Serduszko

Serduszko

Rezensionen
Serduszko vor 5 Jahren 37 14
10
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Von Odyssee im Weltraum bis hin zu Interstellar
Wenn ich Düfte teste, dann sehe ich unweigerlich Bilder – vor dem inneren Auge versteht sich. Und das ist eigentlich ausnahmslos so.
Bei meinem ersten Sohn zeichnete sich diese Art von "Synästhesie" auch schon früh ab; er hat schon als kleiner Junge bspw. Zahlen bestimmte Farben zugeordnet. Dieses u.ä. Themengebiete empfinde ich als äußerst spannend, ohne besonders esoterisch veranlagt zu sein.

Beim Apollonia waren die Bilder jedenfalls so stark vorhanden, dass ich das zum Anlass genommen habe, meinen ersten, richtigen Kommentar zu schreiben. Zudem mag ich die Geschichte (oder vielmehr die Idee) ganz besonders, welche hinter dem Apollonia steht.
Und als Mond- sowie Science-Fiction-Liebhaberin im Allgemeinen sind bei diesem Gesamtpaket ausnahmslos alle Sinne sowie Bedürfnisse bedient und erfüllt: angefangen vom Marketing bis hin zum Flakon – der mich im Übrigen einerseits an die Mondoberfläche als auch an eine kleine Rakete erinnert.

Olfaktorisch ist es für mich eher eine Reise um den Mond als zu ihm, in etwa so: zuerst der erste Schritt auf die Mondoberfläche – aufwirbelnder Mondstaub, kühl, trocken, matt. Fast schon silbrig-metallisch. Dann das Erkunden der Oberfläche im kaltweißen Licht mit einem kurzen Abstecher auf die dunkle Seite des Mondes. Monochrome Pudrigkeit, es herrscht völlige Ruhe.
Am Ende der Reise bleiben die Eindrücke pastell-cremig zurück.

Das deckt sich auch weitestgehend mit der Duftpyramide: Anfangs drehen die Weißblüher kurz auf, aber sie werden schnell leiser/dumpfer. Dann wird der Duft immer pudriger, zum Schluss cremig. Die besondere Art Moschus muss man mögen, denn dieser ist durchweg "da".
Die Iris könnte für mich als großen Iris-Fan präsenter sein, aber sie ist durchaus wahrnehmbar. Im Mittelteil kommt dann etwas Getreideartiges/Mehliges hinzu, was sich aber auch bald verabschiedet. Dann blitzt immer wieder mal eine Note wie Patchouli durch, was wohl das Dunkle erzeugt.

Ich rieche ebenfalls die Ähnlichkeit zu den Narcisos, mMn am meisten zu "For Her EdP", aber auch zum Iris Celadon, wie an anderen Stellen bereits angemerkt wurde. Ich denke aber, dass es wohl schwierig ist, bei all den Düften, die es am Dufthimmel gibt (man könnte es auch Überfluss nennen) noch was wirklich Eigenständiges/Innovatives zu kreieren. Ähnlich wie in der Musik.

Insgesamt ist der Apollonia ein eher leiser Duft, der aber dennoch bleibt. Der Aspekt Mond/Weltraum ist jedenfalls damit gut umgesetzt worden.
Getestet habe ich bisher auf nur auf Haut.
Und ähnlich, wie es auch beim Panthea Iris der Fall ist, den ich aktuell auch gerne für mich entdecke, ist dies bestimmt ein polarisierender Duft und vielleicht an manchen Stellen nicht ganz einfach, was ich aber als sehr reizvoll empfinde.

Ach ja, eigentlich ist das Kommentareschreiben nicht so "mein Ding", denn meine Dufteindrücke unterliegen einem stetigen Wandel/groben Schwankungen und so kann es sein, dass ich mir eine Weile später meine eigenen Notizen durchlese und nichts stimmt mehr über. Und so ein Kommentar legt so fest, ist für gewöhnlich wesentlich komplexer und da wäre dieses "Trugbild" nur umso größer, zumindest stellenweise.
Ich bin nun aber selbst sehr gespannt darauf, wie ich den Duft später einmal wahrnehmen werde.

Ein kleines Edit über den Flakon in Natura ergänze ich, sobald ich ihn mal in den Händen halten kann; auch da ist die Optik/Haptik des Mondes und die des Themas Raumfahrt mit den opaken sowie transparenten Stellen und dem leichten metallischen Glanz ganz wunderbar umgesetzt.

Und wie passend es ist, ihn dann im Xerjoff-Universe bestellen zu können...

Edit: Apollonia ist inzwischen gut bei mir gelandet und was soll ich sagen: Der Flakon samt Verpackung ist ein Traum! Der Deckel als auch der Sprüher sind wie gewohnt angenehm wertig – und das Design ist genial; es erinnert tatsächlich an die Mondoberfläche und spiegelt auf faszinierende Weise den Aspekt Licht und Schatten wider.
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