RioImHerzen

RioImHerzen

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1 - 5 von 6
RioImHerzen vor 3 Jahren 13 2
9
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
10
Duft
Tuberose in ihrer schönsten Form
"Üppig" ist so einer dieser Begriffe, der selten in meinem Vokabular auftaucht – vielleicht weil ich ihn immer ein bisschen negativ behaftet verstanden habe: Zu reichhaltig, zu überschwänglich, verschwenderische Fülle... Trotz dieser Assoziationen beschreibt "üppig" den Duft aber sehr treffend, und das durchaus im positiven Sinne!

Der Duft ist linear und sehr "dicht" – wie ein Spaziergang durch einen dichten Blumengarten im Sommer. Gerahmt von Spalierbögen, von denen satte, weiße Blüten hängen, schlängelt sich ein enger Weg durch das Blütenmeer. Die Sonne scheint warm vom Himmel, die Luft ist schwül und man glaubt in dem süßen Blumenduft zu ertrinken. Doch in der Mitte des Gartens steht ein schmiedeeiserner Springbrunnen, der ein wenig für die erhoffte Erfrischung sorgt und zum Verweilen einlädt.

Performance und Intensität sind sehr gut. Dass der Duft sich bei mir nicht großartig entwickelt, tut ihm keinen Abbruch; er bleibt satt und blumig bis zum Schluss. Tuberose und Jasmin dominieren und bilden eine schöne, opulente Einheit. Ein Hauch grüne Frische verhindert, dass der Duft nicht zu schwer wird. Eher ein Duft für warme Monate, aber auch jetzt im Dezember habe ich ihn schon getragen.

Der Duft ist überschwänglich, voll, üppig – aber grade das macht seinen Charme aus. Mein Favorit aus der Bloom-Linie.
2 Antworten
RioImHerzen vor 3 Jahren 5 3
10
Flakon
10
Sillage
10
Haltbarkeit
7
Duft
It's the most wonderful time of the year
Einige Düfte sind wahnsinnig kontextabhängig. Frische Mandarinen kommen mir da in den Sinn. Rieche ich sie auf einer Plantage am Mittelmeer, dann rieche ich Sommer, Leichtigkeit, Sonnenschein. Im Winter bei Kerzenschein und Chorgesang ist es jedoch einer der weihnachtlichsten Düfte die ich kenne.

Nun ist es wohl eben diese Sache mit dem Kontext, die meinen Eindruck von Amber Kiss so prägt.

Der Auftakt ist würzig - mir persönlich ein bisschen zu scharf, fast pfeffrig. Ich meine Kardamom und ein wenig Ingwer zu erschnuppern. Langsam wird er wärmer, fast kuschlig, jedoch mit einer schweren Gewürzdecke, die über allem hängt. Die Haltbarkeit ist unglaublich - selbst nach Stunden kann ich den Duft deutlich an meinem Handgelenk wahrnehmen. Und je mehr von den Gewürzen schwindet umso schöner, lieblicher wird der Duft. Warm, zimtig, ein Hauch Vanille würde ich sagen.

Doch über allem steht ein alles färbender Eindruck: Weihnachten.

Und hier liegt die Krux: Ist es das Würzige, das Warme, das Holzige, was mich so an die Adventszeit und die Festtage denken lässt? Oder ist es viel eher die Parfümerie, die bereits jetzt schon weihnachtlich geschmückt die schönsten Geschenke für Sie und Ihn anpreist? Ich komme nicht umhin, gedanklich die ersten Pläne fürs Fest zu schmieden und Lebkuchen auf die Einkaufsliste zu setzen.
Ich frage mich, ob Amber Kiss die gleiche Wirkung auf mich gehabt hätte, hätte ich ihn erst im Februar getestet. So ist er nun einfach ein intensiver Weihnachtsduft, der mich von Gewürzmandeln, Schlittenfahrten und Besinnlichkeit unterm Tannenbaum träumen lässt.
3 Antworten
RioImHerzen vor 4 Jahren 5 2
5
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
5.5
Duft
Bekannt, gewohnt... Reizlos?
La vie est belle ist ein Parfum, das mich – obwohl man es sehr häufig an Menschen erschnuppert – nie gelangweilt oder gar genervt hat. Ich selbst besitze es, mag es und trage es ab und an. Während ich Flanker wie LVEB En Rose als frischere, fruchtigere Variante sehr schätze, kann Intensément nicht bei mir punkten.
Der Duft ist zu Beginn leicht anders, ein bisschen weniger süß, ein bisschen "erwachsener", nach einer halben Stunde ist er jedoch nicht mehr vom Original zu unterscheiden.
Eigentlich hatte ich mich auf das Erscheinen gefreut; eine herbere, intensiverer (was genau ist hier nun intensément?) Variante hätte der LVEB-Reihe gut getan.
2 Antworten
RioImHerzen vor 4 Jahren 16 4
9
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Ein Strauß aus frischen Rosen
Rosen sind von je her die Lieblingsblumen meiner Mutter gewesen. Von daher war es nicht selten der Fall, dass wir daheim einen frischen Rosenstrauß stehen hatten, an dem ich es liebte zu schnuppern. Während mir selbst eher gelbe Blüten zusagen, haben Rosen dennoch stets einen Ehrenplatz in meinem Duft-Herzen eingenommen.
Rosendüfte zu kreieren ist - denke ich - keine einfache Angelegenheit. So vieles riecht im Alltag mittlerweile nach Rosen, dass ich es verstehen kann, wenn der Duft einigen Menschen über ist; egal ob Raumspray, Handseife, Weichspüler - Rosen sind omnipräsent.
Von daher zieht es mich nicht unbedingt zu Parfums, die diese Blumen in den dominanten Duftnoten gelistet haben, aber da stand ich nun neulich und hatte die Gelegenheit das EdP Fleur Musc sowie das EdT Florale zu testen.
Die Düfte erinnern mich ein bisschen an Zuhause und die frischen Rosensträuße. Sehr lieblich, weich, natürlich. Ein Hauch Puder, ein bisschen Wärme. Während das EdP die Rosen in ein warmes Bett aus Moschus und Patchouli gleiten lässt, scheinen im EdT die Rosenblätter von einer frischen Brise gen Himmel getragen zu werden.
Das EdT ist "schlanker", leichter, vielleicht auch etwas frecher. Die Kombination mit der Bergamotte macht den Duft blumig-frisch, während im EdP die Moschusnote stärker im Vordergrund steht, wodurch eine schöne, cremige Wärme entsteht.
Zwei wirklich gelungene Rosenkreationen, jeweils mit eigenem Charakter, jedoch beide sehr natürlich und feminin.
4 Antworten
RioImHerzen vor 4 Jahren 1
8
Flakon
7
Sillage
6
Haltbarkeit
6
Duft
Zarte Blüten, dominante Beeren
Manchmal probiert man einen Duft aus und fragt sich, welches Ergebnis der Parfumeur erzielen wollte. Dann erkundigt man sich über die Zusammensetzung und aus dem „Hm?" wird ein „Aha!". So geht es mir mit Tuberose Summer - die Absicht des Createurs ist gut nachvollziehbar, das Ergebnis lässt jedoch zu wünschen übrig.

Der Auftakt des Parfums ist gewaltig: Laute, quietschsüße Johannisbeere, die leider recht künstlich daher kommt, und viel schwere Tuberose. Für mich als großer Freund von schweren, üppigen Tuberosedüften ist letztere das Highlight des Duftes. Die Blumennote ist dominant, aber überraschend natürlich und weich.
Die Johannisbeere sollte der Tuberose wohl den "Summertouch" verleihen, doch genau hier liegt das Problem: Statt einem Schleier fruchtiger Süße liegt die Beere wie eine zähe Fruchtsauce über allem. Sehr schade, denn der Duft hätte Potential.
Sillage und Haltbarkeit sind noch in Ordnung, auch wenn die Haltbarkeit zu wünschen übrig lässt. Da es sich aber um einen günstigen Duft handelt, ist das verkraftbar.
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