RedBull

RedBull

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1 - 5 von 16
RedBull vor 1 Jahr 1
9
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
8.5
Duft
Der sanfte Stimmungsmacher
Was sich Givenchy bei der Namensgebung gedacht hat, erschließt sich mir ehrlich gesagt nicht so genau.
Grundsätzlich hat dieser mit dem originalen Pi nichts zu tun und ist eigentlich ein eigenständiger Duft.
Aber wenn schon, dann hätte ich ihn schlicht "Pi Blue" oder "Pi Lavanda" getauft.
Denn mit Luft assoziiere ich hier nichts.

Mit den Jahren hat sich mein Geschmack an Duften stark verändert.
Mittlerweile ist mir Lavendel sogar einer meiner Liebsten Inhaltsstoffe in Parfums geworden.
Und genau um diesen Lavendel dreht sich der Duft. Man bekommt einen irgendwie beruhigend wirkenden Lavendel auf eine pudrige Art mit etwas Moschus und Hölzer im Background.
Entfernter lassen sich auch noch winzige andere florale Noten erahnen.
Und by the way finde ich ihn jetzt nicht synthetischer als andere Düfte in dieser Preisklasse. Etwas Synthetik spielt aber sicher mit.

Meiner Meinung nach hätte dem Duft mehr Aufmerksamkeit gebührt, nach seiner Markteinführung, denn eines hab ich immer wenn ich ihn aufgelegt hab erfahren:
Der Duft wirkt auf mein Umfeld sehr positiv und ich bekomme sogar vereinzelt Komplimente dafür.

Den Flakon finde ich persönlich recht cool und er hat auch eine gewisse Schwere, so dass dieser sich durchaus wertig anfühlt.
Sein Schwachpunkt ist sicherlich die Haltbarkeit, denn nach 5-6 Stunden ist zumindest auf meiner Haut der Spaß vorbei.

Für mich ist es ein perfekter Begleiter für den Abend auf dem Sofa oder vor dem Schlafengehen weil er mich selbst einfach nochmal in gute Stimmung und eine gewisse Zufriedenheit versetzt.
Im Büro funktioniert er aber auch noch gut, ich denke kein Mitmensch wird die Nase über diesen Duft rümpfen.
Vielleicht sind es aber auch genau diese Ecken und Kanten, die ihm Fehlen und die ihm am Ende hätten mehr Aufmerksamkeit bescheren können.
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RedBull vor 6 Jahren 7 6
9
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
8.5
Duft
Der weiterentwickelte 1 Million
Es ist schon irgendwie komisch, dass dieser Duft Einzug in meine Sammlung gefunden hat.
Eigentlich war ich ja weg von diesen zuckersüßen Wässerchen. Meinen 1 Million hatte ich halb voll verkauft, da ich ihn einfach nicht mehr tragen mochte, war er mir mit der Zeit doch einfach zu laut, zu klebrig, zu aufreißerisch veranlagt!

...doch was ist hier passiert?
Armani hat den langsam auslaufenden Trend des 1 Million weiterentwickelt und auf eine modernere Art und Weise interpretiert. Zwar auch noch ziemlich süß in der Kopfnote, auch immer noch laut aber alles eine Spur feiner wie der goldene Kollege. Zudem wurde auf die Kaugummi-Note verzichtet, was dem ganzen schon mal grundsätzlich mehr Stil verleiht.

“Stil“ ist das Stichwort: Ja er ist sich seiner Sache sicher: er will auffallen, er will das weibliche Geschlecht umgarnen. Tatsächlich tut er dies aber auf einer erwachseneren, gereifteren Ebene als der berühmte Goldbarren.
Code Profumo kann man auch mal im Anzug tragen, nicht nur in der Disse auf der Suche nach einer Nacht in fremden Betten ;-)

Facettenreich ist er nicht, muss aber auch nicht immer sein. Im Gegenteil: ich persönlich finde es eigentlich immer ganz gut, wenn ein Duft im Grunde seiner Kopfnote treu bleibt. Schließlich kauft der Otto-Normal-Verbraucher Düfte, die er nur mal kurz in der Parfumerie antestet. Hier sollte der Käufer dann im Nachhinein nicht böse überrascht werden.
Die große Duftverlaufswandlung sollte den Nischendüften vorbehalten bleiben! (meine Meinung)

Code Profumo startet süß mit etwas fruchtigem Apfel und einem Mandarinen-Orangen-Mix und geht anschließend in die würzige Herznote/Basis über, die vor allem Amber, Tonka und auch weiterhin dezente Orange hervorbringt. Ein Hauch Lavendel und Leder sind auch noch unterschwellig im Spiel.
Haltbarkeit: nach rund 8-9 Std ist die Luft raus, Sillage: wird nach ca. 3 Std hautnah, 3 Spritzer sind meine Empfehlungsdosis.

Tatsächlich hat Armani es mit Code Profumo geschafft, mir die 1Million-DNA wieder näher zu bringen und sie für mich tragbar zu machen!
Um es noch zu spezifizieren: für mich ist dieser Duft das “Ü30 1Million“!
6 Antworten
RedBull vor 6 Jahren 11
8
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
8.5
Duft
Unverhofft kommt Oft
Manchmal sind es gerade die Düfte, die man mal eben bei der Internet-Bestellung noch so in den Warenkorb wirft, weil sie gerade günstig im Angebot sind, die einen am Ende am meisten überraschen.
So bei mir auch hier geschehen.

Ich kannte von Hanae Mori ja bereits den “HM“, welcher mich schon seit Jahren begleitet und für mich noch immer ein Highlight in meiner Sammlung bildet.
Schon öfter bin ich nun über diesen “Him“ hier gestolpert, kaufen wollte ich ihn aber nie so richtig, da ich gerade in der Richtung würzig-holzig zum Einen schon so viel getestet habe und das Genre schon irgendwie ausgelutscht erschien. Zum Anderen bin ich in dieser Rubrik schon mehr als einmal richtig baden gegangen mit objektiv gefälligen Duftpyramiden.

Vor ein paar Wochen war ich dann aber mal wieder online tätig und irgendwie landete er dann doch in meinem Warenkorb, weil er halt wie anfangs beschrieben gerade so günstig war.
(Schnäppchenjägerei ist halt so ein blödes Laster von mir)
...Erwartung war so mittelmäßig!

Die Überraschung folgte aber bereits beim ersten Testsprühstoß.
Tatsächlich sprach er mich sofort an und zauberte mir ein Lächeln ins Gesicht.
Die Mandarine und Bergamotte gepaart mit ein bisschen Pfeffer bilden den Auftakt.
Nach ein paar Minuten weicht der zitrische Teil und hölzerne Noten dringen vor. Danach kommt noch etwas Süße hinzu durch den Amber und ich nehme sogar eine leichte unterschwellige Cremigkeit wahr. Nach einigen Stunden (so Ca. 6-7) klingt der Duft dann hölzern aus.
Für ein EdT ist die Haltbarkeit absolut Top und die Sillage ist auch in einem ordentlichen Bereich.

Irgendwie erinnert dieser Duft an frisches Holz, das in einer Sägerei verarbeitet wird.
Als kleines Kind bin ich bereits immer gern mit dem Fahrrad an der in unserem Ort ansässigen Sägerei vorbeigefahren, weil ich diesen Duft von frischem Holz schon immer als unglaublich angenehm empfand.
Tja, was soll man sagen, bei diesem Duft kommen halt Kindheitserinnerungen bei mir hoch.

Zweifelsohne hat sich dieser Blindkauf gelohnt.
Hanae Mori Düfte mögen in Deutschland nicht sehr bekannt sein, was aber nicht heißt, dass sie belanglos sind. Nein sogar im Gegenteil: Hanae Mori inszeniert schöne Düfte ohne irgendwas zu kopieren und qualitativ wirken sie viel höher als es der Preis vermuten lässt.
Einerseits würde ich mir noch mehr von dieser tollen Marke wünschen, andererseits geht eben manchmal auch Qualität vor Quantität ;-)
Ich habe auf jeden Fall wieder einen Duft mehr im Schrank, der mich noch einige Zeit lang glücklich stimmen wird.
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RedBull vor 6 Jahren 11 3
6
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
8
Duft
...und das soll's nun gewesen sein?
Normalerweise schreibe ich meine seltenen Kommentare eher über Neu-Erungenschaften, hier möchte ich aber mal über einen treuen Wegbegleiter der letzten Jahre von mir berichten.

Kokorico hatte es nicht leicht, als er auf den Markt kam, sollte er doch das neue Gesicht von Gaultier nach dem in die Jahre gekommenen Le Male für die Zielgruppe der 16-35jährigen werden.
Mit dem zum damaligen Zeitpunkt bereits gehypten 1 Million war auch klar, wohin die Marschroute einer Neukomposition hinführen sollte. Es musste in Richtung süß, gourmondig und starker presenter Kopfnote gehen.
Nun hat man das mit Kokorico auch ganz gut hinbekommen, wie ich finde. Und das sogar auf eine eigenständige Art, hier wurde nichts kopiert, sondern im eigenen Kämmerchen kreirt.

Heraus kam ein durchaus beachtenswerter Duft, der meiner Meinung hier leider etwas “underrated“ blieb, hat er doch durchaus Argumente auf seiner Seite.
Für mich strahlt er Understatement und auch eine gewisse Schmutzigkeit zugleich aus.
Zum Ausgehen hab ich ihn immer gern benutzt und dafür war er auch gemacht.

Den Vergleich zu 1 Million habe ich bewusst gezogen, denn ihm geht es ähnlich. Auch 1 Million ist ein toll instruierter Duft, der allerdings mit seiner allgegenwertigkeit mit der Zeit auf die Nerven ging. So kommt auch er unter den Kennern der Szene nicht so gut weg, auch wenn der Duft an sich besseres verdient hätte. Kokorico hingegen war gar nicht mal so allgegenwertig und hat seinen Platz auf dem Markt dennoch nie gefunden.
Genau das finde ich ein wenig schade, für einen Duft, der durchaus innovativ war. ...allemal innovativer wie aktuell ein Sauvage im Übrigen!

So verschwindet er nun leider etwas sang- und klanglos vom Markt, ein paar Restbestände werden die Parfumerien noch ein Weilchen schmücken, dann aber war's das auch schon.
Zugegeben, es verschwindet hier kein Meisterwerk der Parfumkunst, aber ein doch eigenständiges und dem Zeitgeist entsprechendes Parfum. ...SCHADE...

Ich habe ihn gemocht und sogar recht lieb gewonnen. Ein noch halbvolles Fläschchen wird meine Sammlung auch noch ein Weilchen zieren und am Ende bin ich froh, ihn gehabt und gekannt zu haben.

Mach es gut, lieber Kokorico!
Dein Stefan
3 Antworten
RedBull vor 6 Jahren 6 3
7
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
9
Duft
Das 'Modern Talking' der Duftszene
Wie macht dieser Mugler das nur immer?
Er bringt einen A*Men-Flanker nach dem anderen heraus und verdammt nochmal: immer und immer wieder trifft er ins Schwarze mit seinen Kompositionen!

Bewundernswert finde ich es, dass mich unter all den Flankern bisher noch nicht einer enttäuscht hat. ...So auch Kryptomint.
Als bekennender After Eight-Liebhaber seit Kindheit an, muss mir dieser Duft ja quasi auch gefallen. (Ich glaube, mein Kumpel Thierry hat den nur für mich gemacht;-) )
Typische A*Men DNA mit einem Schuss frischer Minze und schon hat man sich wieder neu erfunden.
Einzig die Haltbarkeit und Sillage sind nicht ganz das Standard-Niveau, allerdings immer noch recht ordentlich.

Es ist zum Mäuse melken, so zieht er mir doch ständig auf's Neue das Geld aus der Tasche, weil es einfach einen "Must-have-Faktor" in mir hervorruft!
Ich glaube, ich bin diesem Schauspiel einfach hilflos ausgeliefert. ...ich bin schwach, er hat mich regelrecht zu seinem Sklaven gemacht, dieser Mugler!

Es ist fast wie mit 'Modern Talking' in den 80ern. Die konnten damals auch machen was sie wollten, die Leute haben's gefressen.
Für mich stellt sich allerdings die Frage, wann dieses Kartenhaus in sich zusammenbricht. Irgendwann, so mag man vermuten, werden die Menschen satt davon sein, und dann ist der Grat ein schmaler nicht in den Trash zu verfallen!

Aber so lange es funktioniert, wird er weitermachen! Warum auch nicht?
3 Antworten
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