Samsamaran

Samsamaran

Rezensionen
Samsamaran vor 4 Jahren 8 4
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
7.5
Duft
Eine Duftreise durch eine alte Zeit
Ich habe Terror and Magnificence schon ein paar Monate hier liegen und mir schwebt schon länger ein Kommentar vor. Irgendwie habe ich ihn dann doch immer verworfen.

An für sich kann ich Meggi's Kommentar im Sinne einer olfaktorische Analyse nicht viel hinzufügen. Dafür ist meine Nase von dem Machwerk überwältigt (oder überfordert). Was mir bleibt ist die Duftreise als Erlebnis wiederzugeben.

Terror and Magnificence. Beaufort nimmt sich hier ein Thema vor. Es wird von einem Architekten namens Nicholas Hawksmoor berichtet. Dessen Werk umfasst die Einbindung alt-ägyptischer Symbolik in die christliche Kirche, die er geplant hat. Beaufort referenziert diesen Herren sogar als "des Teufels Architekten". Inwiefern das stimmt möchte ich den Kirchenhistorikern und Fachleuten überlassen. Die Kirche auf dem Flakon ist auf der stimmungsgebende Moment für den Duft. Düster, spitz, bedrohlich thront das Bauwerk zentral auf der glatten, schwarzen Fläche.

Und hier startet die, von mir wahrgenommene, Duftreise. Es beginnt stechend. Ein Hauch von kaltem Rauch erhebt sich. Die Sorte von Rauch, die aus einem fast erloschene Feuer steigt. Es fehlt jegliche Glut. Man fühlt sich in einen düsteren Wald versetzt. Hier ist vor nicht zu langer Zeit etwas schlimmes passiert. War es eine Bande Räuber, die ihr Nachtlager abgebrochen haben? Oder haben die Schergen des Sheriffs deren Überreste in Brand gesteckt? Egal, bloß weg hier. Hier ist ein Moment des "terror", den der Name schon mitbringt.

Diese Synthetik aus kalt und Rauch bleibt erhalten, aber etwas Neues gesellt sich dazu. Man tritt aus dem Wald heraus in steht von einem alt-ehrwürdigen Gemäuer. Eine alte Kirche. Aber in einer Zeit in der die Herrschaften noch etwas zu melden hatte. Als ein böser Blick und ein rügendes Wort über den eigenen Lebensweg entscheiden konnte. Man betritt die Kirche. Es ist noch dunkel und man steht allein vor den Kerzen, die die Gläubigen angezündet haben. Der Duft von alten Gesangsbüchern liegt in der Luft. Das Papier hat Jahrzehnte an Weihrauch, muffiger, feuchter Luft getankt. Es wird immer noch fest daran geglaubt, das da steht. Das Wort ist heilig. Hier ist "Magnificence".

Wartet man noch länger entwickelt sich diese Note nicht mehr sehr viel weiter. Papyrus kommt deutlicher hervor. Keine Gesangsbücher mehr, sondern die ledereingebundenen Folianten, aus denen das Wort des Herren verkündet wird. Es bleibt ein wenig das kalte Gemäuer um einen herum. Nur ist es nun nicht mehr das Hauptschiff der Kirche. Wir stehen in der Sakristei. Im Herzen, dort wo der Priester mit den Ministranten die Messe vorbereitet.

Für mich ist Terror and Magnificence ein gelungenes Dufterlebnis. Es wurde ein Thema ausgewählt und die Komposition gibt eine Erlebniswelt wieder. Wäre es Musik, so wäre es ein Konzeptalbum.

Ob man den Duft nun tragen kann, oder wann er denn passt... Das lasse ich jeden selber entscheiden. Für mich ist es eine Duftreise. Ich mag diese nicht zu oft Erleben. Aber eine Faszination finde ich darin.
4 Antworten
Samsamaran vor 5 Jahren 4
7
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
7.5
Duft
Guter Duft, schwache Präsenz
Der Duft gefällt, nur die Haltbarkeit haben die Designer auf „Minimum“ geschraubt. Für meine Nase viel Orange/Grapefruit, welche sich in Gewürz betten. Schade, denn so hat man kaum was daran. Nach knapp 2-3 Stunden muss ich hautnah danach suchen.
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