Roveena

Roveena

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1 - 5 von 123
Roveena vor 4 Jahren 3
5
Flakon
5
Sillage
3
Haltbarkeit
5
Duft
Irgendwie nett und ziemlich enttäuschend zugleich
Zuerst einmal: Grundsätzlich macht dieser Duft nichts falsch. Durchdringend frisch, sommerlich, mädchenhaft, aber auch für die ältere Generation geeignet und eben ein typischer Betty Barclay. Bei mir dominieren Mandarine, Pfeffer und Zedernholz. Die beiden Letzteren machen mir das Ganze einen Tick zu stechend und zu Anfang regelrecht aufdringlich. Alles andere ist fruchtig-florales Beiwerk. Die Süße ist relativ moderat. Die Sillage ist zu Anfang heftig, dann relativ schnell nichts mehr, worüber man sich Gedanken machen muss. Und die Haltbarkeit...ich bin ja der festen Überzeugung, dass das Unternehmen ein Eau de Cologne nimmt und die Kartons abwechselnd mit Eau de Toilette und Eau de Parfum beschriftet, ich kann's nur nicht beweisen.

Mein persönliches Problem: Laaaangweilig. Natürlich habe ich mich vom "Bohemian" im Namen blenden lassen. Ich bin ja sehr für alles, was für Freiheitsliebe und Eigenwilligkeit steht. Mir hätte klar sein können, dass von der Königin der Drogeriedüfte, Betty Barclay, diesbzgl. leider nicht viel zu erwarten ist. Für mich haben wir es hier mit dem Prototy des Drogerieduftes zu tun. Tausendundeinmal gerochen, man eckt nicht an, man macht nichts falsch. Alles sehr vorhersehbar, Mainstream tauglich und...ja, keine Ahnung, was sagt man da?

Ich denke, dieser Duft wird seine Liebhaber finden. Aber eigentlich ist er ziemlich überflüssig. Jetzt muss ich mir noch noch überlegen, wie viele Sterne ich ihm geben soll. Am Liebsten nur einen, aber das wäre nicht fair, für ein Parfüm, dass nichts falsch macht. Oder? ODER?
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Roveena vor 4 Jahren 26 7
8
Flakon
5
Sillage
6
Haltbarkeit
9
Duft
Mit 180 Sachen vorbei am Mainstream
Wie bringt man Kamille, Heu und Kräuter in einem Duft unter, der trotzdem gefällig ist? Gucci hat es jedenfalls geschafft - dabei hat der Duft anfangs beinahe mich geschafft. Ich konnte nicht wirklich etwas damit anfangen. Ich fand ihn nicht schlecht, aber irgendwie war er auch kein Dufterlebnis, weder in positiver noch in negativer Hinsicht. Immerhin war da nichts, was mich abgestoßen hätte, wie manch anderen Tester hier. Ich habe mir auf den ersten Riecher eingebildet, eine seltsame Gummi-Note zu riechen, die ich von Myrrhe kenne (sicher, dass da keine drin ist?!) und das war kein Antörner, hat mich aber immerhin neugierig gemacht. Ich habe ihn also einen Tag lang getragen und das war…okay. Mehr aber auch nicht.

Der nächste Test verlief dann völlig anders – der Duft ist nämlich schöööön. Einfach nur schön. Frisch, sauber, beruhigend, ungewöhnlich und mit hohem Wiedererkennungswert und dabei trotzdem gefällig. Ja, doch, „gefällig“ ist ein böses Wort. Niemand möchte „gefällig“ duften, ich meine nur: Dieser Duft tut trotz seiner sehr speziellen Ausstrahlung keinem weh und berauscht all jene, die ihn zu schätzen wissen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass bei den Leuten, die ihn aktiv testen, die Meinungen in der Regel sehr geteilt sind, aber bei denen, die den Duft an anderen wahrnehmen – also zum Beispiel an mir – die einhellige Meinung ist, dass Memoire d’une Odeur sehr angenehm und dabei alles andere als 0/8/15 ist. Was will man mehr? Für mich ist das ein Parfum, dass man besser nicht „testet“, sondern einfach nur trägt, ohne dabei etwas zu erwarten (kenn ihr das, dass manche Parfums versagen, wenn „genau hinschnuppert“, aber super sind, wenn sie einem per Zufall in die Nase steigen?).

Für mich ist Memoire d’une Odeur eine gelungene Mischung aus Retro und Moderne, aus einem Duft, der keiner sein will und einem Parfum, dass alles hat, was ein wirklich gutes Parfum ausmacht. Wobei völlig klar ist: Dieser Duft kann niemandem gefallen, der es nicht so mit Kamille hat. Die können die schönsten Hölzer und der edelste Moschus nicht übertönen, und auch die Vanille reißt da nichts mehr raus (apropos: Kamille und Vanille? Hätte nie gedacht, dass das funktioniert!).

Was gibt’s sonst noch zu sagen? Meiner Meinung nach ist das hier kein Unisex-Duft, sondern steht den Mädels besser zu Gesicht (echt, jetzt, Harry Styles als Werbegesicht?!). Die Sillage ist nicht raumgreifend, aber wahrnehmbar und die Haltbarkeit gut, wenn auch nicht überragend. Ein „Hippie-Duft“, wie man uns in der Werbung weismachen will? Nö, aber ähnlich freigeistig, eigenwillig und naturverbunden.
7 Antworten
Roveena vor 5 Jahren 4 3
6
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
9
Duft
Boah, hat das gedauert...
...bis ich endlich wusste, an welches Parfum aus meiner Sammlung mich dieser Duft erinnert: Habanita L'esprit. Da wo Habanita L'esprit würzig und leicht kratzig ist, kommt MMM... auf ganz samtweichen Pfoten daher. Grundsätzlich könnten die beiden aber Schwestern sein, wobei MMM... definitiv die kleine Schwester, womit ich sagen möchte, dass der Duft unkomplizierter und leichter zu tragen ist. Der erstere darf nicht überdosiert werden, der letztere bringt einen auch nicht um, wenn man mal zuviel erwischt hat. MMM... ist zwar sehr süß, aber immer noch ziemlich gefällig wie ich finde. Die Kopfnoten gehen leider völlig an mir vorbei, die pudrige Basis ist aber ziemlich Juliette-typisch, auch wenn es vielleicht etwas braucht, bis einem ein Licht aufgeht.

Ich würde MMM... als watteweichen, kuscheligen Wohlfühlduft beschreiben, ein Leckerchen, obwohl nicht direkt essbar, jugendlich, sehr feminin und auf jeden Fall für Mädels geeignet, die süße Blumendüfte mit dem gewissen Etwas mögen.

Schade, schade, dass ich den Duft auf Grund meiner Assoziation mit Habanita L'esprit nicht als so neu und besonders empfunden habe, wie ich es bei Düften dieser Marke gewöhnt bin. Aber das tut der Qualität keinen Abbruch. Einfach ein schöner Duft mit sehr guter Sillage und Haltbarkeit. Ich hätte übrigens trotz der Süße mal wieder kein Problem dieses Wässerchen bei 35 Grad im Schatten zu tragen, wenn auch nur vorsichtig dosiert...
3 Antworten
Roveena vor 6 Jahren 24 8
6
Flakon
7
Sillage
6
Haltbarkeit
8
Duft
Wie ein Augenzwinkern
Hermes und ich sind nicht unbedingt die besten Freunde, aber Twilly hat mich positiv überrascht. Herb-würzige Frische mit einer dezenten Süße, die mich sofort an die Liebesperlen aus meiner Kindheit erinnert hat. Mir fallen sofort die Attribute sophisticated, eigenwillig, verspielt und jung ein. Wobei jung nicht bedeuten soll, dass der Duft nur für junge Frauen geeignet ist, aber auf jeden Fall für jung gebliebene. Die Frau, die diesen Duft trägt, kombiniert ihren Hermes-Schal mit Destroyed-Jeans, lebt in einem schicken Loft und ist vorzugsweise als Künstlerin tätig und auf keinen Fall angestellt, sondern selbständig, weil ihr niemand was zu sagen hat.

Spaß beiseite, Twilly ist für mich sehr gelungen - die volle Dosis Ingwer mit Sandelholz hätte auch nach hinten losgehen können, ist sie in diesem Fall aber nicht. Und die Tuberose zwischen die beiden zu packen hat auch toll funktioniert. Der Duft ist pudurig-zart, macht aber zugleich auch eine Ansage - ein bisschen wie ein Augenzwinkern:-)

Die Haltbarkeit ist nicht schlecht, könnte bei mir aber einen Tick besser sein, dafür ist die Sillage sehr gut. Alles in Allem, ein wunderschöner, weiblicher, würziger Immergeher mit Klasse.
8 Antworten
Roveena vor 7 Jahren 14 2
2
Flakon
4
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Absolut passender Name für einen schönen Duft
Der Name von Contradiction ist absolut Programm und der Duft unterscheidet sich stark von allen anderen Calvin Klein-Düften, wenn man davon absieht, dass er wie viele andere dieser Marke sowohl für Männer als auch Frauen geeignet ist. Ich weiß nicht recht, was ich erwartet hatte, aber anhand der Duftpyramide eher einen sehr blumigen und weiblichen Duft. Das ist er aber gar nicht, jedenfalls nicht direkt - womit wir wieder beim Namen wären, denn die Widersprüchlichkeit ist hier durchaus gegeben.

Zuallererst einmal ist Contradiction erstaunlich dezent. Ich habe ihn anfangs mit zwei anderen Parfums getestet und konnte ihn kaum wahrnehmen. Ich dachte auch, er wäre nicht haltbar, aber beides stimmt nicht. Zwar ist der Duft eher ein Leisetreter (nur hautnahe Sillage), aber an der Haltbarkeit gibt es nichts zu bemängeln und da ich mehrfach auf ihn angesprochen wurde - "Wie bitte? DAS ist Calvin Klein?!" - kann ich nur sagen, dieser Duft hat Persönlichkeit und wird wahrgenommen, auch wenn er nicht so plump und offensichtlich daherkommt wie manch anderes Parfum.

Ich finde die Unentschiedenheit zwischen den weiblichen Noten wie Maiglöckchen, Rose und Flieder und den herberen Duftnoten wie Eukalyptus und Sandelholz sehr faszinierend. Manchmal duftet Contradiction sehr sachlich (Stichwort: "Büroduft"), dann wieder zart und blumig und manchmal auch würzig und eher männlich (könnte vielleicht auch Leder drin sein?).

Doch, es hat seine Gründe, warum es diesen Duft seit so vielen Jahren gibt.
2 Antworten
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