QueenOfPeace

Ich muss schon sagen, die Brooklyn Soap Company hat mich überrascht.
Es hatte schon etwas tragisch-komisches das ich als 28-jähriger Milchbubi ohne den Hauch eines Bartes Düfte einer Marke teste die größtenteils Bartpflege vertreiben.
Ich hatte große Angst das alles was sich mir darbieten wird maskulin-brachiale Barbershop-Düfte sein werden.
Da lag ich aber falsch.
Warum ich aber genau den rezensiere der mir am wenigsten gefällt hat den Grund das die anderen alle Okay sind, aber nichts weltbewegendes.
Der hier aber ist auf ärgerliche Weise missraten.

Erst kommt der Tabak gar nicht durch.
Er startet mit einem staubtrockenen Safran, mit ein paar Gewürzen und etwas grün-waldigen was ich nicht zuordnen kann.
Alles schon gesehen, nichts neues.
Dann geht’s weiter und der Tabak kommt dazu, aber er wirkt irgendwie sehr günstig.
Auch eine leichte Süßholznote kommt ums Eck.
Und wenn er dann etwas Zeit hatte wird er zu….naja…. Zigarettentabak.
Ich habe 13 Jahre lang Lucky Strike geraucht und dieser Duft riecht nach einiger Zeit als hätte ich die Schachtel Kippen grade frisch aufgemacht.
Der Tabak wirkt geradezu billig, die anderen Noten in der Basis haben keine Chance.
Ich mag Tabakgeruch sehr gerne aber jeder, selbst die Raucher, sagen einem das Zigarettentabak derjenige solche ist der am
wenigsten angenehm riecht.
Und das bricht dem Duft das Genick.
Er hält sich ordentlich auf der Haut, strahlt aber nicht besonders weit.
Für mich taugt er so gar nichts.

Was hat er mich am Anfang geärgert.
Süß und klebrig sprang er mir entgegen nachdem der Alkohol verflogen war.
Oh wie entsetzlich dachte ich, warum.
Warum muss meine Haut aus so schönen Düften immer so gruselig-süße Scheusale machen, wehe mir.
Gott sei dank hab ich ihn nicht direkt angeschrieben.
Wenn ich eins gelernt habe über Parfums dann dass sie manchmal etwas Zeit brauchen.
Hier aber zum Glück noch nicht mal viel.
Mach nur 2 Minuten war die klebrige Süße verschwunden und ein erhabener, gut parfümierter Tabak macht sich sanft auf meiner Haut breit.
Ein wenig rauchig, eine beschwipste Kirsche kichert schieläugig in einer Ecke.
Und an einem Punkt hatte er mich.
Als er, ich schwöre ich denke mir das nicht aus, in die Richtung des Boss Bottled schlug.
Fragt mich nicht wieso, er wird auf meiner Haut wie eine sehr edle, formvollendete Form von diesem von mir heiß geliebten aber zu Tode getragenen Evergreens.
Überglücklich wanderte er in meinen Rucksack, verstohlen schnüffelte ich damals auf dem Heimweg immer wieder an meinem Handrücken.
Er hält sich bombastisch und strahlt gefährlich weit.
Wieder ein Initio der mir den Kopf verdreht hat.

Ich tu mich immer schwer mit Düften die von der Community in den Himmel gelobt werden.
Oft verstehe ich’s nicht, bin vorsichtig.
Aber hier stimme ich allen voll zu.
Der hier ist für mich am nächsten dran ein (dieses Wort ist so entsetzlich) ,,Panty Dropper“ zu sein.
Undzwar für mich.
Ich entschuldige mich schonmal für meine Wortwahl und bitte die Mods um Nachsicht.
Dieser Duft sorgt dafür das mir das Höschen explodiert und ich gleichzeitig Milcheinschuss hab, obwohl ich ein Mann bin.
Er macht mich wuschig, verdreht mir den Kopf.
Diese Kombi aus Tee, dem leicht erdigen Vetiver, der leicht grünen Feige ist wirklich außergewöhnlich schön.
Die Iris ist hier schön trocken, gibt dem Duft eine kühl-süße Richtung die man nur selten antrifft.
Er verzaubert mich einfach durch und durch.
Er hält sich toll, der Duftverlauf ist von süß-cremig über erdig-trocken bis er kühl und wieder leicht süß auf einer Sandelholzbasis gebettet seine Anziehungskraft langsam ausschleicht.
Liest sich wie ein Groschenroman, I know, eigentlich schreib ich auch nicht solche Schmonzetten.
Aber da seht ihr mal was dieses Zeug mit mir macht.

Mein Gehirn kribbelt, es schüttelt mich, meine Augen rollen rückwärts in meinen Kopf.
Dieser Duft kratzt und piekst mich an Stellen die ich vorher noch nicht einmal kannte.
Ich mag keinen Safran, ich mag keinen Weihrauch.
Warum
Hab ich ihn dann getestet fragt man sich?
Nun ja, ich find auch Tuberose absolut entsetzlich, BDK hat sie aber so gut gemacht das ich sie in Tubereuse Imperial mag.
Deswegen der Versuch.
Aber der hier ist mein endgültiger Endgegner.
Rauchiger, ätherischer und fast schon sakraler Weihrauch gepaart mit etwas angestaubtem Leder, einer ganzen ganzen Armee an Krokussen und einer einzelnen, niedergewalzten Rose.
Er überfordert mich maßlos und bringt mich an meine Grenzen.
Mir ist er viel zu viel, zu rauchig, zu würzig, urgs.
Er hält sich (für mich leider, ich armer Tropf) sehr gut und strahlt wunderbar (enhahaha, bitte helft mir).
Nein, nein wirklich nicht.

Boahr, hammerkrass.
Wie wird mir? Du fruchtiges Ungetüm, was machst du mit mir?
Das dachte ich mir als ich ihn zum ersten Mal getestet habe.
Monströs wuchtig walzte der Duft sich erst auf den Blotter und dann auf meine Haut.
Bunte, teils tropische Früchte strahlen einem hell entgegen. Weißblühende Blüten umrahmen ein Füllhorn voll köstlich anmutendem, saftigem Allerlei.
Er ist kraftvoll, spritzig, leicht süß und strahlt auch eine gewisse jugendliche Eleganz aus.
Ein junger Mensch egal welchen Geschlechts voller Lebensfreude.
Er trocknet dann zu einem fruchtig-geerdetem Patchouli-Mix der zwar etwas reifer, aber nicht weniger fröhlich und freundlich ist.
Für mich eine Flasche voll Sonnenschein.
Er strahlt furios weit, kann bei Überdosis auch mal Kopfweh verursachen.
Weniger ist hier definitiv mehr.
Außerdem widerspreche ich vehement der hier vorherrschenden Geschlechtseinteilung.
Männers, traut euch fruchtige Düfte zu tragen.
Ihr werdet es nicht bereuen.