Shortstop

Seit über einem Monat sitze ich nun, mit Unterbrechungen, daran, meine Minis zu katalogisieren und nach Herstellername zu ordnen. Hier zeigt mein Status 28 Nicht-Minis (alles über 10 ml Fassungsvermögen, das nicht in einen meiner Setzkästen passt), 21 Abfüllungen (zu denen ich auch die 1 - 2 ml Pröbchen im Pappmantel zähle) und 443 Miniaturen an. Mein Katalog selbst (ein kleines, kostengünstiges DB-Programm, das man nach Lust und Laune mit Datenfeldern versehen kann) zeigt grade mal 316 an. Dabei bin ich erst bei E. Und damit komme ich zum eigentlichen Übel, das mich momentan plagt. Sobald eine Lieferung ankommt, finde ich es ungemein spannend, die Fläschchen durch die Zeitungspapierverpackung zu ertasten und zu raten, was das wohl sein könnte. Die alphabetische Vorsortierung wird durch manche Signature-Flacons auch sehr erleichtert. Doch wenn es dann ans einordnen geht, ist der kritische Punkt erreicht. Nehmen wir zum Beispiel Dali Femme, Fabulous und Women's Line, oder eben, weil grade E, Escada Chiffon Sorbet, Ocean Blue, Que Viva Escada etc. Ist der Flacon jetzt abgegriffen und deshalb so hellblau oder ist da ein anderer Duft drin? Ist der Inhalt nur alt oder gibt's das Wasser tatsächlich in dunkelrot? Etiketten, die die Identifizierung erleichtern würden, fehlen meist und Tageslicht, das die exakte Farbgebung erkennen lassen würde, ist nachts - ja was? Genau - nicht vorhanden. Dahin also mein schöner Plan, pro Tag einen Buchstaben des Alphabets abzuarbeiten (alleine für C habe ich drei Tage gebraucht) und einen Schuhkarton zu leeren. Wie beneide ich diejenigen, die ihre Sammlung nicht katalogisieren und einordnen, sie einfach nur bunt in die Kästchen setzen oder in Schuhkartons verstauen oder einfach gar nicht erst mit sammeln beginnen. All jene, die nicht mit Pedanterie und Liebe zum Detail gesegnet oder gestraft sind und ihre Tage und Nächte einfach genießen können, ohne sich den Kopf darüber zerbrechen zu müssen, ob all die Fläschchen fein säuberlich ausgestellt sind.