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Primels Blog
vor 4 Jahren - 20.05.2020
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Der Duft der Frauen (und Männer)

Vor einigen Jahren erschien in einem etwas reisserisch aufgemachten Ärzteblatt ein Artikel, welcher sich mit den unterschiedlichen Haarfarben und dazugehörigem Duftcharakter auseinandersetzte. So wurde tatsächlich behauptet, dass Rothaarige einen „scharf-brenzligen“, Blonde einen « säuerlich-käsigen“ und Dunkelhaarige einen „süsslich-ranzigen“ Eigengeruch hätten. Zunächst war ich empört! Das grenzte ja an Rassismus! Danach war ich ein wenig verunsichert, roch ich demnach wie ein Topf verdorbener Milch?

Auch wenn es die Menschheit nicht wahrhaben möchte und wir uns gerne einreden, dass wir uns in die schönen Augen, das hinreissende Lächeln oder die angenehme Stimme unseres Partners verliebt haben, ist der wahre Grund leider sehr viel profaner: wir haben uns in seinen Geruch verliebt. Da der Körpergeruch eine höchst individuelle und komplexe Angelegenheit ist, wäre es nun aber verfehlt, wenn wir nun als einfach gestrickt oder gar Neandertaler-mässig abgestempelt werden!

Man kann zu diesen Theorien stehen wie man will, wer allerdings auf der Suche nach seinem Signaturduft ist, kommt nicht darum herum sich mit dieser Thematik zu befassen. Es geht nicht nur darum, ob mir der Duft gefällt, sondern ob er auch zu mir passt. Vielleicht wären jene die „brenzlig“ riechen mit einem holzig-würzigen Duft glücklich? Da ich selber zu der „säuerlich-käsigen“ Fraktion gehöre :-)) passt zum Beispiel Gardenienduft sehr gut zu mir (merkwürdigerweise fühlte ich mich instinktiv zu Parfums mit Gardenie hingezogen, noch ehe ich die Duftpyramide kannte!). Der „süsslich-ranzige“ Dufttypus darf hingegen in orientalischen Düften schwelgen! Schlussendlich geht es ja nicht darum, seinen natürlichen Körpergeruch zu übertönen, sondern ihn zu betonen! Es wäre daher schön, wenn man nicht überall die immer gleichen Düfte zu riechen bekommen würde, nämlich die Düfte die gerade angesagt sind! Das ist nämlich eine olfaktorische Einöde!

Vielfalt ist meiner Meinung nach der Schlüssel zu einem gelungenen Leben, sowohl kulturell als auch biologisch.







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