Sami9

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Sami9 vor 2 Jahren 4 2
soweit ganz nett, aber...
Ich stehe dem Duft etwas ambivalent gegenüber, EIGENTLICH mag ich ihn, er ist ein fluffig-puderzuckriger Vanilleduft, ähnlich wie frischgebackene Waffeln plus ordentlich süße Sahne mit Vanillepuderzucker bestäubt.
Aber ich empfinde ihn nicht als besonders stark auftrumpfend, eher ein leiser Umschmeichler, der immer wieder wie mit leiser Flüsterstimme zu mir und meiner Nase hinaufraunt und sich so in Erinnerung bringt. Allerdings nehme ich auch nur drei Sprüher auf den Körper, evtl. macht es hier die Menge.
Den Verweis auf Xerjoffs Opera kann ich so gar nicht nachvollziehen. JA, es handelt sich in beiden Fällen um ein Parfum, das war es für meine Nase dann aber auch mit der Ähnlichkeit. Wo Opera großes Bombastkino ist zeigt sich AoD zurückhaltend und etwas eindimensional für mich, hat weniger Duftverlauf und überrascht mich nicht. Das was ich Anfangs wahrnehme bleibt ohne große Weiterentwicklung über ca. 8 Stunden präsent und auf Kleidung auch noch leicht am Folgetag erahnbar. Opera bekommt man nur mit ordentlich Seife wieder weg, das hält bei mir ewig, ist in der Duftentwicklung deutlich vielschichtiger und spannend. Beiden gemein ist, dass ich die aufgelisteten Blüten und das Obst gar nicht bewusst herhausfiltern kann. Hier wirkt es wohl eher unterstützend für die anderen Duftbestandteile, bei Opera ist es harziger, bei AoD vanilliger und süßer...
Man könnte es evtl. so vergleichen: AoD ist eher wie/für eine junge Frau, die sich noch ausprobiert und gelegentlich verspielt unterwegs ist, Opera eine gestandene Lady mit Lebenserfahrung, die um ihre Schwächen und Stärken weiß und ihrer "Selbst bewusst" durch ihr Leben geht, begleitet von einem ausstrahlenden, starken Duft.
Was für mein Empfinden aber gar nicht geht, ist der unsägliche Verschluss, will sagen die Kappe, vom Givenchy. Hier zeigt sich billigstes Plastik und eine nicht gelungene Form mit Spitzen und Kanten, keine angenehme Haptik... eher gruselig für mich.
Wie so oft ist es Ansichtssache und ich möchte hier keinem begeisterten Fan auf die Füsse treten, aber ich bin von Xerjoff und anderen Parfumhäusern einfach eine deutlich liebevollere Gestaltung und wertigere Umsetzung beim Thema Flakon gewöhnt und hätte das jetzt auch wenigstens Ansatzweise von Givenchy erwartet... dem Duft tut es allerdings keinen Abbruch, er bleibt eben im Umkarton und tut nur weh, wenn ich ihn heraushole...

Fazit: ein netter Begleiter im Alltag, ganzjährig einsetzbar (je nach Dosierung), für besondere Anlässe aber zu unspektakulär, jedenfalls wenn man ein Statement setzen will, aber manchmal will man das ja vielleicht auch gar nicht...

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Sami9 vor 2 Jahren 3 1
… kein heiliger Grahl
...aber unglaublich schön, jedenfalls für meine Nase.

Ich hole an dieser Stelle etwas weiter aus. Angefixt wurde ich zuerst durch eine Probe von Tuscan Leather von TF, gefolgt von Oud Wood von TF (auch wenn es kein ausgewiesener Lederduft ist, aber sperrig und anders für meine Nase), gefolgt von Ombre Leather, Ombre Nomad von LV , London von Widian (nach der Duftbeschreibung, ich habe ihn noch nicht getestet) und La Yuqawam von Rasasi, schöne (Leder)düfte, bei dem ein oder anderen Duft verstärkt durch Himbeere und Co. Ich habe alle in Abfüllungen zwischen 2-10 ml erworben und teste mich nun immer wieder durch. Sie riechen vergleichbar und sind doch unterschiedlich, spannend. Ich mag diese Duftnuancen, herb-klar-frisch, aufgelockert durch die Frucht…

Bei Aswan, meiner goldenen Mitte bei der Auswahl der genannten Düfte, sticht die Himbeere besonders fruchtig süß hervor, im Opening hatte ich sofort eine Pfütze im Mund und dachte danach an frisch gegerbtes, edles Leder, Holz und Harznoten… wunderbar kombiniert und in sich schlüssig, es passt schön zusammen und es funktioniert gut mit meiner Hautchemie. Eine Freundin meinte dazu einmal zu mir, " das passt zu Dir, Du kannst sowas tragen" (was mich sehr gefreut hat). Der Duft begleitet mich ohne große Veränderungen den ganzen Tag, locker 10 Stunden, ist irgendwann eher hautnah und nach 24 Stunden auf der Wäsche immer noch riechbar, einfach toll.

Ich habe mir diesen Duftschatz (nach Auswahl unter den oben genannten Düften) u.a. deshalb gegönnt, weil der Flakon so schön ist, da bin ich ja dann doch wieder ganz Mädchen. Der Karton, in dem der Flakon wie ein besonderer Edelstein thront, ist für sich schon ein Hingucker und hat bei mir im Bad einen Ehrenplatz erhalten. Uuuund es sollte auf jeden Fall auch mehrere Paar schwarze Pumps mit unterschiedlichen Absätzen und Formen im Schuhregal geben (Frauen wissen was ich meine), denn eigentlich sind ALLE genannten Düfte für meine Wahrnehmung interessant und der Haben-Will-Drang groß, aber die Vernunft siegt im Moment, ich werde die anderen Düfte erst einmal als Abfüllungen aufbrauchen und dann entscheiden, was ich mir evtl. davon noch zulege; meine eigentliche Liebe gehört wohl ON von LV, da zählen dann aber eher die inneren Werte, der Flakon spricht mich nicht so an, aber der Duft ist großartig. Aswan ist zuerst im Großformat bei mir eingezogen, weil Duft und Optik und Haltbarkeit überzeugen konnten, auf lange Sicht werden es die anderen aber wohl auch noch bis zu mir schaffen… ich sag ja: Pumps....
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Sami9 vor 2 Jahren
Island...
...das wäre wohl für mich der passende Ort, um das Parfüm in meiner Wahrnehmung mit einem Ort zu verbinden. In manchen Rezensionen ist eher von Farben die Rede gewesen, grün.. mit braunen Sprenkeln… Nun, hier kann ich mich nur bedingt anschließen, es ist in meiner Wahrnehmung ein Duft im grauen Farbbereich, von hell- bis dunkelgrau mit silbrigen Schlieren… ich sehe einen Wasserfall in Island vor meinem geistigen Auge, das Wasser fällt in silbrig-kalten Strömen vom Berg ins Tal hinunter, klare, saubere Frische… unten paart sich das Ganze mit Moos und Holz, in der Nähe hat ein Camper ein Lagerfeuer entfacht, leichter Rauch zieht vorbei… es riecht frisch, grün, moosig, rauchig, harz-holzig und wird zum Schluss, bei mir leider bereits nach 5-6 Stunden, etwas mild-süßer, nicht vanillig, nur nicht mehr so herb. Für meine Nase ein gefälliger frische-Holz-Duft, den ich mir nicht groß erarbeiten musste. Er erinnert mich an einen Lederduft von Rasasi oder Ombre Nomad von LV, also eher kalt-frisch-unverspielt. Er gefällt, was auch gut ist, ich hatte ihn mir als Blind-Buy gegönnt, nachdem mich 1. sein schwarz-düsterer Flakon und 2. die Duftbeschreibung und 3. die Rezensionen hier so angefixt hatten. Wenn ich etwas weniger “cool” unterwegs sein will, nehme ich zusätzlich ein Vanille-Tonka-Aroma zum Layern, z.B. von Reminiscence dazu, das gibt dem Ganzen eine etwas weichere Note. Ich mag den Duft und denke, sparsam dosiert, ist das ein Ganzjahresgeher, durch den coolen Touch kann er auch bei über 30 Grad nicht wirklich zu viel werden… wenn man diese Duftrichtung mag. Ich finde ihn toll.
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Sami9 vor 2 Jahren 5
sanfte Verführung
Bei meiner letzten Parfumlieferung lagen auch einige gut gefüllte Proben der Xerijoff-Düfte bei, u.a. Apollonia, ein Duft, den ich bisher von den Rezensionen her gar nicht so spannend fand, wenn auch der Flakon in meinen Augen traumschön ist. Im Moment bevorzuge ich eher schwere Winterdüfte, die dürfen dann auch gerne etwas heftiger daher kommen mit Oud und Co., und meine Nase fordern, wären also das Gegenteil von Apollonia.
Tja, das zur Theorie...
Nun hänge ich schockverliebt an meinem Unterarm/Handgelenk, nachdem ich vor einigen Stunden Apollonia aufgesprüht habe und finde den Duft einfach großartig!
Der Start war, wie von anderen bereits beschrieben, irgendwie weißblumig, ich rieche Maiglöckchen und Flieder, es scheint ein zarter Frühlings- oder Frühsommerduft zu sein. Der Duft entwickelt sich in den nächsten Stunden in eine sanfte Blumenrichtung, leichter Haarsprayduft der teueren Salonsorte, dazu ein sauber-seifiges-Moschus-Amber-Feeling. Das Ganze riecht immer noch fluffig leicht, wie ein sanfter, wohlriechender Windhauch, aber wirkt dabei sehr wertig und auf leichte Weise trotzdem anspruchsvoll. Ich wurde soeben von dem Windhauch verführt, vernebelt von diesem Wohlfühlduft machte es klick... und die Bestellung steht. Der blumig-sanfte Windhauch zieht also bei mir ein, der Frühling kann kommen. Da müssen die schweren Familienmitglieder im Schrank wohl etwas zur Seite rücken und Platz machen für das zarte Wölkchen. Sie werden sich bestimmt gut vertragen...
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Sami9 vor 2 Jahren 10 4
eine Offenbarung...
Ich schwimme gerade auf der Nostalgiewelle und schwelge in süß-bitter-nochmals süßen Erinnerungen. Für mich, vor knapp 25 Jahren, war es der Duft schlechthin. Ysatis steht seit damals für mich für Weiblichkeit, ein anspruchsvoller Blumenduft in der damalige Zeit der Yuppis (und was weiß ich, was da angesagt war an Powerdüften, abgesehen von Opium...), es roch üppig nach floralen Noten, untermalt mit Amber und Moschus, um dem Ganzen ordentlich Wums auf erwachsene Art zu geben. Nachdem ich mich von eher nichtssagenden Drogeriedüften verabschiedet hatte war es einer der Düfte, die mich wirklich interessierten und den ich tatsächlich mehrfach nachkaufte, also eine Art Signaturduft zu der Zeit für mich.
Irgendwann wurde er von anderen Düften abgelöst, die dann besser zu mir und meiner Lebensphase passten, aber vergessen habe ich ihn nie. Also ist das jetzt eine verspätete Liebeserklärung an ein Parfüm, das ich sehr schätze und dem ich dann leichtfertig den Rücken kehrte. Jetzt tut es mir fast leid, aber trotzdem ist es nun zu spät für einen zweiten Neuanfang, dafür ist zu viel Zeit vergangen und zu viel hat sich bei mir geändert, unter anderem meine Vorliebe bei Düften. Hier entwickele ich mich von den floralen Immergeher hin zu den schwierigen Nischendüften, die auch mal anecken und sperrig beginnen, Oud ist dabei ein großes Thema, und Weihrauch. Bleiben wird die Erinnerung an eine schöne Phase meines Lebens und eine tolle Begleitung durch stürmische Zeiten... von daher post mortem: ein Hoch auf die unschuldig-neugierige Jugend und alle Möglichkeiten damals, war eine schöne Zeit. Jetzt ist es aber auch gut, auf eine andere Art.

Nachtrag:
Ysatis, Teil 2

…so traurig… aber ich habe selbst Schuld… ich habe die universellen Regeln ignoriert und bin einem Impuls gefolgt, oder auf der Nostalgiewelle geritten, wer weiß.. jedenfalls zog Ysatis, nachdem ich es blöderweise in einer, jetzt nicht mehr nachvollziehbaren Kurzschlusshandlung, halbvoll verschenkt hatte (den großen Flakon, heul) vor einigen Wochen wieder in klein bei mir ein.

Wie habe ich mich auf dieses Wiedersehen nach einigen Jahren Funkstille gefreut, alte Erinnerungen kamen hoch, Jasminträume gepaart mit leicht erotischen Einschlägen von Amber, Moschus und Patchouli… ewig lange haltbar auf meiner Haut, der Duftbegleiter für einen langen Bürotag… die erste Ernüchterung kam bereits beim Auspacken… Keine vorsorgliche Ummantelung mit Styropor, der den sensiblen Flakon schützt, nur der Umkarton… aber egal, Äußerlichkeiten zählen hier nicht… also aufgesprüht, und die Erinnerung wollte hochlodern… jedenfalls FAST… irgendetwas ist anders… etwas fehlt, der Wumms, das I-Tüpfelchen…. das GROßE GANZE, das mich all die Jahre früher so geflasht hatte. Was ist passiert? Wurde der Duft re-formuliert, etwas verändert? Ich weiß es nicht, ich rieche nach wie vor die von mir so geliebten Blüten von Yang-Yang und Jasmin… viele andere Ingredienzien… und trotzdem bleibt dieses WOW-Gefühl von Früher aus… weshalb auch immer… Entweder meine Nase hat sich nach den ganzen Xerjoffs und Micallefs einfach weiterentwickelt und ist nicht mehr so schnell beeindruckt wie vor einigen Jahren, ooooder der alte Spruch bleibt gültig: reise nie zurück in die Vergangenheit und fange NIE noch einmal etwas mit eine/r/m EX an… die Enttäuschung folgt auf dem Fuß…

Nun steht er hier, der kleine Flakon, irritiert, weil ich ihn gar nicht mehr sooo toll finde… was mir leid tut, er kann ja nix dafür… ich schätze, er wird weiterziehen und ein dankbareres Zuhause finden… tut mir so Leid…


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