meine Vorräte eben endlich sind. Dasselbe passiert mir auch jedes Mal, wenn ich Armani Privé - Fil Rouge trage.

Es sind diese ganz speziellen Momente, weshalb ich nicht mit drei, oder wahlweise fünf oder sechs Düften, die es regulär zu kaufen gibt, leben könnte. Dieses Glücksgefühl vermögen diese nämlich nicht auszulösen. Und vielleicht ist es ja auch das Rare, das Besondere, das für diese unglaubliche Freude sorgt, wenn ich einen Vintage-Schatz oder eine heiß geliebte Limited Edition trage. Die kommt nämlich so nur bei denen in der Form auf. Und es ist ein unvergleichlicher Hochgenuss.