ServoStar

Versace Dylan Blue befindet sich schon seit längerem in meinem Besitz, jedoch litt ich immer unter einem gewissen Dilemma:

Der Duft ist ein so guter Allrounder, dass sich kaum eine Gelegenheit finden lässt in der er zu 100% passt. Kein Problem im Frühling, Frisch im Sommer, Toll im Herbst, und sogar wintertauglich. Dazu noch völlig tageszeit- und anlassunabhängig. Büro, Party, Restaurant, alles ist möglich mit dem Wässerchen. Wer sich nun aber in der glücklichen Situation befindet mehrere Düfte zu besitzen, der findet fast immer einen, der besser auf die jeweilige Situation zugeschnitten ist. So ergab es sich, dass ich den Duft zwar immer liebend gerne roch, aber im Flakon nicht weniger wurde.

Der große Auftritt von Dylan Blue folgte vor ein paar Wochen, als ich und mein Vorgesetzter beruflich relativ oft zu Meetings in ausländische Betriebe mussten, an denen nicht selten Angehörige aller firmenhierarchischen Schichten von CEO bis Facilitymanager vertreten waren. Der weitere Knackpunkt an diesen Meetings war, dass es sich nicht um Verhandlungen, sondern um fast freundschaftliche Abstimmungen handelt (hier das Miteinander).

Daher rührt auch der Titel dieses Kommentars. In vielen Besprechungen geht es darum Dominanz zu zeigen (hier das Gegeneinander), oder eventuell sogar das/die Gegenüber leicht einzuschüchtern. Hier ganz anders: Man will durch seinen Geruch allerhöchstens positiv und wohlriechend in Erinnerung bleiben, nicht als knallhart, exzentrisch oder angsteinflößend. Außerdem bleibt zu beachten, dass man mit Vorgesetzten unterwegs ist, gegenüber welchen man auch nicht krampfhaft versuchen muss ihnen geruchsbedingt die Show zu stehlen.

Nun ist also der perfekte Anlass für Dylan Blue gefunden, und der Flakon leert sich brav. Ich möchte ihn allen herzlich empfehlen, die entweder nur einen oder wenige Düfte besitzen wollen, ihre Geldbörse nicht durchbrennen wollen, oder die nicht den Drang verspüren besonders speziell zu duften. Als ähnliche Alternative bietet sich Dior Sauvage EdT an, die persönliche Präferenz testet ihr am besten selbst im direkten Vergleich aus :)

Heute neu im Laden gesehen und gleich aufgesprüht. Der Flakon verleitet ja zur Hoffnung auf was Majestätisches, und wenn schon nicht edel dann zumindest ausgefallen und extravagant. Was folgt ist leider das komplette Gegenteil.

D&G "K" beginnt mit einer sehr zurückhaltenden frischen Orange, bei der es im Großen und Ganzen auch bis zum Schluss bleibt. Viel mehr kann ich dazu auch nicht schreiben, da der Duft gelinde gesagt langweilig, charakterlos und austauschbar ist. Mich erinnert er sehr stark an viele Düfte von Zara: Kurzlebig, künstlich und wie im Titel bereits erwähnt unauffällig. Dazu kommt, dass die Sillage (zumindest an mir) sehr schwach ist, ich musste auch direkt nach dem Aufsprühen mit meiner Nase in Richtung des Dufts um etwas zu identifizieren.

Summa summarum ist der Duft einfach unspektakulär und wird seiner Krone in keiner Hinsicht gerecht. Man kann nicht mal behaupten dass er schlecht ist, aber für den stolzen Preis kriegt man doch andere Kaliber.

Wenn "The One" von Dolce & Gabbana ein Mensch wäre, dann wäre es wahrscheinlich der zuverlässigste Typ, der, den jeder gerne in seinem Freundeskreis wägt. Kein Exzentriker, kein Hipster, kein komischer Vogel mit schriller Kleidung, keiner, der in seiner Freizeit ausgefallene Hobbys verfolgt.
Er wäre mehr so der Typ der immer gut angezogen ist, ohne jemals overdressed zu sein. Der, der seine Automatikuhr mit Lederband trägt während alle anderen sich Fotos auf ihren Smartwatches zeigen. Der, der die Damen mit nach Hause nimmt ohne sich auf Youtube die "10 besten Anmachsprüche 2019" anzusehen. Man möchte nicht von Siegertyp sprechen, aber verlieren steht nicht zur Debatte.

Um nicht zu sehr in die Personifikation von Riechstoffen abzugleiten zuerst die Fakten:
Selten gibt es einen Flakon, den man ansieht und man weiß sofort wie der Duft zu riechen hat. Wuchtig, zuverlässig, schlicht, braun, dunkel, verrucht. Wenn der kleine Neffe zum spielen kommt, weiß selbst er sofort dass es kein Spielzeug ist, sondern irgendwas das zu wertvoll ist um es als Bauklotz zu verwenden.

Der Duft schließt nahtlos an. Am Anfang noch etwas frisch, die Grapefruit und die Orangenblüte sind klasse gelungen. Daneben recht würzig, aber nie stechend. Und dahinter einfach diese Bank aus Tabak und Amber, die vom Flakon schon eindrucksvoll repräsentiert wird. So einfach zu riechen, so souverän, diesen Duft wird niemals jemand hinterfragen. Beim Black-Tie-Event ist er zwar nicht das herausstechendste Wässerchen, aber andererseits wird danach auch niemand hinter vorgehaltener Hand darüber zu lästern wissen.

Was zur Perfektion allerdings fehlt, ist eine bessere Haltbarkeit. Auch die EdP Version findet doch recht zügig ihren Ausklang, nach etwa 6 Stunden ist auf meiner Haut nur noch zu erahnen dass da mal was drauf war. In diesen ersten 6 Stunden macht er seinen Job allerdings par excellence.

Ich hatte schon länger Valentino Uomo auf der Wunschliste. Allerdings wollte ich ihn mir nie leisten, da er doch relativ preisig ist und ich nicht recht wusste wann ich ihn wirklich auftragen sollte.

Über Parfumo bin ich auf den angeblichen Duftzwilling Zara 9.0 gestoßen, und hab ihn mir im Paket mit Zara 8.0 bestellt. Immerhin kostet der Spaß nur 18€ für 2x100ml, da kann man nicht viel falsch machen. Die Flakons aus mattem Glas sind mit den Duftstoffen beschriftet und wirken recht charmant. 8.0 hab ich schnell mal beiseite gelegt, und mir einen Sprüher von 9.0 auf den Arm gegeben.

Der Beginn hat mich fast schon erschreckt, so ähnlich ist er zu VU. Auch wenn man weiß, dass 9.0 ein Dupe ist überrascht einen doch wie sehr die Düfte übereinstimmen. Die Iris entwickelt sich auch ähnlich schön wie bei VU, erst nach einer knappen Stunde merkt man erste Unterschiede zum großen Bruder. Es fehlt schlicht etwas von der süßen, vanilligen Cremigkeit und der leichten Kaffeenote von VU. Valentino hat einfach auf lange Sicht den ausgereifteren Duft.

Die Duftwolke finde ich ähnlich zu VU, die Haltbarkeit bleibt doch recht klar darunter. Bei mir ist etwa nach 5 Stunden Schluss mit lustig, da hält der Vorreiter doch auch mal doppelt so lange durch.

Trotzdem, die kleinen Abstriche kann ich persönlich gut verschmerzen wenn ich mir die Rechnung ansehe.

Fazit: Absolut guter Klon, absolut tolle DNA, absolute Kaufempfehlung.

Das erste Mal dass ich BV PHE gerochen habe war mit einem kleinen Pröbchen, das einer Bestellung beigelegen ist.
Nach ein paar Tagen das erste Mal auf den Handrücken gesprüht, da hat es mich fast verkehrt umgehauen. Der Duft ist irrsinnig "dicht" (aus Mangel an besseren Worten) und man muss erstmal verarbeiten was man da nasal aufnimmt, zumindest als Duftlaie. Es war also keine Liebe auf den ersten Riecher, ich habe ihn eigentlich sofort als zu extrem und für mich als jungen Student unbrauchbar abgestempelt. ABER: Das Zeug bleibt einem ja länger als für einen Atemzug auf dem Handrücken, deshalb kam mir immer wieder ein Schwall davon in die Nase, und naja, aus "zu extrem" wurde "interessant" und daraus wurde echte Liebe.
Es erinnert mich irgendwie an einen Abend im warmen holzigen Wohnzimmer mit meinen Eltern und Großeltern, ohne dabei aber altbacken zu riechen. Es erzeugt einfach ein sehr wohlig warmes und vertrautes Gefühl in mir, an dem ich mich nicht sattriechen kann.

Der Duft polarisiert ja offenkundig sehr, vor allem beim jüngeren Publikum. Jedoch glaube ich man muss ihm eine Chance geben und die Tiefe des Duftes auf sich wirken lassen.

Zum Thema Haltbarkeit, bei mir kann ich ihn etwa 5-6 Stunden gut wahrnehmen, danach nur mehr sehr hautnah. Die Sillage ist meiner Meinung nach gut, nicht zu aufdringlich.

Fazit: Ich liebe ihn, und freue mich wenn es anderen ähnlich geht. Das war mein erster Kommentar übrigens ;)