ShaunBaker

Im Grunde ein wunderschöner, grün-blumig-ledriger Geselle, hier wäre meine Rezension auch schon vorbei, wenn nicht so eine düstere Note hereingrätschen würde, die zwar zunächst fröhlich anmutet, dich aber wie ein 2,05m großer, breiter Securitymensch wegzerrt und sagt: Heute nicht.
Oder auch die Angebetete, welcher man einen üppigen Blumenstrauß überreicht, nur um herauszufinden dass sie einen anderen liebt...

Wie auch immer, der A13 ist ein Nischenduft wie er gewagter nicht sein könnte, leider auch so gut wie er mir nicht besser gefallen könnte...

Grün- ledrig, Süß- blumig anziehend und abweisend zugleich.

Mittlerweile habe ich schon mit vielen
Nischendüften bekanntschaft gemacht, aber A13 zeigt mir dass es NOCH ausgefallener geht.
Spitzenklasse!

Wie auch immer, hier bleibe ich gerne! Dieser Duft ist so verführerisch dass ich ihn aufgrund einer Probe haben musste. Dann hat der gute alte ShaunBaker auch noch ein Schnäppchen gemacht und diesen spanischen Vorzeigeorientale günstig in der Bucht geschossen, jaja, wir raten von Ebay Käufen stets ab, aber wer den Tobacco Woods Nights klont, wäre selbst schuld, der läuft nicht wie ein Xerjoff oder Tom Ford... obwohl ich schon auf einen geklonten Kouros Vintage hereingefallen bin, dank Käuferschutz Geld zurück :-) Aber das ist ein anderes Thema.

Wir befinden uns also im Orient, besser gesagt dort wo Tabak angebaut wird. Der Tabak kommt hier nach dem Cola Auftakt, welcher sich erst einmal sortieren muss. Dann legt er recht trocken los, er ist vergleichbar mit dem Tabak aus Tom Fords Tobacco Vanille, aber gänzlich ohne Vanille, dafür mit Nelke und Lavendel? Den vermag ich hier gar nicht herauszuriechen. Was jedoch
holzige Noten, Labdanum, Patchouli und Tonkabohne in der Basis anstellen können, beweist der TWN ganz klar. An dieser Stelle wird der noch trockene Tabak immer sanfter und cremiger, da er von den genannten Noten umgarnt wird und sich so von trocken, zu lieblich wandelt. Zum ende hin dominieren die süßen Töne, der Tabak verschwindet allmählich und süße, holzige töne bleiben. In der Basis erinnert er mich stark an "A*Men Pure Wood | Mugler" welcher von Anfang bis ende süße Holztöne bietet.

Was ich im Grunde damit sagen will ist dass der Duft einen tollen Duftverlauf durchlebt, und man nach jeden 10min einen anderen Eindruck hat. Auch die Sillage ist nicht schlecht, wenn auch nicht brachial, zur Haltbarkeit mache ich wie immer keine Stundenangaben, aber sie liegt im gesunden Mittelfeld.

Der schwarze Glasflakon ist mit der goldenen Plastikverzierung und dem schwarzen Kunststoffdeckel ganz gut umgesetzt. Für mich gibt es da nix auszusetzen denn die meisten Flakons bestehen sowieso nur aus Glas und Plastikdeckel.

Man kann den alten Düften hinterherweinen wie man möchte, vorbei ist vorbei. Glücksgriffe sind selten, Mondpreise gibt's oft. Bei manchen Düften denke ich mir: "hätte ich dich doch nur nie kennengelernt". Wie eine verheiratete Frau die einen Seitensprung sucht...

Azzaro Acteur kommt nie mehr, kein Dufthersteller wird sich jemals noch an gute Düfte wagen, es wird generischer und gendergerechter.
Rosendüfte sind heutzutage nicht mehr in Mode und wenn überhaupt wird die Rose in Frauendüften, oder in Unisex eingegliedert, der letzte brauchbare Rosenduft war Amouage Lyric VINTAGE.

Jeder der Acteur kennt, weiß, es ist ein HERREN Duft. Rose, Leder, Eichenmoos, alles was das Männerherz begehrt! Diese maskuline Ausstrahlung bekommt nicht mal Azzaro pour homme hin.

Ich wurde mal gefragt, was wäre wenn ich mir nur einen Duft aussuchen könnte... Meine Antwort ist klar.

Heutzutage versuche ich mir die neuen Düfte schönzureden, aber ganz ehrlich, früher war vielleicht nicht alles besser, Düfte aber schon

So zumindest empfinde ich den Oudain. Ich frage mich ob manche User tatsächlich den richtigen Duft beschrieben haben...

Er startet zunächst mit einer leicht fruchtigen Note, die aber schnell abschwächt und sich Oud? und Rauch einfügen. Der Safran sorgt wie immer für die nötige süße und wird vom noch süßeren Karamell begleitet.

Tonkabohne und Vanille kündigen sich ab der Mitte auch schon an und sind hier auch die Taktgeber.

Von Oud und Rauch rieche ich hier ehrlich gesagt am wenigsten.
Eher angedeuteter Rauch, dafür Karamell das ein minütchen zu lange im Topf war und Oud weit entfernt im Hintergrund, wenn überhaupt. Zumal gar kein Oud angegeben ist.

Also Fazit: Leder nein, Oud eher auch nicht und Rauch wenn man ihn hineinfantasiert. Für mich ist Oudain ein Karamellduft mit Tonka und Vanille als Basis. Mir gefällt er sehr gut.

Edit: Je nachdem wie lange es ihn schon gibt, kann es natürlich auch sein dass ich eine überarbeitete Version, oder einen schlechteren Batch erwischt habe... Vielleicht war er früher noch besser = stärker.

Normalerweise bin ich kein Flakonopfer, prinzipiell schrecken mich auch Flakons à la Animale Animale oder Azzaro Decibel nicht vom Kauf ab. Bei Musamam war es wieder was anderes, dieser Flakon hat aufgrund seines Designs und Farbgebung sofort mein Interesse geweckt, dazu noch die Beschreibung: Ledrig- rauchig, da war der Kauf quasi schon sicher^^

Ja, es wurde wieder ein Blindkauf, den ich jedoch nicht bereue. Ich mag einfach brutale Düfte, und hier bin ich an der richtigen Adresse.

Musamam startet zu Beginn schon sehr Ledrig, also im Sinne von gegerbtem Leder und Rauch, das rauchige ebbt in den ersten 10min deutlich ab und zu dem Leder gesellt sich deutlich die Rosengeranie, welche hier gut ins Konzept passt. Ab der Mitte kann man noch Safran und Lavendel erkennen, welche etwas Süße reinbringen, so bleibt der Duft erst mal eine Weile, bis sich der Weihrauch immer breiter macht und der Duft somit holzig- harzig ausklingt.

Wer also auf Düfte wie Gucci guilty absolute und Gucci PH steht, sollte an Musamam auch gefallen finden!