Niedliche Assoziationen, Erinnerungen und Gedankensprünge

Es ist schon mehr als erstaunlich was Parfum in einem auslösen kann. man riecht an etwas und schon katapultiert es einen an einen Ort aus der eigenen Kindheit, einer bestimmten Situation oder einer Person die man sehr mochte oder das genaue Gegenteil. 
Ich habe von diesen Momenten dermaßen viele das ich hier mal die niedlichsten und schönsten aufschreiben möchte. 

Wenn man sich mit Wohlwollen an eine Sache erinnert heißt das nicht immer das einem der Duft wirklich gefällt. 
Dieser Zwiespalt tut sich mir auf wenn ich das Eau de Parfum Éclat von Brioni rieche. 
Zugegeben der Duft ist nicht wirklich mein Fall. 
Die Erinnerung dazu ist dennoch um so schöner. Ich fahre bis heute, leider mittlerweile etwas weniger regelmäßig, an einen kleinen Ort an der Schlei in Schleswig-Holstein. Um genau zu sein nach Maasholm. Schön ist es da, sehr klein zwar aber auch wunderbar ruhig. Ich bin als kleiner Junge immer mit meinen Großeltern dort hingefahren und wir kamen, wenn wir mal ohne Wohnmobil unterwegs waren, bei einem netten älteren Ehepaar in deren Ferienwohnung unter. Diese Ferienwohnung lag übrigens in der Straße mit dem besten Namen den ich jemals gehört habe: Tüünlüüd. Die Wohnung war geräumig, sauber und die Bettwäsche hatte einen ganz bestimmten Geruch. Undzwar genau den gleichen wie dieser Brioni. Ich war seit 10 Jahren nicht mehr in dieser Ferienwohnung und trotzdem war es das Erste woran ich denken musste als ich ihn roch. An dieses kleine Refugium aus meiner Kindheit.

Die zweite Geschichte ist zwar etwas kürzer aber dennoch nicht weniger niedlich.
Es geht um Cedro di diamante von Perris Monte Carlo. Dieser Duft ist generell schonmal sehr gut, sommerlich und herrlich natürlich. Aber er erinnert mich an eine ganz bestimmt Person. Vorsicht jetzt wird es sehr schmalzig und unfassbar klischeebehaftet, wer sowas nicht mag sollte besser zum nächsten Absatz springen. Auf einer Ferienreise als ich vielleicht 14 war gab es einen jungen in den ich mich schrecklich unglücklich verliebt hatte. Wenn abends mal ein Lagerfeuer gemacht wurde hab ich, wahrscheinlich offensichtlicher als ich dachte, immer versucht neben ihm zu sitzen. Er trug grundsätzlich dunkle Hoodies und die, i kid you not, rochen genau SO. Wurde natürlich nichts draus und ich habe auch längst seinen Namen vergessen. Aber der Hoodiegeruch bleibt. Und die schöne Erinnerung auch ❤️

Die dritte und vorerst letzte Geschichte die ich erzählen möchte ist eine die vielleicht mehr Leute erzählen könnten als man denkt. Es geht um 4711 Echt Kölnisch Wasser. Ha! Was für ein Curveball. Ich hatte in meinem Leben das große Privileg beide meiner Uromas kennenlernen zu können. Die eine war eher etwas reserviert, die andere der herzlichste und wunderbarste Mensch den ich je getroffen habe. Sie kannte alle Bäume beim Namen, ließ in einem Wäschekorb mit Laub im Igel überwintern und sprach mit ihren Blümchen und Zimmerpflanzen. Selbst als sie schon im betreuten Wohnen lebte fühlten sich Wildvögel scheinbar so wohl bei ihr, dass regelmäßig bei geöffnetem Fenster ein Specht auf ihrem Fernseher saß und treffsicher in das Röhrengehäuse kackte. Kurzum war diese Frau so liebenswürdig und herzlich das jedes Lebewesen wusste ,,Hier bin ich sicher“. Selbst ihr Name passte in das Gesamtbild. Oma Elfi. 
Und Oma Elfi hatte in ihrer kleinen Wohnung überall kleine Schälchen stehen, gefüllt mit 4711. Überall roch man es ein wenig. Ich habe bis heute eine ihrer Flaschen, die einen meiner größten emotionalen Schätze darstellt. Und ich kann nur jedem wünschen einen Menschen wie Oma Elfi entweder schon in seinem Leben zu haben, oder ihn noch zu finden 🥹

Ich hoffe euch hat dieser kleine Ausflug in mein Gehirn und meine Erinnerung gefallen. Vielleicht habt ihr ja ähnliche Geschichten zu erzählen. Es wäre toll wenn ihr sie, wenn ihr Lust habt, hier drunter kommentiert. 
mich wünsche euch ein schönes Wochenende und wir hören/lesen uns. 

euer Moritz