Schattenpoet

Rau und mit bitterer Mine steht er da, der Amber of Yemen - mitten im Regen.
Käme er aus einer anderen Kultur, würde er wohl an einem Pils nippen, da unter seinem Schirm, so aber zieht er nur ab und an an seinem Zigarillo. Mit wenig gibt er sich zufrieden, und er hat eine Ausdauer ohnegleichen. Stumm scheint er zuerst, aber um so öfter man an ihm schnüffelt, umso redseliger wird der wackre Kamerad. Hat man ihn erstmal kennen gelernt, kann man ihn nur ins Herz schließen.

Ist dieser Duft nicht nur vom Preis her 'ein bisschen billig'? Gewiss.
Ist er aber schlecht? Bei Gott, nein. Er ist genau der Mangokick, den man braucht um den Spätsommer bis tief in den Herbst mitziehen zu können, und hat in Kombination etwa mit herberen Oudh Düften ein unheimliches Potential sich einen wunderbaren Eigengeruch auf die Haut zu kochen.

Fern steht sie da, die Iris, mit ihrem schwarzen Haar.
Mir ist sie ja zu kühl, und ich fürchte ein wenig Gekünsteltes zu erahnen, aber ich verstehe sehr, warum ihr Freund sie liebt. Denn auch wenn sie nichts für mich selbst ist - sanft kann sie sein; und tragend. Und ab und an, da lächelt sie sogar.

Günstig ist das Öl ja nicht, aber jeden Pfennig wert. Schon ein Tropfen davon lässt einen eintauchen in ein nobles Blumenmeer, das von allen Geschlechtern die den Mut dazu haben getragen werden kann, und einem eine Aura gibt die sowohl verspielt als auch sexy lauthals nach draußen ruft, und die auch nach vielen Stunden noch anhält.

Viel muss man zu dem bekannten Duft nicht sagen: Er ist der King jeder verschwitzten Partynacht im Club. Allerdings: An kalten Wintertagen strahlt er ganz genauso auf. Leider meiner Erfahrung nach von deutlich geringerer Haltbarkeit als oft getan wird.