Sendrik

Sendrik

Rezensionen
Sendrik vor 3 Jahren 6 2
9
Flakon
4
Sillage
5
Haltbarkeit
8
Duft
Extrem normal
Dylan Blue war mein erstes wirkliches Parfüm und mein Einstieg in diese wahnsinnige Welt. In der Parfümerie habe ich mehrere Düfte getestet und der Einzige, der mir halbwegs zugesagt hat, war Dylan Blue. Mit „halbwegs zugesagt“ meine ich tatsächlich genau das, wirklich umgehauen hat er mich nicht, aber ich wollte endlich ein ordentliches Parfüm haben und habe Dylan Blue deswegen trotzdem gekauft.
Desto öfter ich Dylan Blue trug, desto besser gefiel er mir, irgendwie frisch, irgendwie herb und irgendwie süß. Für mich hat das Ganze damals genauso gerochen, wie ein normales Parfüm eben zu riechen hat, von nichts zu viel, von nichts zu wenig, von allem etwas.
Heute weiß ich, wie extrem normal Dylan Blue tatsächlich ist. An sich fällt er in die gleiche Kategorie wie ein Dior Sauvage, ein YSL Y oder ein PDM Percival. All diese Düfte riechen für mich, genau wie Dylan Blue, vor allem frisch und auf den Massenmarkt zugeschnitten. Jedoch hat jeder von diesen ein kleines Alleinstellungsmerkmal. Bei Sauvage der heftige Ambrox Anteil, bei Y die Salbei-Apfel Mischung und bei Percival die Tannen Note. Dylan Blue hat für mich nichts dergleichen. Keine Ecken, keine Kanten, und auch nichts besonders. Der Inbegriff von Massenkompatibilität. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass der Geruch irgendjemanden auch nur im Ansatz stört.
Wenn man genau das möchte ist Dylan Blue perfekt. Ich möchte mit meinen Düften kein Statement setzen, sondern einfach nur für die breite Masse gut riechen, jedoch ist sogar mir Dylan Blue inzwischen einfach zu blass. Den Geruch an sich mag ich jedoch trotzdem und ich freue mich jedes Mal, wenn ich ihn irgendwo rieche, da er mich an eine verdammt gute Zeit erinnert. Der Preis, vor allem für die Größeren Flakons, ist für das was man bekommt definitiv angemessen, jedoch ist die Haltbarkeit bei mir leider nicht wirklich gut.
2 Antworten
Sendrik vor 3 Jahren 9 2
6
Flakon
10
Sillage
10
Haltbarkeit
7
Duft
Zu viel des Guten
Im Gegensatz zum Großteil der anderen Bewertungen hier gefällt mir der Duft an sich tatsächlich eher gut. Zu Anfang rieche ich eine überraschend echt wirkende Mandarine zusammen mit einer sehr herben Note, welche ich dem Guajakholz zuschreibe. Mit der Zeit wird die Mandarine etwas schwächer und die herbe Note stärker. Die herbe Note ist nicht so ganz mein Fall, aber ich denke diese ist nötig, um der Mandarine Einhalt zu gebieten und den Duft nicht zu süß werden zu lassen. Obwohl sich die Mischung aus Frucht und etwas Herbem eigentlich ziemlich standartmäßig anhört, kenne ich tatsächlich nichts, was ich als ähnlich zu Black Tie bezeichnen würde. Jedoch muss ich auch ehrlicherweise zugeben, dass ich gar nicht mal so viele Parfüms kenne und vor allem auch noch nie „No Limit$“ getestet habe.
Obwohl sich das alles erstmal ganz gut anhört werde ich den Duft wahrscheinlich bald wieder abgeben und der Grund dafür sind die Haltbarkeit und Sillage. Ich hatte schon mit ein paar Montale Düften und auch welchen von Rasasi zu tun und da es mir sehr wichtig ist, dass meine Düfte eine starke H/S haben, bin ich so etwas inzwischen auch gewöhnt. Die H/S von Black Tie ist geisteskrank und sogar stärker als die der meisten mir bekannten Montale Düfte. Der Duft hat gefühlt am zweiten Tag von meiner Kleidung aus noch stärker projiziert, als die meisten Designer Düfte es direkt nach dem Aufsprühen auf meine Haut tuen. Der Duft ist so stark, dass mir davon manchmal etwas schlecht geworden ist und das ist es mir dann doch nicht wert. Apropos Wert, für den Duft sollte man meiner Meinung nach wirklich maximal die Hälfte des auf der Seite geforderten Geldes ausgeben.
2 Antworten
Sendrik vor 3 Jahren 6 1
8
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
5
Duft
Die erste Lektion
Die Welt der Parfüms war für mich gänzlich neu. Eigentlich wollte ich auch nur ein kleines Parfüm kaufen, da mein Abiball anstand und dieser Anlass mir angemessen genug schien, um zum ersten Mal „viel“ Geld für einen Duft auszugeben. Damals fiel die Wahl auf Dylan Blue und es war eine Probe von Code Profumo dabei. Eine ganze Zeit lang hat mir Dylan Blue als einziges richtiges Parfüm gereicht. Irgendwann kam ich jedoch auf die Idee auch mal die Probe auszuprobieren und war absolut geflasht. Leder, Mandarine, Vanille und noch so viel mehr. Es waren so viele Gerüche auf einmal, die sich zu einem unfassbar schönen und mystischen Duft zusammenschlossen. Ich hatte noch nie etwas vergleichbares gerochen, das war kein Geruch, das war ein Erlebnis. Ich war sofort verliebt und musste einfach mehr von diesem Duft haben.
Die Liebe war jedoch leider nicht von Dauer. Ich trug das Parfüm so oft, dass ich irgendwann einzelne Komponenten des Duftes dauerhaft nicht mehr wahrnehmen konnte. Übrig blieb nur der Geruch einer süßen und chemischen Brühe, die ihren gesamten Zauber verloren hat.
Eigentlich hätte es mir damals schon klar sein sollen, aber ich lernte es leider erst zu viele großartige Düfte später: Parfüms, mit dieser Wirkung gehören nicht im Alltag getragen, sie gehören nur an Tagen getragen, die ebenso besonders sind, wie die Düfte selbst.
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