Sarungal

Sarungal

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1 - 5 von 69
Sarungal vor 8 Jahren 19 11
2.5
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
9
Duft
Vom gezähmten Tauer – oder: Andy kann auch freundlich!
Hey Andy.
Was’n los?
Kreide gefressen?
Schnupfen gehabt?

Macht aber nix – ich mag deinen Weihrauchblitz, auch wenn du eher sparsam umgegangen bist mit deiner typischen Taueriade. Klar – ein wenig chemisch geriert sich der Duft schon auch, aber ich find ihn insgesamt sehr verträglich ja, beinahe auf Anhieb nasenschmeichelnd.

Ungewöhnlich erscheint die Machart vor allem, wenn ich deine Chemiewaffe „Incense extreme“ zum Vergleich heranziehe. Der Fairness halber erkenne ich immerhin an, dass beide mit einer unerwarteten, kaum zu identifizierenden Frische starten; wo aber der blaue Stern erst einmal eine olfaktorische Desensibilisierung einfordert, schlägt dein Flash zielsicher einen angenehm verlederten Weg ein, der (für deine Verhältnisse) fast schon massenkompatibel ist. Dann ambrierst du das Ganze geschickt und sicherst dem Wässerchen so jenen Hauch von Süße, der dem Zeitgeist höchst professionell seine Reverenz erweist.

Ist’s Kunst – oder doch ein wenig Opportunismus? Völlig egal, denn über allem schwebt eine (milde) Form des Tauerrauchs, den mit dem Präfix „Weih“ zu denunzieren ich mich scheue: Dergestalt beduftete Messen wären mindestens im Graubereich angesiedelt – mit einer Tendenz zum Schwarzen. Apropos, meine Damen: Zum kleinen Solchen könnte dieser Blitz durchaus Wirkung entfalten, gerade weil er – hierin tauertypisch – jenen Rest von Eigensinn bewahrt, der die mathematisch zu berechnenden Proportion der Schönheit schließlich doch bricht: Der Rauch ist zwar kokelarm, dafür aber nicht frei von einer ungewöhnlichen, fast mentholartigen Schärfe, und die Ledernote ergänzt die Komposition um eben jenen Hauch von Verruchtheit, der den Vamp zitiert, ohne ihn zu inkarnieren.

Für uns Jungs funktioniert der (Weih-)Rauchblitz ohnehin – ad hoc hat der Duft ein Übergewicht auf der y-chromosomalen Seite, weil er Assoziationen irgendwo zwischen Lederjacke und Wildem Westen zulässt. Ihn darauf zu beschränken hieße allerdings seine Eleganz zu ignorieren. Die mag etwas raubeinig wirken, aber sie schmückt zuletzt doch mehr als die allfällige Lieblichkeit, die uns nicht wenige Parfumeure derzeit nur allzu gern auf den Leib sprühen möchten.

Die Haltbarkeit ist nicht bahnbrechend, aber anständig, die Sillage hingegen nur dann auffallend, wenn man einen Sprüher mehr wagt – insofern bin ich kein Fan der 30ml-Verkaufsgröße. Der kleine Flakon mit dem eher billig wirkenden Etikett spielt zudem ein wenig mit dem Discountercharme, ohne seinen Auftritt preislich vollständig zu beglaubigen: Am Ende sind halt doch immer noch knapp 70 Tacken fällig für den Fingerhut voll Duft.

Fazit:
Ein Tauer auf Samtpfoten, exzellent durchkomponiert – Leder, Grellrauch und (fast hätt’ ich sie vergessen) eine sanft holzige Grundnote präsentieren sich, mild gesüßt, als gut verblendete Dufteinheit. Fans der Marke mögen den Mut zum Extrem vermissen – dafür erhalten sie ein Parfum, das seine Rest-Extravaganz sehr geschickt in das Fahrwasser des Mainstreams steuert, ohne sich anzubiedern.
11 Antworten
Sarungal vor 8 Jahren 18 8
7.5
Flakon
7.5
Sillage
7
Duft
„Der will doch nur spielen“: Kaiserliche Harmlosigkeit
Immer wieder schleiche ich um Nero herum, hin- und hergerissen zwischen Appeal und Abwehr, gelegentlich vielleicht auch auf der verzweifelten Suche nach der dunklen Seite des Safts, die verschiedentlich beschworen wird. Allein – dazu ist mir Terenzis Duft viel zu freundlich, seine Süße zu präsent, in Phasen gar zu penetrant. Andererseits hat er angenehm verrauchte Seiten; schwelende Glut aber kommt mir nicht in den Sinn, sondern harmlos kokelnde Räuchermännchen-Gemütlichkeit. Immerhin riecht das Ganze charmant – und ziemlich asexuell in seiner wollsockenen Kamin-Heimeligkeit.

Dabei verheißt die Pyramide Monumentales; vielleicht ist sie aber auch einfach nur zu viel für meine Nase. Der erschließt sich zu Beginn Cognac, und zwar mit einiger Deutlichkeit. Das ist kein schlichter Weinbrand deutscher Manufaktur, sondern gutes Zeug, das sich ein wenig gar zu eilig ambrieren lässt. Ohnehin ist mir auch hier (wie in Lilipur) der Amber ein wenig zu präsent, wenngleich sich eine leicht geschärfte Kampfernote Mühe gibt, dagegen zu halten. Leider reicht’s nur für olfaktorisches Wetterleuchten, aber die aparte Note tut dem Duftgeschehen unzweifelhaft gut.

Worauf die deutliche Verräucherung im Einzelnen zurückzuführen ist, bleibt Spekulation: Da tummelt sich Einiges, das balsamisch zum Bouquet beiträgt. Angenehm ist die Abwesenheit allzu cremig-dichter Aromen; „Laudano Nero“ tritt recht bald schon eher pudrig auf, ohne dass man dem Parfum echte Transparenz bescheinigen möchte: Dazu mischt sich einfach zu viel von allem Möglichen in Terenzis Duft. Pudrig meint in diesem Zusammenhang übrigens kaum irgendeine kosmetisch-reinliche Facette, sondern dient als Bild zur Beschreibung der diffundierenden Qualität der einzelnen Bausteine.

Angesichts dieses Eindrucks verzichte ich auf den Versuch, die angegebenen Bestandteile genauer erschnuppern zu wollen; für mich bleiben liebliche, sehr präsente Rauchwaren, Amber - zartest kampferisiert – und der eröffnende Cognac die zentralen Aromen, um die herum eine ganze Menge anderer Kram vermutlich justierend mitspielen darf.

Mag ich das? Sehr – und auch wieder nicht; für meinen Geschmack bringt die Übermacht der – immerhin gut etablierten – Grundsüße den Duft ein wenig um seinen Reiz. Dennoch spricht diese Ambivalenz für den Duft: Zu einem klareren Urteil bin ich in Monaten der Beschäftigung nicht gekommen – üblicherweise lässt sich diese Unentschiedenheit darauf zurückführen, das Teile meiner Nase fasziniert sind. Über jeden Zweifel erhaben sind Haltbarkeit und Sillage – sofern denn „viel“ immer viel hilft.

Fazit: 70 % sind nach meinen Bewertungskriterien durchaus im positiven Bereich – die sind vor allem der freundlichen Räucherei geschuldet. Für mein persönliches Empfinden allerdings, das Süße nur bedingt goutiert, fehlt ein wenig die Balance. Anders ausgedrückt: Terenzi bleibt sich treu!
8 Antworten
Sarungal vor 9 Jahren 31 15
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
9
Duft
Gruftiger Jambus
Bonjour! Ich bin ein Damenduft!
Doch manchmal, wenn so in der Luft
mein Würzaroma wird verweht,
ein Kerl mir seine Lieb’ gesteht.

Ich frag mich dann: Wie kann das sein?
Bin ich Transgender? Hab’ ich kein
erkennbares Geschlecht im Hauch,
bloß weil er finster ist, mein Rauch?

Gesteh, Sospiro, s’ist ein Trick,
ein ausgefeilter Nasenfick:
Labdanum qualmt hier zuckerarm,
Die Hölzer brennen gar nicht warm.

Arg staubig scheint dem Einen, was
dem Sarungal kommt sehr zupass:
dass Harz und Holz eher schmeichelfrei!
(Den Kerlen ist das einerlei.)

Du denkst, ich müffle vor mich hin?
Dann fehlt dir wohl der rechte Sinn
für meine Schönheit, meinen Reiz,
mit dem ich sicherlich nicht geiz’.

Ich bin ne Stinkerin voll Kraft,
ein ganz besond’rer Zaubersaft.
Und wo ich bin, da bleib ich lang
mit kräftigstem Sillage-Gesang.

Von träger Dekadenz umweht
so mancher Träger rasch gesteht:
„Ich glaub es kaum, doch ich bemerk’,
du bist ambriertes Hexenwerk!“

Soso, du hoffst, der Amber macht
mich lieblich, freundlich, zärtlich, sacht?
Vergiss es gleich, ich bleib mir treu:
Ich bin ein finsteres Gebräu.

Den Hauch von Süße schenk ich dir
von Herzen gern, doch glaube mir:
Im Kern bin ich von Holz geprägt,
das höchstens mittelfrisch gesägt.

Denn als geheimnisvoller Duft
entstamme ich der Höllengruft!
Dir sinkt der Mut, es stockt dein Herz?
Entspanne dich! Das war ein Scherz.

Nur dass du’s raffst, sag ich’s noch mal:
Ich bin für Kerle keine Qual,
stattdessen biet’ ich ne Option
und treff’ auch maskulin den Ton.

Die Femme Fatal, die mag mich eh
(Grad weil ich nicht schau wie ein Reh)!
Am Ende bin ich unisex,
und mancher Macho glotzt perplex.

Ein Fazit wollt ihr? Sicher nicht!
Was soll so was in nem Gedicht?
Ich rieche geil. Punktum und aus!
Vier Zeilen noch, dann bin ich raus.

Der Ergo sandte Sarungal
mich kantiges Gebräu.
Der Test ergab ganz ohne Qual
im Twitterdeutsch ein *freu*
15 Antworten
Sarungal vor 9 Jahren 27 12
7.5
Flakon
5
Sillage
5
Haltbarkeit
9
Duft
Vielleda
Mann, was bin ich doch dankbar für meine schlicht gestrickte Nase. Zart-Oudiges wird verschiedentlich wahrgenommen in Marlys „Godolphin“, und im Abgang eine krautige Bitterkeit. Nichts dergleichen finde ich in der Flüssigkeit, die auf Knopfdruck mit kräftigem, aber etwas unfokussiertem Sprühstrahl meinem maximalgewichtigen goldenen Flakon entweicht.

Allerdings mag es eine Erklärung geben für diese Wahrnehmungsdifferenz: Jede überbordende Süße teleportiert mich sofort extremst verschnupft in die Dufthölle. Das schließt Parfums ein, die andere Nasen als erfreulich gourmandig oder bestenfalls leicht süßlich einschätzen. Im Umkehrschluss empfinde ich vermutlich als angenehm herb, was Mitkommentatoren unter „bitter“ verbuchen.

Oud wiederum begegnet mir gelegentlich als minimal angelederte karamellisierte Holzigkeit mit zartem Rauchbouquet; sofern eine solche Note in „Godolphin“ konstatiert wird, unterschreibe ich das – zumindest fast!

Der Basso Continuo des Duftes wird gespielt vom Leder, das dankenswerterweise in Abhängigkeit von den begleitenden olfaktorischen Instrumenten zwischen verschiedenen Qualitäten changiert. Das Opening duftet, als habe man feinstes Wildleder nachhaltig mit selbstgemachtem Fruchtkompott eingesaut. Die Fasern der Tierhaut sind durchdrungen von obstigen Säften, die zumindest in den ersten 20 Minuten nachhaltig den Auftritt diktieren. Vor allem kurz nach dem Aufsprühen droht die Sauerei kurz von einer Fruchtsüße überwältigt zu werden, die mir (!) beinahe den Spaß verleidet; gut, dass offensichtlich ein Fön implementiert wurde, der diese Tendenz rasch austrocknet. Dazu kommt eine dezente Würze, die differenziert auszubuchstabieren mir nicht gelingt. Wozu auch? Hauptsache, sie setzt dem süßlichen Getröte ausreichend krautige Aromen entgegen, um eine halbwegs kernige Balance zu etablieren. Über diesen Ausgleich hinaus spielt die Würze kaum eine bedeutende Rolle.

Während das Kompott langsam vertrocknet und mithin nur noch als leicht dörrobstige Ahnung im Bouquet verbleibt, wandelt sich das Wildleder sacht: es duftet nach wie vor offenporig und edel, will mir aber nun eher erscheinen wie mild glänzende Anilinqualität. Hier setzt das Kopfkino ein, von dem auch andere Kommentatoren bereits sprachen: Während sich die Lederaromen immer weiter in den Vordergrund schieben, finden Rückkopplungen statt, die zwischen den Polen „hochwertig“, „angenehm“, „exklusiv“ und „teuer“ pendeln. Ursächlich dafür ist tatsächlich nichts anderes als dieser wunderbar authentische, sehr feine und dazu intensivierte Lederduft, dem haptisch ausschließlich weiche, schmiegsame Qualitäten entsprechen. Prädikat WOW – so macht Leder im Duft wirklich Spaß!

Abgesehen von der charmanten Beigabe einer milden Holznote kann ich keine relevante Duftentwicklung feststellen. Die in der Pyramide geführten Blümchen sind für mich bestenfalls Behauptungen; Niederschlag finden sie ausschließlich in einer leichten Pudrigkeit, die „Godolphin“ zuwächst. Sie rundet den durch und durch noblen Charakter des Dufts ab und verleiht ihm zusätzliche Eleganz, ohne dass er Maskulinität einbüßt.

Alle übrigen Ingredienzien entziehen sich meiner Nase – zumindest vermag ich nicht, sie als einzelne Noten zu erkennen. Mag sein, dass die Vanille nachwürzt; dem Amber spreche ich seine Existenz apodiktisch ab (und danke herzlich für seine unriechbar filigrane Mitwirkung).

Michele Saramito mag „Godolphin“ abgekupfert haben – aber das interessiert mich herzlich wenig, wenn das Ergebnis so erfreulich ausfällt. Auch die relative Linearität mag Mancher kritisieren; mir will es inzwischen so scheinen, als gehöre gerade dazu eine nicht geringe Expertise, während der parfumtypische Duftverlauf recht eigentlich oft nur eine Konsequenz unterschiedlicher Entwicklungseigenheiten der jeweiligen Ingredienzien ist. Ich korrigiere mich in dieser Hinsicht aber gerne, sobald der erste komplexe Duft mit zitrischem Drydown auf den Markt kommt…

Fazit:

Der Gaul, der roch nach Apfel noch,
dann pfiff er aus dem letzten Loch.
Da raubte man ihm seine Haut –
Er war schon tot und schrie nicht laut.

Als ein Parfum duftet er nun
(er hat nichts Besseres zu tun).
Drum tut er’s gut und stark dazu
Und hat im Himmel seine Ruh.
12 Antworten
Sarungal vor 9 Jahren 22 14
7.5
Flakon
5
Sillage
5
Haltbarkeit
8
Duft
Amouage im Abendland
Ein phänomenales Beispiel dafür, wie großartig Parfumo.de ab und an funktioniert, ist die Kommentarsammlung zu „Dia Man“. Trotz der individuell durchaus unterschiedlichen Einschätzungen hatte sich bei mir aus dem Gelesenen eine Erwartungshaltung herausgemendelt, die vom Duft selbst weitgehend gedeckt wird – nicht in den Einzelheiten der Wahrnehmung, sehr wohl aber den Grundcharakter und die olfaktorische DNA betreffend.

Mir begegnet „Dia Man“ – ungeachtet der Ingredienzienfülle – vornehmlich als dreigliedriger Duft ohne allzu massive Entwicklung. Den Kopf bestimmt ein angenehm frisch-würziger Kardamonauftakt, der, kaum harzig von charmant-weichen Labdanumnoten begleitet, die floralen Akkorde der Herznote bereits andeutet.

Deren Bestandteile erfolgreich aufzudröseln gelingt mir nicht; stattdessen konstatiere ich pauschal ein eher licht denn schwülstig blühendes Duftgeschehen im Herzen – sehr angenehm, frei von anstrengender Süße, dabei lieblich und nach meinem Empfinden insgesamt durchaus gewagt balancierend auf der Grenze zur Weiblichkeit. Ein zarter Seifenhauch wird ergänzt von prominenterer Pudrigkeit, sodass dem Duft hier auch eine Saubernote zuwächst – weniger nach Art eines handelsüblichen Weichspülers, sondern eher kosmetisch angehaucht. Weil die kesse Würze des Kardamons noch immer frische Brisen ins Bouquet sendet, kippt der Gesamteindruck aber an keiner Stelle in eine synthetisch geboosterte Reinlichkeitsoffensive; „Dia Man“ bleibt ein Parfum sui generis und hält die Distanz zum schlichten Funktionsduft souverän. Vielleicht liegt’s auch an der Ahnung von Fruchtigkeit, die ich erschnuppere; sie verhindert die endgültige Zerstäubung des Bouquets und bewahrt eine zart saftig-cremige Wirkung als Gegengewicht zu Seife und Puder.

Die weitere Entwicklung scheint mir überschaubar zu verlaufen: Die Stängel der Blüten verholzen gemächlich – im besten Sinne wird der Duft geerdet, ohne seinen Charakter dabei wirklich zu ändern. Amber spielt in meiner Wahrnehmung keine Rolle, und auch den von Meggi konstatierten Patchouli-Kern vermag ich nicht festzustellen. Umso präsenter will mir die süßgrasige Nebenstimme erscheinen, die lindgrün und kaum wurzelig die Verholzung begleitet.

Als Grundthema möchte ich daneben gerne den Weihrauch benennen, aber das erscheint mir arg theoretisch – oder wäre nur meinem Wunschdenken geschuldet. Amouage beschert uns hier nämlich die Note auf sehr zurückhaltende Weise: beinahe als silbernen Schatten, vor dessen Riss sich das eigentliche Duftgeschehen ereignet.

Die Haltbarkeit ist markenuntypisch: „Dia Man“ ist ein völlig durchschnittlicher Mittelstreckenläufer, und auch die Sillage zeichnet sich nicht durch mörderische Projektion aus. Mehr zu fordern liefe allerdings auch dem feinen, fast aristokratisch abgezirkelten Charakter des Dufts zuwider, dessen Außenwirkung sich vor allem durch eine fast lineare Bescheidenheit auszeichnet. Einzig die floral bestimmte Kern-DNA enthält aufgrund ihrer sexuellen Uneindeutigkeit einen Hauch von Provokation; wegen ihrer gänzlich abendländisch-asketischen Natur ist diese Irritation schon vom Tisch, bevor sich irgendjemand wirklich an ihr reiben kann.

Fazit: Mit „Dia Man“ zeigt Amouage, dass sie auch leiser können – und in diesem Fall genieße ich die Zurückhaltung sehr. Der Duft ist eine feinnervige Konstruktion ohne relevante Kanten; gut möglich, dass nicht jeder dieses L'art-pour-l'art-Konzept goutiert. Als charmante olfaktorische Begleitung für verschiedenste Anlässe ist der Duft sicher dennoch für nicht wenige Menschen beiderlei Geschlechts eine ebenso wohlriechende wie schmeichelnde Option.
Bleudegonse danke ich für die Chance, den Duft ausführlicher kennenzulernen: Du musst erschnuppert haben, dass ich meine Nase schon länger in diesen Amouage hatte versenken wollen. Das hat sich gelohnt!
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