W. und die Düftefee

Kleines tragisches Intermezzo. Auftragswerk.

Einstens auf dem Kanapee
saßen elegant beim Tee
(nicht beim Nescio-Kaffee?)
die Düftefee
und unser W.

"Frau Düftefee, so sorgenvoll?
Die Stimmung ist - dünkt mich - fis-moll?
Gibt's Probleme mit dem Zoll
oder einem bösen Troll?"

"Oh W., ich bin zutiefst blamiert,
mein guter Ruf ist ruiniert.
Das Allerschlimmste ist passiert:
Xerjofix wurd' patentiert!

Ach, liebster W., so helfen Sie,
Sie pan-Universalgenie ...
Na, tun Sie doch die Hand vom Knie!
Sie alter weißer Lustmolch, Sie!"

"Gnädigste, Sie tun mir Unrecht,
Ein Gentleman bin ich in echt.
Ein Ungetier hat sich erfrecht:
Da saß ein fieser Weberknecht!"

"Ih graus, ih bäh, nur weg damit!
Ein Spinnentier, igittigitt.
Verzeihung für den Schienbeintritt
und für den andern in …"

"Ich will darob nicht weiter grollen,
doch dass Sie meinem Weihnachtsstollen
keinerlei Beachtung zollen,
nicht einmal probieren wollen! ...

... Bitte gehen Sie nach Haus!"
"Werfen Sie mich etwa raus?"
"Ja, das tue ich durchaus:
(selbst gebacken ...) - aus die Maus!"

Das Schicksal wollte es, dass W. und die Düftefee erst sieben Jahre später wieder aufeinandertrafen. Xerjofix trat zwischenzeitlich ungehindert seinen Siegeszug an.

Strophe 7 alternativ für den Herbst:

"Ich will darob nicht weiter fluchen.
Aber meinen Zwetschgenkuchen
- wenn Sie mich schon mal besuchen -
überhaupt nicht zu versuchen! ..."

(Gespottet auf der Patentfeier: die Düftefee!)